Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge
Titel
Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge
Untertitel
zugleich ein Beitrag zur Culturgeschichte der Mark Meissen und des Herzog- und Kurfürstenthums Sachsens; nach dem "Codex diplomaticus Saxoniae regiae", anderen glaubwürdigen Quellen und bewährten Geschichtswerken
Caspar von Schönberg (1451 bis 1463). 459 Darin setzte er seine Brüder, den Dompropst Dietrich und den Bitter Nicolaus, sowie seinen Arzt Hillebrand, den Cantor Hermann von Eschwege, den Johann von Harra, Archidiaconus Nisicensis, und den Domvicar Georg Weiticherl zu Testaments-Executoren ein und hinter- liess seinem Nachfolger im bischöflichen Amte, Dietrich von Schön berg, seinem anderen Bruder Nicolaus und dessen Ehefrau, sowie dem Doctor und Ganonieus Hillebrand Günther und endlich den Schlössern zu Mügeln, Wurzen, Liebethal und Stolpen ansehnliche Vermächtnisse. Andere erhielten Kleider, Bücher oder baares Geld. So wurden die Kirchen von Meissen, Wurzen, Bautzen, Altzelle, besonders das Meiss ner Capitel, reich bedacht, „cum,“ wie es im Testamente heisst, „vene- rabile Capitulum meae ecclesiae Misnensis in visceribus Jhesu Christi sinceriter me dilexit.“ 1 ) Caspar von Schönberg beschloss seine Tage am 31. Mai 1463 und wurde im hohen Dome zu Meissen beigesetzt. 2 ) Sein mit- tagswärts gegen den sechsten und siebenten Pfeiler vom Hauptaltare herauf liegendes Grabdenkmal von massivem Erz, das leider lange von Kirchstühlen überdeckt war, stellt den Bischof in Pontificalibus vor, in der Linken das Messbuch, in der Beeilten den Bischofstab haltend. Sein an den vier Ecken (die obere linke abgebrochen) mit Wappen (darunter jene des Stiftes) geschmücktes Epitaphium lautet: ANNO DNJ. M.CCCO.LXIII. VLTIA. DIE ME S. 3 ) MAlJ. 0. REVENDVS. 4 ) IN XPO. PR. 5 ) ET DNS. DNS. CASPARVS DE SCHONEBG. EPS. Hg c ) ECCIE. ? ) HIC. SEPVLTg CVIg AIA. R. I. P. A.“) Sein Jahresgedächtniss wurde Mittwoch nach Dominica VI. post Michaelis im Meissner Dome gottesdienstlich gefeiert, wozu man da mals acht Groschen Zinsen bestimmte. 9 ) D Cod. dipl. S. R. II. IIr. p. 144 2 ) Er starb nicht am 18. April, wie das bekannte Manuscript des Bischofs Salhausen besagt, noch am 1. Juli, wie Paul Lange in seiner Zeitzer Chronik, der Pirnaische Mönch in den Exeerpten und Pabricius in seinen Annalen schreibt. Chron. Cit. 868. Mon. Pirn. Exc. 1458. Fabrieii, Annal. 154. Auf dem zum An denken an die Consecration der Peter- und Paulkirche zu Görlitz „nach seiner völligen Leibes - Statur“ in Stein gehauenen Bildniss unseres Bischofs ist nicht nur der Weihetag der Kirche, sondern auch der wahre Sterbetag Caspars mit angezeigt. Grösser, Laus. Merkw. I. S. 134. a ) d. i. ultima die mensis. 4 ) d. i. obiit reverendus. 5 ) d. i. Christo pater. °) d. i. episeopus hujus. 7 ) d. i. ecclesiae. 8 ) d. i. sepultus, cujus anima requiescat in pace. Amen. 9 ) Ex registro fabricae cathedr. Misnens. Sein Portrait sieht man noch in der Betstube des Schlosses zu Maxen bei Pirna,