5. Das Weichbild Zittau. 645 besonderen Verwalter (procurator) hielt. Mit den übrigen Gütern des aufgehobenen Klosters gelangte es 1574 durch Kauf an Zittau. Wittchendorf (1322 Withendorf, 1368 Witchindorf). Als In haber des Patronatsrechts über die dasige Kirche und daher wohl auch des ganzen Dorfs erscheinen 1365—68 die v. Stewitz (S. 509, , seit 1383 alter Wenzel I. und sein Sohn Wenzel II. v. Dohna a. d. H. Grafenstein (S. 155). Letzterer überliess das Gut, wie es scheint, seinem Cousin Johann III. v. Dohna, der mit seiner Familie wahr scheinlich daselbst wohnte und es 1410 an seinen Sohn Friedrich ab trat. Von diesem erkaufte 1434 das Dorf Hartung v. Klii.r auf Tscho- cha (S. 299). verkaufte es aber 1437 an einen Nie. v. Gersdorff K ~.. Von dessen Nachkommen (S. 207 Anm.) erwarb es 1501 der Zittauer Bürger Wenzel v. Eisersdorf (S. 172), dessen Söhne es 1521 schul denhalber an Zittau veräusserten. Radgendorf (im 16. Jahrh. stets Rattchendorf) bestand, so viel man weiss, stets aus zwei „Lehngütern“ mit wenigen Bauer- und Iläuslerwohnungen. Beide waren „zum königlichen Schloss und Amt in Budissin“, d. h. zu den landvoigteilichen Gütern gehörig, welche, wenn ein Besitzer ohne Leibeslehnserben starb, nicht an den Landesherrn, sondern an die Person des Landvoigts heimfielen. Wann und wie diese Beziehung zu der Landvoigtei entstanden, ist noch nicht ermittelt. Besitzer des grösseren Lehnguts waren 7 ) 1412 Lorenz Rtissler, Cölestiner auf Oybin, und sein Stiefvater Peter Schreier , 1448—64 Erasm. Krausspscholz und seine Familie, 1469 Casp. Dippold, 1536 Hans und Wenz. Hermann , die es an Valt. Worn- nehst verkauften, 1547 Andr. Siebeneicher , der es an Conr. Nesen (S. 378) überliess; in der Familie des Letzteren verblieb es längere Zeit. — Das kleinere Gut verkaufte 1524 Redeil an Math .Seifferth, dieser 1530 an Franz Redeil, dieser 1537 an Math. Trenkler, dieser 1540 an Wenz. v. Eisersdorf (S. 173), dieser 1554 an Anton v. Uecht- ntz a. d. H. Schwert» (S. 527), dieser 1563 an Joach. v. Metzradt a. d. H. Milkwitz (S. 363i, dieser 1565 an einen Pet. v. Nostitz, dieser an einen Conr. v. Gersdorf) und Gerlachshaim, dieser 1583 an einen Krück v. Gersdor/j, dieser 1600 an Hans Bernh. v. Falkenhain (S. 181),, dieser 1618 an Albr. v. Schreibersdorf. Ob er s e i fe r s d o r f (1267 Syfridisdorf) ward 1267 von Ritter Sembro v. Temritz (S. 514) an Marienthal verkauft, welches das Gut 6) Urk.-Verz. II. 44. Carpzov, Ehrent. II. 119. 7 J Vergl. Morawek, Ge schichte von R. 1873 S. 9.