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Der Grenzbote : 12.01.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190401129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-12
- Monat1904-01
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 12.01.1904
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Der Grrn;bole WM M Anzcher § und Postbolen angenommen. Rcclamen die Zeile 20 Pfg. für Adorf und das obere Vogtland Inserate von hier und auS den: Berbreilungr- bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit IS Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raunt berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Der Krenzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- bezahlbar, 1 Mk. Pfg. Bestellungen iverd«, in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des ! Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto HKeyer in Adorf. Fernsprecher Nr 14 Hierzu Sonntags die illnftr. Gratisbeilage „Der Aeitspiegel". Fernsprecher Nr 14 8. Dienstag, de« IS. Januar 1004. Iahrg. 60. Politische Rundschau. Berlin, 10. Januar. Daß die japanische Regierung mit den beiden in Genua angetansten, für argentinische Rechnung gebauten Kriegsschif fen eine ausgezeichnete Akquisation gemacht hat, ist ihr von keinem Geringeren als Kaiser Wilhelm bezeugt worden. Wie nämlich ein Privatitele- gramm des Lokalanzeigers meldet, veröffentlicht der Genueser „Soeolo 19." eine Depesche aus Buenos Ayres, worin zu dem Verkauf der argen tinischen Kriegsschiffe ..Rivadavia" und „Mo reno" an Japan mitgeteilt wird, daß deren Zeich nungen vom deutschen Kaiser studiert wurden. In der Zeit, äls die Krankheit ihn zur Unrätig- keit zwang, ersuchte der Monarch die Genueser Schiffswerft Ansaldo um die Zeichnungen und Beschreibungen hjer beiden Schiffe. Er erhielt sie und studierte sie eingehend, worauf er an den deutschen Konsul in Genua folgendes Telegramm sandte: „Generalkonsul Dr. Irmer, Genua. Brief erhalten, freue mich, aus den Beilagen zu ersehen, daß mein Urteil, obgleich auf Studien nnvoll- kommener Vorlagen gegründet, richtig ist, daß nämlich die beiden argentinischen Kreuzer den besten Typus gepanzerter Kreuzer darstellen, die gegenwärtig btt sämtlichen Marinen im Ge brauch sind, und daß Ansaldo mit diesen Kon- strnttionen ein a^os artiges Mem w-rrGi-we Hit. Die Vollkommenheit ieim r Konstruktionen ist für mich unbestritten! Sprechen Lie allen den Her ren für ihre ausgesuchte Freundlichkeit meinen warZesten Tank aus. Iw gratuliere der argen tinischen Marine zu diesem ausgezeichnetsten Schiffstypus. Wilhelm, Kaiser und König." — Bekohluugsnpparat für Schiffe auf hoher See. Seit, einiger Zeit werden auf der kaiser lichen Werft in Kiel umfangreiche Versuche mit einem neuen Bekohlungsapparat für Schiffe, die sich aus hoherSee befinden, angestellt. Der Appa rat besteht im wesentlichen aus zwei in einander geschobenen Zylindern von etwa 10 Meter, an deren Enden sich g:oße Räder befinden, lieber diese laufen Drahtseile, welche nach dem Mast des Kohle uehmeuttn Schiffes und von diesem nach dem Mast des Kohlendampfers führen, so daß eine Verbindung beider Schisse hergestellt wird.Die ineinandergeschobenenZylinder sind mit Wasser gefüllt, auf welchem ein Dampfdruck von 7 bis IO Kilogramm ruht. Sie dienen dazu, die Drahtseile immer in gespanntem Zustand zu erhalten. Die Drahtseile selbst werden mit Hülfe eines elektrischen Mowrs in Bewegung ge setzt, und die mil gehlen gefüllten Säcke können fortwährend an sie gehängt werden. Erreicht Ler Sack den Blast des. Kohle nehmenden Schiffes, so wird er automatisch von dein Teil hernuver- gebobeu und glecket vermöge feiner eigenm Schwere an einem zweiten Tau auf das Vorder deck hinab. Wenn der Apparat sich gut bewähren sollte, so will mau ihn auf den Panzern unserer Motte in dein sogenannten Mittelgang unter« bringen. Tas „Bureau Lassan" verbreitet nach stehende Kapstädier Drahtung: „Von zuverläs siger Seite wird gemeldet, die aufständischen Bondelzwarts in Deutsch-Südwestafrika hätten sich ergeben und im Namalande sei der Friede verkündet pwwdeu." Eine amtliche Bestätigung liegt hier noch nicht vor. dock) erklärt sich dies hinreichend durch die Tatsache, daß das Auf- smudsgebiel von der nächsten deutschen Helio- graphenstattou einige Tagemärsche entfernt und der Weg für englische Privatmeldungen wesent lich schneller ist. Tie am klickst Bestätigung kann demgemäß erst in einigen Tagen erwartet »er den. An der Richtigklit der Meldung von ^cr Wiederherstellung deS Friedens wird Heer nicht tzczweifclt: hatten dock die früheren englischen Meldungen durchweg eine beunruhigende-«. stark aufbauscheude Tendenz, so daß die Friedensbot schaft auf diesem Wege kaum zu uns dringen würde, wenn sie nicht vollauf begründet wäre. Berlin, 9- Januar. Die „Post" schreibt: „Schon die Geldfrage würde der japanischen Re gierung ein zu hitziges Vorgehen erschweren. Es ist Tatsache, daß diese in der letzten Woche sich große Mühe gegeben hat, eine Anleihe in London zu kontrahieren, ohne aber den geringsten Erfolg erzielt zu haben; sie fand in der City nur ver schlossene Türen und taube Ohren. Ob das Ka binett Balfour zu du sein Mißerfolge beigetraaeu hat, ist nicht festgestellt, obschon es mehr als wahrscheinlich ist." Wien, 9. Januar. Die Neue Freie Presse erführt übel den Stand der Angelegenheit des Erzbischofs Kohn: Die Kardinal-Kommission, die mit der Untersuchung der Klagen und Beschwer den gegen den Olmützer Erzbischof Kohn betraut ist, habe kein Vergehen Kohns gegen das Kirchen gesetz seststel'len können mau habe ihm aber an gesichts der allgemeinen Verbitterung gegen ihn in seiner Diözese zur Resignation geraten. Kohn weigere sich aber nachzugeben, da er sich keiner Schuld bewußt sei- Die Entscheidung ruht um, in den Händen des Papstes und wird vielleicht noch im Lause dieses Monats erfolgen. geordneten Tr. Eiscntolb für die erste Los von Rom-Gemeinde Karlutz übergeben, wodurch die auf der Kirche, die IKK,000 Kronen kostete, noch lastende Bauschuld völlig gedeckt werden konnte. In Aussig rind in Jahre 190." 134 Persouest zitr evangelischen Küche übergetreten. — Tas Projekt der Austrocknung der Pon- tinischeu Sümpfe ist jetzi der Ausführung nahe gerückt. Wie aus Rom gemeldet wird, beschloß die Generalversammlung Wr Pontin,scheu Delegier ten einstimmig, dem betanulen deukscheu Sun- dikat die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe und die Besserung der Verhältnisse in diesen, Malariagebiet in lNMcnijcher Hinsicht zu über tragen. Damit ist ter erste Schritt zur Erreich ung des Zieles getan, das sich der unermüdliche Vorkämpfer für diese Kulturlal, der deutsche Major vou Donat als Lebensaufgabe gesetzt hatte. Genua, 9. Januar Die japanischen Kreu zer nahmen während des gestrigen Tages un Vorhafen von Ölen na Kempaßübnngen oor. Ihre Abfahrt ersclgie nachts halb vier Uhr unter eng lischer Flagge. Kommandant Jakeno Outchis er hielt vor der Abfahrt versiegelte Ordres, die auf hoher See zu öffnen sind. Als er den Hasen verlassen hatte, mußte der Kreuzer „Nisshia" umkchrcn, nm einen Matrosen an Land zu setzen, welcher durch Te.mpsausströmung an der Heiz- Vorrichtung schtver verletzt worden war. Die de finitive Absahri eriolgre nm -l Uhr. — Aus Tokio wird depeschirt, daß vou feiten Japans kein Ultimanim in Aussicht genommen sei - Wie die Times aus Paris ersähet, kommt die letzte russische Aniwvri au Japan in der Hauptsache einer Annahme des ersten Ueberein- kommenS zwischen Baron Rosen und dem japa nischen Minister des Aeußeren gleich. Dessen Hauptpunkte waren die Anerkennung Japans als Vormacht in worea und die Remralsiatiou wer koreanischen Küste. Rußland lehnte es dagegen ab, die Japaner nm den Europäern in der Mandschmci aus glVckvn Fuß zu stellen. Diese Noie wurde seinerzeit von Rosen an Alexejew übermittelt; dieser sprach sich dagegen aus, wo rauf der Zar diw Uebercinkommen zurückwies- Die darauf folgende japanische Row ging über Vie Vereinbarung mit Rosen hinaus und lehnte den Vorschlag von militärischen Garannen ab. Der grosw Rar, der in Petersburg vorige Woche Uigic, und den, das Haupt der- Kriegs vor re: Be- zobrazow nicht beiwohnte, beschloß daun die Ant wort, die, ivie gesagt, der ersten Uebereinkunft emspricht. — Eine Note der Agence Havas aus Tokio besagt: Die Regierung erklärt das Gerücht, daß eine Expedition nach Korea demnächst abgehen solle, für unbegründet. Dieses Dementi scheine anzudeuten, daß die russische Rote das Ueber- gewicht Japans in Korea anerkenne. Oertliches und Sächsisches. Adors, II. Januar. I. Familieuabend des evang. Männeroereins Adorf. Am vergangenen Sonntag abend hielt der hiesige Evangelische Männerverein im Deutschen Hause seinen 1. Fa- milienabenü ab. Mitglieder und Gäste waren zahlreich erschienen: unter den Gästen unter an derem die Herren Stadtrat Nicolai, Fabrikbes. Elster u. Dir. Strunz. Mit einen, herzlichen Will kommen eröffnete Herr Pastor Wappler dieFeier. Zur Ausführung des in allen Teilen so wohl- gelungenen Programms hatten in zuvorkommen der und bereitwilliger Weise die Herren Organist Günelfer, Lehrer Loos, der Uebel'sche Männer- gesangvcrcin mit seinem Dirigenten Herrn Leh rer Autenrieth ihre Dienste zur Verfügung ge stellt. In reicher Abwechslung folgten nun Kla- Schlusse lebhaften Beifalt erweckend. Die weiter vorgetrngeucn Deklamationen als: „Christliche Gemeinschaft" vou. Krak, und „Deutsche Kriegs beute" voigelr. von Frl. Gretchen Bloß): „Des Deutschen Knaben Tischgebet" (vorgetr. vou Hrn. Kratz); „Sehnsucht nach der Heimat" svorgetr. von Herrn Naundvif), dem sich der allgemeine Gesang „Deutschland, Deutschland über altes" anschloß, trugen zum Wohlgelingcn der ganzen Veranstaltung wesentlich bei. In seiner An sprache führte .Herr Pastor Wappler zunächst.die Entstehungsursacheu der jetzt tveit verbreiteten Evangelischen Arbeiter- und Männervereine aus und erläuterte in eingehenden Darlegungen die Zwecke dieser Vereine. In seinen Satzungen hat der Evang. Männe,verein folgendes festgesetzt: Der Verein stehr ans dem Boden des evange lischen Bekenntnisses, hält treu zu Kaiser und Reich, König und Vaterland und hat den Zweck: 1. das evangelische Bewußtsein zu erhalten und zu stärken, 2. die Vaterlandsliebe in Treue gegen Kaiser und Reich und gegen den König zu be leben, t. die sittliche und allgemeine Bildung zu fördern, 4. die soziale Lage unter Wahrung des sozialen Friedens zu heben, eine edle frische. Geselligkeit zu pflegen. Regelmäßige Monats versammlungen, ui denen lehrreiche Vorträge gehalten werden und Verbreitung nützlicher Schriften soll der weitere Zweck des Vereins sein. Mit dem Wunsche, daß der l faulige Fami- lienabend in reiner Fr-ende nnd innerer Befrie digung verlausen möchte, schloß Herr Pastor Wappler seine tresjliclw Ansprache. Herr Or ganist Günther erfreute die Anwesenden mit ei nem ausführlichen und recht interessanten Vor trag über: „Aberglauben". Um all die vielen köstlichen Beispiel abergläubiger Sitten und Ge bräuche aus alter uud neuer Zeit, an denen ja auch unser Vogtv.rnd so reich ist, anzuführen, ist der Raum zu beschränkt- Im Namen des Ver eins und de, (Käste tankte Herr Pastor Wappler alten denen, die zum Wohlgelingeu des heutigen Abends beigetrageu haben und macht später noch die rech, crsleuiicye Mitteilung, daß ihm von einem edelgesinnten Herrn soeben 100 Mark zur Verfügung des Vereins izestellt worden siwu. Durch Erheben von den Plätzen sprachen die Mitglieder hierfür ihren Dank aus. Herr Fa brikant Elster dunlw im Namen der Gäste uud Mitglieder Herrn Pestor Wappler für die heute bereiteten scnömu Stunden, wünscht, daß noch
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