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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.01.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186001169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600116
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-01
- Tag1860-01-16
- Monat1860-01
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.01.1860
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und i gchaltem Zeile oder vierteMrlichtSNgr. F Inserate Herden die dsN bi« Nachmittags Z Uhr für die nächst« erscheinend« Nummer deren Raum mit 5 Pst berechnet. .< .k? angenommen. U..: i: -7 fu Amtsblatt-des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Tageblatt. - , u > , -rM- Freiberger Anzeiger 12 e , Montag, den 16. Januar. 1860. - UUE!-!-!!-»- , , en SSSS^-q-SWSE-S-M» werde, die eS durch Zeit und Geschichte erhalten hat. Katholisch Der Papst and der Congreß. (Schluß.) x XU. Alle Gründe, die man anruft, um die Lompetenz des Kon gresses zu schmälern und seine Freiheit zu binden, sind also ohne allen Werth. Europa, welches 1815 Italien geopfert, hat noch viel mehr das Recht, es 1860 zu befreien und zu retten. Das Recht bleibt das Gleiche; es handelt sich nur darum, es besser anzuwenden. Was nun die besondere Einwendung gewisser Personen betrifft, daß die Majorität der Großmächte, weil schismatisch, incompetent sei, dem Papste eine seiner Provinzen zu nehmen, so antworten wir darauf: Da dieselben Mächte sie dem Papste 1815 gegeben haben, so haben sie wohl das Recht, zn untersuchen, oder nicht zu unter suchen, ob sie dieselbe ihm 1860 lassen sollen. WaS ist in der gegenwärtigen Sachlage zu thun, um anscheinend so unvereinbarliche Interessen zu vereinbaren? Zwei extreme Parteien stehen sich gegenüber: die eine, welche dem Papste alles wegnehmen, die andere, welche ihm alles zurück geben möchte. Es sind dies, nach unserer Ansicht, zwei gleich sehr unzulässige Unterstellungen, die beide, obgleich radical einander entgegengesetzt, das gleiche Resultat für das Papstthum haben würden. Wir glauben, daß etwas anderes geschehen kann. Zuerst wünschten wir, der Congreß möge als wesentliches Princ>p der europäischen Ordnung die Notbwendigkeit der weltlichen Macht deS Papstes an erkennen. Das ist f»r uns der Hauptpunkt. Das Princip scheint uns mehr Werth zu haben als der mehr oder weniger ausgedehnte Besitz, der eine natürliche Folge dieses PrincipS ist. WaS diesen Besitz selbst anbelangt, so ist die Stadt Rom beinahe von aus schließlicher Wichtigkeit. Das Uebrige ist nur secundärer Natur. Die Stadt Rom und das Erbgut von St.-Peter müssen dem Priester- sürsteu mit einem beträchtlichen Einkommen garautirt werden, das die katholischen Staaten dem Oberhaupt« der Kirche als Tribut der Ehrfurcht und des Schutzes entrichten. Es muß eine aus dem Kern des Bundesheeres genommene italienische Miliz die Ruhe und die Unverletzlichkeit des päpstlichen Stuhls sicher stellen. Eine mög lichst entwickelte Gemeindeverwaltung muß die päpstliche Regierung aller administrativen Details überheben, und denen einen Theil an dem öffentlichen Localleben einräumen, die des allgemeinen politischen Lebens entbehren. Endlich muß jede Verwickelung, jeder Kriegs- und Revolutionsgedanke für immer von dem päpstlichen Gebiete fern gehalten werden, damit man sagen könne: „Da, wo der Statthalter Christi herrscht, da herrschen Eintracht, Wohlfahrt und Friede." An dem Kongresse ist es, diese zur Befestigung der weltlichen Macht des Papstes nothwendig gewordene Umgestaltung vvrzu- uchmen. Wie bereits im Anfänge bemerkt, hängt diese Befestigung mit dem Interesse Europas eng Msammen. Als weltliche und gött liche Einrichtung hat das Papstthum nichts von den Menschen zu , befürchten; cs ist ewig. Als politische Entrichtung ist es allen Prüfungen und Unfälle» ausgesetzt, die alles Menschliche betreffen. Wohlan! es muß der allgemeinen Ehre und Sicherheit daran ge legen sein, daß das Papstthum nicht in der Gestaltung betroffen oder schismatisch, die Großmächte haben dafür ein gleich hohes In teresse. Denn die Unabhängigkeit des Kirchenoberhaupts ist nicht allein eine Gewissens« und Religionsfrage, sondern auch eine Bürg schaft .für das moralische Gleichgewicht auf der Welt. Diese große Angelegenheit kann also für Niemand gleichgiltig sein, und wir wüßten keine, welche des großen Schiedsgerichts, das darüber eimn Spruch zu fällen berufen ist, würdiger wäre. Zu was soll es dienen, sich Illusionen ju machtn? Durch das Zusammentreffen verschiedener Umstände, durch eine Verkettung von Ursachen, die weit in die Vergangenheit zurückgehen, ist , die weltliche Herrschaft -es Papstes in ihrem heutigen Bestände schwer bedroht. ES ist dies ein schweres Unglück/das wir aus Grund unserS Herzens beklagen; es ist aber auch eine große Gefahr , die zum Heil der Kirche wie zum Heile Europas zu beschwören, eine Pflicht für politische und religiöse Männer ist. Der Heilige Stuhl steht auf einem Vulkan, und der Papst, der von Gott bestellt ist, den Frieden auf der Welt zu erhalten, ist selbst unaufhörlich mit einer Revolution bedroht. Er, der erhabene Vertreter der höchsten moralischen Autorität hienieden, erhält sich nur durch den Schptz fremder Waffen, und diese Militäroccupationen schützen ihn vsir, indem sie ihn compromittirey. Sie reizen gegen ihn die ganze Empfindlichkeit des nationalen Gefühls auf. Sie bezeugen, daß er sich weder auf die Liebe, noch auf die Hochachtung seines Volks verlassen kann. Es ist dies ein kläglicher Zustand, den nur VMendstng und Kurzsichtigkeit zu verlängern wünschen können, dem aber ejue auf geklärte und ehrerbietige Hingebung schleunigst abzuhelfen bedacht sein muß. Diese Abhilfe ist uothwendig, dringlich-; nur die er klärten Feinde des Papstthums und blinde Freunde desselben können sie zurückstoßen. Es handelt sich nicht darum, daß Erbgut von St.-Peter zu schmälern, sondern darum, eö zu retten. ' , - Als Frankreich sich zu Gunsten Italiens ausgesprochen hat, war das große Interesse der Rettung des Papstthums sicherlich eine der ernstlichsten Sorgen der Politik seines Souveräns, Der Kaiser Napoleon hat begriffen, daß die I84S durch seine Waffen wiederhergestellte und seitdem beschützte weltliche Macht des'PapjheS in ihrer politischen Existenz ernstlich bedroht sei.' Er hat begriffen, daß man durch die Befreiung Italiens das Papstthum, retten müsse. Gott hat sein Unternehme» gesegnet und ihm de» Sieg verliehen. Aber sei» Ruhm wäre ein unfruchtbarer, wenn er, indem er einem Volke seine Nationalitätsrechte wicdergiebt, nicht her, Kirche ihre Sicherheit und ihre Unabhängigkeit gewährleistete. , < i Kaiser Napoleon I. hat durch das Loncordat die tnodeMe Gesellschaft mit dem Glauben ausgesöhnt. Mit deut Geuse emeS Staatsmannes und der Gewissenhaftigkeit eines Biedermannes hat er die Altäre wieder ausgerichtet und dem edel» Frankreich, das durch den Skepticismus erniedrigt, durch die Anarchie, an einem Tage des Wahnsinns „Göttin der Vernunft^, genannt, besudelt war, einen Kultus wiedergegeben, Möge sein Erbe seinerseits die Hhre haben de» Papst als weltlichen Herrscher mit seinem Polst und seiner Zeit z» versöhnen! Das ist es, was alle wahrhaft katholischen Herzen von Gott erflehen müssen! ——-- - . . ,
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