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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 17.09.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186209175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18620917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18620917
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1862
- Monat1862-09
- Tag1862-09-17
- Monat1862-09
- Jahr1862
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 17.09.1862
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Srscheiat Tageblatt. bmchmt. >liii 21V gespaktrne Zeile , Prei« "ierteljithrtzsts Mtsblatt des Kknigst Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie derKömgl. Gerichtsamter und " ' der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. » Uhr für die .nächste scheinende RmMu« av-enoMitn. itii^ir^.v HM st und . st . . st" Mittwoch, den 17. September 1862. . . > Gemüthlichkeit und PoWte , . - „Das Frankfurter Schützenfest hatte durchweg einen großdeutschen Chäracter." So: verkündigten seiner Zeit großdeutschen Blatter allen ihren Lesern, und jetzt heißt es IN denselben Blättern vielfach: beim Juristentag in Wien gab sich vorzugsweise eine großdeutsche Gesinnung kund; merkt euch das, die ihr gern Preußen an der Spitze Deutschland- sehen wolltl : - Wie weit ist denn wohl die Stimmung bei solchen Festen maß gebend für die Lösung politischer Fragen? Wo, wie in Frankfurt, die Tyroler , erscheinen zu einem gemeinsamen Feste mit Genoffen aus dem übrigen Dtutschland: was versteht sich denn da mehr von selbst als daß daS Ästen Gemeinsame und alle Bindende hetvorge« Hoden wird? Wer wird, wenn er beim frohen Mahle mit lieben Gästen sitzt, die Fragen der Politik in einer Weise herbeizirhen,- die sofort störende Mißklänge Hervorrufen würde ? Wer hat dttm in Frankfurt von < den Tyrolern erwartet, daß sie sich für Pr^ißenS deutschen Beruf bygeiffetn sollten? Gewiß Niemand. Sie gaben sich gemüthlich und man nahm sie gemächlich, und ernsthaft Pud ein gehend M man über keine Form der Einigung Deutschlands ver- bändelt. .st ' . ' .st ' st /' .st^stst Den in Wien versammelten Juristen ist eS dort recht gut ge« gangen: sie sind höchst gastlich ausgenommen worden, und Hof und Stadt haben chuen den Aufenthalt i» jeder Weise angenehm gemacht. Da hat sich Henn eine recht gemüthliche Stimmung entwickelt, und Arndts „deutsches Vaterland" wurde mit all' der Begeisterung ge sungen, die eS noch bei allen erregt hat, die es je milgesungen haben. Ueberall wurde die deutsche Gesinnung der Vesterreicher und ihre Zusammengehörigkeit mit Deutschland hervorgehoben. Und konnte cs denn wohl anders sein? Sollten denn vielleicht die Wiener sich für den preußischen Vorrang anssprcchen? Oder sollten Gäste, freund lich aufgenoinmene und gastlich bewirthete, in Wien den Wienern sagen, daß Oesterreich nicht an der Spitze Deutschlands stehen könne, und ans diese Weise hie Festfreude stören? In solchen gemüthliche» Stunden, wie die im Sperl gewesen sind, herrschen die gemüthlichen Stimmungen vor und werden die politischen Gedanken in den Hinter grund gedrängt. Mit solchen Stimmungen aber darf man kein politisches Kapital machen. Wo ist denn der Gothaer oder das Mitglied des National- Vereins, das nicht freudig mit einstimmte in den Rus: das ganze Deutschland soll es sein! Wenn aber nun gefragt wird, wie denn das zu machen sei, dann wird schnell die Gemüthlichkeit aufhören, nnd eS wird da- nüchterne Denken an deren Stelle treten müssen. Mit dem auch noch so begeisterten Singen deS Liedes vom deutschen Vaterland, mit all' der Gemüthlichkeit, die bei den festlichen Zu sammenkünften deutscher Stammesgenossen nie ausbleiben wird, wird die Form der Zusammengehörigkeit nicht gesunden; dazu gehört ruhiges besonnenes, scharfe« Denken und ernste ausdauernde Arbeit. Und wenn dieses Denken und diese Arbeit beginnt,' dann werden die Ansichten gar Vieler von denen, die bei Festen ganz einig miteinander gesungen haben, weit auseinander gehen. Lagesyeschichle. DreS-cv. Die „Deutsche Versicherungs - Zeitung" theilt mit, daß säst alle Actionäre der Dresdener Feuerverficherungs - Gesell schaft ihre Schuldscheine eingelöst haben, und daß daher die von mehreren Seiten ausgesprochenen Befürchtungen, wie sie erwartete, nicht cingetroffen seien. ! Leipzig, 14. Sept. (S. Tgbl.) Im wilden Ndsenthal, den Schießständen gegenüber, wurden heüte Vormittag Vie Pienstmagd Friederike Anders und bald darauf unweit derselben Stelle deren Geliebter, der Viceoberjäger Beckett von dir. hiesigen Gatnisöy, lobt in, Wasser ausgesunden. Beide-hatten gestern zusammen den Tod im WaW gesucht. - ^st : >!!U. . / '' <- ri - -/,§!<Wolf tritt Der Kaiser von Oesterreich hat dem .Direktor des Stavt- theaterS zu Leipzig, Hrn. Rudolph Wirsing, in Anerkennung de» von demselben verfaßten Werks „Das deutsche Theater" die goldene Medaille für Kuyff ußd Wissenschaft verliehen. - DaS „Plauensche Wochenblatt" berichtet, au- Großzöbtr», . wo vor wenigen Tagen ein Kinderfest abgehalten wurde, folgende unerhörte Geschichte: „Dec Schuhmacher Müller hatte seinen Knaben, da alle Jungcus, wie überhaupt zu solchen Festen üblich, Fähnchen tragen sollten, ebenfalls und zwar zweiep schwarz-roth-gelbe Fähnchen gekauft. Als der Richter und Ortövptstand Höra diese FreiheitS« verkündiger zu Gesicht bekam, erklärte er, daß dieselben verboten seiest und fnfort entfernt chttdest müßten, verlangte von einem dieser Knaben, daß er daö Schwarze der schwärz-roth-gelben Fahnen sofort abschneideu müsse. Inzwischen kgm Müllir, der Vater, hin»» stnd frng Hrn. Höra, warum da- Schwärze an den Fähnchen ab- geschnitte» werden müsse, worauf Hr. Höra erklärte, schwarz-roth- gelb fei verboten, und da das Schwarze den Tod bedeute, so muffe eS herunter und abgerissen werden, w-S endlich an der einen geschah, die andere wurde von Hrn. Höra mst der Erklärung vernichtest dW er daS Kinderfest aufhebe» und verbieten würde, Menn diese schwarz- roth-gelbe» Fähnchen nicht weggeschafft mürben. Hr. Wüller ün- Hr. Höra geriethen jedoch infolge dieses Verbots immer näher zu sammen, bi« endlich Hr. Höra den Müller auf offener Straße am Halse packte, an das Spritzenhaus hinandrängte, ihn schüttelte und arg würgte, und dabei erklärte, daß Müller arretirt sei und am Spritzcnhause stehen bleiben müsse, bis GenSdarmen ihn abhslen würden, woraus Hr. Höra den Wächter nach zwei GenSdarmen schickte. Müller respectirte indessen den Befehl und die Arretur de» Hrn. Höra nicht, sondern begab sich aus den Weg nach Hause; als sich jedoch Müller kaum vom Spritzenhause entfernt hatte,::kam Hr. Höra nochmals nach, packte Müller von Neuem am Halse und schleppte ihn über die Straße wieder anS Spritzenhaus, schüttelte und würgte ihn, riß ihm die Kleider entzwei,' setzte ihn, und zwar nicht etwa saust-, auf einen großen Stein am Spritzenhause und verlangte, daß er da fitzen bleiben müsse, bis er von GenSdarmen abgeholt werden würde, denn er sei derjenige, welcher 1848 und 1849 und auch jetzt wieder die Freiheit von Plauen nach Groß- zöbern gebracht habe, und diese sei verboten, weshalb er (Höra) Kraft seines Amts als Richter, Ortsvorstand und Feuercommiffar rc. zu diesem Verbot und dieser Arretur berechtigt und verpflichtet sei. Müller hat während und trotz dieser Mißhandlung sich sehr besonnen und vernünftig benommen, hielt jedoch trotz wiederholter Arretur nicht für nöthig, Hrn. Höra zu gehorchen und am Spritzenhause stehen oder sitzen zu bleiben. Die später angekommenen GenSdarmen fanden natürlich auch keinen Grund, Hrn. Müller nachträglich zu verhaften." Berlin, 15. September. In der heutigen Sitzung des Ab geordnetenhauses warnte der Finanzminister eindringlich vor Annahme der Commisfionsanträge; bei der Adreßdebatte habe man Verwahrung erhoben gegen die Absicht einer Verlegung des Schwerpunktes im Staate. Die Annahme der Commisfionsanträge würde den Schwer punkt in das Abgeordnetenhaus verlegen. Diese Frage berühre zudem den obersten Kriegsherrn. Graf Schwenn sprach für zweijährige Dienstzeit. Gras P-rt^ stvrsf beschwor das Haus, die Commisfionsanträge abzulehnen, und erklärte, die Regierung bedürfe keiner Indemnität. Verschieden? Gerüchte über Auslösung ober Vertagung der Hammer sind in Ilmlauf. Allem Anschein nach steht die Entscheidung ganz nah- bevor. . st st. , ... .. . , ' ^.stst
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