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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.11.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371111016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937111101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937111101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-11
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.11.1937
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Vsnmrstao,« «svembrr«« «»„«nAussobe. Irci Hau« monalttch «Li. Z.LO, durch Poftbezun -r^«, ,g/L, Fernruf 25241 vogkckeckksnto ISä« Veesken breit» ll,S «p>. Nachläll« nach Stall«! 0. R«. s.ro eiulchl. 17,«u «p». Paftaed. (ahne ' ,,' i ' JamUiena,zeigen u. Etellengeluch. Milttmete-. Poft,u,lelluni,«aeb.> dei liedrnmal »«Schentlich. ""y"" bie amtlichen Scranntmachunoen der ,eile s «ul. Zillergeb. SOFvl- — Nachdruck Verland, «iiijel-dlr. IU «V,., bei alelchzeillft. 2lmtshauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte» beim „UI mit Quellenangabe Tre«dner Nachrichten. Verland d. Abend- u. Morgen Au«gabe tb Sius. Obervecslcherungsamt Dresden Unverlangt« Lchrililtücke werden nicht aulbewahrt AalienWer Protettschrltt in Prag Schmübrufe gegen Stallen lm tschechischen Parlament Prag, 10. November. Der italienische Gesandte in Prag ist am Mittwoch beim tschechischen Außenminister vorstellig geworden, um gegen Angriffe, die die Kommunisten im Parlament gegen den Faschismus und dessen Führer richteten, zu protestieren. Der tschechische Außenminister Hal darauf über die Haltung der kom munistischen Minderheit im Prager Abgeordnetenhaus seine Mißbilligung geäußert und dem italie nischen Gesandten sein lebhaftes Bedauern über diesen Vorfall ausgesprochen. Anlaß zu diesem Protestschritt bot, wie das Blatt der Ludetenbcutschen Partei „Die Zeit" berichtet, die Rede des tschechischen kommunistischen Abgeordneten Sverma bei -er Behandlung eines Zusatzabkommens zum italienischen Handelsvertrag im Prager Abgeordnetenhaus am Dienstag, die vom Präsidium des Abgeordnetenhauses teilweise be schlagnahmt wurde. Die Rede war eine einzige Hebe gegen Italien und verurteilte scharf die Unterzeichnung des A n t i k o m i n t c r n - A b k o m m e n S. Sverma kriti sierte weiter die ossizictle Spanienpolittk der tschechischen Negierung und behauptete schlicstlich, die Arbeiterschaft der Tschechoslowakei ivcrdc immer an der Leite Sowjetrnstlands stehen. Bei der Abstimmung iiber das Zusatzabkommen brüllten die kommunistischen Abgeordneten gemeinsam wüste Schmährnse gegen Italien und den Duce. t iso« Millionen rschechenkronen Son-erffeuer Prag, 10. November. Der tschechische Finanzminister KalsuS machte am Mitt woch vor den Wirtschaftsleitern der Prager Zeitungen Aus führungen über die Ausbringung jener löOO Millionen T s ch e ch e n k r o n e n, die im Nahmen des normalen Steuerhaushaltes nicht beschafft werden können. Zur Deckung vorgesehen ist die Einführung eines Staatsver- tcidigungsbcitragcS, eine Besteuerung auster ordentlicher Gewinne und eine Reihe neuer oder erhöhter direkter Steuer». Der Bertcidigungsbeitrag wird eine Sonderstcucr sein, die auf Grund des Einkommens bziv. der Einkommensteuer erhoben wirb. Der Steuer von austerordentltchen Gewinnen unterliegen nur Gewinne von Erwerbsunternehmungen, die mehr als SO000 Kronen jährlich betragen. Militörgerichtsbarkelt in WUtlna Schärfstes englisches Vorgehen gegen -te Araber - Lobesstrase für Waffenbesitz Jerusalem, 10. November. Die Mandatörcgicrung kündigt im Hinblick aus die „sort- gcscstten Mordtaten und Sabotageakte in Palästina" im Interesse der allgemeine« Sicherheit die Einrichtung von Milttärgcrichtshösen für ganz Palästina an. Sie bestehen je- wcils anö einem Stabsoffizier als Präsidenten und zwei anderen Offiziere«. Die Verordnung tritt am 18. November in «rast. Unter die Zuständigkeit der Militärgerichtshöfe fallen das Lchicstcn ans Personen sowie das Tragen von Waffen. Bomben usw. Aus diese Vergehen steht Todesstrafe, während Labvtageakte und gewaltsame Beeinflussungen ent sprechend hoch bestraft werden. Die Urtcilssprüchc müssen vom Lberstkommanbierenden der britischen Streitkräfte in Palästina bestätigt werden. Seine Entscheidung ist endgültig. Die MandatSreglerung erklärt, dast diese Mastnahme nicht aus das Versagen der zivilen Gerichtshöfe zuriickzusühren sei. Diese Gerichte würden vielmehr weiter die für sie zuständigen Vergehen außer den obengenannten aburteilen. Die neuen Gerichte sollen allein zum Schutz der Bevölkerung den Ter rorismus auörotten. Die Schießereien gehen weiter Die Unruhe in Palästina hält weiter an. Aus dem gan zen Lande werde» Schießereien und kleinere Sabo tageakte an den Telcphonleituugen gemeldete In Jeru salem wurde am Mittwoch ein Araber durch mehrere Schüsse getötet. In der Altstadt kam eö gleichfalls zu Ausschreitun gen, bei denen ein Araberscheich und ein Jude schwer verlebt wurden. Beide wurden in das Krankenhaus eingeltefert. Die Stimmung in der Bevölkerung ist infolge dieser Vorfälle sehr gedrückt. Im Zusammenhang mit der Erschicstung von fünf Juden, die sich vor wenigen Tagen in der Nähe von Jerusalem er eignete, sind jetzt Ui Araber verhaftet worden. Da eö trotz der zahlreichen Bluttaten bisher noch nie gelungen ist, die Täter zu fassen, sieht die Bevölkerung den Erfolgen der jetzt in Krast tretenden Militärgerichtsbarkeit mit einiger Skepsis entgegen. lieber die Altstadt von Jerusalem ist wieder ein AuS- gchverbot verhängt worden. Die Bevölkerung deö Stadt teils darf nur zu bestimmten Tageszeiten aus ganz kurze Zett ihre Wohnungen verlassen. , Gtn nrues arabisches Sochkomitee Beirut, 10. November. In politischen Kreisen Beiruts spricht mau davon, dast der Grob m ufti, der vorläufig noch im Libanon bleiben wird, in wenigen Wochen in einen, dem französischen Man datsgebiet benachbarten Araberstaat abrciscn werde. Bon den Behörden ist ihm die Ausreise überallhin mit Ausnahme von Syrien sreigestcllt worden. TaS von der englischen Man datsregierung aufgelöste Arabische Hochkomitce für Palästina, dessen Mitglieder nur teilweise auf einsame Inseln des Indischen Ozeans verbannt worden sind, während andere Mitglieder ans Palästina fliehen konnten, soll sich innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen in einem be nachbarten Araberstaat — wahrscheinlich in der Hauptstadt des Irak, Bagdad — neu bilde». Die aus die Seychellen- Juseln verbannten ehemaligen Mitglieder des Komitees sollen durch neue ersetzt werden. Die austerhalb Palästinas weilenden Arabersührer werden den Stamm des nenzubil- denben Komitees darstellen. ES ist möglich, dast daS Komitee, das wahrscheinlich von Bagdad aus die Belange der Araber Palästinas vertreten wird, wieder «ntcr Führung des Mufti steht. Der Reichsbauerntav abvefavt Berlin, 10. November. Aus Grund der durch bas Umsichgreifen derManl« « nd Klauenseuche verstärkte« Beanspruchung der Dienststellen Les Reichsnährstandes hat der Reichsbauernsührer angeordnet, Last der für den LS. bis 28. November angesetzte Reichöbanern« tag nicht ftattstndet. Maßgebend sür diese« Entschluß «ar auch das Bestrebe«, mit allen Mitteln «i««r Weiter» Verbreitung der Seuche vorzubeugen. SluvkavttSn Melitta Schiller Berlin, 10. November. Der NeichSmintster der Luftfahrt hat am 0. November 10.17 der Flugzeugführerin Dipl.-Jng. Melitta Schiller den ehrenvollen Titel Flugkapitän verliehen. Seit einem Jahr steht Frau Schiller in den Diensten der ASkania-Werke, wo sie mit der Durchführung schwieriger mathematischer und fliegerischer Sonderausgaben betraut ist. Frau Schiller hat 1027 ihr Diplomexamen in technischer Physik an der Technischen Hochschule München bestanden und war dann als Ingenieur bei der Hamburgischen Schisföbau- Bersuchsanstalt und anschließend bei der Deutschen Versuchs anstalt für Luftfahrt tätig. Dort begann sie 102« außerhalb ihrer Dienstzeit mit der Ausbildung zur Flugzeugführerin, die sie in einigen Jahren mit eiserner Energie vollendete. Sie ist die einzige Fran Deutschlands, die im Besitz sämtlicher Flugzcugfiihrerschcinc sür alle Klassen von Motorflugzeugen, für Kunstslug, Segelslug und Segelkunstslug ist. Eine Teil- nähme an Blind- und Funklehrgängcn ergänzte ihre fliege rische Ausbildung. Kapitän Schltmbach bet De. Goebbels Berlin, 10. November. ReichSmtnister Dr. Goebbels empfing am Mittwoch den durch seine kühnen Fahrten bekannten Kapitän Schltm bach. der den Atlantischen Ozean dreimal mit einem kleinen Scgelboot bezwungen hat, «nd liest sich von ihm eingehend über seine letzte große Fahrt über den Nordatlantik, den Kapitän Schlimbach im Sommer d. I. allein in einem nur zehn Meter lange» Segelboot in Ost-West-Rtchtung in 57 Tagen überquerte^ berichten. . Die Aufgeregten In den heiligen Hallen des Außenministeriums am Quak d'Orsay herrscht Helle Aufregung. Frankreichs Sicherheit Ist wieder einmal in ihren Grundfesten bedroht, und wenn man den erregten Erklärungen der Parteiführer und den pessimisti schen Betrachtungen der Pariser Zeitungen Glauben schenkt, so steht die nationale Existenz der französischen Nation auf dem Spiel. Versucht man ein wenig Ordnung in diesen Chorus der Bestürzten zu bringen, so erkennt man, daß Frankreich seine Außenpolitik aus einem toten Punkt ange kommen glaubt. Die Ereignisse der letzten Wochen haben in den Hirnen der französischen Politiker so etwas wie eine außenpolitische System krise verursacht. Man sicht bereits die Fundamente, auf denen die Politik des Quai d'Orsay aufgcbaut ist, ins Wanken geraten. Was hat diesen Sturm in der öffentlichen Meinung ver anlaßt, welches sind die Gründe der vermeintlichen außen politischen Krise? Darüber besteht bei den verschiedenen poli tischen Richtungen keine völlige Einigkeit. Man kann aber doch einige Grundlinien erkennen, die bet allen Kritikern der Pariser Außenpolitik wicderkehren. Da ist einmal derKrieg in Spanien, dessen jüngste militärische und politische Ent wicklung «um ans französischer Seit« mit wachfsnbrm «»behagen verfolgt hat. Da ist weiter, in engem Zusammenhang mit dem Spanienkricg, die milttärgcographische Lage im westlichen Mittelmeer. Der wachsende italienische Einfluß längs der TruppcntranSportlinie Nordasrika—Mar seille hat zusammcn mit den ernsten Araberunruhcn. in Marokko, Algier und Tunis bet Politikern und Militärs wahre Angstznstände ausgelöst. Englands Kurswechsel gegenüber Franco hat alle diese Befürchtungen und Besorgnisse noch erheblich verstärkt. Die Neutralitätserklä rung Deutschlands gegenüber Belgien hat in Paris eben falls ein peinliches Gefühl hervorgcrufen. Als nun Ende der Vorwoche das deutsch-polnische Abkommen über die Minderheiten und der Beitritt Italiens zum Anti- ko m i n t e rup a kt bekannt wurden, war es mit der Ruhe und Besonnenheit ganz auS, Ein außenpolitisches Fieber befiel die Berufspolitiker, das bald auch auf die Ocssent- lichkeit Übergriff und heute im Mittelpunkt aller politischen Erörterungen steht. Wie schwerwiegend dieser außenpolitische Komplex in Frankreich beurteilt wird, zeigt die Tatsache, daß die großen P a r t e i k o n g re sse der letzten Woche, deren Mittelpunkt sonst stets die Innenpolitik bildet, diesmal ganz im Zeichen der außenpolitischen Entwicklung standen. Auch daö Par- lament, daü -um 10. November cinberufen worden ist, dürfte sich in erster Linie mit Fragen der Außenpolitik beschäftigen. Was dabei hcranSkommen wird, deuteten die Parteiführer an, , die in den letzten Tagen zur internationalen Lage das Wort genommen haben. Ihre Reden kennzeichnen deutlich die ZwangSpsychose, unter der die Erörterung außenpoli tischer Zusammenhänge heute in Frankreich steht. Man spricht bereits von einem i n n e rp o l i t i schk e n Burgfrieden zwischen den Parteien, nm dem Ausland gegenüber die Ein- heit des französischen Volkes in die Waagschale werfen zu können. Die höchsten Register der politischen Rhetorik werden gezogen, um dem Volk den „Ernst der Stunde" eindringlichst vor Auge» zu führe«. Man spricht von der Möglichkeit eines kommenden Krieges mit einem Fatalismus, der ebenso un begründet wie beunruhigend «st. Flandiu, «in Mann der Rechten, der als kühler Kopf gilt, schleudert seinen ver dutzten Parteifreunden die Alternative „Einigkeit oder Tod" entgegen und zeichnet folgendes düsteres Bild des von allen Seiten bedrohten Frankreichs: „Unser Reich ist bedroht, die jüngsten Wirren, die nacheinander in Tunis, Algier und Marokko ausgcbrochen sind, gehen nach einem verabredete» Plan vor sich, der auf die Schwächung Frankreichs abziclt. Eine eifrige Arbeit zur Zersetzung unserer Freundschaften und Bündnisse wird in ganz Europa betrieben. Seit dem Waffenstillstand von 1018 ist Frankreich nie so schwer von der tödlichen Gefahr tnternattoikalcr Verwicklungen bedroht gewesen." Den Diskant zn diesem Kassandra-Ruf trägt der Parteiführer von der roten Fakultät bei. Leon Blum er klärte auf dem sozialdemokratischen Parteitag, daß die Lage im Augenblick fast so schlimm sei wie vor dem KriegSguS- bruch 1014. Die Aufgeregten begnügen sich denn auch nicht mit diesen für den Hausgebrauch jedes guten Franzosen bestimmten Tiraden. Sie fordern vom Quai d'Orsay entschloßene Maß nahmen, um die „tödlichen Gefahren" abzuwenden. Die Rezepte, die sie Herrn DelboS dabei übermitteln, sind recht aufschlußreich. Der führende sozialdemokratische Abgeordnete Grumbach schlägt im Hinblick auf das Anttkomtnternabkvm- men lbaö sich bekanntlich gegen keine Macht, sondern gegen eine Weltgefahr richtet«, kurzerhand ein „G eg e n b ü n d n i S" vor, dem Frankreich, England, die Vereinigten Staaten und
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