— 21 — riegeln vor den an sich tragfähigen Wänden von einer gewissen Verschwendung nicht freisprechen, so ist die Art, wie die Ecksäulen durch Ausklinken (Fig. 5), die Spannriegel durch Ausschneiden aus dem Vollen (Fig. 6 und 7) hergestellt werden, in der That eine Stoff- Fig. 16 . Hinterhermsdorf. Vergeudung, die wir heute kaum mehr begreifen. Viel leicht bildete früher die Dicke der Ecksäulen eines solchen Bauernhauses (man findet sie bis zu 40 X 40 l ' ni Querschnitt) einen Maassstab für die Wohlhabenheit seines Bewohners. — Anstrich und Malerei scheint bei dieser Bauart nie umfänglichere Anwendung gefunden zu haben; die Schiebeläden der Vorhallen zeigen mit unter Spuren wappenartiger Bemalung (geradezu virtuos war sie an den jetzt überpinselten Fensterläden der Post zu llertigswalde); von Inschriften (mit eingekerb ten und schwarz und rotli gefärbten Buchstaben) fand sich in dem durchforschten Gebiete ein einziges Bei spiel (Fig. 17), dessen erste Strophe (Wer will bauen an den Strassen, der muss beim Bauen eine Feder lassen) hei einem ßeparaturbau beseitigt worden ist. Wie bereits bemerkt wurde, ist die Verwendung des Holzes mit einer erstaunlichen Konsequenz durch geführt, die des Steines dagegen fast ängstlich ver mieden. Um so wunderlicher ist mitunter der Kontrast, z. B. in Fürstenwalde (am Westabhange des Pirsken), wo neben ganz hölzernen Häusern aus alter Zeit ein Stallgebäude aus neuerer Zeit steht, dessen Umfassungen aus- vollkantigen Granitquadern ^von 32X32 cm Quer-