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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.12.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001222012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900122201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19001222
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900122201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-22
- Monat1900-12
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- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.12.1900
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Lerugrgedühr: «rrtükRnSt» SM », Ms.: Limb du Pol« 2 PL. Di« -Dre-dner N-«1nichten' ni-b-t«» t»»l»ch «-r»c-L: du Bvueb-r i» Dresden mid der oOchste» Uinaedun«. wo dt, Zurraalln« durch eloeue Boten oder Kommrliionäre ertolgt. erddtte» dt» Blatt an Wochentaaen. dt« nicht «it Sonn- oder feiert«, tolae». » «et rdeilaudaadcn N»en»l and «i,r,uid juaeiiellt. stür Rückzadk einaelandter Scheut- Mite lelue Perdtntlichteit. 8«rnl»recha»ichIvL: i M-. u »o»a. I»Iesr»«m>>dr»lte: »«chiiN»»,» »«,«»,» Stgriillbtl 1856 l SedonuttLel. 21 OsoL^ ^soLvL" L-wIIdaudcnu.! « V «dr»t lüo <1o1IU«i». » ln» 8«« 21. Lriegr.-Adresse: Rachrichtm, Dresden. Vainvn» »" ^ uns IL1l»<1«r«vvk»tei» 8vIinI1«^Itp«L0n « ^ 8eeleovä»n»«r "/ n. k^IaneU- «I ^ tiestriekt« Vadx-Lrlill rl ^ t» llnnü»«1»nl»e. ' ß»W Somkr U lloMslsrnut ^ I 8««stF'. -1, Leüs lLLÜnsx. ^ virüswt«» n»»,l Istnst«« 8pi«Ivaanei»»1H»a« «,»<>'»-». g. Hüller sUulLvllts-LlisstsIllliis. L A» MM tk. Ltn«»!»»»,»«,, mit vstrrrorb, V»«pt EM ^ „ns klvkl^trltlt. vEk- Krslsllstoa kv«1. Lilliiii>i-8ekilli- 3oti!en °.^d8Strp!stten I». 6nmmi-I^S»ui>x, Kok-P«rek» ete. kür 2,o»»l»t«n ond ir«p».,t»u»». l'-'-spr. I, ro» Q»->mie»driIl » ^sitio.rstr. 26 »Stall. «SllpStr, 0f,,o«n-K«n,nI,r VnF»lHALf5ILINs»N l.sgg!' tmlllsinel' llömeksf u. 8Ng!i8l:!l. kiküSNtS!' klirlll-. »8888- ll. ?s!ötllt5tü!fs IIvI MANN ?Kr8e!lv>, L TLK,LLH»««LL VLL. ^ ^ gjjgn Mlllikpnen fardkli «Nl! Mms-üllslitZtsn ru blüigrlsn ?p8l888. ^ 8vi.v»vi«ti.»>.8v LS. Lonlta^ Ml« Lnisa-s'Englands Politik in Ckina. Hosnachrichten. Winters Anfang, Die „beiligen Nächte". »-« Iplktzkk. Betblehemstist. Weihnachtsschau. Gerichtsverhandlungen. Prof. Carl Becker fl. Muthmaßl. Wittemng: Unsicher. Vagland ln China. Einen ausgezeichneten kritischen Rückblick auf Englands Politik in China seit 1885 werfen die .Hamb. Nachr-", indem sie schreiben: Die chlnesilche Frage begann. aiS der überraschende AuSgang des chinesisch-japanischen Krieges die in Europa herrschenden Anschau ungen über China umfließ. Ter militärische Bankerott Chinas war die natürliche Folge einer langen Entartung. Diese war zwar kein Gehrimniß, aber wie weit sie ging, davon halte man wohl nirgends eine rechte Vorstellung. Seitdem nun die militürische Schwäche Chinas offenbar geworden war. wurde dos Verhalten Europas gegenüber diesem früher für weit stärker gehaltenen Lande von neuen Prinzipien geleitet. Am ichnellsten und rücksichtslosesten, man möchte sagen, am brutalsten änderte seine Haltung der alte Freund Chinas. Eng land. Be! dem Ausbruch des Konfliktes Chinas mit Japan standen Englands Sympalhien auf der Seite Chinas, denn England wünichte nicht, daß Japan, dos ihm auf dem Weltmarkt schon er hebliche Konkurrenz mochte, auch politisch stärker würde. Nichts kann englische Art besser kennzeichnen, als ein seiner Zeit viel be sprochener Vorfall, der sich vor Wei-hai-wei zutrug. DaS nahende japanische Geschwader plante einen überraschende» Angriff aus diese Srekestung. aber die englische Flotte vereitelte dessen Gelingen da durch, daß sie gegen allen Brauch vor Sonnenaufgang die Flagge des japanischen Admirals Jto mit Salutschüssen begrüßte. Ter Donner der englischen Geschütze weckte die schlafenden Chinesen, die sich nun auf den Kamps mit der japanischen Flotte vorberriten konnte». Wiederholt sah sich Japan sogar englischen Drohungen gegenüber, so namentlich, als ein japanisches Kriegsschiff einen englischen Dampfer, weicher chinesische Soldaten an Bord aufdrachke, und als die englische Regierung In gebieterischer die Forderung erhob, daß der Kriegsschauplatz nicht bis in daS Stromgebiet des Aanglse ausgedehnt werde. Nachdem die Japaner aber die chinesische Flotte bei dem Wluflusie vernichtet und Port Arthur in wenigen Stunden genommen hatten, schwenkte die eng lische Politik in Erkenntniß der Schwäche Chinas aus die Seite Japans hinüber und bewies somit auch hier wieder den bekannten Charakter. Seit England die erste Handelsmacht der Welt ist, hat es auch seine auswärtige Politik ausschließlich nach kaufmännischen Grundsätzen eingerichtet. Das Merkmal dieser Krämerpolitik ist: freie Hand nach allen Seiten hin und mögliche Ausnutzung jeder Konjunktur in den Welthändeln z» eigenem Nutzen, Frage noch Recht und Unrecht keine Rolle spielt nnd jedes Mittel recht ist, das Erfolg verspricht. Ob mit List oder Gewalt, ob ehr-1 hi Mina vollkommen, lick oder unehrlich, gleichviel, wenn das Geschäft nur gemacht wird. ^ In Ostosien suchte England schon lange einen militärisch leistungs fähigen Bundesgenossen, den cS sozusagen als Riegel gegen die Ausdehnungsgelüste Rußlands verschieben könnte, damit Chinas Ausbeutung ausschließlich dem englischen Handel und dem eng lischen Kapital verbleibe. So lange nun England wähnte, daß das chinesische Reich nöthigenfalls, wie der .Spretator" noch 1864 schrieb- .eiues der furchtbarsten Heere" aufftellen könnte, sollte China selbst dieser Riegel sein. Als sich aber herausftellte, daß Japan nach seiner Festsetzung in Korea und an der nördlichen Küste des Golfes von Petschili ein viel stärkerer Riegel gegen Rußland sein würde als China, zögerte die englische Regierung nicht einen Augen blick, von nun ad Japans Bestrebungen zu fördern. Gleichzeitig gab sie aber in der Erwägung, daß China, wenn als Bundes genosse werthlos. doch als wirthschaitliches Absatzgebiet unschützbar sei und eine großartige Beute werden könne, der chinesischen Re gierung den Rach, die Residenz von Peking mehr in die Mitte des Reiches zu verlegen. Das war echt englische Arglist, denn die Verlegung der Hauptstadt an die Ufer des Aangtft, soweit dieser Mr Seeschiffe zugänglich ist. etwa nach Nanking, das schon früher einmal Residenz war, hätte das chinesische Reich vollständig in die Gewalt der Beherrscher des Meeres gebracht. Die Engländer würden China bald gezwungen haben, endlich alle Häfen zu öffnen, und bei dem Uebergewicht, das sie aus kommerziellem und industriellem Gebiet in Ostasien mehr noch als konstwo über andere Völker behaupten, hätte ihnen eine solche Umwälzung von vorn herein den größten Geivinn gesichert. Aber England hatte nicht mit Rußland gerechnet, das die Bedeutung und die Folgen der chinesischen Niederlagen nicht minder zu würdigen verstand und obendrein geschickter und ent schlossener zu handeln wußte. Man braucht nicht daran ,n erinnern, wie Rußland zunächst durch seine im Verein mit Frankreich und Deutschland unternommene Intervention die Festsetzung Japans aus dem chinesischen Festland verhinderte, und daß sich Japan anfänglich in der Hoffnung auf Unterstützung durch England nicht fügen wollte. England konnte sich aber nicht entschließen, völlig aus die Seite Japans zu treten. Es paßte ihm nicht, auf die Gefahr eines Krieges hin Mr ein Land einzutreten, dessen Kon kurrenz Mr den englischen Handel mit seiner politischen Erstarkung noch gefährlicher werden mußte. Auch ließ sich das englische Kabinet vrnnuthlich von den durchaus antljapanischen Gefühlen aller in Ostasie» lebende» Engländer beeinflussen. Als nun die englische Politik einer klaren Stellungnahme auswich rind Japan im Stich ließ, io daß dieses aus die Früchte seiner Siege verzichten mußte, richtete sich der Grimm der bitter getäuschten, aufstrebenden Macht nicht weniger gegen das unzuverlässige England als gegen die intervenirenden Mächte. England stand Infolgedessen geraume Zeit vollständig isolirt da: doch ikhrte der gemeinsame Gegensatz gegenüber Rußland schließlich wieder eine Annäherung zwischen Japan und England herbei. In China wurde aber der englische Einfluß durch den nun maßgebenden russischen ersetzt. Die nunmehrige Schwäche des englischen Einflusses in China zeigte sich auch darin, daß Frankreich trotz aller englischen Jntriguen 18!>5 verschiedene Erleichterungen Mr seinen Handel an der Grenze von China und Tonking und ebendort eine Grenzberichtiyung durchsetzte, welche das französische Gebiet bis an den Mekong ciusdehnte. Durch dieses Zugestandniß verletzte China seine früberen Abmachungen mit England über die Gebiete von Cbienhona. Bald aber gab eS neue Beunruhigungen für England. Die Fest setzung Deutschlands in Kiautickou stellte England vor eine vollendete Thaffache. Die öffentliche Meinung des Landes brauste zunächst i» heftigem Zorn a»fl Was die Engländer dabei am meisten be unruhigte. war die Sorge, daß nach diesem Vorgänge auch Rußland den längst gesuchten eisfreien Haien besetzen werde. Um Rußland jilvorznkommen, trat die englische Regierung mit der chinesische» m Verhandlungen ein nnd bot ihr für die Eröffnung des Hafens Talienwan, ans den Rußland sein Augenmerk gerichtet hatte, die von China gesuchte Anleihe von 109 Millionen Taels an. In folge russischer Drohungen wagte die chinesische Regierung aber nicht, dem englischen Ansinnen Folge zn geben, und da England nicht über die nöthige Kraft verfügte, um seinen Willen durch- zuiehen. io wurde weder die Anleihe obgeschloffen, noch Talienwan zum offenen Hafen gemacht. England mußte sich mit dem Ab kommen vom Februar >898 begnügen, worin China u. A. alle Wasserläuie des Reiches für die europäischen Dampfer freigab und versprach, keinen Theil des Acmgffe-Gebietes jemals einer anderen Macht zu verpachten oder abzutreten. Schon einen Monat später erzmananun Rußland den Vertrag vom 27. März, der ihm die Haien Port Arthur und Talienwan in der üblichen Form der Verpachtung auslirserte. Der englische Löwe brüllte fürchterlich, und man glaubte einen Augenblick allgemein, der so lange hinauS- geickobenc Kampf zwischen England und Rußland werde nun ous- brechen. Am N. März machte das wäbrend des Winters erheblich verstärkte englische Geschwader in Ostasien mobil: ein Theil dampfte nach Norden, während ein anderer den KurS nach der Bangtsekiang - Mündung nahm, um, wie es hieß, die diele beherrschenden Snjchan - Jniein zu beleben. Aber die russische Diplomatie war der Lage gewachsen und operirte sehr vorsichtig. die englische lan wegen , . erhältniffe dieses Reiches und erklärte, es lasse dort dem japanischen Handel völlig freie Hand. Sv war der gewaltsame Zusammenstoß ver mieden. aber der^ scharfe Gegensatz der Interessen blieb. Infolge der englischen Schwäche verlief auch der Streit mit Rußland wegen der Eisenbahn von Schanhaikwang nach Niutschwang, der im August und September 1898 spielte, ungünstig für England. Die Tbatsacbe, daß Indien durch Rußland bedroht ist, lähmt Englands Energie und zwingt es stets zur Nachgiebigkeit. Eine unerriägliche Lage. Rußland ist für England die drohende Wetter wolke am Horizont. Begreiflich genug, daß England sich bei Zeiten nach einem Blitzableiter umsteht. Gelingt eS ihm. Rußland „ . in einen Krieg mit einer andere» großen Macht zn verwickeln und wobei die' "ui diele Weise ;» schwächen, so bat es in Cbina freie Hand, und ' dann würde die Politik der offenen Thür wohl bald scbr englisch ausge!egt werden. Dieser Gedanke beherrscht die englische Politik Daraus erklärt sich auch die Förderung des Boxerarrsstandes, die England schon von vornherein bethätigte, indem es die von den anderen Mächten gewollten Schritte zur rechtzeitigen Unterdrückung des Aufstandes verhinderte. Das Hamburger Blatt schließt seine Betrachtungen: Es bleibt stets das altgewohnle englische Rnnkespiel: Unruhen anzetteln oder fördern, um dann im Trüben zu fische». Englands Politik in China ist iin Wesentlichen dieselbe, die es vor wenigen Jahren im Orient verfolgte. Ans den Wirren in China soll ein europäischer Krieg hecvorgehen. an dem England seinen Ueberlieierungen gemäß nur »cheindar theilnimmt: während irgend ein Dummer Englands Schlachten schlägt, nimmt England lenseits des Meeres Alles, was ihm beliebt. Neueste Drahtmeldnngen vom 21. Dezember. Sämmtltch« nicht als Dnvat Mewimaen ackenmrtchnktkn Deveichen slammrn von WM's Tel. Burcau: die mit ' «erklimm sind «Ldrenü dcS Druck- emaealmsm ! * Berlin. Graf Waldersee meldet: Die Kolonne Gündel ist am 20. in Peking ei»getroffen. Berlin. fPrw.-Tel.) Aus London wird von angeblich best- unterrichtetcr Seile gemeldet, die Regienmnen der Dreibund- Mächte hätten übereinstimmend dem Präsidenten Krüger den Rath ertheill. sich direkt mit der enastschen Regierung in Ver bindung zn setzen: auch soll Kaiser Wilhelm in London freund schaftliche Vorstellungen erhoben haben dahingehend, Lord SaliS- burv möge den Präsidenten Krüger persönlich empfangen. So weit Deutschland bei dieser Meldung in Frage kommt, entbehrt sie der.Post" zufolge der Begründung: überhaupt sollen zwischen den Dreibunvmächten keinerlei nach dieser Richtung sich bewegende Berhandlungen stattgeiunden haben. Berlin. Die .Nordd. Alla. Zig." bezeichnet noch folgende ausländische Kundgebungen der Theilnahme anläßlich des Ver lustes des -G » eisenau ": Die Königin von England ließ durch das englische Auswärtige Amt den Gefühlen der Sympathie und Trauer Ausdruck geben. Der König von Rumänien bekundete in herzlichen Worten inniges Beileid. Der König von Griechenland sprach durch die hiesige griechische Gesandtschaft seine tiefe Theil- nahine aus. Dasselbe thaten auf diplomatischem Wege die Ne- ierungen Belgiens, Japans, der Niederlande, Portugals und mguavs. Der Lordniayvr von London und der Gouverneur von Malta drückten ebenfalls durch diplomatische Vermittelung im Namen der Londoner Bürgerschaft und der Garnison von Malta dem Kaiser ihre Svmpathie aus. Berlin. <Prkv.-Tel.) Graf Klinckowström erklärt in der.Ostpreußischen Zeitung": Die Kombinationen, welche das Berl. Tagebl." an leine Aeußerungcn in der Jahresversammlung am l8. d. M. geknüpft hat, sind, wie es jedem Kundige» ohne Weiteres klar sein muß. ihrem ganzen Sinne nach sowie in allen Einzelheiten von Anfang bis Ende erfunden. Berli n. (Priv.-Tel.) In der heutigen Sitzung des Central- ausschusses der Reichsbank erklärte der Reichsoaiik-P'räsidcnt bei Besprechung des Status der Bank, daß er hoffe. »lit dein bis herigen Diskont auskommen zu können, falls nicht außergewöhnliche Ansprüche an die Bank hcrantrcten würde», und theilte dam, mit, daß Generalkonsul Schmidt seinen Austritt aus den, Central- ausichuß angemeldet habe. Schließlich wurde noch einigen Stadt anleiben die Lombardfäbigkeit zuerkannt. Berlin. Nach Mittheilung der „Nordd. Alla. Ztg." sind Verhandlungen des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten mit deutschen Waggon-Industriellen wegen Lieferung einer beträcht lichcn Anzahl Eisenbahnwagen im Gange. Es bestehe kein Zweifel, daß sie bald zum Abschluß gebracht werden. Berlin. (Priv.-Tel.) ImProzeß Sternberg wurden heute die Plaidovers zu Ende geführt. Rechtsanwalt Heinemann vlaidirte für Freisprechung für die Wender und legte zugleich als Vertdeidiger Luppa's. der bekanntlich flüchtig ist. ein gutes Wort für diesen ein. Rechtsanwalt Mendel vlaidirte für Freisprechung Luppa's. Rechtsanwalt Wronker vertheidigte die Schäding. Wwnker theilte u. A. mit, er sei der erste Anwalt, an den sich Sternberg gewendet habe. Er habe dessen Vertheidigung über nommen, sie aber schon nach fünf Wochen wieder mebergelegt, nachdem Dr. Sello und Rechtsanwalt Heincmann in die Ver theidigung eingrireten seien. Nach den Plaidopers nahm noch Sternberg das Wort und bat nnler fortgesetztem Weinen um seine Freisprechung. Darauf zog sich der Gerichtshof zur Fällung des! NrtheilS zurück. Das gegen 4 Ubr verkündete Unheil gegen Sternberg kautet ans 2 Vs Jahre Zuchthaus und SJahre Ehrverlust. Gegen Rechtsanwalt Dr. Wetthauer,! den einen der Vertheidiaer Sternberg's. ist ein Strafverfahren wegen Verleitung zum Meineid im Gange: er wird sich in Ge meinschaft mit dem bereits in Haft genommenen Jnseraten-Aaenten Wolfs und Genossen in dieser Strafsache zu verantworten haben, j Eine Anzahl Zeugenvorladungen sind bereits ergangen. "Berlin. Sternberg wurde vom Gericht wegen Ver gehens gegen die Sittlichkeit in 4 Fällen G Fälle Wovda und 1 Fall Teichertt schuldig befunden. Von der Straft werden 6 Mannte durch die Untersuchungshaft als verbüßt erachtet. Der Geüchtshos ist überzeug!, daß die diesmaligen Aussagen der Wovda aus Beeinflussungen zurückzuiühren sind. Die Angeklagte Wender wird wegen Mithilfe in 3 Fällen zu 6 Monaten Gefängniß ver- uttheilt unter Anrechnung von 2 Monaten Untersuchungshaft.! Die Angeklagte Scheding wurde freigesproche». Die Verhandlung! gegen Luppa wurde vertagt. Kiel. (Priv.-Tel.) Laut einem Telegramm des Kapitän-' kentnants Werner sollen fämmtliche Verletzte des .Gneisen all"! mit einem Transportdampser in die Heimath befördert werden.! dagegen müssen zwei bereits vor der Katastrophe in Malaga ge landete Kranke dort verbleiben. Charlottenburg. In einem Stadtbahnznge Cbar- lottenbiirg-Westeiid forderte gestern ein maskitter Mann von einer Dame in einem Abtheil 2. Klaffe Geld und feuerte einen Revolver-j schuß ans sie ab. Als die Dame um Hilfe schrie, stieg der Mann schnell aus. ging auf dem Trittbrett entlang nach der Lokomotive und sprang dann ab. wobei er wahrscheinlich stark verletzt wurde-! * Darmstadt, Der Reichskanzler ist heute. von Baden-Baden kommend, hier eingetroffen und vom Großherzog und der Großherzogin in Audienz empfangen worden. Mittags fand! ihm zu Ehren im Reüdei'.zschlosieHostafel statt, ander die hessischen Münster, der preußische Gesandte. Geh. Rath o. Wilmowski, und die obersten Hoschargen theilnahmen. " Baden-Baden. Der Reichskanzler traf in Bc gleitnng des Ministers v. Brauer und des Gesandten v. Eisen decker, welche sich in Karlsruhe angeschlossen, gestern Mittag in Baden-Baden ein. wurde vom Großherzog und der Großherzogin im Neuen Schlosse empfangen und zur FrnhstückStafci gezogen. Der Großherzog verlieh dem Reichskanzler den Badischen Hansorden der Treue. "Posen. Der Reichstags- und Landtagsabgeordnete Ami-: gerickitsrath Motty ist heute gestorben. Oldenburg. In der heutigen Sitzung des Landtags wurde die Regierungsvorlage, nach welcher die Ctvillistc des Groß Herzogs um 145 MO Mk. erhöht werden soll, mit 19 gegen 17 Stimmen angenommen. — Das Gerücht von einer Erkrankung des Großherzogs wird an maßgebender Stelle als Erfindung de zeichnet. Stuttgart. Der König hat dem Marine-Stabsarzt Di Schober vom Kanonenboot.Iltis" das Ritterkreuz 1. Klaffe des Friedrichs-Ordens mit Schmettern verliehen. Wien. Das „Militärverorduungsblatt" veröffentlicht die Ei - nennung de? Königs V i k t o r Emanuel zum Oberst-Jnhabc'! des 28. Infanterie-Regiments, ferner die Verleihung der Königs- Medaille an fämmtliche an der ostasiatiichen Expedition theil- nehmenden österreichisch-ungarischen Land- und Seerrupoen. " Wien. Ter Schriftsteller Ferdi na nd Groß ist gestorben. Teplitz. (Priv.-Tel.) Eine Versammlung von Arbeiter, Vertretern des nordböhmischen Kohienbezirks beschloß einstimmig, ans der vollen Durchführung der Forderung des Acht stundentages zu bestehen und bei Ablehnung weiterer Unterband iungen serteiis der Werkverwaltungen den Generalstreik zu prokla miren. Für den 1. Januar sind große Bergarbeiter-Versammlungen zur Beschlußfassung einderufen. Pest. (Priv.-Tel.) Unbekannte Thäter setzten die hölzerne Eisenbahnbrücke zwischen Marot und Szußanv in Brand. Der Zugführer eines herankommeiiden PersonenzugeS konnte den Zug rechtzeitig zum Stehen bringen, wodurch großes Unglück ver hütet wurde. Paris. In der Nachmittags-Sitzung wünscht Lasies über die Maßregeln zu interpelliren, die hinsichtlich des Majors Cuig net ergriffen sind. Der Ministerpräsident Waldeck-Rouffcau der langt Vertagung dieser Interpellation bis nach Erledigung der übrigen angekündigten Interpellationen. Die Vertagung wird inn 309 gegen 192 Stimmen beschlossen. H a a g. Präsident Krüger hat die Absicht, nachdem er sich wegen eines Augenleidens der Behandlung des Professors Snellen in Utrecht unterzogen hat, im Anfang des Januar Holland zu verlassen, um anderswo im Auslande einige Monate zu verweilen "London. Der Spezial - Korrespondent des .Reuter'scheii Bureaus" beschreibt in einem Telegramm aus Thabanchu vom 1i>. de» Rückzug Dcwets und sein Durchbreche» der Tbabanch» Linie, als er sah. daß sein Vorstoß, in die Kapkolonir kiiiziidringcn. hoffnnngsloS war: Es war rin prächtiges Schauspiel, als die Burenarmce. ungefähr 2M) Mann stark, durch Springhaalsneck in offener Ordnung zu saloppsten begann. ES war ein bewim dermlgswürdiges Wagestück von Stei,» und Piet Fonries, die unter dem unaufhöiiichcn Feuer der britischen Geschütze „nd Ge wehre den Anguss leiteten. Ter Erfolg ivar vollständig, obgleich die Buren 2 Kanoneu und 25 Gefangene verloren haben.
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