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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191108131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-08
- Tag1911-08-13
- Monat1911-08
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'E- pv 187 IM Sonntag, den 13. August Frankenberger Tageblatt «litt. )8. Bezirks Anzeiger 7v. lahrgang. begründet 1842. igustr kur«.! 7. U zu nachm., schriftlich zu jeder Zeit. Der Stadtrat. le »ad fen». : 4. 5. 6. M schhalle m" illötrSnIl Nach b««g des 1. 2. 3. von ihnen jedem Aufhetzer zum Massenstreik mit der gebüh renden Antwort, gedient wird. Der Generalstreik ist auf di« Dauer schlimmer als der Krieg, der so energisch bekämpft wird, und er richtet seine entsetzlichen Verwüstungen säst aus schließlich im eigenen Volke an. ES kann kein schwereres Verbrechen geben, als die Ar beitermassen in den allgemeinen AuSstond hineinzudrängen. Der Wohlstand eines ganzen reichen Volkes wird durch den Massenstreik furchtbar schnell untergraben. Welchen Verlust das Nationalvermögen in einer einzigen Woche des General streiks erleidet, ist einfach unberechenbar. Er schwillt lawinen artig an und stürzt mit unheimlicher Schnelle von den Mil lionen in die Milliarden. Den Dock- und Hafenarbeitern hatten sich die Transportangestellten aller Branchen ange schlossen. Unabsehbare Reihen von Dampfern mit Lebens mitteln und sonstigen Waren füllen die Themse: nichts kommt in die Hände der Wartenden. Unermeßliche Güter verderben und verpesten die Lust. Kein Stück Ware verläßt daS Land, die Bestellungen können nicht ausgeführt werden. Der ge waltige Weltverkehr Albions liegt in allen seinen tausend Gliedern lahm. Die Lebensmittelnot steigt von Stunde zu Stunde. Der Hunger raubt den Streikenden den letzten Rest von Besinnung. Sie wüten gegen die Staats- und Wirt schaftsordnung, zu deren Erhaltung die Regierung das Mili tär aufrufen muß. Jammer und Elend, Erbitterung und Rachedurst sind die unausbleiblichen Folgen des Mussenstreiks. Der allgemeine Ausstand, das haben die Londoner Ereig nisse mit erschreckender Deutlichkeit bewiesen, ist kein Kampf mittel zur Erreichung wirtschaftlicher oder politischer For derungen, sondern nur ein allgemeines Vernichtungsmittel; er stellt in seiner letzten Konsequenz Arbeiter wie Unternehmer dem Nichts gegenüber und macht das blühendste Staatswesen zuschanden. England hat mit dem gegenwärtigen Ansstand schwere Verluste und großen Schaden erlitten; aber auch diese schweren Opfer werden nicht umsonst gebracht sein, wenn alle diejenigen, die es angeht, die rechte Lehre daraus ziehen. Wer sich nach den Londoner Erfahrungen noch hinstellen und den allgemeinen Ausstand empfehlen kann, der ist der ärgste Arbeiterseind. Wir können nichts dringender wünschen, als daß wenigstens in den deutschen Arbeiterkrrisen Klarheit über die Folgewirkungen eines Generalstreiks entstehe, und daß 8 17 der revidierten Städteordnung sind alle Gemeindemitglirder zur Erv»«»« Bürgerrechts berechtigt, welche die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, daS 2ö. Lebensjahr erfüllt haben, öffentliche Armenunterstützung weder beziehen, noch im Lauf« der ^letzten zwei Jahre bezogen haben, unbescholten sind, eine direkte StaatSsteuer von mindestens 3M. — Pfg. entrichten, auf die letzten zwei Jahre ihre Staatssteuer und Gemeindeabgaben, Armen- und Schulanlagen am Orte ihres bisherigen Aufenthalts vollständig berichtigt haben, entweder a) im Gemeindrbezirk ansässig sind, oder b) daselbst seit wenigstens zwei Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz haben, »der o) in einer anderen Stadtgemeinde des Königreichs Sachsen bis zur Aufgabe ihres bisherigen Wohnsitzes stimmberechtigte Bürger waren. gering Gerst« sch««« Donau «re 158 !. mixcd > Marl, , Mart. Meb die st, dann ein, als ung der llte und schätzung größer, kleiner Weizen 1 Mark, kife der festigung ist war > wenig ,25 bi« ,85 MI. ehr f«st ngel an st, aber Sus« der ßfg. an. ", Gemsindesparkafse zu Ebersdorf. Die Sparkasse Ebersdorf, aarantiert von der Gemeinde, verzinst alle Einlagen mit SV, Prozent, expediert a« jedem Wochentage von 8—12 Uhr vorm. und 2 -5 Uhr nachm., schriftlich zu jeder Zeit. — Eintage«, vom 1.—3. eines Monats bewirtt. werden für den Monat voll verzinst. — Telephon-Nr. 2494 Amt Chemnitz. verstehen. Alle diejenigen hiesigen Gemeiudemitglieder, welche zur Erwerbung deS Bürgerrechts Verpflichtet sind, werden hierdurch aufgefordert, sich spätestens rM en >vl, z. dis zum 18. August Ml zur Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 10 M. unker Vorlegung der StaatSsteuerquittung an Ratsstelle (Meldeamt I. Obergeschoß, Zimmer Nr. 7) anzumelden. Auswärtsgeborene haben Geburtsschein oder Taufzengnis beziehentlich Militärpapiere -nitzubringen. Hierüber machen wir alle zum Erwerb des Bürgerrechts berechtigten Personen daraus aufmerksam, daß diejenigen, welche in die Listen für die diesjährige Wahl der Stadtverord neten eingetragen sein wollen, sich ebenfalls bis zum vorbemrrkten Tage anzumelden haben. Frankenberg, am 1. August 1911. Der Stadtrat. »rfchetnl au jedem »ocheuta- abend» für d«n folgenden Tag. Bezugs, preis vierteljährlich 1 50 H, monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats 5 <Z, früherer Monate 10 <z. Bestellungen werden in uuserrr Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem AuSlanoe Versand wöchentlich unter Kreuzband. LSie Bemein-e-Sparkasse Flöha verzinst Spareinlagen mit SV, Vo- ExPevitto«Szeit: a« ^»6»» Werktage Vorm. 8 dis 12, «achm. 2 bis ü Uhr, Tonnskvnck» «Sui-vkswkwnU MO» ASB»». V di» nsvk-n. S Uks». Durch die Post bewirkte ««läge» werde« fch « ell expediert. — Ker«fprecher Rr. 1». Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größer« Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleiner« bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetage». Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stell« kann «ine Garantie nicht übernommen werden. hmp b1. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachse«. Dagegen sind zum Erwerbe des Bürgerrechts verpflichtet diejenigen zur Bürger rechtserwerbung berechtigten Gemrindemitglieder, welche männlichen Geschlechts sind, L. seit drei Jahren im Gemeindebezirke ihren wesentlichen Wohnsitz haben, und 6. mindestens 9 Mark an direkten Staatssteuern jährlich entrichten. Unter direkten Steuern sind die Grundsteuer und die Einkommensteuer ver Senekslmrill * Der groß« Londoner Streif, der in seinen Wirkungen di« vorjährige Arbeitseinstellung der New-Dorker Transport arbeiter noch übertraf, hat als abschreckendes Beispiel allen denen dienen können, die für den Gedanken des politischen Generalstreiks zur Durchsetzung politischer Forderungen Pro paganda zu machen pflegen; besonders aber den Arbeitern, die solchen Lockungen zu folgen geneigt wären. Die Vor- gänge in England haben auch dem größten Fanatiker die Augen darüber öffnen müssen, daß der Massenstreik zwar fürchterliche Verwüstungen anzurtchten, aber nicht die gewünsch ten positiven Wirkungen hervorzubringen vermag. Die we nigen Existenzen, gegen die er sich richtet, sind besser situiert als die Hundrrttausrnde der Streikenden mit ihren Angehöri gen, sie verfügen über genügende Vorräte, um den Stillstand olles wirtschaftlichen Lebens auf Wochen ertragen zu können. Die Arbeiterheerr mit ihren Frauen und Kindern sind da gegen sehr schnell der äußersten Not prrtsgegeben und daher im Interesse der Selbsterhaltung zur schleunigen Einstellung ihres gewalttätigen Verfahrens gezwungen. Einem Generalstreik gegenüber kann auch kein Staat die Hände in den Schoß legen, sondern uiuß seine Truppen mar schieren lassen Der äußersten Gewalttat seitens der irr«- gäeiteten Arbeitermassen muß jeder Staat ohne langes Säu men seinerseits mit den stärksten Gewaltmitteln begegnen. Auch der englischen Regierung ist nichts anderes übrig ge blieben, als die Truppen herbeizurufen. > In wenigen Wochen findet der sozialdemokratische Parteitag in Jena statt. Wenn dort die preußische Wahlrechtsfrage behandelt wird, dann wie derholt die bekannte Rosa Luxemburg wohl ihre alte For derung, daS Wahlrecht durch den politischen Massenstreik zu erzwingen, r Hoffentlich hat dann aber einer der Genossen den Wut, styter Hinweis aus dir in England gemachten Er- sahrungen, vor solchem barbarischen Unternehmen zu warnen, da» ebenso nutzlos wie verderblich ist. Rach 8 21 VeS Wassergefetzes vom 12. Mürz 1SW darf eine besonder« Waflerbenvtzuug nur unter billiger Berücksichtigung der zulässigen besonderen Benutzung anderer ausgeübt werden. Wie Beschwerden von TriebwrrkSbesitzern ergeben haben, wird meist in Betrieben mit Nachtarbeitsschichten gegen diese Bestimmung insofern verstoßen, als das Triebwasser während des Tages in den Stauanlagen angesammelt und alsdann in der Nacht heruntergearbeitet wird. Hierdurch wird aber unterliegenden Betrieben, die nur TagrsarbeitSschichten haben, die Möglichkeit genommen, daS Wasser für ihren Betrieb zu nutzen und sie werden bei dem jetzt vorherrschenden Wassermangel ost sogar gezwungen, ihre Werke teilweise stillzulegen. Die Amtshauptmannschaft sieht sich daher veranlaßt, dieses Gebaren auch überall dort, wo es nicht bereits in den GenehmigungSbedingungen ausdrücklich ausgeschlossen und dem gemäß nach § 147, Ziffer 2 der Reichsgewerbeordnung strafbar ist, zu verbieten und ins besondere zu bestimmen, daß ein Abmahlen deS Betriebswassers in der allgemeinen Arbrits- ruhe, d. i. von nachmittags 6 Uhr bis früh 6 Uhr, sofern dies zum Nachteile der Unterlieger geschieht, unzulässig ist. Zuwiderhandelnde werden mit Geldstrafe bis zu 150 M., an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit Haft bis zu 14 Tagen tritt, oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Flöha, am 11. August 1911. - Die Königliche AmtShauptmanuschaft. Unt-r Hinweis auf die Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft Flöha vom 5. dieses Monats werden die Pferdebesitzrr in der Stadt Frankenberg hierdurch auf gefordert, ihre Pferde, welche 1. bei der letzten Musterung für kriegsbrauchbar befunden worden sind, 2. seit der letzten Musterung das vorsührungspflichtige Alter von 4 Jahre« er« reicht haben, 3 «eu hinzugekomme« sind, Mittwoch, -en 16. August dieses Jahres, Vormittag V»S Uhr , ohne Decke und ohne Geschirr a«s Trense mit zwei Zügel« dem Königlichen Vormusterungs Kommissar durch erwachsene Personen vorführen zu lassen Die Huse der vorzusührenden Pferde sind -u reinigen, aber «jcht zu schmiere«. Am linke« Backenstück der Halfter jeden Pferdes ist sine deutliche Nummer, welche derjenigen drr Vortührungsliste entspricht und bet jedem Pferde, welches bei der letzten Musterung als kriegsbranchbar befunden worden ist, nuhrrdem ei« B^stimmu zs- tüfelche« zu befestigen. - Diese Nummern nebst BestimmungLtäfelchen werden den Pferdebesitzern zur sorgfältigen Verwahrung und Befestigung am Tage der Vorführung bis spätestens den 13. Ang«st a.«. ausgehändigt werden. Die Pferde sind aafZttstelle«: Ayviistraße, _ j vorzuführe«: Jul us Schwartze-Straße. Den Weisungen der Schutzleute und Gendarmen ist unweigerlich nachzugehen. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehend gerroff» neu Anordnungen werden ger 8 27 des Gesetzes über die Kriegsleistungen vom 13. Juni 1873 mit Geldstrafe bis zu 1 / Mark oder entsprechender Haftstrafe bestraft werden. Den Pferdebesitzern und Beschlagschmieden ist die Beteiligung an dieser Bormusterung dringend zu empfehlen. Frankenberg, den 10. August 1911. Der Londoner Rolstavd . infolge des Riesenstreiks aller Kategorien von Hafenarbeitern dauert an, obwohl einem Teil der Streikenden, den Fuhr leuten, die geforderte Lohnerhöhung bewilligt wurde. Die notwendigsten Lebensmittel steigen noch immer im Preise, so daß die Stimmung der unteren Volksschichten geradezu ver zweifelt ist. Mehrfach kam es zu Schlägereien zwischen Streikenden und Frauen, die nicht wußten, wie sie das nächste kärgliche Mittagsmahl zusammenstellen sollten. ES bewahr- heilet sich, daß die gesamte Kavallerie und Infanterie von Aldershot deu Befehl erhalten hat, sich sofort zum Abmarsch nach London bereitzuhallen. Das geschieht weniger, um Aus schreitungen vorzubeugen, als um Hilfskräfte zu haben, wenn der Streik die Gefahr einer Hungersnot heraufbeschwören sollte. — Den Streikenden war es tatsächlich gelungen, fast den gesamten Transportverkehr Londons lahmzulegen. Die Londoner Straßen, sonst nur mit Lebensgefahr zu passi rcn, waren tot und leer. Fleisch war um 100 Prozent im Preise gestiegen, Obst kaum zu haben, Eis unerschwinglich und Ben zin sür Kraftfuhrwerke mußte sehr teuer bezahlt werden. Mit brutaler Strenge gingen die Ausständigen gegen alle Streik brecher vor. Sie warfen die Wagen um und verstreuten die so kostbaren Nahrungsmittel auf die Straße. Die Bevöl kerung half sich schließlich selb«, indem sie unter Bedeckung von Polizisten Nahrungsmittel von dem Hafen nach den Markthallen brachte. Dieses Mittel der Selbsthilfe bewährte sich und es schien, als ob der Streik in den letzten Stunden sich weniger fühlbar machte. Glücklicherweise wickelte sich der Fischhandel ziemlich glatt ab. Eis, das gerade jetzt sehr be gehrt ist, war jedoch nur ganz spärlich zu haben; was Sa» Anzeigenpreis: Die s -g«sp. Petitzeile oder deren Raum 15 b«i Lokal- Anzeigen 18 z; im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt' im Redaktionsteil« 35 H. Für schwierigen und tabellarischen S-tzA «sich lag, für Wiederholunghabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. FW Nachweis und Offerten-Annahme werden 85 4 Extragebühr berechnet. Jnseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen - Expeditionen. IN t: rd WulU w. auch iße 2b. v. jedku is» qe- ise «m, :gasse6. »r, sowie > und cis Mück er Güte Lus Mk ebvn uuä 0 an. kttiv. «VdUbr Imm» 0. V. King, mir. mabenb, >r Ber Siidlbaod »tncht h«l, tr. Kill, iße 1. ich 32 z mae. s-10 4 «iMi-tdr ten kl kto«. 3 AMU sm die Königliche DlchGmnnsiW M^ Amtsgericht M Km WIM zu Imkeicherg i.Za. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von E. G. Roßberg in Frankenberg t. Sa.
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