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Über Berg und Tal
- Bandzählung
- 9.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.F.19.d-9/12.1886/89
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id399967001-188600091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id399967001-18860009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-399967001-18860009
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Heft 2 = No. 96
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftÜber Berg und Tal
- BandBand 9.1886 -
- TitelblattTitelblatt I
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis III
- RegisterAlphabetisches Register VII
- AusgabeHeft 1 = No. 95 1
- AusgabeHeft 2 = No. 96 9
- AusgabeHeft 3 = No. 97 17
- AusgabeHeft 4 = No. 98 25
- AusgabeHeft 5 = No. 99 33
- AusgabeHeft 6 = No. 100 41
- AusgabeHeft 7 = No. 101 49
- AusgabeHeft 8 = No. 102 57
- AusgabeHeft 9 = No. 103 69
- AusgabeHeft 10 = No. 104 77
- AusgabeHeft 11 = No. 105 85
- AusgabeHeft 12 = No. 106 93
- BandBand 9.1886 -
- Titel
- Über Berg und Tal
- Autor
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10 des Geweihes gezählt und berichtet, der Hirsch sei ein Yierundzwanzigender gewesen. Selbstverständlich wird auch der Hergang des Aben teuers selbst verschieden gemeldet. Ist es doch nur natürlich, dal's jeder Autor, indem er seinen Vorgänger abschrieb, doch auch den Glauben zu erwecken suchte, er schöpfe aus Originalquellen, und deshalb einzelne Veränderungen an der Ueberlieferung anbringt. So be zeichnet Ohnesorge 22 ) im Gegensatz zu allen anderen Nachrichten den Platz, an welchem das Winterhäuschen steht, als denjenigen, bis zu welchem der Hirsch ge trieben worden sei, ohne sich zu vergegenwärtigen, dafs von diesem Platze herab ein solcher Sturz, wie er den Hirsch betroffen, gar nicht möglich ist. Andere stellen die Sache so dar, dafs der Kurfürst auf einem schmalen Pfade am Rande des Abgrundes gestanden habe und über ihm auf der höheren Felswand der von den Jägern verfolgte Hirsch, im Begriff, auf den Fürsten herabzu springen. Ich finde diese Darstellung zuerst in der französischen Reisebeschreibung von Ernst Erhard 23 ), sodann in den verschiedenen Schriften von W. A. Lindau 24 ). Kein Wunder, dafs die Autoren auch das Bedürfnis empfanden, die Worte, welche der Kurfürst dem Hirsche zugerufen haben soll, zu ändern. Die meisten Schrift steller, namentlich Götzinger, K. A. Engelhardt, Hennig 25 ), Wellau, J. G. Lehmann, Täubert, führen die von Iccander überlieferten Worte an: „Entweder ich treffe dich oder du bringst mich ums Leben.“ Nach der „Albina“ 26 ) soll der Fürst, mit einer nur kleinen Abweichung, ge sagt haben: „Entweder treffe ich dich oder du bringst mich ums Leben.“ Victorin Dietrich macht daraus: „Entweder ich erlege dich oder du bringst mich ums Leben“ und W. A. Lindau, dem in diesem Punkte auch Tromlitz 2 ') und C. F. Gebauer 28 ) folgen: „Entweder treff’ ich dich oder du bringst mich um“, beziehentlich 29 ): „Ich treffe dich, oder du bringst mich um“. Die gröfste Aenderung gestattet sich der ungenannte Verfasser eines im Jahre 1801 von der Arnoldischen Buchhandlung herausgegebenen Reiseführers 30 ), welcher den Kurfürsten kurz und bündig sagen läfst: „Ich oder du!“ Meines Wissens hat er aber nur in Johann Sporschill 31 ) einen Nachbeter gefunden. Wie hoch war nun der Felsen, von welchem der Hirsch hinabstürzte ? Götzinger giebt in seiner „Geschichte des Amts Hohnstein“, darin getreu der Iccander’schen Darstellung folgend, „einige hundert Klaftern“ an, scheint aber später, nachdem er die sächsische Schweiz längere Zeit hindurch die Kreuz und Quer durchwandert hatte und dabei vermutlich auch zu wiederholten Malen an die in Frage kommende Stelle gelangt war, bedenklich geworden zu sein, denn er nennt in seinem „Schandau und Umgebungen“ die Höhe bescheidener: „mehrere hundert Ellen“. Seine Angabe wird von Victorin Dietrich wiederholt. Nicolai 32 ) bezeichnet den Felsen als „wohl über 500 Ellen hoch“ und die Höhe von 500 Ellen teilt dem Felsen auch der ungenannte Ver fasser von „Dresden und die umliegende Gegend“ zu. Wir haben bereits oben gesehen,, dafs die wirkliche Höhe etwa SO Meter, also ungefähr 140 Ellen, beträgt. 22 ) A. a. O. (vergl. Anm. 15). 23 ) Voyage en Suisse saxonne (Dresden 1811), S. 73. 2i ) „Neuen Wegweiser durch das meifsnische Hochland oder die sächsische Schweiz“ (Dresden 1820), S. 72, und den verschiedenen Auflagen des „Taschenbuchs für den Besuch der sächsischen Schweiz“ (vergl. Anm. 13). 25 ) Keisetaschenbuch durch die Gegenden um Dresden und Meifsen etc. (Berlin 1820), S. 232, Anm. 20 ) Albina. Ein Taschenbuch für Wanderer in der sächsischen Schweiz, 1. Aufl. (Pirna 1818), S. 70. 2. Aufl. (Pirna und Dresden 1821), S. 82. 2T ) Romantische Wanderung durch die sächsische Schweiz, S. 168. 28 ) Vier Tage in der sächsischen Schweiz (Dresden o. J.), S. 75. 29 ) Im „Neuen Wegweiser durch das meifsnische Hochland.“ 30 ) Dresden und die umliegende Gegend, bis Elsterwerda, Bauzen etc., S. 378, Anm. 31 ) Leipzig, Meifsen, Dresden und die sächsische Schweiz (Leipzig o. J.), S. 184. Wanderungen durch die sächsische Schweiz etc. 2. Aufl. (Leipzig 1847), S. 136. 32 _j Wegweiser durch die Sächsische Schweiz (Pirna 1801), S. 97. Eine gänzlich abweichende, aber für den Kurfürsten August nicht eben schmeichelhafte Darstellung des Vor falls giebt Karl Julius Hofmann in seinem merkwürdigen Buche: „Das Meifsner Hochland oder die sächsische Schweiz“ (Lohmen 1842) 33 ). Dieses Werkeben ist, mit Ausnahme der Anmerkungen natürlich, in herzlich un geschickten Versen geschrieben, die durch ihr, dem Gegenstände nicht immer entsprechendes Pathos meist eine hochkomische Wirkung hervorbringen. Ich kann es mir nicht versagen, diese Darstellung der Sage, welche selbstverständlich das Privilegium der dichterischen Freiheit in hohem Mafse für sich in Anspruch nimmt, hier am Schlüsse dieses Abschnittes mitzuteilen: Als der Kurfürst, Vater August, jagte Einst in dieser unwegsamen Flur; Und sich hier auf steile Klippe wagte, Einem schönen Hirsch’ wohl auf der Spur; Da — verstiegen — sieht der Fürst sein Leben Ueber’m Abgrund nach dem Tode schweben! Kann nicht vorwärts, nicht zurück zum Rand Und gefährlich ist sein schmaler Stand. Hier in diese Lage voller Schrecken — Das Gefolge fern war im Gehölz — Hatt’ der Hirsch — als wollt’ er mit ihm necken — Hergelockt den Fürst von Fels zu Fels; Aber nun ist weiter nicht zu kommen, Selbst das Wild steht stutzend — wie beklommen — Sieht herab zum Jäger, starr den Blick, Und will setzen jach auf ihn zurück. Wohl, dann stürzte er den Kurfürst nieder, Der zerschmettert dann im Abgrund’ lag; Ach ihm graus’t, es schlottern ihm die Glieder! Aber doch der Muth ihm nicht gebrach; „Kann ich dir“ — sprach er — „den Todnichtgeben — Jetzt nun gilt’s! — so bringst du mich um’s Leben.“ Legte an, drückt los und — Paff! Es fällt In den Abgrund da der Hirsch zerschellt. Schrecklich ist des WildeB tiefes Fallen, Wohl mit Zittern siebt der Fürst herab; Kniet und dankt dem Himmelsfürst vor Allen, Der die Rettung aus Gefahr ihm gab! — Im Gekläff und hellen Hörnerklänge Nah’n die Jäger. Ha, wie wird den bange — Auf der Felsenklippen steilen Hoh’n, Ihn, den theuren Fürsten, dort zu seh’n!! Schnell wird nun August vom Fels befreiet, Und die Kund’ erscholl im ganzen Land. Drauf ward hier ein Denkmal eingeweihet Zur Erinn’rung an der Felsenw'and; Und ein Jagdhaus ward erbaut aufs Freie An dem Vorsprung hier — mit dem Geweihe War’s geziert von jenem Hirsch; dafür Steht jetzt Pavillon mit Inschrift hier. Diese- denkenswerthe That verwahret Die Geschichte vor Vergessenheit, Wo der Himmel diesen Fürst bewahret; Sag’ die Kunde bis zur spät’sten Zeit! — Möge Sachsens Fürstenhause nimmer Unglück droh’n, der Segen strahle immer Um den Thron, so mannichfach und schön Wie die Aussicht von den Berges-Höh’n!!! — 33 ) S. 374 flg. Vergl. über das Buch „Ueber Berg und Thal“ Bd. II, S. 214. (Schlufs folgt.) Vereins - Angelegenheiten. Rundschreiben des Zeutral-Ausschusses. I. Der Gebirgs- und Verschönerungsverein zu Nixdorf beabsichtigt, auf dem Tanzplan im Thomaswalde bei Nixdorf einen Aussichts turm zu errichten und die dazu nötigen Geldmittel durch Ausgabe von, auf 1 Gulden lautenden Darlehnscheinen, die nach und nach aus dem Erlöse des von den Besuchern zu erhebenden Eintritts geldes getilgt werden sollen, aufzubringen. Nachdem der gedachte Verein den Zentral-Ausschufs um die Unterstützung dieses Unter nehmens gebeten und die von uns um Begutachtung des Projektes ersuchte Sektion Sebnitz unseres Vereins das Unternehmen als ein touristisch höchst wertvolles bezeichnet und dessen Unterstützung durch unseren Verein auf das Wärmste befürwortet hat, bitten wir alle Sektionen und Mitglieder unseres Vereins, durch Zeichnung von Darlehnscheinen das Unternehmen zu unterstützen. Der Unter zeichnete Vorsitzende wird gern bereit sein, nach Schlufs der Zeich nungen den Austausch der eingesendeten Gelder (1 Gulden = 1 Mark
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