Suche löschen...
Der Grenzbote : 23.06.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190406239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040623
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-23
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 23.06.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Der , Der Grenzbote erscheint räglich ! nrit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- bezahlbar, 1 Mk. Lo Psg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des ! Blanes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. rrnzbole für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Psg. MM Md UM für Mors und das oberc Vogtland ! Inserate von hier und aus dem Verbreitung-- i i bezirk werden mit 10 Psg., von ausivärts mit > 15 Psg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr , Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Hierzu Sonntags die Llluftr. Gratisbeilage „Der Zerrspiegel". Fernsprecher Nr. 14 W 143.Donnerstag, den 23. Anni 1304 Aahrg 69. Die Zinsen des Walther schen Legates sind an alte hilfslose Leute ans Adorf zu verteilen nnd wollen sich derartige Personen bis znm 26. d. M aus hiesiger Rats expedition melden. Adorf, den 21. Juni 1904. Der S 1 ll d 1 1 tt 1. Politische NunvfHau. Berlin, 21. Juni. Die Deputation der süd- Westafrikanischen Ansiedler wird nach Beendig ung der Regatta in Berlin vom Kaiser in Audienz empfangen. - Im Laufe des Juli und August sollen 1600 Mann weitere Verstärkungen nach Deutschsüdwestafrika entsandt werden. Diese Verstärkungen sollen aus berittener Infanterie, Artillerie und einer Tignalabteilung bestehen. Be r l i n , 11. Juni. Im Pommernbank-Pro'- zetz beantragte der Staatsanwalt gegen Schultz 6 Jahre Gefängnis und 70 000 Mark, gegen Ro- meiÄ 5 Jahre Gefängnis und 45 000 Mark Geld strafe. Cuxhaven, 21. Juni. Von 10 Uhr 45 Min. ab starteten die zahlreichen, zur Regatta auf der Untcrelbe gemeldete» Jachten bei vor züglichem Segelwind. Auf dem „Meteor" nah men der Kaiser, der Reichskanzler und die Her ren des Gefolges, auf der „Iduna" der Kron prinz und auf „Orion" Prinz Heinrich an der Regalta teil. Ter „Meteor" ging als erster durch die Startlinie, dicht auf war ihm der „Jugomar" des .Herrn Plaut ans Newport. Flensburg, 2I. Juni. Der „Keusb. Nordd. Zlg.' zufolge ist chute vormittag in un mittelbarer Nähe des Torpedoschulsckstfses „Blü cher" beim Manövrieren ein mit 14 Mann be setztes Boot gekentert. 12 Manu wurden ge rettet. Unteroffizier Mahnke und Matrose Schnorr sind ertrunken. Tie Leiche des Unter offiziers ist gefunden, nach, der Leiche Schnorrs wird noch gesucht. Kobnrg, 21. Juni. Bei den heute begon nenen Landtagsivahlen wurde im Wahlkreise Veslau an Stelle des bisherigen sozialdemokra tischen Vertreters der agrarische Kandidat ge wählt. Paris, 21. Jnni. Nach einer Meldung aus Petersburg soll General Stacke lberg auf seinem Rückzüge bei Haitschöng in einer mörderischen Schlacht während eines ungeschützten Marsches durch einen tombinierlen Angriff der japanischen Artillerie fünftausend Mann verloren haben. ^Tie von Srackelberg gewählten, für ihn höchst ungünstigen Routen waren den Japanern oer raren worden. Par is, 21. Juni. Die parlamentarische Un- terjuchungskommiffton stellte den Sohn des Mi nisterpräsidenten Edgar CombeS den: aus Ame rika eingetrofsenen Leiter der frauzösisckjen Ab teilung aus der Weltausstellung in St. Louis, Lagrave, gegenüber. Auf eine Frage des Präsi denten versichert Edgar Combes, er habe von Lagrave keinen Brief erhalten und mit diesem .über den Inhalt eines solchen nicht gesprochen. Lagrave behängtet darauf, er habe einen Brief an Edgar Combes geschrieben und abgesandt, und versichert, Edgar Combes l)abe mit ihm zu wiederholten Malen über diesen Brief ge sprochen. Edgar Combes erwidert: „Tas be streite ich auf das entschiedenste." Lagrave er widert darauf: „-sie fügen." Edgar Combes antwortete: „Ich wiederhole ebenfalls: „Sie lügen." Zwischen Lagrave und Edgar Combes entsteht daraus ein lebhaftes Zwiegespräch La grave beharrt bei seiner Behauptung, daß er mit Edgar Combes über die Angelegenheit ge sprochen habe, und Edgar Combes versichert, daß er keine Unterhaltung mit Lagrave im Kabinett des Ministerpräsidenten gehabt habe. Lagrave verlangt, mit dem Ministerpräsidenten konfron tiert zu iverden. Ministerpräsident Combes wird j« den Saal gerufen und erklärt, die Angaben in den Briesen Lagraves au Millerand seien nicht richtig. Er bestreitet, Lagrave ermächtigt zu haben, den Namen des Unterhändlers zn verschweigen, als der Geueralstaatsauwalt La grave gesagt habe, daß die Untersuchung ein gestellt werde, wenn dieser Name nicht genannt würde. Er habe den Handelsminister Trouiilot angewiesen, die Angabe des Namens zu ver langen. Der Ministerpräsident versichert weiter, er habe Lagrave nicht in Anwesenheit Edgar Combes gesehen, er habe von Lagrave keine Bitte um Ermächtigung erhalten, und er habe von ihm keine Bedingungen mitgeteilt erhalten, die er übrigens auch nicht angenommen haben würde. Lagrave erwidert: „Edgar Combes führte mich um 10 Uhr abendS in Ihr Kabinett, wir sprachen von der Angelegenheit, und Sie sagten mir, es würde interessant sein, wenn ich über die Angelegenheit als Zeuge aussagte." Der Ministerpräsident beharrt bei seiner Er klärung. Paris, 21. Juni. Die Kommission zur Un tersuchung der Karthäuser-Angelegenheit ver nahm heute Millerand, der erklärte, er lMbe seinen früheren Aussagen nichts hinzuzuiügen. Da die Erklärungen Millerands mit denjenigen des Ministerpräsidenten Combes und seines Soh nes in Widerspruch stehen, ist die Gegenüber stellung der Genannten angeordnet worden. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen ereignete sich ein sehr bemerkenswerter Zwischenfall. Tie antiministerielle Mehrheit äußerte die Absicht, die Kammer sofort mit der Prüfung des Wider spruchs zwischen den Aussagen Lagraves und Edgar Combes zu befassen. Dies rief große Er regung hervor und die Minderheit verließ den Saal. Petersburg, 21, Juni. Nach Meldung aus Lianjang lag in der Schlacht bei Wafangon den Regimentern des linken russischen Flügels die schveer Aufgabe ob, von einem Hügelkamm aus über die offene Mulde auf den Feind ioszu- gehcn und dann weiter aus eine Anhöhe hinauf- zuftürmeu, wo die Japaner sich verschanzt har ten und ein mörderisches Feuer eröffneten. Tie Russen erlitten hier gewaltige Verluste. Schließ lich wurde nach dem allgemeinen Gange der Schlacht die Notwendigkeit klar, diese Truppen abzurufen. Unter heftigem Kugelregen kehrten die Angreifer wieder in ihre früheren Positio nen zurück hinter die Hügel, wo sie sich außer Gefahr glaubten, als es sich plötzlich erwies, daß der vor ihnen liegende Hügelkamm von den Japanern besetzt worden war. Ihr Erscheinen ans diesen Anhöhen kam den Russen völlig un erwartet. Tie Zurückgehenden hatten voraus gesetzt, daß jene Anhöhen von ihren Kame raden besetzt seien, und waren auf nach Distanz chrangetomuren. Nun erlitten sie von neuem große Verluste. Eine andere Abteilung auf der Avantlinie des rechten Flügels gerier ebenfalls unter heftiges Feuer und war angesichts der starken Verluste an Leuten, Pferden und Nia ni eseln gezwungen, das Schlachtfeld zu räumen unter Zurücklassung aller Wagen, Tragbahren und sonstiger Hilfsgegensiärrde. Andererseits ge rieren zwei japanische Jnsauterie-Regimenrer auf dem rechten russischen Flügel unter ein Kreuzfeuer und gingen mit großen Verlusten zurück. Bon allen Seiten wird bestätigt, daß selbst kleine Terachmentsbewrgungen nicht un bemerkt ausgesucht werden können, da die Chi-^, nesen von den Bergen aus den Japanern Sig nale übermitteln. So war auch bei dem Kampf bei Wafaugou der Standort einer russischen Batterie, welche voUtvmmen maskiert war und nicht feuerte, da sie erst die Annäherung der Japaner abwarten wollte, diesen verraten wor den; sie wurde infolgedessen sofort vom Beginn des Gefechts au heftig vom Feinde beschossen. London, 21, Jnni. Unterhaus. Auf eine Anfrage über die Ansprüche aus Samoa erklärte der Unterstaatssekretür des Auswärtigen, Earl Perry, daß zwischen den drei beteiligten Re gierungen ein Meinungsaustausch über die Aus legung des Schiedsspruches des Königs von Schweden und Norwegen ftallgefunden habe, und daß jetzt eine weitere Prüfung oorgenom- men werde, inwieweit die Ansprüche durch den Schiedsspruch berücksichtigt seien. London, 21, Juni. Nach einer Lloydmei- dung aus Futschan ist der chinesische Dampfer „Häshin" total verloren. Näheres ist noch nicht bekannt; man befürchtet einen schweren Verlust au Menschenleben. London, 21. Juni. Unter den nach Jo hannesburg unterwegs befindlichen chinesischen Kulis ist die Schlafkrankheit auSgebrochcn. Auf einem Dampfer sollen allein 40 Fälle vorge- kommen sein. — Die amerikanische Regierung hat Schritte unternommen, die Insel Flores, die zu den Azoreniuseln gehört, zu erwerben. Sie soll als Laudungspunkt eines amerikanischen Kabels, sowie zur Errichtung eines Kohlen i- depots dienen. Ocitltches und Sächsischem. Adorf, 22. Juni. Während bei uns der gestrige Sommersanfang in ordnungsgemäßer Weise verlief und nur am Spätnachmittag mit einem unbedeutenden Gewitrerchen answartete, hat der Sommer in den höher gelegenen Land strichen auf ungewöhnlichere Weise seinen Einzug gehalten. In Schöneck stellte sich gestern Nach mittag ein Univetter ein, das heftigen Schloßen fall nn tvesolge hatte, wodurch in den Fluren beträchtlicher Schaden augerichtet wurde. Eine Handvoll großer Schloßen, welche ein Eisen- bahnreiscnder gegen acht Uhr abend mit nach hier brachte, legte Zeugnis ab von der Unbill des Wetters. — Das Kaiserliche Patentamt gibt im „Deut schen Reichsanzeiger" vom 13. Juni a. c. unter Gebrauchsmusterschutz-Eintrag bekannt: Nr. 22.5 701: Zerftäubungsapparat mit länglich geställeten Blasrohr- und Steigrohrmündungen. Dr. Johannes Reitz, Bad Elster i. V. Nr. 225.702: Seitlich mit Damps und Wasserau,- schlußstutzen versehener Dampferzeuger für Zer- stäübungsapparate. ,Dr. Johannes Reitz, Bird Elster i. V. und Nr. 226140: Drahtzange mit an derselben auswechselbaren Abkneipmessern. Hermann MannSseld, Brainbach i. V. Bad Elster, 21. Juni. Zur Feier des Brunnensestes, an, Freitag, den 24. Juni, wird des Nachmittags Konzert des vollständigen Tromperertorps des 2. >1. 2. Husarenregi- meuts Nr. 19 und Theater-Vorstellung an der Waldquelle und gleichzeitig Konzert der Kgl. Kurkapelle am Badeplatze stattsinden. Des Abends ist ununterbrochenes Konzert der bei den Kapellen am Badeplatz, Illumination und Konfetti-Schlacht daselbst geplant. — Am an gegebenen Tage verkehrt nachm 3 Uhr 24 Min. ein Sonderzug von Plauen nach Bad Elfter nnd abends 7 Uhr 45 Min. ein solcher von BadElster nach Plauen-Reicheubach. — Eine hiesige nicht genannt sein wollende Villenbesitzerin hat in bekannter Güte der Gemeinde Bad Elster ein Kapital von 8000 Mark zu einer blechenden Stiftung geschenkt. Tie Zinsen hiervon sollen alljährlich nach Befinden des Gemeinderarch mit zur Verschönerung Bad Elsters verwendet tverden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite