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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186004244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600424
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-24
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.04.1860
- Autor
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« Uhr. MeiÄt Tageblatt. n: m? / - Dienstag, den 24. April. li«> - 1860. ' 94. Erscheint scheu Wochentag früh den bi» Nathmittag » Uhr für die nächst, erscheinende Nummer angenommen. deren Raum init 5 Ps. berechnt. Freiberger Anzeiger UNd ' gehaltene Zeile ob« Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsamter und Ä' .14 der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. / '' ! > — . " ' ? 7' ' 'Z Togesgeschichle., , Berlin. Das Preußische Volksblatt schreibt: ES habe» die ehrlichen Deutschen bisher gemeint, der Rhein sei ein deutscher Strom, und haben sogar von alten Zeiten her in vielen Ländern vom „deutschen Rhein" gesungen, Mißverständniß, guter deutscher Michel, reines Mißverständniß! Da habe ich vor mir ein in Paris gedrucktes, in französischen Schulen cingeführtcs Lehrbuch der Geo« graphic; darin steht gesckrieben, vielmehr gedruckt, zu lesen „Die Hauptflnsse Europa's sind.... in Dentschland: die Weser, die Elbe, die Oder, die Donau;.... in Frankreich": die Seine, die Garonne, die Loire, die Rhone, der Rbein." Auch in der Special« beschrcibung von Deutschland befindet sich kein Sterbenswörtchen vom Rhein; dagegen in der von Frankreich steht derselbe gleich hübsch vorn an: „Die Hauptflnsse sind: der Rhein, die Seine, die Loire" re. So werden die Kinder in den französischen Schulen gelehrt. In Saabor (Marktflecken bei Grünberg in Schlesien) hat ein Korrespondent der Breölaucr Zeitung am ersten Osterfeiertage Abends zwischen 9 und 10 Uhr „die interessante Erscheinung be obachtet, daß die jetzt am Abendhimmel thronende Venuö ein fort« währendes Schwanken sowohl von oben nach unten, als in der Richtung von links nach rechts zeigte, mitunter sogar aus dem Fokus eines festgcstellten Fernrohrs hevaustrat." Da diese Schwan kungen nicht gut den Wirkungen des „GrünebergerS" zngeschrieben werden können, so müssen sie natürlich durch — einen „großen Weltkörper" bewirkt worden sein, und diesen hat denn auch der Astronom von Saabor am 11. April früh 1 Uhr am Westhimmel als einen Kometen mit einem „ohngesähr 8—9 Sonnenbreiten" langen Schweif entdeckt. (Daß Sterne „schwanken", ist nicht neu, aber bis jetzt erst sehr selten vorgekommen; Humboldt, Kosmos, IN. g. 73 und p. 115, ritirt nur zwei am Pik von Teneriffa ge machte Beobachtungen; Vogel hat in Afrika das Phänomen auch einmal gesehen. Nie Ursache ist natürlich lediglich eine Luft spiegelung.) Schleswig, 17. April. Einigen hiesigen Aerzten, welche eine Petition unterschrieben haben, ist Stadtarrcst für den Tag ange kündigt; in der Nacht nur dürfen sie Kranke außerhalb der Stadt besuchen! Von den zwölf deputirtcn Bürget» sind sechs suspendirt, weil sie ihre deutsche Gesinnung zu deutlich manifestirt haben; aber sieben sind zu einem Beschluß erforderlich, also kann fortan in städtischen Angelegenheiten kein gültiger Beschluß gefaßt werden. Wien, 20. April. Die in vor. Nr. bereits erwähnten beiden kaiserlichen Handschreiben lauten nach der „Wiener Zeitung" wie folgt: I. „Lieber Herr Vetter Erzherzog Albrecht. Euer Liebden Mir ausgesprochene Bitte genehmigend, finde ich Sie, — vorläufig — der von Ihnen mit aller Hingebung und bewährten Umsicht beklei deten Stelle al? Gcneralgouvcrncur und commandirender General in Meinem Königreiche Ungarn, dann CommanLant der III. Armee unter Bezeugung Meiner dankbaren Anerkennung zu entheben und biS auf Weiteres mit der Leitung der politischen Verwaltung und deS La»des- General-Commandos daselbst Meinen Gcncralquartiermeister und Chef des Geneialquartiermcister-StabeS, Feldzeugmeister Ludwig Ritter v. Benedek, provisorisch zu betrauen. Wien, am 19. April 1860. Franz Joseph m, p," II „Lieber Feldzeugmeister Ritter v. Benedek Indem Ich Se. k. k. Hoheit den General der Cavallcrie Herrn Erzherzog Albrecht auf seine Bitte von der bekleideten Stelle als Geueralgouvrrncur und commandirender General in Meinem Königreiche Ungarn, dann Commandant der III. Armee, vorläufig enthebe, übertrage ich Ihnen bis auf Weiteres die Leitung der politischen Verwaltung und deS Landes - General-Commandos daselbst und finde zu bestimmen, daß die bestehenden Statthalterei - Abtheilungen in Eine Statthalterei mit dem Sitze in Ofen, welche Ihnen unmittelbar unterstehen wird, ver einigt werden. In Kaschau, Preßburg, Ocdenburg und Grvßwardein find einst weilen höhere politische Beamte mit dem entsprechenden Hilfspersonale zu dem Behufe zu belassen, daß sie, ohne eine behördliche Zwischen- Instanz zu bilden, bet der Durchführung deS neuen Organismus, insbesondere der ComitatSverwaltungen und deS Gemetndcwesens an- leitend und überwachend mitwirken. Es ist Meine Absicht, für die Angelegenheiten der politischen Verwaltung, sobald die neue Organisirung der Statthalterei in das Leben getreten sein wird, ComitatSverwaltungen einzuführen uyh den, selben nach Art des vormals bestandenen Systems Comitats-Conare- gationen und Ausschüsse, in den, den gegenwärtigen Verhältnissen entsprechenden Zusammensetzungen und Wirkungskreisen betzugehen. Im Einklänge mit diesen Verfügungen befehle ich, daß — nach dem die Gemeinde-Ordnung und die Comitats-Berfassung in Wirk samkeit getreten sein werden, — die Anträge in Betreff eines Land tages vorbereitet werden, damit das in alle» Kronländern einzuführende Princip der Selbstverwaltung durch Orts-, Bezirks- oder ComitatS- Gemeinden, drirch Landtage und Landtags-Ausschüsse auch in Meinent Königreiche Ungarn zur Geltung gebracht werde. Die näheren Instructionen in Bezug auf die Durchführung der oben angegebenen Maßregeln werden Ihnen durch Meine Minister, zu deren Departement diese Angelegenheiten gehören, ertheilt werden: Wien, am 19. April 1860/ Franz Joseph nr. p." Die „Nene Preußische Zeitung" sagt darüber: ,,Es ist das Alles eine große Concession an Ungarn, nicht blos ein Personen wechsel. Die Wiedervereinigung der seit 11 Jahren getrennten Theile Ungarns zn einem Ganzen, die Wiederherstellung der Cö- mitate und die Regelung der Gemeindev^rhältniffe in den den frühcrn Bestimmungen entsprechenden Formen, und endlich die Ge währung eines Landtags anstatt; der gefürchteten fünf Landesver tretungen sind Grundlagen zu einer Verständigung,mit Ungarn." Das „Leipziger Journal" bemerkt: „Altes und Neues mit einander zu versöhnen, den Mißbrauch fern zu halten und den rechten Gebrauch wieder herzustellen, früher bestandene Rechte zu beachten und neuerworbene nicht zu verletzen, darin besteht die Auf gabe, die gelöst werden soll. Zu ihrer Bewältigung ist wohl Nie mand besser geeignet, als der Feldzeugmeister Baron Benedek. Er ist ein geborner Ungar, der tapferste Degen des Kaisers, und den die Ungarn mit Stolz den ihren nennen. Dem Kaiser treu er geben, zeichnet er sich zugleich durch einen militärischen Freimuth aus, der sich durch servile Rücksichten nicht von dem dreisten AuS- sprcchen Dessen, was er für wahr und röcht erkennt, abhalten läßt. Die Angelegenheiten des Landes wird er von einem Centralpunkte aus, mithin übereinstimmend, leiten, was den Geschäftsgang we sentlich vereinfacht und kräftigt. Bei Einführung eines Gemeinde gesetzes dürfte er am wenigsten Schwierigkeiten zu überwinden haben, da gleichzeitig die frühem Comitatseinrichtungen hergestellt werden, was eben der Punkt wat, worauf die Opposition bestand. Weil auf der Grundlage der Gemeinde- und Comitatsordnungen die neue Verfassung aufgebant werden soll, so kann der Landtag auch nicht früher berufen werden. Es müssen erst die Wahlkörper geschaffen werden, ehe zur Wahl der Abgeordneten, mit denen die Verfassung zu vereinbaren sein dürfte, geschritten werden kann. Den Ungarn wird viel und Großes angeboten, und es steht daher zu erwarten, daß die Parteiung im Lande aufhört, Eintracht und Ruhe zurückkehren und die Nation neue Bürgschaften ihrer Wohl fahrt, welche ihren eigenen Händen mit anvertrant wird, erlangt. Mindestens hat der Kaiser den ernsten Willen zur That beknndet." Auch der Pariser ,,Constitutione!" läßt sich bereits auf die" telegraphische Meldung über die ungarische Organisation bezüglich
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