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Der Grenzbote : 07.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190503075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050307
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-07
- Monat1905-03
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 07.03.1905
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Der Grenzbole f Inserate von hier und aus dem VerbreitungS- I bezirk werden mit 10 Pfg-, von auswärts mit 15 Psg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr 15 für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. ÄgM M AWM für Dorf und das obere Vogtland > Der Grenzbote er,. ' täglich mit Ausnahme des den Son». -d Feiertagen folgenden Tages und kostet viertel^., .ch, voraus bezahlbar, 1 Mk. 2t- Pfg. Bestellungen werden ' in der Geschäftsstelle, von den Austrägem des ? Blattes, sowie von allen Kaiserl. Postanstalten und Postboten angenommen. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Meyer: in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Aierzu Gmmtags die illttftr. Gratisbeilage „Der ZeLtspiege!". Fernsprecher Nr 14 /W 38. Dienstag, den 7. März 1ÄV3 Aayrg 7V. Der im städt. Armenhause wohnhafte H. Heckel fängt gegen Bezahlung von 10 Pfg. für das Stück Maulwürfe. Bestellungen bitten wir auf der Polizeiwache zu machen. Stadlrat Adorf. Deutscher Reichstag. Ätzung Vom 4. März. Ter Reichstag hielt heute nur eine dreistün dige Sstzung ab. Sie Witt der Erledigung von Initiativanträgen. Zunächst wurde nach länge rer Geschäftsvrdnungsdsbatte der Antrag der Abgg. Auer (So z.) und Genossen auf Schaffung eines Reichsarbeitsamtes, von Arbeitsämtern u. s. w. den verbündeten Regierungen zur Berück sichtigung überwiesen. Es folgte die Beratung des Antrages der Abgg. von Treuenfels (konf.) und Gen. aus Abänderung des Paragraph 83:4 des B. G.-B. (Haftung des Tierhalters). In feiner Begründung verwies der Antragsteller beredt auf die Reformbedürfts-gkeit dieses Para graphen, der den Tierhaltern schweren und un berechtigten Schaden bringe. Tiefe Reform müsse nur so schneller einsetzen angesichts der befremdlichen Auslegung, die unsere Gerichte dem Paragraphen gegeben haben. Abg. Lukas (nl.) erkannte die Berechtigung des Antrags an, hegte aber Bedenken, schon jetzt im B. G.-B.. Aenderungen vorzunehmen. Mit eindringlicher Schärfe mußte auch Abg. Liebermann von Son nenberg (wirtsch. Bgg.) die im lomervaiivenAn- trag geforderte Abänderung als notwendig und dringlich Hinstelten. Abg. Schmidt-Marburg (Zentr.) sprach für denjenigen Teil seiner Par tei, der auf dein Boden des Antrages Treuenfels steht, und auch AAg. Dove (fr. Bgg.) stellte sich dem Anträge freundlich gegenüber. Grundsätz lich ablehnend verhielt sich' nur Abg. Stadthagen (Soz.), der selbst hier eine Liebesgabe an die Gutsbesitzer witterte. Tas Ergebnis der Bera tung war Verweisung des Antrages an eineKom- mPon von 14 Mitgliedern. Tamil war die Tagesordnung erschöpft. Montag 1 Uhr: Fort setzung der Etätsberatung. Schluß halb 5 Uhr. Politische Rundschau. — Tie Aussichten für eine Wehrsteuer, für welche man sich auf verschiedenen Seiten immer wieder erwärmt, sind zurzeit an den entscheiden den Stellen nicht günstiger geworden wie ehe- dem. Tie mit genauen Zahlen belegten Ausfüh rungen, welche Freiherr von Thielmann seiner zeit über die unzulänglichen und minderwertigen Ergebnisse einer solchen Steuer bezüglich der Länder mit Wehrsteuer (Frantreivb, Schweiz) zu machen in der Lage war, haben noch heute ihre Gültigkeit. Berlin, 4. März. Tie Hochzeit des Kron prinzen, deren Termin nach den letzten Dispo sitionen für den Mai festgesetzt war, wird erst im ersten Drittel des Juni statifiuden. Am 19. Februar veröffentlichte die ,,Newport Times" eine Kabeldepesche ihres sogenannten Berliner ! „Spezialtorrespondenten", in welcher von einem Zerwürfnisse erzählt wurde, das in Florenz zwi schen dem Kronprinzen und seiner Braut statt- gefunden habe und so ernster Natur gewesen sei, daß die „Gefahr einer Aufhebung der Ver lobung" bestünde. — Wie man nun hierzu aus Berlin schreibt, sind alle Ausstreuungen sol cher Art als „Erfindung" und „müßiges Ge schwätz" zu bezeichnen. Zum Beweise des Gegen teils ist anzuführen, daß der Kaiser die Pläne zur Ausschmückung Potsdams anläßlich des Ein zuges der Neurermühlten genehmig! hat nnd überhaupt alle Vorberatungen znr Hochzeit ihren ununterbrochenen Forrgang nehmen. — Ter Korrespondent der „A'iociierlcn Presse" Will von einem Vertrauten des K ronprinzen Wil helm erfahren haben, wie die Nachricht von dem Abbrechen seiner Verlobung mit der Her- i zog in Cecilie von Mecklenburg-Schwerin entstan den ist. Als der Kronprinz zuerst den Wunsch, der Herzogin Cecilie irgendwo im Süden einen Besuch zu machen, äußerte, stellte Kaiser Wil helm die Bedingung, daß die Herzogin sich in der Begleitung ihrer Mutter befinden müßte. Tie Grohherzogin-Mutker Anastasia war unge halten, weil der Kaiser nicht gestattete, daß die Zusammenknnft in Cannes stattfinden sostie, sich aber schließlich mit Florenz einverstanden erklärt hatte. Als nun der Tag der Abreise kam, ver schob sie diese und ließ die Herzogin Cecilie Kl ein reisen, mit dem Versprechen, daß sie selbst in einigen Tagen folgen würde. Angesichts der unangenehmen Situation, die das Fernbleiben der Mutter seiner Brant und der Verzögerung ihrer Ankunft herbeiführen mußte, ersuchte der Kronprinz den Kaiser um Rat. Ter Kaiser de peschierte: „Schicke Cecilie ihrer Mutter. Tu kommst sofort zurück." — Obwohl der Zwischen fall selbstverständlich zwischen den beiden Fami lien eine gewisse Spannung hervorgerufen hat, erhält der Korrespondent der „Associierten Presse" von der höchsten Autorität die Versi cherung, daß die Verlobung nicht pufgehoben ist. Kiel, 4. März. Tas Linienschiff „Mecklen burg" sitzt laut neuester Meldung schwer auf. Ter Generalinspektor der Marine, Flottenchef Admiral v. Köster hat sich gleichfalls nach der Unfallstelle begeben. Ten» Kaiser wurde über den Unfall ausführlicher telegraphischer Bericht erstattet. Berlin, 5. März. Tas in der Hattec-Riff- Passage festgetommene deutsche Linienschiff „Mecklenburg" ist heute mit.tlag wieder flott geworden und südwärts abgedampfr. Die „Meck lenburg" gehört zu unseren neueren Linien schiffen,- sie hat ein Deplacement von 11850 Tonnen (gegen 13 200 der neuesten „Braun- schweig"-Klasse) und einenTiefgang von 7,0 Mtr. Wenn unsere Schiffe die Reife von Wilhelms haven nach Kiel und umgekehrt nicht immer durch den Kaiscr-Wilhelm-Äanah sondern öfters im Jahre durch die schwierigen Beltpassagen machen, so geschieht dies im Interesse der Aus bildung des Personals, das sich auf diese Weise mit den Gefahren jener engen und gewunde nen Fahrstraßen und Gewässer vertrant halten sollen, die in einem Seekriege eines unserer wich tigsten Operationsgebiete darstellen. Nur auf diese Weise ist es für unsere Seeoffiziere mög lich, sich völlig unabhängig von dem Lotsen dienste zu machen, auf den die Kommanoanten der tiefgehenden Schiffe fremder Mächte, abge sehen von Tänemark, beim Befahren des Sundes und der Belte nicht ohne die größten Gefahren verzichten können. Berlin, 4. März. Der „Voss. Ztg." wird aus Paris gemeldet: Ein Prälat des Erzbis tums Rennes sagte einem „Matin'^-Mitarbeiter: j „Wir nehmen die Trennnng von Staat und Kirche nicht an, wir widerstehen. Ganz Frank reich, besonders aber die Bretagne, wird von Schüssen widerhallen. Auf das erste Zeichen werden Tausende Gewehre unsere Gegner be drohen, das Pulver wird sprechen. Um den Aus gang des Kampfes ist uns nicht bange. Wir wer den siegen." Posen, 4. März. Ter Beginn des neuen Kwiwcka-Prozesses, der am 8. März vor der 4. Zivilkammer des Landgerichts Posen angefctzt war, wird vertagt werden, wei'l beide Parteien neue Beweisanträge gestellt haben. Tie Bahn- wärtersehefran Meyer-Freihennersdorf will be kanntlich gegen den Grafen und die Gräfin Kwi- lecka in Wroblewo auf Herausgabe des kleinen Grafen Josef klagen, von dem sie behauptet, daß er ihr Sohn und nicht das Kind des gräf lichen Ehepaares sei. Kattowitz, 4. März. Hütteninfpektor Tr. Unger von der Panwhnue in Roszdin wurde gestern auf dem Wege zur Hütte von einem entlassenen Arbeiter Namens Wadowsti über fallen und durch Messerstiche sehr schwer verletzt. Ter Täter wurde verhaftet. London, 4. März. Marconi kündigte in einem Vortrage in der Royal Institution an, daß er einen Empfangsapparat für drahtlose Telegraphie erfunden Hale, der es ermögliche, die Geschwindigkeit der Uelermittelung von den bisherigen 24 auf 100 Worte in der Minute zu erhöhen. — lieber die große Schlacht, die seit einigen Tagen bei Mukden tobt, liegen jetzt amtliche Meldungen aus dem russischen und japanischen Hauptquartier vor, die wohl eine Menge Ein zelheiten berichten, über die HaUPtaklion aber begreifliches Schweigen bewähren. Während öst lich und südlich der mandschurischen Hauptstadt die Japaner durch unaufhörliche Angriffe auf die im gebirgigen Gelände festungsärtig aufge bauten feindlichen Stellungen die Russen inAtem halten und' starke Truppenkörper derselben dort festhaUeu, hat Lhama TruPpenmassen von un bekannter Stärke in der gewaltigen Flußnieder ung des Hunho und' Liavhv, südwestlich und west lich von Mulden, zum entscheidenden Flanken- und Rücken-Angriff auf die Armee Kuropatkins eingesetzt, lieber diese Bewegung, die an die Mankenmärsche der Garde und der Sachsen bei S-t. Privat erinnern, wird folgendes berichtet: Bei. Tagesanbruch am 2. d. Mts. besetzten die Japaner Tschantan nach erbittertem Bajonett- kampf. Sie hatten zuerst die russischen Linien bei Likäkao gegenüber Tschantan durchbrochen; dann besetzten sie die umliegenden Dörfer, und ein Detachement nahm Petaiiszi, 11 Kilometer östlich von Tschantan. Schließlich nahm der linke japanische Flügel zwei Dörfer nordöstlich von diesem Ort. Im ganzen erodierte Okus Armee auf 15 Kilometer Ausdehnung Positionen, die bisher von den Russen besetzt waren. P e ters b u r g, 4. Marz. Gestern abend iraf eine chiffrierte Tepcfche Kuropatkins ein, daß 260 000 Japaner den russischen Flügel durch brachen und ihn von der übrigen Armee abfchnit- ten. Um 10 Uhr abends kam eine zweite Depesche Kuropatkins; sie lautete: „Die Japaner mar schieren auf Mulden. Meine Lage ist äußerst gefährlich." Tokio, 5. März. General Oyama fährt in der Durchführung großer umfassender Beweg ungen um beide russische Flanken herum fort. Seine Front bildet jetzt eine große halbkreisför mige Basis am Schahv. Sein rechter Arm reicht bis zu einem Punkte östlich von Fusch-an, der linte bis zu einer Stelle westlich von Mukden. Er zieht.jetzt die große Umfassungslinie stetig enger. Kuropatkm macht verzweifelte Anstreng ungen, das Vorgehen der Japaner aufzuhalten. indem er die Angriffe gegen seine Flanke .be kämpft und gegen die Japaner in ihrem Zentrum vorgeht. N i u ts ch w a n g, 5. März. Der Fall von Mukden wird hier als nahe bevorstehend ange sehen. Gestern gelang es General Nogi, eine aus vier Abteilungen Kosaken nnd 26 Geschützen be stehende Division äbznschneiden, die nach Muk den zurückzugelangen strebte. Er schlug sie und zwang sie zum Rückzüge nach Tieling. Andere vorgeschobene Abteilungen der Russen, die zur Verstärkung nach Mulden zurück? erufen waren, wurden ebenfalls geschlagen und erhielten da rauf Befehl, nach Tieling zurnckzugehen. Nach den letzten Berichten verbrennen die Russen in.
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