Suche löschen...
Über Berg und Tal
- Bandzählung
- 9.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.F.19.d-9/12.1886/89
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id399967001-188600091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id399967001-18860009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-399967001-18860009
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Heft 1 = No. 95
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftÜber Berg und Tal
- BandBand 9.1886 -
- TitelblattTitelblatt I
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis III
- RegisterAlphabetisches Register VII
- AusgabeHeft 1 = No. 95 1
- AusgabeHeft 2 = No. 96 9
- AusgabeHeft 3 = No. 97 17
- AusgabeHeft 4 = No. 98 25
- AusgabeHeft 5 = No. 99 33
- AusgabeHeft 6 = No. 100 41
- AusgabeHeft 7 = No. 101 49
- AusgabeHeft 8 = No. 102 57
- AusgabeHeft 9 = No. 103 69
- AusgabeHeft 10 = No. 104 77
- AusgabeHeft 11 = No. 105 85
- AusgabeHeft 12 = No. 106 93
- BandBand 9.1886 -
- Titel
- Über Berg und Tal
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4 links (östlich) verfolgt, so gelangt man nach etwa 200 Schritten auf einen Holzschlag. Ungefähr an der Stelle, wo der genannte Fufsweg auf der Topographischen Karte von der Horizontale 330 m geschnitten wird, gewahrt man am Felsen, etwas oberhalb des Weges, einen Stein, auf den die Beschreibung Iccanders vollständig pafst. Der Stein ist in den Sand eingegraben und durch um hergelegte kleinere Steine noch besonders vor dem Um fallen geschützt. Er ist etwa 160 cm hoch (145 cm ragt er über die herumliegenden Steinen, hervor), 82 cm breit und 30 bis 34 cm dick. Auf der Mitte der Vorder seite ist das kursächsische Wappen eingegraben; die Höhe des ovalen Wappenschildes beträgt 68, die Breite 63 cm. Die Kurschwerter waren früher rot, der Rauten kranz grün gemalt, wofür noch Spuren dieser Farben zeugen. Die Balken auf der linken 6 ) Seite des Wappens sind nicht durch Schraffierung als schwarz oder golden angedeutet, sondern nur erhöht oder vertieft. Auf drei von den erhöhten Balken sind die Buchstaben of'65 33, und zwar liegend, eingegraben. Ueber dem Wappen erblickt man die altertümlichen, durch Punkte von einander getrennten Ziffern der Jahrzahl. Doch sind nur die 1 und die erste 5 vollständig, die zweite 5 zum gröfsten Teil erhalten, die 8 fehlt, da die rechte obere Ecke des Steines abgebrochen ist. Man sieht übrigens ohne weiteres, dafs der Bruch vor sehr alter Zeit er folgt ist, denn die Bruchstelle ist fast ebenso verwittert wie die übrigen Teile des Steines. Die Forstbeamten und Waldarbeiter nennen diesen Stein „das Wappen,“ und nach ihm heilst der Waldteil, der sich von dem Felsen in den kleinen Zschand hinabzieht: „Unter dem Wappen.“ Es ist nicht wahrscheinlich, dafs dieser Stein immer an dem Platze gestanden hat, an dem er sich jetzt be findet; im Gegenteil ist es mir ganz glaublich, dafs er früher oben auf dem Felsen, in der Nähe des Winter- häuschens, angebracht war. wie man dies auch nach der Iccandekschen Beschreibung annehmen mufs. Denn die lose Befestigung macht ganz den Eindruck, als ob es sich darum gehandelt habe, den durch irgend einen Zu fall dahin geratenen Stein nur so einstweilen wieder aufzurichten. Ob es möglich ist, dafs ein Stein von diesen Dimensionen, wie Götzinger annimmt, 7 ) von dem 80m hohen Felsen herabfallen konnte, ohne in kleine Stücke zu zerbrechen, das zu beurteilen mufs ich Sach verständigen überlassen. Thatsache ist, wie bereits er wähnt, dafs nur eine einzige Ecke abgebrochen ist. Dafs der Stein bereits im Jahre 1804 an dem jetzigen Platze aufgestellt war, geht übrigens aus einer in jenem Jahre erschienenen Reisebeschreibung hervor, in welcher es ausdrücklich heifst: „Die Stelle, wohin er (der Hirsch) fiel, wurde mit einem Steine bezeichnet, in welchen das sächsische Wappen nebst der Jahrzahl eingehauen ist.“ 8 ) Ich halte es nicht für zweifelhaft, dafs Iccander oder sein Gewährsmann durch die auf diesem Steine befind liche Jahrzahl veranlafst worden ist, das Jagdabenteuer in das Jahr 1558 zu setzen, und dies bot eine erwünschte Gelegenheit, die Geschichte noch weiter auszuschmücken und die Begebenheit mit der Kaiserwahl Ferdinands I. in Zusammenhang zu bringen. War dies der Fall, so konnte natürlich der Prinz Christian, der zu jener Zeit noch nicht geboren war, nicht anwesend sein und es mul'ste also das Abenteuer als ein lebensgefährliches ge schildert werden, um es zu erklären, wie Christian dazu kam, noch als Kurfürst — nach Weifses Darstellung ist die Annahme gestattet, dafs er als Kurprinz die Inschrift hat anfertigen lassen — zum Andenken an die glück liche Rettung seines Vaters aus Lebensgefahr ein Denk mal zu errichten. 6 ) Nach heraldischem Sprachgebrauche, also von vorn gesehen auf der rechten Seite. 7 ) Geschichte und Beschreibung etc. S. 469. 8 ) Reise von Thüringen durch Sachsen, die sächsische Schweiz und die Oberlausitz, über den Oybin und Meffersdorf in das schle sische Eiesengebirge (Leipzig 1804) 1. Bd. S. 189. Jedenfalls hat der Stein mit der Jahrzahl 1558 eine andere Bedeutung gehabt und ich für meine Person halte es gar nicht für unwahrscheinlich, dafs er errichtet sein könnte zum Andenken an die in jenem Jahre erfolgte Erbauung des Winterhä'uschens. Es ist bekannt, dafs der Kurfürst August in jener Gegend ■ sehr gern jagte; es liegt also nahe, dafs er das Bedürfnis | nach einem Jagdhause in dieser unwirtsamen Gegend j besonders dringend empfunden hat. Nach der Weifse- | sehen Darstellung war zur Zeit des Jagdabenteuers das ! Jagdhaus bereits vorhanden und überdies sagt der Ver fasser der ältesten Beschreibung der Festung Königstein, Lieutenant C. F. Buchhauser, 6 ) vom Winterberge aus drücklich: „Darauff Churfürst Augustus ein Lust- und Jagt-Haus bauen lassen, und itziger Zeit ins ge mein das Winter-Häusel genennet wird.“ Sehr wenig glaublich ist auch die weitere Angabe Iccanders, dafs die lateinischen Verse von dem Schandauer Pfarrer M. Justus Sieber gefertigt worden seien. Weifse sagt ausdrücklich, dafs „der Chur-Printz . . . ein Monu ment in lateinischen Versen ... in dem Winterhäufsgen . . . anzuschreiben befohlen“ habe. Ist dies richtig, so konnte nicht Sieber der Verfasser sein, denn Christian I. starb bereits 1591, Sieber aber war von 1659 bis 1695 Pfarrer in Schandau. Nach Iccanders Darstellung frei lich würde Christian nur das Haus haben bauen lassen, welches dann nachträglich mit der von Sieber gefertigten : Inschrift versehen worden wäre. Dem steht aber ent- ' gegen die von Weifse auf Grund des Augenscheines mitgeteilte Thatsache, dafs bis zum Jahre 1705 — denn in dieses von Iccander genannte Jahr fällt höchstwahr scheinlich die erste Erneuerung des Häuschens — das Altertum und die Zeit die Schrift so „obliteriret und verderbet hatte, dafs von manchem Verse kaum zween Worte übrig waren.“ Wäre die Inschrift erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts angebracht worden, I so hätte sie bis zum Jahre 1705 unmöglich in einen so traurigen Zustand gelangen können. Alle Umstände sprechen also dafür, dafs die nüch terne Weifse’sche Darstellung die richtige, die Iccander- sche dagegen eine mit allerhand romantischem Aufputz geschmückte, freie Bearbeitung der Jagdgeschichte ist. s ) „Die Chur-Sächsische Vestung Königstein“ (1692) S. 11. Diese Notiz hat übrigens Chr. Heckei beinahe wörtlich S. 5 seiner „Historischen Beschreibung der weltberühmten Festung Königstein“ (Dresden 1736J wiedergegeben. (Schlufs folgt.) Vereins - Angelegenheiten. Rundschreiben des Zentralausschusses. I. Wir haben den Mitgliedern die betrübende Mitteilung zu machen, dafs die Sektionen Stolpen und Gottleuba dem Zentralaus- schusse ihre Auflösung angezeigt haben. ir. Es hat sich herausgestellt, dafs das Archiv des Vereins nicht im Besitze der Statuten der einzelnen Sektionen des Vereins sich befindet. Da aber aus verschiedenen Gründen der Zentralausschufs wünschen mufs, über das , was in den einzelnen Sektionen Rechtens ist, sich unterrichten zu können, so werden die Sektionen hierdurch freundlichst ersucht, baldthunlichst ein Exem plar ihrer Statuten an den Unterzeichneten Vorsitzenden einzusenden. III. Aus Veranlassung einer von der Sektion Cossebaude-Osterberg an den Zentralausschufs gerichteten und in der letzten Delegierten versammlung zum Vortrag gebrachten Eingabe, die Vermittel ung von Vorträgen für die einzelnen Sektionen betreffend, bringen wir in Erinnerung, dafs auf Grund eines von der Delegier tenversammlung am 11. April 1882 gefafsten Beschlusses der Zentral ausschufs nicht nur Vorträge für einzelne Sektionen vermittelt, son dern auch auf Antrag gern bereit ist, den Vortragenden die ihnen durch die Reise erwachsenden baren Auslagen zu vergüten. Wir bitten alle Sektionen, welche die Vermittelung von Vorträgen für Sektionsversammlungen wünschen, diesbezügliche Gesuche an den 1. Schriftführer des Zentv- lausschusses, Postagent K. Sammler in Klein-Zschachwitz, zu ri: bten und in diesen Gesuchen zugleich an zugeben, ob sie die Reisekosi r selbst tragen wollen oder die Ueber- uahme derselben auf die lkasöe wü"-c)i n.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder