Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge
Titel
Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meissen in chronologischer Reihenfolge
Untertitel
zugleich ein Beitrag zur Culturgeschichte der Mark Meissen und des Herzog- und Kurfürstenthums Sachsens; nach dem "Codex diplomaticus Saxoniae regiae", anderen glaubwürdigen Quellen und bewährten Geschichtswerken
Johann V. (1476 bis 1487). 519 pensation erhalten. 1 ) Hiernächst erging zu gleicher Zeit von Eoin aus eine zweite Bulle, worin der Merseburger Bischof beauftragt wird, mit seinem Meissner Nachbar und dessen Gapitel die von den Herzogen Ernst und Albrecht gestellte Bitte einer näheren Prüfung zu unterziehen, ob den genannten fürstlichen Brüdern das Beeilt der Ernennung des Propstes, Decans, Archidiaeonus’, sowie anderer Dig nitäten und Aemter, oder mit einem Worte das Präsentations recht, und zwar nach erfolgter Zustimmung des Bischofs und Capitels von Meissen, vorbehaltlich der an die päpstliche Kammer zu zahlen den Annalen, übertragen werden könne. 2 ) Es war nämlich schon vorgekommen, dass zu solchen hohen Würden Personen befördert wurden, die den Fürsten weniger angenehm und sogar verdächtig gewesen, woraus allerhand Irrungen und Zerwürfnisse entstanden, besonders, wenn sie auf dem Meissner Burgberge in der Nähe des kurfürstlichen Schlosses ihre Wohnungen hatten. — Am 30. Juni ver kaufte das Domcapitel dem Propst Dietrich von Schönberg die Dorf schaft Oberwartha unter der Bedingung, dass sie nach dessen Tode wieder an dasselbe Capitel zurückverkauft werden sollte. 3 ) — Am 28. August confirmirte Johann eine Messe zu Ehren des heiligen Joseph, die am St.-Hedwigs-Altare der Cathedrale wöchentlich ge lesen werden musste. 4 ) — Am 27. September beurkundet der Bischof, wie der Meissner Bürgermeister und Rath ihm angezeigt haben, dass die verwittwete Frau Nitsche von der Kay ne letztwillig eine an sehnliche Geldsumme ihnen übergeben hätte, damit zur Abhaltung von Woehenmessen in der Parochialkirehe Unserer Lieben Frauen ein neuer Altar der heil. Märtirer Fabian und Sebastian errichtet, ein Welt priester als Altarist bei demselben angestellt und auf der Meissner Elbbrücke eine Capelle zu Ehren der vierzehn Nothhelfer erbaut werde. Nachdem sein Vorgänger Bischof Dietrich die Ausführung vorerwähnter Bestimmungen genehmigt, habe der Bath zu dem Altäre und der Capelle dieser Stiftung gewisse näher bezeichnet« Jahreszinsen über wiesen, damit der dabei angestellte Geistliche durch Erhebung und Benützung derselben seinen Lebensunterhalt gewinne. Der Bischof bestätigte jenen Altar und die Capelle nebst allen dabei in Verbindung stehenden kirchlichen Einrichtungen, ertheilt den erkauften Zinsen mit dem Hause und Weinberge, sowie etwaigen künftigen Erwerbungen sämmtliche Gerechtsame der Kirchengüter, und verordnet, dass die 9 Cod. dipl. 1. c. p. 238. 2 ) Eodem p. 240. 3 ) Eodem p. 241. ") Eodem p. 243.