Vorwort. VII Hi '■ i .:r i haben wir unsere häufigen, unvermeidlichen Vennuthungen wenig stens überall als solche bezeichnet. Wesentlich erschwert ward unsere Arbeit durch den gänzlichen Mangel von Ritterschafts- rollcn, Adelsverzeichnisseu, selbst Steuerregistern aus älterer Zeit (das älteste Verzeichniss der „Ritterdienste“ ist aus dem Jahre 1551). Mit redlicher Mühe haben wir die Hunderttausende ein zelner Notizen, die wir aus den uns zugänglich gewordenen Ar chiven und historischen Werken aller Art zusammengetragen, zu ordnen gesucht. Aber wir sind weit entfernt zu glauben, dass wir hiermit den seiner Natur nach unendlichen Stoff irgend er schöpft hätten. Jedes neu veröffentlichte Urkundenwerk, ja schon jeder neu bekannt werdende, bisher in einem Schlossarchiv ver steckt gewesene Leknbrief wird und muss zu dem von uns Bei gebrachten wesentliche Ergänzungen und vielfache Berichtigungen liefern. Auch nicht alles, was uns vorgekommen, schien uns der speciellen Erwähnung wertli. — Die Nüchternheit und Eintönig keit des Stils ist durch das Wesen genealogischer Untersuchungen bedingt, und möglichste Kürze ward doppelte Pflicht, wo, wie hier, gegen 200 Familien nach einander abgehandelt werden soll ten. Da das Buch nieht lediglich für Fachmänner bestimmt ist, so musste, zumal in der ersten Abtheilung, auch manches Be kannte aufs neue wiederholt werden. An ungedrucktem Quellenmaterial lieferten die reichste Ausbeute das Hauptstaatsarchiv zu Dresden (A. Dresd.), die Kloster archive zu Marienstern und Marienthal (A. MSt. und A. MTh.), das Archiv des Domstiftes zu St. Petri in Budissin (A. Bud., damals, als wir es benutzten, noch unregistrirt), das Stadtarchiv zu Kamenz (A. Kam.), nächstdem die handschriftlicheu Sammlungen in der Bibliothek der oberlaus. Gesellschaft der Wissenschaften zu Gör litz und darunter besonders die „Oberlaus. Urkunden-Sammlung“ in IG holiobändeu, von der das gedruckte „Verzeichnis Ober- lausitzischer Urkunden“ (Görl. 1799 flg.), von uns bezeich net als „Urk.-Verz.“, nur die kurzen Regesten enthält. Dennoch musste letzteres der Kürze wegen sehr oft auch da citirt werden, wo nur der Context der vollständigen Urkunde, nicht das blosse liegest den betreffenden Nachweis liefert. Ganz besonders viele Angaben haben wir den im Hauptstaatsarchiv zu Dresden befind lichen oberlausitzischen und bischöflich meissuischen Lehn- büchern (L. B.), sowie den ebendaselbst verwahrten hand schriftlichen Sammlungen über die Geschichte des Bisthums Meissen