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Sächsische Dorfzeitung : 09.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188810094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18881009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18881009
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-09
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 09.10.1888
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Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Nedakteur und Verleger Kerrmann Musser in Dresden. Inserate wcrdcn bis Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: di«1spa!t.Zei!eI5Psg. Unter Eingesandt: 30 Psg. Jnferatrn- Annahmcstclt«: Die Arnoldische Buchhandlung, Invalidendank, Hassenstein L Bögler, Rudolf Moise, G L. Daube L Co. in Dresden, Leipzig, Hamburg, Berlins Frankfurt a/M. u. s. w. Dienstag, den 9. Miober 1888. 5v. Jahrgang. An das inscrirende Publikum! Bei Aufgabe von kleineren Inseraten ersuchen wir dle geehrten Besteller von hier und auswärts, den Betrag dafür (pro 1-spaltige Zeile ---12 Silben 15 Pf.) gefälligst gleich zu entrichten oder in Briefmarken einsenden zu wollen. — Die Inserate müssen am Tage vor Erscheinen des Blattes bis 12 Uhr mittags in unserer Expedition sein. Die Verlags-Expedition. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Graf Douglas, Mitglied der freikonservallven Partei im preußischen Äbgeordnetenhause, hielt jüngst vor seinen Wählern in Aschersleben einen höchst beachtenSwerthen Vortrag über die augenblickliche politische Lage, indem er u. Ä. äußerte: Tie auf den besonderen Wunsch unseres Kaisers erfolgte Berufung des Herrn v. Bennigsen, des bekannten Führers der nationalliberalen Partei, in ein hohes Staatsamt darf nicht nur als eine Anerkennung der verdienstvollen politischen und sonstigen Wirksamkeit dieies Mannes angesehen werden — nein, sie ist vor Allem auch ein Beweis dafür, daß der Kaiser die Absicht hegt, bei seiner Regierung die Unterstützung aller derjenigen in Anspruch zu nehmen, welche m den Grundfrag'eu mit ihm einig sind, mögen sie im Uebrigen einer Partei angehören, welcher sie wollen. Wenn heute die Ultra- montanen, die Freisinnigen u. A., wozu leider wenig Aussicht vorhanden ist, sich in den für unser Staats- leben fundamentalen Fragen auf den gleichen Boden stellen, wie die Regierungsparteien, so werden auch sie, unbeschadet ihrer besonderen Anschauungen, die rück haltslose Anerkennung ihrer patriotischen Gesinnung an »maßgebender Stelle finden. So lange dies nicht der Fall ist, sind die Kartellparteien diejenigen, auf welche die Regierung des Kaisers sich allein stützen kann und stützen muß. Lange genug hat es gedauert, bis die tiefen Gegensätze, die zwischen diesen Parteien bestanden, einen Ausgleich gefunden haben. Es ist bekannt, wie eine Versammlung, welche in Berlin bei dem jetzigen Chef des Generalstabes, Grafen Walder- see, abgehalten wurde und an der der damalige Prinz Wilhelm theilnahm, ausgebeutct wurde, um diesen in der öffentlichen Meinung zu verdächtigen und ihn mit den politischen Parteibestrebungen hochkirchlicher Kreise, insbesondere mit denen des Hofpredigers Stöcker, in Zusammenhang zu bringen. Alle diese Versuche, dem Kaiser eine persönliche Stellungnahme zu Gunsten be stimmter Parteianschauungen zuzuschreiben, beruhen auf positiver Entstellung der Wahrheit. Mein verehrter Freund, der nationalliberale Abgeordnete v. Benda, welcher jener Versammlung beiwohnte, hat sich un mittelbar nachher notirt, was ihm im Verlaufe der selben bemerkenswert!) erschien. In diesen Notizen heißt es wörtlich: „Der Prinz hob ausdrücklich hervor, daß es sich für chn um Bestrebungen handele, welche jedem einseitigen kirchlichen Standpunkte fern stehen." In diesen Worten liegt eine nicht zu mißdeutende Widerlegung aller jener thörichten oder böswilligen Gerüchte. Das Gerede von damals ist denn auch ver stummt, namentlich seit der Kaiser Friedrich die da malige Kronprinzessin, unsere jetzige Kaiserin, durch eine besondere Kabinettsordre ermächtigte, sich an die Spitze des Liebeswerkes zu stellen, das in jener Ver sammlung in's Leben gerufen wurde. (Es war dies bekanntlich der Verein für innere Mission. Anm. d. Redaktion ) Aber ich halte es doch gerade gegenüber den versteckten Angriffen, welche gegen unsern Kaiser aus Anlaß der damaligen Versammlung noch jetzt er hoben werden, für geboten, zu konstatiren, daß die Be ziehungen, welche der Kaiser Wilhelm zu dem Hof prediger Stöcker unterhalten hat, nur sehr vorüber gehende waren, die sich lediglich auf echt humane, well echt christliche Bestrebungen beschränkt haben. Darüber hinaus hat zwilchen dem Kaiser keine Verbindung mit dem Hosprediger Stöcker bestanden und am Wenigsten huldigt unser Monarch den extremen politischen und konfessionellen Parteianschauungen, welche man an den Ramen dieses Geistlichen zu knüpfen pflegt. Darüber besteht volle, unzweideutige Klarheit. Und wenn ver sucht worden ist, den Kaiser sogar mit der antisemitischen Bewegung in Verbindung zu bringen, so ist auch dies eine Dreistigkeit, der ich auf das Bestimmteste entgegen- treten kann. Der Kaiser weiß recht wohl, daß er auch in dieser Beziehung aus einer höheren Warte steht, als die Zinne einer Partei es ist und daß die Preußen jüdischen Glaubens so gut seine Unterthauen sind, wie die christlichen Preußen. Hieraus ergiebt sich, daß er ihnen in gleicher Weise, wie diesen, allezeit seinen königlichen Schutz gewähren wird und gewähren will. Ich darf in dieser Beziehung auf eine der „Berliner Börsen-Zeitung" von vertrauenswürdiger Selle zuge gangene Mittheilung Bezug nehmen. Danach hat der Kaiser sich erst jüngst einmal folgendermaaßen geäußert: „Ich kenne nur Vaterlandsfreunde und Gegner unserer gesunden Entwickelung. Niemand wird mir zutrauen, das Rad der Zeit zurückschrauben zu wollen. Im Gegentheile, es ist der Hohenzollern Stolz, über das zugleich edelste und gcreffteste wie gesittetste Vslk zu Feuilleton. Ein Millionentraum. Novelle von O. Freitag. (3 Fortsetzung.) Immer liebeglühender wurde er zu Emma, über schwenglicher in seinen Betheuerungen ewiger Treue und Anhänglichkeit und zuletzt trat er mit dem Anträge hervor, mit ihr zu entfliehen. Eine Reise nach Italien, die er während seiner Urlaubszeit im Interesse der Bank zu machen hatte, gab ihm genügenden Vorwand. Er stellte dem Mäd chen vor, wie schrecklich eine monatelange Trennung ihm und ihr sein würde und setzte seinem Lügengewebe dadurch die Krone auf, daß er mit frecher Stirne log: nach seiner Rückkehr von der projektirten Reise sei ihm die Stelle als Direktor gewiß. Er würde sie dann kurze Zeit in Italien lassen, b,s seine Sachen geordnet seien, dann aber sich von ihren Aeltern das Jawort holen und sie zurückführen in die Heimath als sein ge liebtes Weib. Lange kämpfte das Mädchen gegen die verlockenden Bilder, die der Verführer ihr ausmalte. Endlich ergab sie sich. W Es wurde Alles zu der beabsichtigten Flucht ver abredet. Er selbst verabschiedete sich einige Tage vorher von den Aeltern Emma's und von der Gesellschaft in Lud« wigsruh, dringende Geschäfte in der Residenz vor ¬ schützend, die ihm nicht mehr erlaubten, täglich die Fahrt nach dem Sommeraufenthalte zu machen. Mit Bedauern sah man ihn scheiden. Einige Tage später reiste Herr von Stein ab, ohne sich von Emma's Aeltern oder von sonst Jemand zu verabschieden. Man spöttelte über den Sonderling, über Löwenjagden und Anderes. Als aber einen Tag später Emma Hübner spur los verschwunden war, flüsterte man sich erst leise, dann immer lauter und lauter zu, nun wisse man, was es mit den Löwenjagden des Herrn von Stein zu be deuten habe. Man war allgemein der Meinung, Herr von Stein habe das Mädchen entführt, ob mit oder ohne dessen Willen, blieb eine offene Frage. Jedoch war man geneigt, die Bereitwilligkeit Emma's voraus zusetzen. War sie doch arm und Herr von Stein sehr reich. Emma's Vater VersuchIM nichts, seine Tochter zur Umkehr zu bewegen, nahm auch die Hilfe des Gerichts nicht m Anspruch. Konnte seine ehrvergessene Tochter ihm die Schande anthun, mit einem reichen Herrn, dem ein armes Mädchen gut genug zu Liebes- tändeleien, aber nicht zum Heirathen war, in die weite Welt zu gehen, so mochte sie die Konsequenzen ihrer Handlungsweise tragen. Sern Haus war ihr ver schlossen. Weder Herr von Stein noch Emma Hübner ahnten, welches Gerücht in Ludwigsruh über sie um ging. Während Ersterer sich auf dem Wege nach Triest befand, fuhr Letztere nach der Hauptstadt, empfangen von Friedrich Volkmann, der mit der Geliebten sofort regieren. Und in dieses Lob schließe ich Alldeutschland ein. Unsere ganze Gesetzgebung ,st von humanen Grur.d- anschauungen diktirt. Wer dies verkennt und die Geister gegen einander hetzt, gehöre er welcher Richtung immer an, hat auf meinen Beifall nicht zu rechnen. Ls giebt n ahrlich Ernsteres zu chun." Ich kann versichern, daß Se. Majestät, als er diese ihm zugeschriebene Aeuße- rung laS, zwar bemerkte, er entsinne sich nicht mehr, daß er diese Worte gesprochen habe, aber er nehme keinen Anstand, sich zu dem Sinne derselben voll und ganz zu bekennen. Die officiöse Wiener „Pol. Korrespondenz" schreibt: „Aus dem Munde einer maaßgebenden Persönlichkeit in der Umgebung des deutschen Kaisers empfingen wir die Versicherung, daß der Monarch über die besondere Wärme und Herzlichkeit des ihm in Wien zu Theil ge wordenen Empfanges von dankbarster Befriedigung erfüllt ist. Kaiser Franz Josef und die Kaiserin Elisabeth — so äußerte unser Gewährsmann wörtlich — verstehen es in hervorragender Weise, den Glanz ihrer ! Gastfreundschaft mit wohlthuenden Herzenstönen zu durchwärmen. Wenn man hierzu in Anschlag bringt, > daß Kaiser Wilhelm ll. am Wiener Hofe schon seit Langem kein Fremder ist und daß ihn spcciell mit dem Kronprinzen Rudolf langjährige und innige Freund schaft verknüpft, dann vermag man das richtige Bild des warmen Eindruckes zu gewinnen, welchen Kaiser Wilhelm ll. aus Wien mitnimmt." — Am Freitag Abend langte Kaiser Franz Josef mit seinen beiden Gästen, dem Kaiser Wilhelm und dem Könige Albert von Sachsen, in Mürzsteg an. Ta jedoch im Hoch gebirge Schnee gefallen, mußte von der geplanten Ab haltung von Gemsenjagden Abstand genommen werden. Statt dessen fanden Treibjagden auf Hochwild statt. — ! Emer neueren Meldung aus Wien zufolge haben die Reisedispositionen des deutschen Kaisers insofern eine Abänderung erfahren, als derselbe auf seiner Rückreise ! von Rom die österreichische Hauptstadt nochmals be- ! rühren und daselbst einen dreitägigen Aufenthalt neh- i men wird. Während Kaiser Wilhelm in Mürzsteg dem Waid- mannsvergnügen sich hingiebt, hat Graf Herbert Bis marck von Wien aus einen Abstecher nach Pest ge macht, wo er am Sonnabend Nachmittag eingetroffen ist. Zu Ehren des jungen Staatsmannes fand am Sonntag ein Diner bet dem Minister Präsidenten TiSza statt, zu welchem sämmtliche Minister, der deutsche Generalkonsul v. Plessen, der KorpSkommandant Pejac- sev.ch und der Seklionschef Szögyenvi geladen waren. „Ich hoffe bald wieder hier zu sein", äußerte be kanntlich Kaffer Wilhelm gelegentlich semer jüngsten Anwesenheit in Kopenhagen. Auf Grund dieser Worte nach einem andern Bahnhofe fuhr und mit dem nächsten Kourierzuge dem Süden zudampfte. Zwei Monate dauerte der Urlaub Volkmanns und diese Zeit über lebte er mit Emma Hübner in einem abgelegenen Dorfe Süddeutschlands. Emma war glücklich an der Seite deS Geliebten. Wenn sie sich Vorwürfe machte über ihre Hand, lungsweise den Aeltern gegenüber, wenn da- Heimweh sie erfaßte, so küßte der Geliebte ihr die Thränen auS den Augen und wußte sie mit lieblichen Zukunftsbildern zu beschwichtigen. Die paar Monate gingen schnell zu Ende, er mußte zurück auf seinen Posten. So ungern er sich auch jetzt schon von Emma trennte, er mußte der Nothwendigkeit gehorchen. Er machte dem Mädchen klar, daß er ihretwegen sein eigentliches Reiseziel, Italien, verfehlt und schon zu lange hinausgeschoben habe, daß er, wolle er seine Stellung nicht einbüßen, unverzüglich nach Italien reisen müsse. Auf dem Rückwege nach der Hauptstadt werde er sie noch einmal besuchen und dann seine An gelegenheiten so schnell als möglich vorwärts bringen, damit er sie noch vor Einbruch des Winters abholen und als seine Gattin in die Arme dec verzechenden > Aeltern führen könne. Emma schwamm in Thränen. Herzzerreißend war der Abschied von dem Geliebten, der sie allein lassen wollte m einem fremden Lande, unter fremden Menschen. Aber sie fügte sich. Volkmann reiste ab. Doch nicht nach Italien führte ihn sein Weg, sondern direkt in die Hauptstadt,
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