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Zwönitztaler Anzeiger : 07.09.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191309079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19130907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19130907
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1913
- Monat1913-09
- Tag1913-09-07
- Monat1913-09
- Jahr1913
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 07.09.1913
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WMaler Anzeiger -— — Erscheint wöchentlich viermal (Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag) und ist durch alle Postanstalten für vierteljährlich l Mark K5 Pfg. mit Zu stellungsgebühr, sowie durch die Erped. und deren Austräger für monatl. 80 Pfg. frei ins Haus zu beziehen. Druck und Verlag: Buchdruckerei T. Bernhard Ott. Verantwortlich für die Schriftleitung: i. V. Ernst Ott, Zwönitz. - -7^7- für Vas Königliche Amtsgericht «nd die städtischen Behörden in Zwönitz. Anzeigen: Die fünfgesvaltcnc KlKnzclE (Korpus) oder deren Naum 12 Pfg., f"^ Familieuanzetgen 15 Pfg., die gespaltene Zeile im amtl. Teile 40 Pfg. Bei Wiederholung Rabatt nach Verein barung. — Die Anzeigen werden einen Tag vor dem jedesmaligen Erscheinen des Blattes bis mittags l2 Uhr erbeten. Bei Konkursen,Klagen,Vergleichen rc. fällt der auf Anzeige» gewährte Rabatt weg. Geschäftssl.:Zwönitz, Kühnhaiderstr. 73 lZ. Fernspr.Nr.23. Postscheckkonto 4811 Lpzg. für Zwönitz, Niederzwönitz, Kühnhaide, Lenkersdoy, Dorfchemnitz, Günsdorj und die Ortschaften im Zwönitztale. Nr. 136. Sonntag, den 7. September 1913 38. Iahrg. Amtliches. Seit Herbst vorigen Jahres taugen hauptsächlich in Berlin und den benachbarten Regierungsbezirken falsche Fimfmark-Stncke auf, die infolge der guten Versilberung den echten Münzen täuschend ähnlich sind; sic unterscheiden sich besonders durch ein Mindergewicht von etwa 5 x. Die bisher aufgetretenen Stücke tragen die verschiedensten Jahreszahlen und Münzzeichcn. Außer diesen Falschstücken sind feit Juli 1910 aus den verschiedenartigsten Metallegierungen (Silber, ver silbertes Messing oder Ncusilber) geprägte Zweimark- Stücke mit der Jahreszahl 1876 und dein Münzzeichcn O oder aufgetaucht. Ein besonderes Erkcnnungsinerkmal dieser Falschstückc ist darin zu finden, daß die Spitze des linken Halsab schnittes nicht, wie bei den echten Stücken, aus das 1. I, des Wortes Wilhelm, sondern ans den rechten Balken des Buchstaben kk stößt. Außerdem ist der Gesichtsausdruck des Bildnisses fremdartig. Dresden, den 26. Slugust 1913. Ministerium des Innern. Das Neueste. Zur Förderung der Kle in w o h un ugc n für Bc- amte und Arbeiter des Reiches werden in den Etat für 1911 wiederum 4'/? Millionen Mark eingestellt werden. Ter Ertrag des Ko rn b l nm c n t a gcs in Leip zig stellt sich ans 44 lM) Mark, während der vor jährige Margcritentag 125 060 Mark einbrachte. Ter deutsche Flieger Friedrich ist gestern in Johannisthal zu ciuem Fluge uach Paris aus gestiegen. Ter Eh es des Ge n c r a l st ab cs der österrci chischen Armee nimmt au den deutschcu Kaiscrmauö veru teil. Der italie irische Minister rat bewilligte 100 Millionen Lire jährlich znm Ban neuer Schlacht schiffe. Ju Japan ist man sehr erregt über die Ermor dung zivcier Japaner in Nanking. Oertliches und Sächsisches. Zwönitz, den 6. September 1913. — Neuer Roman. Wir machen unsere ge ehrten Leser darauf aufmerksam, daß wir iu der nächsten Nummer dieses Blattes prit dem Abdruck des Romans „Ein armes Mädchen" von Klara Rheinan beginnen. _ — Theater. Fräulein Elsa Wallbnrg hat sich damit ein Perdienst erworben, daß sic Gerhart Hanpt manns „Pcrsunkenc Glocke" für ihren Ehrenabend ge- wühlt hatte. Wer weiß, welche mannigsachen Schwie rigkciten sich der Anssührnng dieses Märchcndramas mit der wnndcrsamen, blnmenrcichcn Sprache in den Weg stellen, der mußte stauneu darüber, was die Thca- terlcituug aus der kleinen Schntzenhausbühne gemacht hatte. Ter geniale Gedanke ist wohl noch keinem Thea terdirektor gekommen, daß er, nm Platz zu bekommen, alle Kulissen einfach wegnehmcn ließ. TaS war doch nnn wenigstens wirklich ein Märchenland, in dem Fanuc und Geister ihr Wesen trieben und Elfen sich zu ihren Reigen und Tänzen trafen. Das Publikum, das gar dichtgedrängt dasitzen mußte, hat aufmerk fam bis zum Schlüsse den Erzähluugcu der tausend jährigen Geister im deutschen Bergwald gelauscht. Diesmal war es etwas anders als sonst; das merk ten sie wohl alle, die hier waren; man sand sich nicht so schnell hinein, man verstand nicht alles gleich — aber wiederum war's doch auch, so schon, so wie iu den Märchen, die mau als Kind gelesen hatte. — Fürwahr, die Shmbvlik dieser Dichtung ist schwer zu lösen, nnd jeder wird das wohl anders' tun. Aber es ist eben ein Märchendrama, geschaffen ans tiefster Seele, das uns erzählen will von der Freiheit deut schen Waldes, von der Freiheit der Berge nnd von deutschem Künstlcrlcid. Es ist ei» Selbstbekenntnis vom höchsten Wollen und beschränkten Bvllbriugen. Auch in des Glockengießers' Brust tobt dieser Kampf. Er eilt iu die Berge und findet dort das Rauten delein. Die kleine Elfe weiß nichts von des Menschen Leid, nun, da sie aber den Schmerz dieses schönen Mannes gesehen hat, wird sie von Sehnsucht uach der Menschen Land erfüllt, dem Land, wohin alle Bächlein fließen, die von den Bergen springen. Durch die Besckstvörung des Rautendelein wird der kranke Glockengießer wieder gesund, und dann lockt sie ihn für immer hinauf in den freien Bergwald, denn sie liebt den Heinrich. Unten im Tale hat der Glocken gießer Fran nnd Kinder verlassen, die vor Kummer vergehen. Sein Weib stürzt sich iu deu See; da läuten die Geister die versunkene Glocke, die Kinder bringen Heinrich die Tränen der Mutter. Dem schuldigen Maune aber bricht das Herz. — Die Spielleitung hat, wie schon erwähnt, alles getan, um die Aufführung wür dig zu gestalten. Das Spiel von Fränlcin Elsa Wall bnrg als Rautendelein und Herrn Direktor Lauter bach >var temperamentvoll und leidenschaftlich, aber auch warm und innerlich. Außerordentlich gut war auch der Nickelmann des Herrn Kretzschmar und dec sannische Geist des Herrn Grosche. Nicht einverstan den waren wir mit dein Pfarrer, dessen Worte man immer schon gehört hatte, ehe er sie selbst sprach. Fräulein Oberreich spielte die Meisterin mit warmer Empsiuduug; der schlesische Dialekt der alten Wit- ticheu war leider sehr unverständlich, sodaß die sonst gute Leistung dadurch etwas beeinträchtigt wurde. Sollte mau bei Gerhart Hauptmanns Märchendrama die gutgemeinte Zwischenaktsmusik nicht besser weg lassen? — Morgen Sonntag beginnt das Theater bereits um 7 Uhr. eo. — Dentsche Sprache auf deutschen S ch i f seu im Mittelmeer. In letzter Zeit gingen mehr fach Beschwerden deutscher Mittelmeerreisender über die mangelnde Beachtung der deutschen Sprache aus dort verkehrenden deutschen Tampsern durch die Presse. Zumal wurde darübel berechtigte Beschwerde geführt, daß auf deu Mittelmeerschiffeu des Norddeutschen Llohd die Passagierlisleu iu englischer Sprache geführt wür den. Ter Verein für das Teutschtum im Ausland hat sich ans Grund mehrerer derartiger Beschwerden ans seinem Mitgliederkreise an die Tirektion des Nord deutschen Lloud um Abhilse dieser Mißstände gewandt, die er im Hinblick aus die tätige Unterstützung, die diese seiner nationalen Arbeit znwendet, nur auf Feh ler untergeordneter Organe zurücksühren zu sollen glaubte. Ersreulicherweise hat dies dariu seine Bc stätiguug gefunden, daß die Verwaltung des Lloud dem Verein umgehend mitteilte, sie habe ihren Ge ueralvertreter in Aegupten angewiesen, sämtliche der artige Listen nur in deutscher Sprache aulegeu zu lassen. — Auch aus dem k a n s m ä u u i s ch e u Ar- beitsmarktc macht sich der wirtschaftliche Nieder gang bemerkbar. Nach dem „Reichsarbeitsblatt" sind die Bewerbungen bei deu an das kaiserl. Statistische Amt berichtenden Verbünden im zweiten Vierteljahr auf 41451 gegen 32K2O in: Vorjahre gestiegen. Tie Zahl der offenen Stellen hat sich dagegen von 20 14!» aus 16960 vermindert; allerdings sind die Besetzuu gen von 6195 ans 6777 gestiegen. Was bedeuten aber bei einer um 9000 größeren Bewerbcrzahl 500 Mehr besetzuugen, zumal die Stelleulosen uud iu geküudig- ter Stellung besindlichen Bewerber sehr angewachsen sind. Von 10O Bewerbern waren 33 in uugeknudigter, 33 iu gekündigter Stellung und 34 stellenlos. Tie ent sprechenden Zahlen sür das Vorjahr sind 40, 29 uud 31. Tas bedeutet eine wesentliche Verschlechterung, die im dritten Vierteljahr ihre Fortsetzung zu siudeu scheint, denn die Geschüitsherreu sind in der Anstellung neuer Arbeitskräfte sehr zurückhaltend. Es dürfte sich aber doch empsehleu, sich rechtzeitig auf den im Herbste, trotz der augenblicklich ungünstigen Lage, eiusetzeu den Bedarf elnznrichten, denn auch dem Handel wer den im Oktober durch die Hceresverstärkuug manche tüchtigen Arbeitskräfte entzogen werden, für die daun nicht so schnell Ersatz zn beschaffen ist. Tic Stellen Vermittlung des Verbandes Teutschc.r Haudluugsgehil feu zn Leipzig (Harkortstraße 3> macht ans diesen Um stand besonders aufmerksam und richtet au alle Fir men die Aufforderung, die offenen Posten, die sie erst später zu besetzen gedachten, schon jetzt znr Anmel dung zn bringen. — Wer Brcitlau ch (P orre c) in, Garten baut, sucht recht lange, zartgebleichte Stangen zu gewinnen. Tasür müssen die Pflanzen in ein möglichst tiefes Loch gepflanzt werden, so tief, daß vom längsten Blatt noch eben die Spitze heranskommt. Die Erde wird nicht augedrückt, das Loch bleibt ossen, es wird nur mit der Gießkanne vorsichtig in jedes Loch etwas Was ser gegossen, aber so, daß nicht zuviel Boden mit hinunter schwemmt. Beim Pflanzen sträuben sich die Wurzeln uud wollen zuerst nicht in das Loch; das schadet nichts, das Wasser drückt die Wurzeln uach unten, und die Pflanzen wachsen kräftig, es gibt Riesen- slangen, laug uud dick. („Praktischer Ratgeber im Obst- nud Gartcubau" iu Frankfurt a. O.) Stollbcrg. (Das Erntefest) in Stollberg wird Sonntag, den 21. September, abgehalten. Lößnitz. (Uebersahren.) Als Freitag abend der Pcr- svneuzug ans dem Bahnhof Ober-Lößnitz ausfuhr, stürzte sich eiu aus der Plattform eines Wagens vier ter Klasse stehender, älterer Mann in selbstmörderi scher Absicht herab, wurde übcrsahren uud sofort getötet. Schwarzenberg. (Ter Bezirksausschuß! der Kgl. Amtshnupt mnuuschnst Schwarzenberg stimmte der Petition eiui ger Gemeinden um Einlegung eines neuen Abend nnd eines neuen Frühznges auf der Linie Zwönitz - Scheibenberg zu uud befürwortete die Petition nm Verlängerung der staatlichen Krastwageulinie Eiben stock -Johanngeorgenstadt bis zum Bahnhöfe Johann gevrgeustadt. (A ls Tag d e r „Z eppeli n" - F a h r t) von Leip zig über Zwickau uach Schwarzenberg ist der l!). Ot j tober bestimmt worden. Freiberg. (Ein Opfer der Freiberger Brände.: Ter von uns bereits vor einigen Taget: gemeldete Brand ii: der Tammstraße hat unu auch noch eiu Menschen leben zum Opfer gefordert. Tie Fran eines Bahn asfisleuteu, die iu dem dritten Stockwerk des Hauses wohnte, in dem der Braud ausbrach, war infolge des Unglücks schwermütig geworden. In einem Au salle vvu Schwermut öffnete sich die unglückliche Frau iu ihrer neuen Wohnung, die im drillen Stockwerk eines Nachbarhauses liegt, die Pulsadern nnd stürzte sich darauf ans den Hos hinab, wo sie mit mehre ren Knochcnbrücheu nnd schweren inneren Verletz»» gen liegen blieb. Aus dem Transport nach dem Kran kenhaus starb die Fran. 'Wieder ein Großsencr.) Freitag uacbmit tag iu der 5. Stunde wurde zum vierteu Male iu deu letzten zehn Tagen iu Freiberg Großsencr ge meldet. Ju der Horustraße standen das Hinterhaus und die Stallungen des Fnhruntrrnehmers Willian: Llü ber in Flammen. Tas frühzeitige energische Eingrei feu der Feuerwehr verhinderte größeren Schaden, dock, sind das Hinterhaus und die Stallungen vom Feuer zerstört worden. Tie Entstehnugsursachc des Brandes ist unbekannt. Döbel». cJn Brasilien verunglückt.) Ter Familie des Knnststciusabrikbesitzers Ingenieur Th. Riedel hier ging die Nachricht zu, daß am 3. August ihr 24 jähriger Sohn iu Brasilien auf einer Reise »ms Leben gekommen ist. Ter junge Riedel, der die hie sige höhere Laudwirtschastsschnle besucht hat, war am 17. Mai d. I. von Bremen abgereist und an: 14. Juni in Rio de Janeiro angekommen; er wollte fiel, in Brasilien ansiedeln und ein größeres Stück Land von deu Konzessionen der Oiebrüder Janßen aus Tort münd laufen. Bei der Bereisung der Ländereien zn Pferde nahm er iu Gemeinschaft mit seincu Reise geführten in einem klaren Gcbirgssnß ans der Fa zeuda do Eppv ein Bad und wurde hierbei vou einem Herzschlag getroffen. Er wurde auf dem acht Kilo meter von der llnfallstütte entfernten Kirchhofe be graben, wohin sein Sarg von dreißig Negern gelra gen wurde. Dresden. cE i n „Z eppe 1 i n" ü ber T r e sden T as Zep peliulustschiff „Z. 1", das, wie wir gestern meldeten, Frantsurt a. M. verlassen hat, um sich ins Mauö vergclünde uach Schlesien zn begeben, passierte gestern früh die Stadt Tresdeu. Allerdings war cs noch so früh an: Tage, daß unr einige Frühaufsteher das sel teue Schauspiel genießen konnten. Tas Luftschiff er schien gegen ' ,6 llhr über Tresdeu und kreuzte bis i,7 llhr über der Stadt uud ihrer Umgebung. Schon nu: s-7 uiw wurde das Lustschiff wieder über Rade berg gesichtet. tT a s E r g ebuis des K o r u b l u m e u tage s.s Nach deu bisherigen Zühlergebuisfeu dürste das Ole samtergebnis des Korublumentages sür die Stadt Tres deu allein — ohne die Vororte 75 000 Mark be tragen. („Parsifal" in Dresden.) Tie Kgl. Hosoper wird noch vor Ostern llll l Richard Wagners Bühueu- weihscstspiel „Parsival" zur Ausführung bringen. Zittau (T ie Kngclpatro u e iu der Zigar r e.) Eine kaum glaubliche Tatsache wurde vorgestern abend im Stamm tischkreise eines Gasthvses iu der Nühe von Zittau festgestellt. Friedlich rauchte eiuer der (Küste, als er iu seiner Zigarre, die er fast bis zur Hülste geraucht hatte, einen harten Gegenstand sühlte. Bei genauer Untersuchung sah man, daß eine geladene und völlig unbenütztc 7 Millimetcr-Kugclpatronc mit in die Zigarre eingewickelt Ivar. Tie Glut hatte das geführliche Ole schoß bereits so erhitzt, daß jeden Augen blick die Entladung erfolgen konnte. Ter Rancher vermied die Explosion, indem er die Zigarre sofort in das BierNsteckte.
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