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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188205029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18820502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18820502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-05
- Tag1882-05-02
- Monat1882-05
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.05.1882
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Lanz ,r. und Tageblatt IN. 34. Jahrgang. o«. ^ayrga»,- —. > ....... — den I —. , , , I Inserate werden bis Vormittags 11 Uhr angenom- ße I Dienstag, den 2. Mai. s ^"L'L^Lm?-PS 1882 ^5-100 n!" dern. lff-tt. Frau, W inden it an msrer noch lieben , uns der im zarte« Schmer- öekannten ff«,«. tag, den Tram- werd«, von sömmllicheu Postaustalteo wie von -er »uterzeichueteo Sx-e-itiou u«d -e« bekau«1m A«S- zabrstelleu in Freiberg, Braud, Laugmau, Halsbrücke LavghmuerSdors und Weitzmbom zum Preise bau 1 M. 50 Pf. angenommen. kxpsck. 0s8 „frsid. ^nrsigsi» u. Isgsdisll". l, „ 95, 882, csten chc mir dahin ten ist. Ängerm ger- und tUz m Nachricht ickannteil Erscheint jeden Wochmtag Abend« 6 Uhr für den andern Tag. Preis vierteljährlich 2 Mark 25 zweimonatlich 1 M. 50 Pf. u. einmonatl. 75 Äprii si von del licht heiße» , sonder» Viillner^ onutagSr nft und rb «Nii und Bp nerz B' ehörißt». »einen, Sluck: Zurück, int, is ge- Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden zn Freiberg und Brand Verantwortlicher Redakteur Julius Braun m Freiberg. Theil- Brand ner so -christ, lumm- Allen j Frau IU und Frau Mögen in der iefühle, heran- Nachbestellungen aus bMui»<- für die Monate - seine volle und wahre Bedeutung erlangen, zum Heil und Nutzen der gesammtcn Menschheit. Kaiser Wilhelm verließ gestern Abend 8*/, Uhr Wiesbaden und traf heute Vormittag auf dem Potsdamer Bahnhofe ein. In Potsdam machte der Zug einen kurzen Halt, weil der Kronprinz seinen kaiserlichen Vater begrüßen und nach Berlin begleiten wollte. Im Laufe des heutigen Tages wird der Kaiser sodann den russischen Botschafter Fürsten Orloff in seinem Palais empfangen und gegen Mittag den Blumen-Korso im Thiergarten besuchen. Am Dienstage, dem Gedenktage von Groß-Görschen, beabsich tigt der Kaiser im Laufe des Vormittags im Lustgarten zu Potsdam, falls die Witterung günstig ist, die Be sichtigung über die drei Bataillone seines 1. Garde-Regi ments z. F. abzuhaltcn. — Feldmarschall Moltke ist gestern Mittag von seiner Reise aus der Schweiz über München nach Berlin zurückgckchrt. — Dem Reichstage ist iekanntlich sowohl der Gesetzentwurf über die Einführung res Tabakmonopols als auch die eine Abänderung der Gewerbeordnung betreffende Novelle zugc- gangen. Die wichtigsten Paragraphen der letzteren ent halten folgende Bestimmungen: Art. 2. An die Stelle des letzten Absatzes des 8 30 der Gewerbeordnung treten folgende Bestimmungen: Hebammen bedürfen eines Prü- sungszeugnisfes der nach den Landesgesetzen zuständigen Behörde. Auch können die Landesregierungen den Betrieb des Hufbeschlaggcwcrbes von der Beibringung eines solchen Zeugnisses abhängig machen. Art. 3 setzt für Musik aufführungen und sonstige Lustbarkeiten die Ertheilung einer besonderen Erlaubniß fest. Die Erlaubniß ist zu versagen: 1) wenn gegen den Nach- suchcnden Thatsachcn vorlieqen, welche zu der Annahme berechtigen, daß die beabsichtigten Veranstaltungen den Gesetzen oder guten Sitten zuwiderlaufen werden; 2) wenn das zum Betriebe des Gewerbes bestimmte Lokal wegen seiner Beschaffenheit oder Lage den polizeilichen Anforderungen nicht genügt; 3) wenn der den Verhält nissen des Gemeindebezirks entsprechenden Anzahl von Personen die Erlaubniß bereits ertheilt ist. Die Erlaub niß kann auf Zeit ertheilt und durch bestimmt zu bezeich nende Bedingungen eingeschränkt werden. Art. 4. An die Stelle des 8 35 der Gewerbeordnung treten folgende Be stimmungen: 8 35. Die Ertheilung von Tanz- Turn- und Schwimmunterricht als Gewerbe, sowie die gewerbs mäßige Besorgung fremder Rechtsangelegenheiten und bei Behörden wahrzunehmender Geschäfte, insbesondere die Abfassung der darauf bezüglichen schriftlichen Auf sätze ist zu untersagen, wenn Thatsachen vor liegen, welche die Unzuverlässigkeit des Gewerbetrei benden in Bezug auf diesen Gewerbebetrieb darthun. Unter derselben Voraussetzung ist zu untersagen: der Trödel handel (Handel mit gebrauchten Kleidern, gebrauchten Betten oder gebrauchter Wäsche, Kleinhandel mit altem Metallgeräth, mit Metallbruch oder dergleichen) sowie der Kleinhandel mit Garnabfällcn oder Dräumen von Seide, Wolle, Baumwolle oder Leinen, und der Handel mit Dynamit oder anderen Sprengstoffen. Dasselbe gilt von dem Geschäft eines Gesindevermiethers und eines Stellen vermittlers, sowie von dem Geschäft eines Auktionators. Eine Reihe fernerer Paragraphen enthält beschränkende Bestimmungen über den Gewerbebetrieb des Umherziehens. — Eine dem Reichstage zugeae..^ne kaiserliche Verordnung über das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilhalten von Petroleum lautet in ihrem grundlegenden 8 1: Das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilhalten von Petro leum, welches unter einem Barometerstände von 760 Milli metern schon bei einer Erwärmung auf weniger als 21 Grade des hunderttheiligen Thermometers entflammbare Dämpfe entweichen läßt, ist nur in solchen Gefäßen ge stattet, welche an in die Augen fallender Stelle auf rothem Grunde in deutlichen Buchstaben die nicht verwischbare Inschrift „feuergefährlich" tragen. Wird derartiges Petro leum gewerbsmäßig zur Abgabe in Mengen von weniger als 50 Kilogramm feilgehalten oder in solchen geringen Mengen verkauft, so muß die Inschrift in gleicher Weise noch die Worte: „nur mit besonderen Vorsichtsmaßregeln zu Ärennzwccken verwendbar" — enthalten. — Die Unter suchung des Petroleums auf seine Entflammbarkeit hat mittelst des Abel'schen Pctroleumprobers zu erfolgen. Auf das Feilhalten von Petroleum in Apotheken zu Heilzwecken findet die Verordnung keine Anwendung. Die Verordnung tritt mit dem 1. Januar 1883 in Kraft. Fürst Bismarck hat die Mittheilung nach Berlin ge Hagesschau. Freiberg, 1. Mai Wenn wir einen Blick auf die gegenwärtige Ent wickelung des internationalen Handels und Ver kehrs werfen und dann in der Geschichte des Verkehrs lebens etwa nur ein halbes Jahrhundert zurückblättern, so treten uns sofort die gewaltigen Veränderungen ent gegen, die sich während dieses verhältnißmäßig doch so kurzen Zeitraumes im gegenseitigen Verkehr der Völker vollzogen haben. In erster Linie beziehen sich diese Ver änderungen auf die Kommunikationsmittcl, welche durch den Dampf und die Elektrizität, verbunden mit allen Hilfs mitteln der modernen Technik, gänzlich umgestaltet worden sind und die Schranken der Zeit und des Raumes immer mehr verschwinden lasten. Früher war mindestens ein Monat nöthig, ehe eine Nachricht von Amerika nach Europa gelangte und ebenso lange Zeit brauchte man, um einen Auftrag nach der neuen Wett gelangen zu lasten. Zwischen der Bestellung einer Waare und dem Kaufe der selben lagen somit wenigstens zwei Monate und jedes Import- und Exportgeschäft hatte daher früher den Cha rakter eines gewagten Geschäftes. Heute wird der Abschluß eines Kaufgeschäfts mit Hilse des unterseeischen Kabels in einem Tage ermöglicht und es kann schon vor dem Ab schluß des Geschäftes die genaueste Kalkulation erfolgen. Denken wir dann an die großartigen Unternehmungen der Neuzeit: den Suezkanal, die Pazifikbahn, die verschiedenen Durchtunnelungen der Alpen, die direkten Dampferver bindungen zwischen Europa und den entferntesten Konti nenten u. s. w. — und wir haben ein Bild davon, in welcher Weise sich die Verkehrsmittel heute umgestaltet haben. Aber noch andere tief einschneidende Veränderungen haben sich im Welthandel vollzogen. Das Kreditwesen ward von Grund aus umgestaltet und die Ausbildung des Handelsrechtes trug ebenfalls zur gründlichen Umge staltung des internationalen Verkehrs bei. Ferner unter stützte die Umgestaltung und Verbesserung der Verkehrs mittel naturgemäß das Streben nach möglichst direktem Verkehr und letzterer Umstand hat wiederum zur Folge, daß die verbindenden Mittelglieder im modemen Verkehrs leben immer mehr ausgestoßen werden. Im Allgemeinen strebt im heutigen Weltverkehr Alles nach Umgehung der bisherigen Zwischenglieder zum Zweck der Verbilligung des Waarcnaustausches. Die neuen Verkehrsformen pflegen jedoch mit den älteren gemischt vorzukommen und so er scheint die Ausstoßung der Mittelglieder im kaufmännischen Verkehrsleben nur da wünschenswerth, wo sie sich natur gemäß vollzieht, d. h. nur dann, wenn sie eine Folge der Verkehrs-Entwickelung und deshalb rationeller ist, einen direkten Verkehr aber herbeizuführen, während der indirekte relativ billiger vor sich geht, ist in jedem Falle eine wirth- schaftliche Thorhcit. Noch sind aber die Wandlungen im Welthandel nicht abgeschlossen, wir sehen vielmehr neuen Umgestaltungen im Verkehr der Völker entgegen, werden ja schon abermalige gigantische Unternehmungen geplant. Schon sind die Arbeiten behufs Herstellung eines unter seeischen Weges zwischen Frankreich und England im Gange, die Arbeiten zur Durchtunnelung der Pyrenäen sollen noch in diesem Jahre beginnen, der Durchstich des Isthmus von Panama schreitet, wenn auch unter sehr schwierigen Verhältnissen, vorwärts und sogar das Riesen- Projekt, die Sahara in ein Mee.' umzuwandeln, wird bereits ernsthaft erwogen. Welche Folgen diese Unternehmungen für den Welthandel haben werden, läßt sich zwar jetzt noch nicht ermessen, daß sie aber den Weltverkehr zu un- geahntcn Dimensionen entwickeln müssen, das ist keine Frage und dann wird der internationale Verkehr ers V langen lassen, er würde an der ersten Lesung der Tabak- monopol-Vorlage im Reichstage sich betheiligen, bis dahin aber noch in Friedrichsruhe bleiben. — Unter den Reichs- tagsabgcordneten erheben sich, besonders auf liberaler Seite, viele Stimmen, welche darauf dringen, neben der Erledigung der gesetzgeberischen Arbeiten zunächst in dieser Session eine Entscheidung über die angefochtenen Mandate herbcizuführen. Die Wahlprüfungs-Kommission hat im Winter in dieser Beziehung das Material bereits soweit vorbereitet, daß das Plenum nahezu in allen Fällen schon jetzt in der Lage ist, einen Beschluß zu fassen. Es wird geltend gcmachl, daß die Beschleunigung dieser An gelegenheit gerade jetzt von höchster Wichtigkeit ist, da das Parlament über die wichtigsten und tiefgreifendsten Veränderungen des wirthschaftlichen Lebens zu beschließen hat, und cs schädlich sei, wenn dabei einzelne Abgeordnete ihr Votum in die Wagschaale werfen, deren Mandat viel leicht später kassirt wird. Man weist ferner darauf hin, wie gerade bei den letzten Wahlen die Beeinflussung durch Beamte so stark hervorgctretcn ist, daß es dringend ge boten fei, eine Vernichtung der auf solche Weise erlangten Mandate bei Zeiten zu erzielen. Schließlich spricht dabei auch die Erwägung mit, daß man nicht wissen könne, wann wieder Neuwahlen stattfinden, und daß daher An gesichts des Erlasses vom 4- Januar die Entscheidung des Reichstages über die^-Giltigkeit der Wahlen nicht zeitig genug getroffen werden könne. Seit Wochen und Monaten herrschte in Württem berg große Spannung wegen des Familien-Ereignisses, das am kronprinzlichen Hofe erwartet wurde. Man hoffte auf einen Thronerben, denn der Mannesstamm des regie renden Württemberger Herrscherhauses hat bis jetzt nur wenig geradlinige Schößlinge. Vorgestern kam aus Lud wigsburg die traurige Mittheilung, welche die Hoffnungen niederschlug. Prinzeß Marie war von einem todten Mädchen entbunden worden. Heut schließt sich eine viel traurigere Kunde an. Die junge Mutter kann neben ihrem todten Kinde gebettet werden. Gestern stütz 6*/» Uhr ist die erst fünfundzwanzigjährige Gemahlin des Prinzen Wilhelm, Thronfolgers von Württemberg an den Folgen der Entbindung im Wochenbett oerstorben. Der Kaiser von Oesterreich hat die Demission des Reichsfinanzministers Szlavy angenommen und denselben mit der Fortführung der Geschäfte bis zur Ernennung seines Nachfolgers betraut. Die Ursache des Rücktritts des Herrn v. Szlavy, dem man bedeutende Fähigkeiten für das administrative Gebiet nachrühmt und aus diesem Grunde das Dezernat für die okkupirten Provinzen über tragen worden war, wird darin gesucht, daß er sich mit den militärischen Maßnahmen des Oberkommandos der Okkupation in verschiedenen Punkten im Widerspruch be fand. Er scheint sich, nach allem, was über seine Politik bis jetzt bekannt geworden ist, mit der Illusion getragen zu haben, daß es ihm gelingen werde, die Bewohner der okkupirten Provinzen allmählich durch eine weise Ber- söhnungs- und Friedenspolitik im Wege der Verwaltung dem österreichischen Staate zu gewinnen. Nachdem der — allerdings durch fremde Einwirkungen geschürte — Auf stand bewiesen hat, daß die von ihm gehegten Hoffnungen auf Täuschung beruhten und in Folge dessen die Rath- schläge der militärischen Instanzen, die auf eine strenge Handhabung der Disziplin durch militärische Pressions mittel abzielten, die Oberhand gewonnen, so daß er sich ihnen fügen mußte, scheint Szlavy der weiteren Amts führung überdrüssig geworden zu sein. Die mit seinem Namen gedeckte, wie man jedoch versichert, nicht von ihm, sondern dem militärischen Ober-Kommandeur be antragte Maßregel der Rekruten-Aushebung, deren Ver kehrtheit der Ausbruch des Aufstandes in das hellste Licht gesetzt hat, wi d Herrn v. Szlavy als größter Fehler zum Vorwurf gemalt. — Wie man von Wien versichert, soll es nun in der Absicht der Regierung liegen, eine an dere Verwaltungspolitik in Bosnien und der Herzegowina anzuwcnden. Man ist sehr gespannt darauf, zu erfahren, welche Persönlichkeit zur Verwirklichung des neuen Systems berufen werden und auf welche Grundsätze das letztere gegründet sein wird. Es war hierbei auch davon die Rede, daß die Umgestaltung Bosniens und der Herzegowina nach dem System der früheren Mltitärgrcnze geplant sei, doch versichern das Wiener „Fremdcublatt" und die Wiener „Presse" auf Grund zuverlässiger Informationen, daß ein solcher Plan keinerseits jemals beantragt oder angeregt worden sei. — Im Ringtheatcrprozeß fand am indem. r viel- rwartet wiean- ulassen, ebevolle cm Be tz sowie Pastor
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