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Über Berg und Tal
- Bandzählung
- 9.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.F.19.d-9/12.1886/89
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id399967001-188600091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id399967001-18860009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-399967001-18860009
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Heft 1 = No. 95
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftÜber Berg und Tal
- BandBand 9.1886 -
- TitelblattTitelblatt I
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis III
- RegisterAlphabetisches Register VII
- AusgabeHeft 1 = No. 95 1
- AusgabeHeft 2 = No. 96 9
- AusgabeHeft 3 = No. 97 17
- AusgabeHeft 4 = No. 98 25
- AusgabeHeft 5 = No. 99 33
- AusgabeHeft 6 = No. 100 41
- AusgabeHeft 7 = No. 101 49
- AusgabeHeft 8 = No. 102 57
- AusgabeHeft 9 = No. 103 69
- AusgabeHeft 10 = No. 104 77
- AusgabeHeft 11 = No. 105 85
- AusgabeHeft 12 = No. 106 93
- BandBand 9.1886 -
- Titel
- Über Berg und Tal
- Autor
- Links
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Gräfin nachmals vermauerten Kellerräumlichkeit verlief, wie schon erwähnt, resultatlos, die Keller waren nicht zu finden. Gleichwohl will der Herr Vortragende seine Absicht weiter verfolgen. Ueber die Gräfin hat s. Z. Oettinjier einen bekannten Koniän geschrieben, doch sei hier Wahrheit und Phantasie schwer zu unterscheiden. Redner gab darauf über die Gräfin ein anschauliches Lebensbild. Geboren war sie am 18. Mai 1777 als Tochter des chursächs. Haus- marselialls von Schönberg. In ihrer Lebensgeschichte spielte zu nächst der auf dem Königstein 28 Jahre laug gefangen gehaltene Marquis d’Agdolo, sowie die Schändlichkeit eines Jesuitenpaters eine bedeutsame Rolle. Verbittert betrat sie ihren Lebensweg. Gemalt von dem im Plauenschen Grunde ansässigen Maler Professor Grassi, erwarb sie durch dies Bild die Zuneigung des Grafen zu Lyuar, mit dem sie sich bald vermählte, leider aber eine unglückliche Ehe führte. Sie war eine feine, hochgebildete Dame, und für Kunst und Wissenschaften begeistert, unternahm mit Professor Grassi eine Reise durch Italien, während ihr Gemahl sich mit ihrer Bonne in Paris vergnügte. In Italien entstand ihre berühmt gewordene Schwärmerei für Napoleon Bonaparte. Als bald darauf ganz plötz lich ihr Gemahl verschieden, nannte das Gerücht sie als die Ur heberin seines Todes. Sonderbarer Weise hat die Gräfin auch hierüber sehr seltsame Aeufseruugen zu ihrer Umgebung gethan, nie aber es unbedingt bestritten! Auch mit der sagenhaften, damit in Verbindung gebrachten schwarzen Schnur hatte es sein besonderes. Bewenden. Die angeblichen Öcharfrichterbesuche und die Schnur selbst gehören ins Bereich der Märchen. Thatsaehe ist es aber, dals die Gräfin an manchen Tagen ein schwarzes Halsband mit solchem Medaillon getragen, die schwarzen Streifen am Hause führt der Herr Redner ebenfalls auf Traueräufseruugen über Napoleon zu rück. Auch die mit dem Grafen Kielmannsegge eingegangene zweite Ehe war nicht ungetrübt, hauptsächlich auch infolge verschiedener po litischer Anschauungeu der beiden Eheleute. Im Jahre 1808 trennte sie sich von ihrem Gemahl. Der Maler Grassi hat sich mehrfach um sie bemüht und ist ihr ein sehr besorgter Beistand gewesen. Um ihre Napoleons-Sehnsucht einigermafsen zu befriedigen, besuchte sie in Teplitz den sich daselbst aufhaltenden Bruder Napoleons, den Ex-König von Holland. An diesen Besuch soll sich das Verschwin den eines wertvollen Bildes Napoleons knüpfen. Ein solches Bild hat der mitanwesende Herr Feldwebel Schuricht bei der Gräfin in ^lauen gesehen. Als Napoleon endlich ihr in Dresden nahe war. ;. \t sie sehr häufig mit ihm verkehrt; nach ihrer eigenen Aussage rrn Schuricht gegenüber, „sehr häufig mit ihm unter' einem l>.che!“ Während dieses Aufenthaltes wurde von Napoleonscher 8<ite auch ein Bild der Gräfiu bei Grassi bestellt. Das Unglück Napoleons ging ihr sehr nahe; hat sie doch Napoleon sogar auf Elba V -sucht und ihn dort mit Geldmitteln ausgeholfen, was dem Herrn . rtrageuden auch das frühere Kammermädchen der Gräfin selbst zeugt hat. Napoleon soll selbst auf St. Helena der Kielmannsegge ur rührend gedacht, ja auf dem Sterbebette sie noch genannt , ben; war sie ihm doch mit innigster Liebe zugethan und hatte : für seine Befreiung von Elba sogar einen sehr beträchtlichen 1 .dl ihres Vermögens geopfert. Eine von der Gräfin veranstaltete j atführung des Herzogs von Reichstädt wurde vorzeitig entdeckt ld sie mit ihren 10 Equipagen wieder zur Umkehr gezwungen. Wie * für alle Künste, schwärmte die Gräfin namentlich auch für v'usik, besonders für Beethoven. 1848 hatte sie das sogenannte \-'asserpalais, welches damals noch idyllischer lag, als in der heu tigen Umgebung, erworben. Eine sonderbare Rolle spielte sie in den Jahren 1848/49. Die Gartenlaube hat im Jahrgange von 1868 darüber einen interessenten Aufsatz gebracht, den der Herr Vor tragende mit vorlas, namentlich bezüglich der Witwe Robert Blums. Alles dies ist noch völlig unaufgeklärt! Auch mit spiritistischer Geisterseherei hat sie sich abgegeben; ihre ehemaligen Kammer zofen bezeugen dies noch allen Ernstes mit dem Hinzufügen, sie sei im Besitze eines Erdspiegels gewesen, aus welchem man die Ver gangenheit und Zukunft habe ersehen können; die Nächte habe sie oftmals in tobender Weise schrecklich zugebracht und haben die Kammermädchen nicht erwähnen dürfen, irgend etwas vernommen zu haben und ihr heiligst versprechen müssen, nichts zu verraten. Auch heute ist vou diesen Personen der Bann nicht gewichen! Drei Männer hat sie nachts zum Wachen ins Grundstück aufgenommen, aufserdem war ein sehr bissiger grofser Hund ihr Begleiter. Selbst im hohen Alter hat sie Napoleons Geburtstag in rührendster Weise gefeiert. Am 26. April 1863 verstarb sie in-Plauen, nachdem sie desselben Tages früh ganz energisch noch Beichte und Absolution, zwei unerwartet erschienenen katholischen Geistlichen gegenüber, abgelehnt hatte. Die Geistlichen hatten das Entfernen der Kammer zofe aus dem Zimmer verlangt, aber noch halbsterbend hat sie die selbe veranlafst, sie durchaus nicht allein zu lassen, so dafs sie ohne geistlichen Zuspruch verschieden ist. Begraben liegt sie auf dem katholischen Friedhof in Friedrichstadt-Dresden, gegenüber dem ehe maligen Marcolinischen Palais (jetzigem Stadtkrankenhause), in dem sie mit Napoleon glückliche Stunden verlebte» Für die In standhaltung der Grabstätte hat sich neuerdings ein Enkel von ihr interessiert, an den sich auch der Herr Redner schriftlich gewendet. Auch über den sogenannten Dresdner Findling, Ernst Graf. Lohn diener s. Z., verbreitete sich der Herr Redner. Graf soll bekannt lich ein 8olin Napoleons und der Gräfin Kielmannsegge sein: eine ganz auffallende Aehnlichkeit mit Napohou sprach dafür. Graf hatte seine angebliche Mutter auch in Plaueu besuchen wollen. Dieselbe soll ihn aber mit Hunden haben hinaushetzen lassen. Dem Herrn Feldwebel Schuricht gegenüber hat sich die Gräfin darüber ausgesprochen, aber ebenfalls durchaus nicht bestritten, was das Gerücht und auch die Behörde als Gewifsheit annahm. Herr Schuricht sowohl, als auch seine Gattin sind sofort einig darüber gewesen, dafs der fragliche Graf eine sehr grofse Aehnlichkeit auch mit der Gräfin habe und haben sich über die Hartherzigkeit der selben sehr empört. Graf hat sich dann in Paris aufgehalten und haben sich sowohl die französische, als auch die sächsische Gesandt schaft für ihn lebhaft interessiert. Graf legte sich später den Namen Napoleon Bonaparte bei, gab eine .Broschüre über seine vermeint-' liehe Abstammung heraus, welche jedoch die Polizei mit Beschlag belegte. Nachforschungen haben ergeben, dafs die Gräfin s. Z. ge boren und ein Kind bei Landleuten untergebracht habe. — Doch werden über all dieses Seltsame die Memoiren schon Aufschlufs bringen ! Schliefslick zeigte der Herr Redner noch eine Photo graphie der Gräfin vor, welche ihm deren frühere Kammerzofe leih weise überlassen. B. Langenickel, 1. Schriftf. Sektion Strehlen. Hauptversammlung am 16. Dezbr. Nach Erledigung verschiedener geschäftlicher Angelegenheiten, Mitteilung der letzten, auf der Beobachtungsstation Strehlen gemachten me teorologisch. Beobachtungen und einem für die gewissenhafte Führung derselben Herrn Postverwalter Rauert zu Protokoll votiertem Danke gelangte das Projekt des Mitgliedes Herrn Dekorationsmaler Eckardt, die Herausgabe einer geschriebenen, durch Umdruck vervielfältigten, mit Illustrationen versehenen Sektionszeitschrift unter dem Titel „Bergblumen“ zur Besprechung, wovon der Sektion bereits ein Probeblatt zugegangen war. Diese Zeitschrift soll monatlich er scheinen und rechnet man dabei auf Unterstützung seiten der Schwestersektionen, denen jeder von Nr. 1 ein Exemplar zur Kennt nisnahme zugesendet werden soll. Schliefslich wurde die Neuwahl des Vorstandes vorgenommen. Herr Zöllner, der seit Gründung der Sektion in höchst erspriefslicher Weise den Vorsitz in derselben ge führt hatte, erklärte zwar von vornherein, eine etwa auf ihn fal lende Wiederwahl nicht annehmen zu wollen, liefs sich jedoch durch die Bitten der Mitglieder bestimmen, die einstimmig auf ihn gefallene Wahl unter gewissen Bedingungen wieder anzunehmen. Verzeichnis der Funktionäre des Gebirgsvereins für die sächs.-böhm. Schweiz und seiner Sektionen im Jahre 188 6. (Y. — Vorsitzender, S. ---■ Schriftführer, K. Kassierer, Die Delegierten sind weggelassen, da sie ohnehin für jede einzelne Versammlung statutengemäfs zu legitimieren sind.) Zentral ■ Ausschufs. 1. Y. Dr. pliil. Oskar Lehmann, Landtagsstenograph, Dresden, Cranachstrafse 11. 2. Y. A. Gröschel, Lehrer in Niedersedlitz. 1. S. Karl Sammler, Postagent in Kleinzschachwitz. 2. S. Wilhelm Kopprasch, Mühlenbesitzer in Hermsdorf bei Königstein. K, Friedr. Aug. Hartmann in Dresden, Terrassenufer 27. Redakteur des Vereinsorgans „Ueber Berg und Thal“ Dr. med. Friedr. Theile in Lockwitz bei Dresden, Bischofswerda -Vaitenberg. 1. Y. May, Buchdruckereibesitzer. 2. Y. Kind, Stadtrat. 1. S. Roch, Rechtsanwalt. 2. S. Langbein, Kaufmann. K. Geidel, Amtsger.-Kontr. a. D. Blasewitz u. L'mg. 1. Y. P. emer. Leonhardi. 2. Y. u. S. Dr. med. Flemming. K. Dr. Weise, Oberstabsarzt. Cossebaude - Osterberg. 1. Y. Dr. phil. Lindemann. 2. Y. P.Dr.Schönberg.Weisstropp. 1. S. Schmidt, Ob.-Telegr.-Assist. 2. S. Voss, Eisenbahn-Assistent. K. Schmidt, Ob.-Telegr.-Assist. Dohna - Weesenstein. 1. Y. Dr. med. Lesche. 2. Y. Mütze, Kantor. 1. s. Med. pr. Hauswald. 2. S. Schneider, Buchh., Weesen stein. K. Lange, Apotheker. Dresden. 1. Y. Dr. phil. Lehmann, Land tagsstenograph. 2. Y. Schulze, Rechtsanwalt. 1. S. Kretzschmar, Ratsassessor. 2. S. Lingke, Leihbibliothekar. K. Colditz, Buchhändler. Bibliothekar: Martin, Lehrer. Y. d. tourist. Abteil.: Hartmann, Baumeister. Golberode - Babisnau. 1. Y. Pietzsch,Gutsb.inGolberoda. 2. Y. Zschüttig, Gutsb. in Golb. 1. S. Schöne, Lehrer in Babisnau. 2. S. Wirthgen,Gutsb.inGaustritz. K. Horn, Gutsb. in Golberoda. Hohnstein. Y. Kriebel, Bürgermeister. S. Görner, Pastor. K. Böhmer, Anstaltsdirektor. Königstein. Y. Gappel, Baumeister. S. Krieger, Lehrer. K. Hoffmann, Hotelier. Krippen. 1. Y. Thomas, Postagent. 2. Y. Guth, Fährmeister. 1. S. Viebach, Bäckermeister. K. Vogl, Braumeister. Nenntmansdorf. V. u. S. Hoelemann, Lehrer. K. Klotzsch, Gutsbesitzer. Neustadt b. St. 1. Y. Mifsbach, Buchhändler. 2. V. Peschel, Postmeister. 1. S. Hesse, Lehrer. 2. S. Grützner, Fabrikant. K. Maune, Kaufmann. Niedersedlitz u. Umg. 1. Gröschel, Lehrer, N.-S. 2. Y. Enterlein, Gemeinde-Vorst.. Zschachwitz. 1. S. Pahlisch, Ziegeleib., Lockw. 2. S. Determann, Prokurist, N.-S. 1. K. Wehle, Spediteur. N.-S. 2. K. Noack, Baum., Zschachw. Beisitzer: Dr. Hartung. Arzt, Zchachw. Gruhle, Obergärtner, Lockw. Kirsten, Baumeister, Lockw. Dittrich, Gem.-Vorst, N.-S.
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