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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.09.1937
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370914029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937091402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937091402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-09
- Tag1937-09-14
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A»rn»-«u«sab», Vtenstav, 14. September iss» kN »eiu-bgebühr »«I «Lgllck, zweimalig« Zu- «nzeigenpreil« It. iiöreielifle Nr.«: WLimetrqeN« (,i «°° drei» »,» «pl. «achlliiie nach Ltaiiel». gamiiienanzeigen u. Lteiiengeiuch« viMimeter- »eile 6 Npl. Ziller-et. I» NvI. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Lretdner Nachrlchlen. »nverlangle Lchrillpücke werden nicht ausdewadrt lohne Pollzustellung«gebührj bei siebenmal «vöchenll. Nersand. «inzel-Ne. io Nps., auher- balb Lochien« mit Mvrgen-Autgabe lb Npl. Gegrunoet 18S6 »ezu,«gebühr bei lägli» zweimaliger Lu. Druck u. Verlas I Lltpsch 6 Veickardt, Vregden-A. I. Marlen. Peilung frei Hau« nlvnatlick» NiR.s.eo, durch geatze 18/42 4ernruf2424I Vosibezug«m. ,.ro einichl.«».,« Np>. «aftgeb. I, Postscheckkonto toss vre.den lohne rost.ust.llnng,gebühr, »ei p.benmal ?la" enthält dtA^mtlichrn Bekanntmachungen der 2lmt»i»aup«mannschast Vrerden und de, Schted^mtr» beim Vberversicherungsamt Dresden Der Schlußakkorb -es Relchsvmteltages Großer Zapfenstrelch -er Wehrmacht vor -em Führer Nürnberg, 14. September. Während das Erlebnis der mttrelhenden Schlußrede des Führers auf dem Kongreß noch in allen Teilnehmern des Relchsparleitages der Arbeit nachklingt, bereitete sich als letztes Schauspiel des stolzen Tage» unserer stolzen Wehrmacht und al» offizieller Abschluß de» Parteitages selbst der große Zapfenstreich vor dem Führer am „Deutschen Hof" vor, der von allen derzeit in Nürnberg zusam mengezogenen Musikkorps und Spielmannszügen durchgeführt wurde. Schon Stunden vorher sichen die Menschen am Rande des Ningwalles zn Tausenden »nd aber Tausenden, um den scier- lichen Abschlust mitzucrlebcn und »och einmal am Ende dieser ereignisreichen Woche ihrem Führer zujubcln zu können. Mit dem Glockenschlag 12 marschieren alle znm Parteitag in Nürnberg zusammengezogcncn Musikkorps und Lpielmanns- jiigc der Wehrmacht und der Fackelträgcrabordnungcn aller drei Wehrmachtoteile in breiter Front vor dem Wohnsitz des Führers auf. Ter Badenweiler Marsch klingt ans. Ans dem Balkon in Höhe des ersten Stockwerkes steht der Oberste Bcschls- llaber der Wehrmacht, Adolf Hitler, ihm zur Seite der Reichskricgsministcr Gencralscldmarichall v. Blomberg und die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtstcile, Gcneral- obcrst Döring, Gkireraloberst Freiherr v. Fritsch und Generaladmiral Dr. h. c. R a e d e r, während die Generali tät »nd die Admiralität vor dem Hotel Ausstellung genommen haben. Ter Kommandeur des Zapfenstreiches erstattet dem Füh rer Meldung. Die Lichter verlöschen, aber um so Heller er. glänzen dasiir die vom Lcheinwerscrlicht angestrahlten Stadt mauer» und der glcichsallo künstlich erhellte ehrwürdige Bau des slaggcngcschmückten Germanischen Nationalmuseums. Ter Zapfenstreich beginnt. So hell es die Fanfaren In die dunkle Nacht schmettern, so still und Inbrünstig ist das Gebet eines jeden, der hier steht: „Tast Deine Gemeinde nicht Opfer werd der Feinde, Tein Name sei gelobt — Herr, mach uns frei!" Tas Lied der Deutschen und das Horst- Wellcl-Licd leiten über zum Zapsenstrcich-Marich, mit dem die Wehrmacht des deutschen Volkes und die Partei in ein neues Fahr der Arbeit und des Ausbaues treten. Am Montagabend waren austerdem die in Nürnberg weilenden Generale der Wehrmacht Gäste des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht Adolf Hitler im Hotel „Deutscher Hos". Das Reich als Bollwerk gegen -en Bolschewismus Vrndtmvläuug un»or«r AvrUuvr Sebriltleltnug Berlin, 14. September. Di« gestrige Rede, mit der der Führer den Parteitag der Arbeit «nd de« Partelkongrest schlost, hat mit ihrem Appell an Europa, die Verantwortlichen und die Bürger überall, wo man noch nicht Moskau völlig hörig ist, starke »r Eindruck gemacht. Die italienische Prelle gibt die Rede sehr auöstthrlich wieder. Der „Corriere della Sera" hebt schon in der Ueber- schrlst die Erklärung des Führers hervor, das, das Reich keine Ausdehnung des Bolschewismus in Europa dulden werde. „Gazzetta del Popolo" betont in der Uebcrschrist die Not wendigkeit, ganz Europa gegen die bolschewistische Pest immun zu machen. Auch die französische Prelle, soweit sie nicht zur Volksfront gehört, spricht von einem glanzvollen Abschlust der Nürnberger Tage und bezeichnet die Rede des Führers als eine „neue Kriegserklärung an den Bolschewismus". Das »Petit Journal" hebt in einer grosten Ueberschrift die Stelle au» der Rede des Führers hervor, in der gesagt wird, bab zwischen Frankreich und Deutschland weit mehr Gründe be ständen, sich zu bewundern, als sich zu hassen. Tic „Epogne" bezeichnet den Führer als den Vorkämpfer der Gegner des Bolschewismus in der Welt, und auch der „Figaro" nennt die Flihrerred« «ine flammende Anklage gegen den Bolsche wismus. Die englischen Blätt« briiigen sehr ausführliche Aus züge aus der Rede, wobei die „Morning Post" als Ueber- schrist die Worte wählt: „Hitler warnt Europa —Der Bolsche- wiSmn» ist der Feind —Deutschland» Interessen in Spanien". Im allgemeinen fehlen noch die Kommentare der englischen Presse, weil die Rede zn spät In London eintraf. DaS gleiche gilt auch für die polnische Presse, die ebenfalls sehr aus führliche Auszüge aus der Rede veröffentlicht und in ihren Uebcrschristcn bereits erkennen lästt, dast der Ansprache des Führers als starkem Angriff gegen den Bolschewismus und das Judentum besondere Bedeutung zukommt. Mussolinis Anerkennung für -te jungvolkführer Rom, 14. September. Die 450 Jungvolkführer, die am Sonntag die groste Parade der 26 000 Avanguardiftcn vor Mussolini eröffneten, wohnten am Montag als Gäste der Opera nationale balilla deren Vorführungen vor dem Duce im Forum Mussolini bei. Bet Erscheinen des Duce spielte der Musikzug der Hitler jugend die deutsche und die italienische Nationalhiimnc, wo raus Mussolini ans den Leiter der Jtaltensahrt, GcbictS- führcr Langankc, zuschritt und sich in herzlicher Weise mit ihm unterhielt, sowie noch einmal sein besonderes Lob über die stramme Haltung der Jungvolkführer bei der Parade aussprach. Die Jungvolkführer dankten Mussolini für dies« Auszeichnung mit einem Sieg Heil. Dan» nahmen die gnmnaftischen Borführungen der VOM Avanguardisten ihren Beginn. Abschllcstenb bat Mussolini noch einmal Gebietsführer Langankc zu sich und erkundigt« sich nach dessen Eindrücken im faschistischen Italien, worauf sich der Duce mit den Wor ten „Wir werden uns in Deutschland wtcdcr- sehe n" mit einem Händedruck verabschiedete. Beschlüsse von Ryon ln Berlin un- Rom übergeben Stallen zur Letlnahme an -er Kontrolle auf-efor-ert - Stärkste Vorbehalte -er r-mtfchen Presse Berlin, 14. September. Der englische «nd französische Geschäftsträger haben im AuSwärttgen Amt den Text der Beschlüsse von Nno,« infor matorisch übergeben. Ebenso haben die Geschäftsträger Eng lands und Frankreichs in Rom am Montagmtttag den italienischen Anstenminister ausgesucht, um im Austrag ihrer Regierungen die Einladung zur Teilnahme an der in Nno» verabredeten Mitteimeerkontrolle zu überbringe«. Graf viano hat sich eine Entscheidung Italiens Vorbehalten. Nach Ansicht der römischen Blätter haben die Er gebnisse der Mittelmeer-Konserenz von Nnon deutlich gezeigt, Last derartige Verhandlungen ohne Italien unmög lich sind. Abaelebrn von dem AuSschlnst Sowjetrustlanb» von der Mitteuneerkontrollr wird di« Gefahr betont, dast durch bi« lowjetrufsischen Manöver in Nvon ein« endgültige Klärung brr engllsch-italienischen Beziehungen verzögert, wrnn anch nicht ganz vereitelt werben könnte. Italien könnt« ans zwei Gründen dir Aufforderung zur Teilnahme a„ der KvtttroNk ab lehnen. Erstens well da» Turrhenische und bas ASrlaiische Meer in Znsammenhang mit dem spanischen Konflikt von nnt»rgeorduet« r Beden « ung sind, znm «nbrren, »veil ditz an Italien, abrr nscht auch an Deutschland ergangene Einladung als versuch erscheine, einen Unter schied zwischen den beide» Mächte» -er Achs« Nom — Bcrli» zu mache». Große Srr-ftman-ver tn Slor-frankretch Vrnkiiuvlckuutz unzarar SarUnar Svbrlltleltuug Uerli», 14. September. In Nordfraukreich haben die grosten Herbstmanüver be gonnen, an denen 45 000 Mann und 8500 motorisierte Fahr zeuge beteiligt sind. Die Manöverausgabe besteht in der Ab wehr eine» überraschenden Angriffs, da angenommen wird, dast es einer feindlichen Armee, gestüh« aus ihre Seestrett- krklfte, gelungen ist, tn der Gegend von Grandville Truppen zu landen. Um den Gegner zurückzuschlagen, hat die blaue Partei in gröstter Eile ihr« Kräst« mit Eisen bahn und Motorsahrzengen herangestthrt mit dem Zjele, den A »greiser ans das Meer z n r Uck z u we rle » oder doch sei»en Vormarsch so lange anszuhalten. bis das Gros der angekommenen Armee, deren Vorhut die blaue» Truppen sind, eingrtrosfin «st. Thomas G. Masarhk P Prag, 14. September. Der Altpriisibent Masaryk ist heute srüh «« 8,Ai Uhr aus Schlost Lana im 88. Lebensjahr gestorben. * zula. vi!<!,rcbiv vr«»ckakr dkcbricln«» Die Kerzen, die seht auf Schlost Lana für den „Befreier- Präsidenten" der tschechoslowakischen Republik Thomas G. Masaryk entzündet werden, scheinen auf die Bahre eine» Mannes, dessen Lebensweg lange Jahre hindurch durch eine seltene Einheit von Idee und Wirklichkeit aus wärts getragen wurde. Der Weltkrieg brachte ihm, der jahrzehntelang für die Rechte seiner Nationalität gekämpft hatte, die Erfüllung seiner Wünsche: Die Gründung eines eigenen Staates unter den Auspizien und Grundsätzen der west lichen Demokratien. Den Sohn armer Eltern, der am 7. März 1850 tu Ho- doniu in Mähren ge boren war, der, an fangs Schmicdelchr- ltug, mit Hilf« von Stipendien die höhere Schule »nd die Uni versität besucht hatte und 1882 Professor der Philosophie in Prag geworden war, hob das Schicksal aus den Stuhl deS Prä sidenten der ncnen Republik, nachdem seine Tätigkeit wäh rend des Krieges, in dem er in Amster dam, Rom, Genf, Paris, Petersburg und Amerika die tschechischen Inter essen vertrat, die Bil dung dieses Staates vorbereitet hatte. Lange vor dem Kriege schon war er sehr heftig mit den tschechischen Chauvi nisten tn Konflikt gekommen, als er in dem Streit nm die unhaltbar gewordene Fälschung der Königtnhofer Handschrift, dnrch die angebliche historische Ansprüche der Tschechen aus den gesamten böhmischen Raum bewiesen werden sollten, sich gegen die Auffassung von ihrer Echtheit wandte. In diesem Konflikt wie anch in seinen Schriften aus der Vorkriegszeit offenbart sich das, was seine eigen tümliche Steilung im Tschechen»»«! ausinachte: seine Absage an den slawischen Geist. Er war ans innerer Urberzrngung und persönlicher Bindung — seine Frau war Amerikanerin — dem Westen und seinen Ideen verknüpft. So geriet er in Gegensatz zn Kramarsch, der das Heil der Tschechen von Petersburg erwartete. Die Spannung zwischen diesem Blick nach dem Westen und der romantischen Wurzel, ans der die tschechische wie jede slawische Nationalbcweaung wuchs, hat am Abend von Masaryks Leben Idee und Wirklichkeit mit einer Dissonanz auSeinanderilingen lassen, die ihm selbst wohl nicht ganz znm Bewusttlein gekommen ist. Er wollte aus dem tschecho slowakischen StaatSgebilde eine zweite Schweiz machen, in der die Nationalitäten gleichberechtigt nebeneinander leben und in friedlicher Zusammenarbeit ihr Bestes geben sollten. Es kam anders. Mit den Maschtnengcivehrkugcln des 9. März 1919 waren die Dentkchböhmen tn den tschecho slowakischen Staat gezwungen worden: sie waren bereit, sich in die neuen Verhältnisse zu schicken. Die von Masaryk ver kündeten Grundsätze hätten ein leidlich gedeihliches Zu sammenleben ermöglichen können: Achtung der Volksgruppen und ihres wirtschaftlichen und kulturellen Eigenlebens. Die Sudetendeutschen haben dies anerkannt, indem sie bei keiner Präsidentenwahl gegen ihn stimmten und auch die Ehrungen zn seinem 80. Geburtstag unterstützten. Aber die Prager Re gierung betrieb von Anfang an die Vertschechung des Su- detendrutschtumS. Masaryk, dem es wahrscheinlich ernst mit seinen Ab sichten war, ist gestorben. Die lebenden Machthaber tn Prag haben bisher nicht gezeigt, dast sie die Rechte des Deutsch tums zu achten gedenken. Das Abkommen mit den deut- scheu Regierungsparteien steht, wie von diesen Partsten jetzt selbst festgestellt wirb, ans dem Papier. So besteht weniger Aussicht als znvor, dast die Grundsätze des „Besreierpräsl- denteN" irgendeine Wirkung über seinen Tod hinaus haben werden. Franken ausgesetzt Paris, 14. September. Dl« sranzükisch« Regierung bat einen Preis von lOOOOV Franken zur Aufdeckung der beiden Attentate ausgesetzt. . UtegeSrug fortgesetzt. Im nationalen HeereSbrrtcht vom Montag Heisti eS für die Front von Leon: Unsere Truppen baden ihren Ltegeszug fort gesetzt, den «Gegner ans seinen Stellungen vertrteden und alle feindlichen, zwischen Vlombera» und Matallgna Netzenden Positionen besetzt.
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