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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186011085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601108
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-08
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.11.1860
- Autor
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Frerveraer Anzeiger ^7-> Tageblatt. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. GerichtSamter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 262. Donnerstag, den 8. November. ' 1860. Die feierliche Eröffnung des Landtags hat am 6. November Mittags durch Sc. Majestät den König im königlichen Schlosse stattgefundcn, wobei Se. Maj. der Köniz zu nächst nachstehende Thronrede hielt: „Meine Herren Stände! „Als Ich Sie das letzte Mal um mich versammelte, geschah „eS, um bei der drohenden Kriegsgefahr Ihre Unterstützung in „Anspruch zu nehmen, die Mir auch Ihrerseits mit patriotischer „Bereitwilligkeit gewährt wurde. Die unerwartet eingetretcne fried liche Wendung der Dinge bat eine umfassendere Benutzung der „erhaltenen finanziellen Ermächtigungen überflüssig gemacht, und „Mich sogar in den Stand gesetzt, die bewilligten außerordentlichen „dirccten Steuern schon im Laufe dieses Jahres dem Lande zu „erlassen. „Zu besonderer Befriedigung gereicht es Mir, daß der gün- „stige Zustand unserer Finanzen Mir die Möglichkeit gewährt, ohne „dem Lande neue Lasten aufzubürden, diejenigen Bewilligungen in „Antrag zu bringen, welche der noch immer gespannte politische „Zustand zu Vervollständigung unserer militärischen Einrichtungen „erheischt, und doch dabei andere, das Landcöwohl fördernde AuS- „gabcu nicht zurückstcllcn zn müssen. „Die auf dem letzten ordentlichen Landtage verabschiedeten „wichtigen Gesetze sind sämmtlich ins Leben getreten, und cS hat „insbesondere die durch das Gesetz vom 25. November 1858 cr- „folgte Rcguliruug der Jagdfrage durch umsichtige Ausführung „Seiten der Behörden, und durch bereitwilliges Entgegenkommen „Seilen der Bcthciligtcn eine rasche, mit vcrhaltnißmäßig geringen „Opfern verbundene und — wie Ich hoffe — allseitig befriedi- „gende Abwickelung gesunden. „Der Entwurf zu einem Gewcrbegesetze, zu einer Kirchenord- „nung für die evangelisch-lutherische Kirche SachsenS und zu einer „neuen Militär-Proeeßordnung sind — der Verabredung gemäß — „den niedergesetzten ständischen Zwischendeputationcn vorgelegt wor- „den, und cs werden deren Arbeiten hoffentlich in kürzester Frist „bei Ihnen zur Berathuug gelangen können. Was namentlich das „Gewerbcgcsetz betrifft, so habe Ich, ermuthigt durch das Beispiel „mehrerer Nachbarstaaten und geleitet von der Ueberzeugung, daß „nur auf diese Weise ein sicheres und gedeihliches Resultat zu cr- „zielen sei, dasselbe auf bas Princip der Gewcrbesrciheit zu bc- „gründen für angemessen befunden. „Die Arbeiten der Commission zur Revision des bürgerlichen „Gesetzbuchs sind durch die angestrengte Thätigkcit ihrer Mitglieder, „sowie der zu derselben abgesendctcn Bcaüftragten mehrerer benach barter Staaten zu einem glücklichen Ende gebracht worden. Der „hieraus hervorgegangeue neue Entwurf wird Ihnen ungesäumt „vorgelegt werben. „Die'durch bie politischen Verwickelungen eingetretcne Störung „in Handel und Gewerbe hat, nach wieder hergcstelltem Frieben, „einem neuen erfreulichen Aufschwünge Platz gemacht, auch ist bas „Land, dukch Gottes Hilfe, in der lctztvcrflossenen Zeit von allen „größeren Calamitäten verschont geblieben. „Eine glückliche Begebenheit in Meinem Hause, die Geburt „einer Enkelin, hat, nach Manchem herben Verluste, Meinem Vatcr- „herzen wieder eine Freude bereitet, die durch die innige Theilnahme „des ganzen Volkes erhöht worden ist. Möge sie Mir und dem „ganzen Lande ein Pfand der Erfüllung unserer schönsten Hoff- „nungen sein! „Mit minderer Befriedigung als nach Innen wendet sich der „Blick nach Außen. Sind auch bis jetzt die friedlichen Verhält- „nisse unserS enger« und weitern Vaterlandes ungestört geblieben, „und scheinen auch die Unruhen, welche einen Theil Europa's be- „wegen, lins fern zu liegen, so kann doch kein unbefangener Beob- „achtcr ohne Besorgniß auf Begebenheiten blicken, die alle Grund „sätze dcö Völkerrechtes zu erschüttern drohen. Festes Zusammen „halten aller deutschen Regierungen auf der Bahn des Rechts ist „unter diesen Umständen die beste Bürgschaft für die Zukunft, und „wie Ich selbst das Streben hiernach stets zum Leitstern Meiner „Politik gemacht habe, so habe Ich die gleiche Ueberzeugung rn „den Herzen Meiner deutschen Bundesgenossen gefunden. Auf „diesem Wege gedenke ich auch ferner fortzuwandeln und die Ent- , Wickelung der deutschen Angelegenheiten in föderativem Sinne, fo- „wcit Meine Kräfte reichen/ allenthalben zu fördern". „So gehen Sie denn mit Gott an ihre Arbeit! Laßt UNS „die uns vergönnte Friedenszeit benutzen, um durch besonnenes, „aber unvcrrückrcS Vorwärtsschreiten das wahre Wohl de- Volkes „zu heben, und für alle kommenden Stürme, die Gott verhüten „möge, gerüstet dazustehcn". Nach Beendigung der Thronrede wurde durch den Referenten im königlichen Gesammtministerium, Regierungsrath Roßberg, eine übersichtliche Mittheilung zur Eröffnung deS zehnten ordentlichen Landtages vorgetragen, a«8 der wir unseren Lesern mittheilen, daß die aus dem Finanzministerium den Ständen zu- gchcndcn Vorlagen betreffen werden: das Staatsbudget auf die Jahre 18kt bis mit 1863 >in Verbindung mit dem Entwürfe des auf diese Jahre zu erlassenden Finanzgesetzes, den Rechenschaftsbericht auf die Jahre 1855, 1856 und 1857, die Veranstaltung neuer Wahlen in den LandtagsauSschüß zu Verwaltung der Staatsschulden, den Domänenfoiids und die Veränderungen mit dem Staats gute in den Jahren 1857, 1858 und 1859, die Zoll-, Steuer-, Handels- und Schifffahrtöverhältuiffe des Königreichs Sachsen, ein Nachtrag zum Staatsbudget, einen Gesetzentwurf wegen Vermehrung des Reservequantums der neuen KassenbillctS, eine Mittheilung über die Chemnitz-Annabcrger Eisenbahn und einen Gesetzentwurf, die Abänderung einer Bestimmung deS Gesetzes vom 5. Mai 1851. Nach Vortrag dieser Mittheilung trat der Vorsitzende im königlichen Gesammtministerium, Staatsminister Frhr. v. Beust, an die Stufen des königlichen Thrones und erklärte im Namen Er. Majestät dcS Königs den Landtag für eröffnet. Se. Majestät verließen sodann den Saal unter einem vom Präsidenten der Zweiten Kammer, Bürgermeister Haberkorn, auSge- ; brachten dreimaligen Hoch. Nachmittags 4 Uhr fand unter allerhöchster Theilnahme Ihrer königlichen Majestäten, sowie Ihrer königl. Hoheiten der Frau Kronprinzessin, des Prinzen und der Frau Prinzessin Georg und der Prinzessin Sidonie im zweiten Paradcsaal der II. Etage des königlichen Schlosses große Tafel statt, zu welcher die Herren Staatsminister, 'der Minister des königlichen Hauses, die Direktorien und sämmtliche Mitglieder beider Kammern und die bei dem Land tage beschäftigten königlichen Eommiffare befohlen waren. Se. Majestät brachten hierbei einen Toast „auf das Wohl des Landes und aller getreuen Stände" aus, worauf der Präsident der Ersten Kammer „auf das Wohl Sr. Majestät des Königs" und der Präsident der Zweiten Kammer „auf das Wohl Ihrer Majestät der Königin und aller Mitglieder des königlichen HaufeS" einLLch erfolgen ließen. Berantwortl. Redakteur: I. 8. Wolf. Ort-kalender. «taars-Telegraphen-Bureau täglich geöffnet von stütz S stlhvV» Abend« » Uhr.
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