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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 27.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192007278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19200727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19200727
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1920
- Monat1920-07
- Tag1920-07-27
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SächsMe 171. LLWaz Amtsblatt für die Amlshauptmamrschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, das Amtsgericht Dresden für die Superintendentur Dresden II, das Forstrentamt Dresden and für dir Gemeinden: Blasewitz, Weitzer Hirsch, Landegast, Dadritz, Wachwitz, Riedrrpoqrttz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitztg» SchSnseW Publikations-Organ und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lötznitzgemeinden, Dresden-Striesen, «Neugruna und -Tolkövitz Brwed ww» W—ta«: Eidga« »B»edS»w«d»r»i HarneM»» Be^r « T». Erscheint jeden Wochentag nachm.4Uhrfürdenfolgenden^ag.I . I«nzeigen-Prei,: die 6gespabstne Grundznle oder deren «anw BezuaSpre,» durch die Poft mertelj. 12.— einschließlich Bestellgeld;! Vlllsewt« I - Martz, im Textteile die Zeile L50 Martz, für Tabellen- und durch Boten frei in« Sau- vierteljährlich 12.—, monatlich 4—1 . «APw — w. schwierigen Satz SO'/« AuslchlLg beiAbholunqindexMesMtttzst'-llevierteliädrlschll - nw"„b,8.>5ß DökNSr«g, L». JUN 1VM. «nzeigen-Annahme für die nächste Nummer bis vorm. II «he. 7 - - ' Die nächste« Arbeiten des Reichstags. Ueber die Dispositionen des Reichstages für die nächste Woche erfahren wir: Die Fraktionen des Reichstages werden am Sonnabend und Sonntag Sitzungen abhalten, um über die Ergebnisse der Konferenz von Spa Besprechungen abzu halten. Wie man apnimmt. werden mit Ausnahme der Deutschnationalen Bolkspartei und der Unabhängigen die übrigen Fraktionen — auch die Sozialdemokraten — das Borgehen der Regierung in Spa billigen und der Regierung ihre Vertrauen aussprechen, da die Regierung unter dem Zwange der Verhältnisse nicht anders handeln konnte. Es ist der Wunsch ausgesprochen worden, und es wird in den FrakttonSsitzungen Gegenstand von Besprechungen bilden, für die Konferenz von Gens von der Entente vor dem Zusammen treten der Konferenz Unterlagen für die neuen Verhandlun gen einzufordern, damit der Reichstag in der Lage ist, sich uorher mit Diesen Materien vertraut zu machen und der Re gierung Direktiven an die Hand geben zu können, oder die Konferenz in Gens, in der die leitenden Staatsministcr der Staaten Europas persönlich nicht vertreten sein werden, son dern nur Fachmtnister und Sachverständige, als Vorkonferenz gelten zu lassen ustd die dort erzielten Ergebrttste erst dem Reichstag und Retjhswirtschaftsrat zu nterbrcilen und nach ihrer Entscheidung tzrst ein Protokoll zu unter,chrelben. Mit -em Diktatverfahre» kann die Wiedergutmachungsfrage un möglich gelüst werden. Am Montag wird die Regierung zunächn im Reichstage nur kurze Erklärungen abgeben, da wesemiich Neues nicht mehr gesagt werden kann, im Laufe der Debatten wirb die Regierung Gelegenheit nehmen, ergänzende Erklärungen Lu geben. -Dior Fraltiotze« werden am Monraft and Dieftstag ihre Erklkrüngen abgeben. Beabsichtigt ist, falls der AeltZten- ausichuß sich am Dienstag nicht anders entscheidet, nom Mitt woch bis Sonnabend den noch zu beratenden Stoff sKoalen- steuergesetz, Reichswehrgesetz, kleine Vorlagen und Farer- vellationenf zu erledigen und in der ersten Sugustwoche nur zu tagen, wenn die Verhältnisse es unbedingt erfordern. Der Reichstag soll vor oder kurz nach der neuen Genfer Konferenz im August nochmals zusammentreten, seine eigentliche geictz- qeberjsche Arbeit aber erst Ende September wieder anfnch- men. Ob die Etatsberatung noch jetzt erledigt werden soll, düngt von den Entscheidungen der Fraktionen ab. Einzelne Etatsteile sind vom Reichsratc noch nicht beraten. Voraus sichtlich wird die Etatsberatung auf später vertagt werden. Die Arbeiterbewegung in Amerika. Für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas ist die wirtschaftliche Lage in den- Bereinigten Staaten von größter Bedeutung. Diese Unterstützung kann die Union aber natür lich nur gewähren, wenn sie nicht ebenfalls von dem Wirt schaftsfieber befallen wird, das die alte Welt heute durch schüttelt. Verfällt das amerikanische Wirtschaftsleben eben falls dem Chaos, dann braucht es alle Kräfte zur eigenen Ge nesung und müßte Europa seinem Schicksal überlassen. Wie steht es nun in diesem Punkte mit der amerikanischen Volks wirtschaft? Die Antwort darauf gibt die Entwicklung der Ar beiterbewegung in der neuen Welt. Wer sich ein Bild von der nordamertkanischen Arbeiter schaft machen will, muß das europäische Vorbild vergessen und sich auf gänzlich andere Begriffe etnstellen. Alles das, was uns als geläufige und selbstverständliche Gegensätzlichkeit er scheint und sich in dem Begriff „Klafsenkampf" zusammenfaffen läßt, gibt es drüben nicht oder in nur sehr getingem Ausmaß. Das hängt mit der völlig anders gearteten industriellen und politischen Entwicklung der „Staaten" zusammen. So fest um- rtfsene „Klassen" wie im alten Europa gtbts drüben weder wirtschaftlich noch staatsbürgerlich. Der amerikanische Ar beiter erfreut sich einer recht hohen Lebenshaltung, ist er doch gar nicht so selten im Besitz eines Kleinautos! Der „Unter nehmer" kann auch ihm nicht als Erbfeind erscheinen, solange er die Möglichkeit des Aufstiegs hat; der Kapitalismus ist die mtlchgebende Kuh, warum sie also um grauer Theorien wil len totschlagen? Ist die Arbetfszeit vorüber, so wird aus dem Fabrikarbeiter der solide, respektable Kleinbürger, der die Neuyorker Milliardäre noch nicht unbedingt nur als Blutsauger betrachtet. Anderseits trennt -en Industrie magnaten vom Arbeiter noch nicht eine solche gesellschaftliche Kluft wie bei uns. Er sieht in seinen Arbeitern in erster Linie den Mitarbeiter. Das alles gibt denn auch der ameri kanischen Arbeiterbewegung den stark bürgerlichen Einschlag, den sie — bis heute wenigstens gehabt hat. Die Zahl der ge werkschaftlich Organisierten kann auf 1« bis 15 v. H. der Ge- tamtarbetterschaft veranschlagt werden, der beste Beweis für die Entbehrlichkeit einer geschloffenen Kampfstellung gegen über dem Unternehmertum. Die drei stärksten Gewerkschaften sind die American Federation of Labour, an deren Spitz« der bekannte Arbeiterführer Gompers steht, die Ratlroad Brot- berboods und die Industrial Workers of the World. Die Reihenfolge entspricht ihrer Bedeutung: Die Erstgenannte zählt über zwei Millionen Mitglieder, ist 1881 auf rein fach licher Basis gegründet und verhielt sich bis vor kurzem ab lehnend gegenüber einer Politisierung der Gewerkschafts bewegung; die zweite — Eisenbahnergewerkschaft — zählt etwa eine halbe Million Mitglieder und war stark wirt- schaftsfrtedltch gesinnt, entsprechend den sogenannten gelben Gewerkschaften in Deutschlaad. Die dritte endlich — an or dentlichen Mitgliedern kleinste (etwa 200000s, dagegen an Mitläufern weitaus größte — vertritt den Typus der „klaffen bewußten" Arbeiterschaft syndtkaliftlfcher Richtung. ehlt wäre, Es kann nun nicht geleugnet werben — die wachsend« Stretkluft bewetßt es —, daß auch in den Staaten die Arbei terschaft erheblich unruhiger geworden ist, als sie es noch vor dem Weltkriege war. Immerhin aber ist die Denk- und Le bensweise des amerikanischen Arbeiters so gründ ätzltch von der des europäischen verschieden, daß es völlig ver aus einer zweifellos vorhandenen Beunruhigung des ameri kanischen Wirtschaftslebens — die ihre Hauptursache nicht in einem Gesinnungsumschwung der Arbeiterschaft, ondern in der steigenden Lebensmittelteuerung hat —, auf eine wach sende Radikalisierung der Arbeitermaffen nach europäischem Vorbild zu schließen. Dazu fehlen drüben nahezu alle Vor bedingungen. Die Bewegung zielt auf die Schaffung einer politischen Arbeiterpartei hin, die aber unter den gegebenen, vermutlich noch ziemliche Zeit andauernden Verhältnissen nur in Anlehnung an eine der bürgerlichen Parteien wirken könnte. Erst wenn auch der nordamerikanische Kontinent vom .Llasseuhaß" beherrscht wird, dürste die Erntestund« des radikalen Sozialismus auch drüben gekommen sein, bis da hin hat eS aber noch lange Wege. Das russische Bolsche- wtstenparadies hat für den amerikanischen Arbeiter, der ge wohnt ist, seine Standestntereffen „busineßltke" sgeschäfts- mä'ßigl zu behandeln, wenig Anziehungskraft. , Dr. OskarWingen. Politische Nachrichten. Wiederaufleben der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutsch-Oesterreich, Italien, England und Frank'-cich. Hierüber wird berichtet: / Wie«, ». Juli PrWSsut Yen te die Gesandten Italiens, Großbritanniens und Frankreichs, die ihre Beglaubigungsschreiben überreichten in Gegenwart des Staatssekretärs Dr. Nenner. Die Gesandten betonten, daß es das Bestreben ihrer Regierungen sein werde, den Wieder aufbau Oesterreichs zu fördern, wobei sie der Zuversicht Aus druck gaben, -aß die Beziehungen zwischen Oesterreich und den von ihnen vertretenen Regierung und der Bevölkerung in gemeinsamer Arbeit sich immer inniger gestalten würden. Der französische Gesandte erklärt u. a.: Die Männer, denen die schwierige Aufgabe anvertraut sei, die junge Republik auf den ersten Schritten zu geleiten, würden zu verhindern wissen, daß sie sich auf Wege begebe, die ihre Existenz für die Zukunft gefährden könnten. Sie würden die Republik vor gefährlichen Einflüsterungen bewahren. Präsident Seitz erklärte in seiner Antwort, daß es das Bestreben der österreichischen Regierung und -es Volkes sein werde, den Friedensvertrag -urchzufüh- rem Er gedachte sodann dankbar der Hilfeleistung der Alli ierten und drückte schließlich die Hoffnung aus, daß die Alli ierten der jungen Republik, bei Durchführung des Friedens vertrages vollste Unterstützung angedeihen lassen würden. Die Stimme der Landwirtschaft im Reichswirtschaftsrat. Freiherr v. Schorlemer erklärte: Auch die deutsche Land wirtschaft teilt die Befürchtung wegen der Durchführbarkeit des deutschen Kohlenabkommens. Aber auch wir Lindwirte sind der Meinung, daß wir die Verpflichtung haben, der Re gierung einmütig den Rücken zu decken und auch unsereZrits für die Erfüllung des Abkommens von Spa einzutreten. Wir haben schon im Kriege mit Erfolg das Bestreben gezeigt, die Ernährung des deutschen Volkes aufrecht zu erhallen, aber wir sind dazu nur in der Lage, wenn endlich Forderungen erfüllt werden, deren Slotwendigkeit längst nachgewiesen ist. Die öffentliche Bewirtschaftung des Brotgetreides werden wir ja auch in dem nächsten Jahre nicht entbehren können, aber mit der öffentlichen Bewirtschaftung der Kartoffeln und des Fleisches muß endlich Schluß gemacht merzen. iBeifall.s Die ländliche Arbeiterfrage bedarf schließlich einer frieolichcn Lö sung. Ich bitte dringend, in dieser Zett der Rot die Arbeits einstellungen nach Möglichkeit zu verhindern und dabei auch die Sicherung der jetzigen Ernte und ihre gute Ackerbeitellunq, also auch die Ernte des kommenden Jahres, zu gewährleisten. tBetfall.) Die Ruhrkohlenarbeiter zum Spaer Kvhleuabkommen. Bochum, 25. Juli. In einer heute hier abgehaltenen Versammlung der Bergarbeiter des Ruhrgebietes berichtete Ab«. Hue über die Verhandlungen in Sva. Die Regierung sei gezwungen gewesen, das Kohlenabkommen zu unterzeich nen, um das Reich nicht zerstückeln zu lassen. Eine einstimmig angenommene Entschließung erhebt Einspruch gegen eine Befetzuing des Ruhrgebietes uno erklärt, daß die Bergleute sich dagegen zur Wehr setzen würden. Die Bergarbeiter seien freiwillig bereit, die Kohlenförderung so zu gestalten, daß die von der Entente geforderte Kohlenmenge, außerdem der Kohlenbedarf Deutschlands und die laut Ver trägen an Holland, die Schweiz und Skandinavien zu lie fernden Kohlenmengen gedeckt werden können. Voraus setzung sei eine bessere Ernährung der Bergleute. Schließlich wurde die ungesäumte Sozialisierung verlangt und ein An trag angenommen, den Landesteilen die Kohlenzufuhr zu sperren, in denen sich Sonderbiindeleien durchsetzen sollten. Fraukreich öffnet seine Grenze». Paris 25. Juli. „Journal Officiel" veröffentlicht heute vormittag ein Dekret, durch das das Einfuhrverbot für die meisten Artikel aufgehoben wird. Es bleibt nur bestehen für eine Anzahl von Luxusartikel«, wie Perfen, Edelsteinen, Stickereien, Antiquitäten, künstlichen Blumen, teuren Früch ten. Auf die anderen Luxusartikel wirb ein erhöhter Zoll ge. legt, den man durch die Erhöhung der Preise rechtfertigt. Es handelt sich um etwa 50 Artikel. Die HavaSmittetlung über das Dekret erklärt, man kehre dadurch im großen un ganzen zum normalen Zustand zurück. Die »ubeei»fl»ßte f?f Abstimmung. Aus Brüssel wird folgende HaoaS-Reuter-Mellmng ver breitet. Bet der in den Kreisen Eupen und Malmedy ver anstalteten Volksabstimmung haben von 38 72« Stimmberech tigten im ganzen 270 gegen die Einverleibung in Belgien protestiert. — Anmerkung der Redaktion: Die Abstimmung bat bekanntlich unter belgischer Leitung ftattgefunden. Die belgischen Behörden haben ein wahres System von Schwierig keiten, Schikanen, Weiterungen und Drohungen erfunden, um eine wirkliche Abstimmung zu verhindern. Jedem, der für Deutschland stimmte, wurde die Berkehrsfreiheit, die Lebens Mittelversorgung und der Geldumtausch entzogen und oben drein wurde er mit Ausweisung bedroht. Bei dieser Sach lage kann es nicht Wunder nehmen, wenn die eingeschüchterte Bevölkerung sich nicht getraute abzustimmen. Wenn man da her in Belgien über das bekanntgegebenc Ergebnis jubeln sollte, würde man sehr unklug sein. Im Gegenteil, berück sichtigt man, daß die beiden Kreise nie belgisch waren, nie nach Belgien verlangt haben, und nach Geschichte, Sprache und Wirtschaftsintereffen ausschließlich zu Deutschland gehören, so wird man gerade in den mitgeteilten Zahlen den besten Be weis für die ungeheure Vergewaltigung erblicken, die in Eupen und Malmedy vor sich gegangen ist. Wenn kaum ein Hundertstel der Stimmen für DeiFschland abgegeben worden ist, so ist dies Mißverhältnis so handgreiflich, -aß kein Un befangener daran wird vorübergehe« können, und daß auch der, Völkerbund, der nunmehr über das Schicksal, der beiden Kreise entscheiden soll, dieS Ergebnis nicht als den Ausdruck des wahren Volkswillens wird ansehen können. Der rheinische Hochverräter endlich verhaftet. B e r l i u, 26. Juli. Wie der „Deutschen Aug. Ztg." au» Frankfurt a. M. berichtet wir-, erklärte der Frankfurter Po lizeipräsident eine Meldung des „Echo du Rhin", daß Dr. Dvrten gestern in Wiesbaden verhaftet und ins unbesetzte Deutschland gebracht worden sei, für richtig. Er habe einen Haftbefehl des Reichsanwelts gegen Dr. Dorten durch seine Beamten ausführen lassen. Wie weiter gemeldet wird, ist der Verhaftete nach Leipzig gebracht worden. TenernngSnnrnhen i« besetzte» Gebiet. M a i nz, 25. Juli. Bet Kundgebungen gegen die teuren Lebenshaltung wurden zahlreiche Kaufläden geplündert. Die Polizei mußte von der Waffe Gebrauch machen. Neun Po lizisten und sechs Manifestanten wurden verletzt. Es wurden 30 Verhaftungen vorgenommen. Die französischen Truppen stellten die Ordnung wieder her. Die Gemeindebehörden ha ben Ansammlungen unter Androhung strenger Bestrafung verboten. Ei« ««erwünschter Gast. Paris, 24. Juli. Nach dem „Populaire" hat die frau- zösische Regierung sich geweigert, dem deutschen unabhängigen Retchstagsabgeordneten Ledebour den Eintritt nach Frauk reich zu gestatten. Ledebour sollte in einer Versammlung am 31. Juli in Paris sprechen. A»»ahMe des politische» Waffe«stillsto»dsa«gebotes. Amsterdam, 24. Juli. Nach einem Moskauer Funk spruch hat die Sowjetregierung den Vorschlag Polens auf Abschluß eines Waffenstillstandes angenommen. — dtach einem anderen Funkspruch aus Moskau zieht sich die rote Armee auf Befehl des bolschewistischen Oberkommandos bereits zurück. ' . London, 25. Juli. Einem Radiotelegramm aus Mos kau zufolge wird die polnische Regierung Vertreter, di- mit Vollmachten ausgestattet sind, an den von der russischen Re gierung zu bezeichnenden Ort senden. Die russische Regierung wird gleichfalls die Zeit festsehen, zu welcher sich die pol nischen Vertreter an diesen Ort begeben sollen Die Hilfe der Alliierte» »»terwegs. Aus Kopenhagen wird gemeldet, daß starke englische Ge schwader in östlicher Richtung die Ostsee passierten, mit dem Kurse nach Riga. Längs der ostpreußischen Grenze trifft man immer neue reguläre polnische Truppen auf der Flucht. Der italienische Kommandant des Abstimmungsgebietes Allem stein kündigt das unmittelbar bevorstehende Eintreffen starker alliierter Truppenteile im Abstimmungsgebiet an. Wird a«ch Amerika helfe»? Rotterdam, 25. Juli. Reuter erfährt aus Washing ton: Das Staatsdepartement hat das Ersuchen Polens um moralische Unterstützung ernstlich in Erwägung gezogen. Man erwartet, daß die Entscheidung bald erfolgen wird. Deutschland verbietet die Durchfuhr »o» Kriegsmaterial «ach,Pole». Berlin, 25. Juli. (Amtltch.f Die Reichsregterung hat unter -em 25. Juli eine Verordnung erlassen, wonach im Hin^ blick auf die Neutralität Deutschlands im Kriege »wischen Polen und Sowjetrußland die Ausfuhr und Durchfuhr von Waffen, Pulver und Sprengstoffen sowie von anderen Ar tikeln des Kriegsbedarfs verboten wird, soweit diese Gegen stände für das Gebiet eines der beiden kriegführenden Länder bestimmt sind. Die Reichsregierung hat mit dem Erlaß dieses Verbots von einer ihr nach anerkanntem Völkerrecht zu stehenden und durch die Bestimmungen des Versailler Ber träges unberührt gebliebenen Befugnis Gebrauch gemacht. Dadurch ist jeder Möglichkeit vorgebeugt, daß eine kriegfüh rende Partei vor der anderen durch Zufuhren von Waffen usw. durch deutsches Gebiet begünstigt wird. Die Eisenbahner «nterftütze« bie Neutralität. Berlin, 25. Juli. Der erweiterte Vorstand deS deut schen Eisenbahnerverbandes, der mehr als eine halbe Million Beamte und Arbeiter vertritt, hat unter Teilnahme von Ver»
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