— 11 — erinnert, die für Befestigungs- und Vertheidigungs- zwecke dienten, wie Thürme mit Pyramiden- und Kegel dächern, Hauptgesimse mit Machiculis und Flanki- rungsthürmclien, Mauern und Giebel mit Zinnen und Schlitzlöchern (für Armbrustschützen): lauter Elemente, von denen auch unsere städtischen Prachtbauten gern Gebrauch machen, um malerische Wirkung zu erzielen. Endlich ist es nicht bedeutungslos, dass die moderne englische Bauweise, in dankbarer Erinnerung an ihre ländlichen Vorbilder, sich selbst als Cottage-Archi tektur bezeichnet, und dass die Deutschen auch sehr gern im „Chalet-Stil“ sich versuchen. Die Abhandlung „Akademische Baukunst auf dem Dorfe“, die im 7. lieft, Jahrgang 1892 des Civilinge- nieurs erschien, ist in weiteren Kreisen nicht unbemerkt geblieben und hat fast ausnahmslos lebhafter Zustim mung sich zu erfreuen gehabt; nicht nur Zuschriften einzelner Leser sprachen sich in diesem Sinne aus, sondern auch die Leserkreise angesehener Tagesblätter wurden durch den vollständigen Abdruck mit den darin entwickelten Gedanken bekannt gemacht, und eine der einflussreichsten Vereinigungen Sachsens (der Landes- Kultur-Ratli) hat auf Grund dieser Abhandlung den Gegenstand in ihr Arbeitsprogramm mit aufgenommen. Diesen beifälligen Anzeichen gegenüber erschien es dem Verfasser fast als eine Ehrenpflicht, zu seinen Behauptungen nun auch den Beweis zu erbringen, sich selbst umzusehen und zu forschen, was von un serer heimischen, volksthümlichen Bauweise denn noch unverfälscht vorhanden und der Beachtung werth, vielleicht auch der Nachahmung oder Weiterbildung fähig sei. Erwünschte Muster für derartige Darlegungen boten