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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186004141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600414
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-14
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.04.1860
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Freiberger Anzeiger dm bi« Nachmittag UNö gespaltene Zelle ob« L Uhr für die nächst« derm Ranm mtt» Pf. ' . Tagkdla^ ., Amtsblatt^des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Berichtsämter und ' der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. , > >. .. Sonnabend, den 14. April. 1860^ Tagesgeschichte. Aus Freiberg wird dem „Dr. Jrnl." unterm 7. April ge schrieben: Gestern wurde hier in der Domkirche unter Direction unserS wackern und thätigen Mufikdirectors Eckhardt das „Requiem" von Mozart und der 42. Psalm von Mendelssohn-Bartholdy in sehr befriedigender Weise aufgeführt, wobei die Solopartien von den Herren Hofopernsängcrn Freny und Hollmann und der Ge- sanglebrerin Fräulein Scholl aus Dresden vorgetragen wurden. Wenn derartige Aufführungen hierorts nur sehr laue Theilnahme finden und jedenfalls ein weit kleineres Publikum versammeln, als sie verdienen und anderswärts anzuziehen pflegen, während kurz zuvor „Die Maschinenbauer von Berlin" sechsmal hinter einander bei gedrängt vollem Hause gegeben werden konnten, so mag dahin gestellt bleiben, ob diese jedenfalls bezeichnende Thatsache dem mu- fikalischen Geschmacke der hiesigen Bevölkerung sehr zur Ehre ge reicht." — Glaubt man etwa durch solche Korrespondenzen Concert- besucher herbeizuziehen? Liebertwolkwitz, 31. März. Gestern hat man auf dem Got tesacker zu Magdeborn die Gruft eines vor 7 Jahren daselbst be erdigten Rittergutspachters, von welchem die Rede ging, daß er damals mit seiner goldnen Taschenuhr nebst dergleichen Kette und mehreren werthvollen Fingerringen eingesargt gewesen sei, gewalt sam erbrochen gefunden. Den sofort angestcllten Erörterungen ist zwar die Ermittelung des ThäterS bis jetzt noch nicht gelungen, mdeß haben sich die Voraussetzungen obigen Gerüchtes alS unge gründet erwiesen und hat daher insoweit eine Beraubung der Leiche nicht stattgefunden. Berlin. In einem beachteuSwerthen Aufsatz^ „Preußen und Schleswig-Holstein", schildert das Märzheft der preuß. Jahrbb. v. Haym die Zerrüttung und Schwäche Dänemarks. Ein Mini sterium nach dem andern scheitert an der Unmöglichkeit, den Rechten der deutschen Herzogthümer puf ihre Vereinigung und auf eine gewisse Unabhängigkeit und zugleich den Strebungen der Eider dänen gerecht zu werden, oder muß dem Einfluß der Gräfin Danner weichen. Unruhen find an der Tagesordnung. und Pöbelhaufen insultiren de» König in seinem Schloß; die Wechsel des Thron folgers, unter Verpfändung seiner königlichen Ehre ausgestellt, mag Niemand nm einen Spottpreis kaufen. Seitdem Dänemark sich nicht mehr an dem Sundzoll mästet, ist eS nicht mehr im Stande, die Kosten des StaatSwesenS zu erschwingen. Seine Marine ist verfallen. Von seinen 4 Linienschiffen sind 3 über 26, nur eins erst 9'/«, die 6 Fregatten zwischen 19 und 37 Jahre alt. Nach den Mittheilungen an den Reichörath ist die Marine nur noch 3—4, nur einzelne Schiffe noch 8 Jahre, andere nur 1 Jahr seetüchtig. Und diesem Lande gegenüber hat der Bundestag in zehnjähriger Verhandlung auch nicht das geringste Recht der drei deutschen Herzogthümer vollständig zu wahren, nicht deren unsäg- liche,tractatenwidrige Bedrückung abzuwenden gewußt. Aber Deutsch land ist gegenwärtig so schwer erkrankt, daß nur von einem Staate sich Hilfe erwarten läßt, dessen Rezept versprochen hat, dahin zu wirken, daß den deutschen Landen eine gesicherte, den bestehenden Vereinbarungen und anerkannten Landesrechten entsprechende Ver fassung gewährt werde. Wien, 10. April. Das kürzlich in Berlin erschienene Buch: „Frei bis zur Adria. Oesterreichische Regierungsgeschichte in Ita lien von Gustav Rasch", ist durch ministerielle Verfügung , in ganz Oesterreich verboten worden. , Wie«, S. April. Die „Ostd. P." schreibt: Stephan, Graf Szechenyi, ehemaliger Minister, seit September 1848 in Döbling geisteskrank lebend, hat sich in der Nacht vom Sonnabend (7.) äuf den Sonntag durch einen Pistolenschuß da» Leben genSSlmen. Ge boren zu Wien, den 21. September 1792, trat er früh in öster reichische Militärdienste, focht in den Kriegen der Jahre 1813 bi» 181S, nahm 1826 den Abschied und kam al» Abgeordneter in den ungarischen Reichstag, wo er sich durch seine glänzenden Reden, aus- zeichnete. Er suchte das bürgerliche Wohl der «Ungarn zu beför dern, unterstützte und hob die Industrie, richtete sein Hauptaugen-. ' merk aus die Dampfschifffahrt, Pferdezucht und' den Seidenbau, gründete die ungarische Akademie der Wissenschaften und war irr progressiver Anschauung stets für das Wohl de» Lande» thätig- 1846 wurde er Präsident der CommunicationSabtbeilung. bei der Statthalterei, bewirkte die Theißregulirung, trat 1847 al» scharfer Opponent Kossuth'S im Reichstage auf, 1848 wurde er königlich ungarischer Minister der öffentlichen Arbeiten,, widersetzte sich ent-' schieden den extremen Plänen Kossuth'S und war durch seine hohe Intelligenz der Genius, auf welchen lange hoffnungsvoll die Blicke» aller besonnenen Patrioten sich richteten. Leider vermochte er nicht fest und entschlossen aufzutreten; er versank immer mehr in fata listische Muthlofigkeit und zuletzt verzagte er gänzlich. Er dankte - im August 1848 ab und nahm sich die Zerrüttung deSVärerlan- des so zu Herzen, daß er im September desselben Jahre» geistes krank in die Döblinger Heilanstalt gebracht werden mußte, wo er! bis zu seinem freiwilligen Ende verblieb. i , Der Kölnischen Zeitung schreibt man au» Wie« vom 9. April: „Daß der Papst die Absicht hat, Rom zu verlassen und sich vor läufig nach Ancona zu begeben, kann als gewiß angesehen werden. Ge. Heiligkeit will sich nicht länger mehr von französischen Trup pen schützen lassen und wählt diesen Ausweg, um sich diesem Schutze^ zu entziehen. Noch vor Veröffentlichung der ExcommünicationS- bulle hat der päpstliche Nuntius in Paris darauf gedrungen, daß die französische Besatzung Rom verlasse. Herr v. Thoüvenel ver sprach zwar, daß der Wunsch des Papstes erfüllt werden soll^, e» scheint aber, daß man in Rom Kenntniß erlangt hat, daß die fran zösische Regierung es diesmal auch wieder bei dem Versprechen be wenden lassen würde, wodurch sich der Entschluß deS Papstes, seine Hauptstadt zn verlassen, hinlänglich erklärt. Man will auf diese Art die Franzosen zwingen, Rom zu räumen. In unterrichteten Kreisen glaubt man auch, daß nach der Entfernung des Papste» General Goyon Befehl erhalten werde, Rom zu verlassen. Dage gen hält man es aber für durchausunwahrscheinlich, daßdiefran zösische Armee auch den Kirchenstaat räumen werde. Allem An scheine nach wird sich dieselbe in Civitavecchia feststen und dort die weitern Ereignisse abwarten." Au» dem Allgäu wird geschrieben: Am Feste de» heil. Joseph kam iein 75 Jahre alter, noO rüstiger Bauersmann ins Pfarrhaus- und ersuchte den Schreiber Dieses, nach der Predigt drei Vater unser für die Deutschen beten zu lassen, damit ihnen doch der liebes Gott in Gnaden die Augen öffnen und sie einig machet möchte. „Sehen'S, Herr Pfarrer, sprach er bewegt, in meiner Jugend hab' ich als Bayerischer Soldat gegen Preußen und Oesterreicher in'» Feld müssen, und darüber schäme ich mich. heute noch! Bei Glogau habe ich zwei Finger eingebüßt; heute gäbe ich gerne meine Hand ganz her, wenn doch nur die Deutschen einmal einig wären Rom, 11. April. Generäl Lämoriciire hat einen Tagesbefehl folgenden Inhalts erlassen:.Auf Wunsch deS Papste» und der in Besorgniß versetzten Katholiken habe er wieder zum Degen ge griffen. Da« Christeuthum sei da» Leben der kivilisätion. Die Revolution bedrohe jetzt Europa, wie eheckdem der Islam. Die Sache de» Papste« fei die der Civilisation und der Freiheit. Er fordert die Truppen aufi Vertrauen zu haben, zu dem Siege der ihnen anvertrauten Sache. Die Warschauer „Gazeta kodziena" bringt folgende Schil derung der äußern Erscheinung de» Kaiser» Napoleon: Sobald
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