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Sächsische Volkszeitung : 05.08.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190608057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19060805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19060805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-08
- Tag1906-08-05
- Monat1906-08
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.08.1906
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' Nr. 177. Sonntag, de« 5. August IVO«. 5. Jahrgang. v«O»r«-lM kMdis»! s. Wqdrdrtt. ikcdl«. Preldeit. wrrden di« »gespall. Peiit-eU« «d« derrn Mau« «A IL ^, Reklame m. Idv ^die Aeil«,der»4n., b. Mieder- bedeut.Ravatt^ Si-daktt«» ,»d »^as.tkfleir« , M,,»»«, G <«->*-» »». Her «dr->«v« Re. inga. Katholiken, arbeitet für eure Presse. Man liest in imsercr Zeitung unter der Rubrik „Vcr- -einsnachrichten" mit großer Genugtuung, daß, besonders von den Geschäftsführern des Volksvereins für das kathol. Deutschland, imiuer wieder aufgefordert wird, die „Sächf. Bolkszeitung" zu abonnieren. Doch was ist der Erfolg? Wenn die Geschäftsführer reden wollten, ich glaube, sie würden nicht viel Gutes zu be- richten haben. Woran liegt das? Unsere Zeitung wird noch viel zu wenig von den Ar- Leiterkreisen und den kleinen Beanrten gelesen. Der kleine Mann fragt immer gern, was bringt mir die Zeitung? Nun. 1000 Mark bei einem Unglücksfall bringt unsere Zeitung nicht. In einer Großstadt las ein Postassistent zwei Zeitringen desselben Ortes. Die eine wegen der „Familiennachrichten" und die andere wegen der 1000 Mark bei einem Unglücksfalle. Eine katholische Zer- tung las er aber nicht. Ob das jetzt auch iroch so bei ihm ist? Etwas anderes bringt unsere Zeitung auch nicht, näm lich nicht viel — Papier. Es ist eine unbestrittene Tatsache, daß der kleine Mann unsere Zeitung deswegen nicht liest, weil sie zu wenig Papier hat. Das mag noch so merkwürdig klingen, wer aber mit den kleinen Leuten verkehrt, der wird mir das bestätigen. Eine Zeitung möchte aber der kleine Mann gern lesen, und da liest er gewöhnlich die seines Ortes. Die „Sachs. Volkszeitung" noch dazu zu lesen, das ist ihm zu teuer; zwei Zeitungen zu halten, erlauben seine Mittel nicht. Das mag wahr sein. Könnte man aber den Arbeiter und den kleinen Beamten nicht aufklären: Du sollst die Zei tung deines Ortes gar nicht entbehren, kannst du aber nicht mit jemanden anderen die Zeitung deines Ortes und die katholische Zeitung Zusammenhalten, dann Haft du für dasselbe Geld zwei Zeitungen. Ich glaube, dieser Vorschlag ist dein kleinen Mann noch zu wenig gemacht worden. Bei diesem Vorschlag wird ihm nicht zngemutet, die katholische Zeitung allein zu abonnieren. Hält er sie aber mit einem anderen Katholiken, so zahlt er ja nur die Hälfte. Planche mögen vielleicht nicht mit meinem Vor schlag einverstanden sein; das eine aber ist sicher, wir be kommen auf die oben angedeutete Weise die Leute dazu, daß sie wenigstens die katholische Zeitung initlesen. Mit diesem Vorschlag wäre unserer Sache aber noch nicht gedient. Diejenigen Männer, die überhaupt keine Zeitung lesen — leider gibt es da noch viele — müssen auf geklärt werden, daß es ihre Pflicht ist, eine Zeitung, eine katholische Zeitung, zu halten und auchzn lesen, wenn sie mitreden wollen. Finden wir wenig oder gar kein Ver ständnis bei den Männern, wenden wir uns einmal an die Frauen, vielleicht gelingt es uns, dieselben für unsere katho lische Zeitung zu gewinnen. Und Frau gewonnen, Mann auch gewonnen. Die Kleinarbeit — für unsere Presse zu arbeiten — müssen die Vereine in den kommenden Wintermonaten be- sorgen. Es ist besonders die Aufgabe des Volksvereins für das tatli-olische Deutschland, seine Mitglieder nicht bloß politisch zu schulen, sondern sie auch zu veranlassen, eine katholische Zeitung zu halten und zu studieren. Ta müssen besonders die V e r t ra n e n s m ä n ne r vor! Sie müssen mit den Mitgliedern noch mehr in persönlichen Ver kehr treten, immer wieder zum Abonnement auf unsere ein zige katholische Zeitung Sachsens aufsordern, immer bei sich Bestellzettel auf die „Sächf. Volkszeitung" haben, den Len ken an die Hand gehen, wie sie eine Zeitung zu bestellen haben, denn auch das wird nicht einmal von manchen gewußt. Wenn wir so arbeiten, so muß es doch einmal besser werden. Wenn wir selbst mit heiliger Begeisterung von einer so wichtigen Sache erfüllt sind, so m u ß diese Be geisterung auch andere erfassen. Ein jeder wirke und arbeite mit allen Kräften an der Verbreitung der katholischen Presse. Warum sieht man auf den Bahnhöfen und in den Eisenbahncoupäs immer nur „B. T.", „L. N. N.", „M. N. N.", nxrrum nickst auch einmal „Köln. Voltszeitung", „Germania", „Sachs. Volkszeitung"? Es zeigt, daß noch viele Katholiken zu — schüchtern sind, katholische Zeitungen öffentlich zu verlangen und zu lesen. Verlangen wir nur katholisck>e Zeitungen, lesen wir nur katholische Zeitungen, denn jeder Katholik hat, wie Bischof Dr. Fritzen sehr sckiarf betont, „die heilige Pflicht, die schlechte Presse abzuweisen und die gute nach Kräften zu unter st ütze n." Die Cncye!ika des Papstes gegen die christliche Demokratie. Der Papst beginnt die schon erwähnte Enzyklika damit, daß er an seine große Verantwortlichkeit vor Gott erinnert und die Ursachen aufzählt, die ihn veranlassen, die Aufmerk samkeit der Biscksöfe auf die schwierige Situation zu lenken: „Es handelt sich darum — so lautet das päpstliche Dokument — die Aufmerksamkeit eures Geistes und die ganze Energie eures Hirtenamtes auf die U nord n u n g zu verweisen, von der sich bereits verhängnisvolle Wirkungen zeigen. Wenn nicht mit starker Hand die Wurzeln dieser Unordnung ausgerottet werden, wird sie mit den Jahren noch viel schlimmer. Wir haben nicht wenige eur-'r Briefe vor Uns, geliebte Brüder, Briefe voller Traurigkeit und Tränen, die den G e i st der Insubordination u n d U n a b h ä n g i g k e i t beklagen, der sich da und dort im Klerus zeigt. Eine giftige Atmosphäre verdirbt in unseren Tagen sehr die Gemüter, und ihre tödlichen Wir kungen sind die, welche der Apostel mit den Worten beschreibt: „Hi oaruoiu c>ui<ism mnoulnnk, ciominationom nutsm spor- nnnt, ma.is8tg.tom autsm plagplismaut." (And. 8 ) Außer der wachsenden Korruption der Sitten stellt sich die offene Auflehnung gegen jede Autorität und jene, die sie ausüben, ein. Aber daß dieser Geist auch bis in das Heiligtum ein dringt und jene verdirbt, auf die die Worte des Predigers angewendet werden sollen: Xntio illoi-nm, odsckiontm ot ckiloctio (IIl. I) bereitet uns unermeßlichen Schmerz. Und es ist hauptsäckstich unter den jungen Geistlichen, lvo sich dieser schlimme Geist Bahn bricht, indem er unter ihnen neue lind verderbliche Theorien über die Natur des Gehorsams selbst verbreitet"; der Heilige Vater sagt dann, es würde unter den Jünglingen, die in den Semiuarien sich auf den Priesterstand vorbereiten, mehr oder minder offen Propaganda in diesem Sinne getrieben. „Deshalb fühlen Wir uns verpflichtet, an eure Ge- wissenspflicht zu appellieren, damit ihr ohne Zögern, mit starker Gesinnung' und gleicher Beharrlichkeit diesen schlim men Samen vernichtet . . . Verlangt strenge von den Geist lichen und den Klerikern jenen Gehorsam, der für alle Gläu bigen absolut obligatorisch ist, für die Geistlichen aber eine besondere Obliegenheit ihres heiligen Amtes ist." Ter Papst besteht dann vor allem daraus, daß die Bischöfe große Vorsicht bei der Zulassung von Jünglingen zum Priester stand üben, „um so mehr, als in einzelneil Gebieten die Zahl der Geistlichen keineswegs gering ist." Und er fährt fort: „Das Priesteramt ist kein Handwerk oder ein beliebiges Amt, dem sich der Jüngling ohne weiteres widmen kann; es liegt vielmehr den Bischöfen ob. die Zulassung zu dem selben nach den Bedürfnissen der Kirche zu regeln wie auch nach den Einschränkungen des tridentinischen Konzils." Der Heilige Vater erlvähnt dann das Reglement der Seminare und verweist auf das Schreiben Leos XIII. vorn 8. Dezember 1902 und die von ihm selbst ausgegebene Ver ordnung, durch die Kongregation der Bischöfe und Regu lare, über die Konzentration der Seminare, hauptsächlich für die theologischen und philosophischen Studien. „Die Seminare sind eifersüchtig in ihren: eigenen Geiste zu be- NXlhren, sie bleiben ausschließlich zur Vorbereitung der Jugend nicht für die bürgerlick>e Laufbahn, sondern zur bohen Mission der Diener Christi bestimmt." Tor Heilige Vater erinnert an das Schreiben seines Vorgängers vom 23. Januar 1904 über das Studium in den Scminarien und fährt dann fort: „Die Bisckstise üben die sorgfältigste Ueberlvachnng über die Lehrer und ihre Doktrin aus, sie rufen jene zur Ordnung, die sich mit gefährlick>en Neue rungen abgeben und entfernen rücksichtslos jene vom Lehr- amte, die auf die erhaltenen Mahnungen nicht reagieren. Der Besuch der öffentlichen Universitäten wird den jungen Klerikern aus schwerwiegenden Gründen nur unter den weitestgehenden Vorsichtsmaßregeln der Bischöfe gestattet." „Es ist.strikte zu untersagen, daß die Alumnen der Se minare an Agitationen außerhalb derselben teilnehnren. Wir untersagen ihnen daher die Lektüre von Zeitungen und Zeitschriften, bei letzteren jene ausgenommen, die der Bischof als geeignet für das Studium der Alumnen erachtet." Der Leiter des Seminars soll ein Mann von Geist, Klugheit und Frömmigkeit sein, der den jungen Klerus zu sich heranzuziehen weiß. Dann werde der Klerus die Freude und die Krone der Bischöfe werden. Der Papst beklagt dann, daß die Insubordination und die Unabhängigkeit sogar bis zur Kanzel fortgeschritten sei. „Es fehlen nicht solche, die vom Geiste der Auflehnung derart besessen sind, daß sie unter Mißbrauch des lxeiligen Amtes der Predigt, offen zum Ruin und Skandal bei den Gläubigen, sich zu Verbreitern und Aposteln derselben her geben. Schon am 31. Juli 1894 l>at Unser Vorgänger durch die Kongregation der Bischöfe die Aufmerksamkeit der Ordi nariate auf diese schwerwiegende Materie gelenkt." Pins X. bekräftigt diese Weisungen aufs neue und sagt: „Die Geist lichen anderer Diözesen dürfen ohne Erlaubnis ihres Bi- schofes nirgends predigen. Der Gegenstand der Predigt sei ein solcher, den der göttlich Heiland bezeichnet, wenn er sagt: 4wg.ockiog.to ovan^olium (Markus XVI. 15) Hooonte« oo^ orvaro omnia guaoeuinguao manckavi völlig (Matthäus s.XXVIll, 20). Deshalb seien aus der Predigt alle Argu mente vom Tummelplatz der Preßfehde und von den akade- mischen Hörsälen verbannt." Die Laster sollen in den Pre digten bekämpft, zur Tugend soll ermahnt werden, dagegen sollen alle Argumente fortbleiben, die Rednern gehören, aber nicht Priestern. „Besser ist, wenn sich die Gläubigen mit ernsten Predigten und Erläuterungen des Katechismus durch die Pfarrer begnügen." „Ein anderes Feld, wo der junge Klerus die Ent ziehung von der Last legitimer Autorität nahegelegt be kommt, ist jenes der sogenannten christlichen Volksaktion. Nicht als ob diese Aktion an und für sich verwerflich sei oder die Nickstackstnng der Autorität in sich trage, sondern weil viele ihre Natur verkennen und sich von den päpstlichen Vor schriften entfernen." Ter Papst erwähnt die Dokumente, die in dieser Angelegenheit ergangen sind: Das der Kon gregation der außerordentlichen geistlichen Angelegenheiten vom 27. Januar 1902, das Kioln proprio vom 18. De- Jm „sächsischen Gastein". Das „sächsische Gastein" hat man mit allerdings sehr starker UebertreHbung Warmbad im Erzgebirge genannt, weil die dortige Mineralquelle, eine Jahrhunderte alte Therme, wegen ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer Heilwirkung den lvarmen Quellen von Wildbad- Gastein, Nayatz-Pfüfers, Jolxmnisbad, Schlangenbad, sowie dein Steinbad von Teplitz am näckstten kommen soll. Warm bad liegt sehr hübsch in einem lieblichen Nebental der Zschopau, etwa 460 Meter über dem Ostseespicgel, eine halbe Stunde von der Haltestelle Floßplatz an der Linie Chemnitz— Annaberg und ebenso weit vom Städtchen Wolkenstein. Sanfte Anhöhen, prächtige Nadel- und Laulnvälder, schöne Wiesen, gutes Wasser, kräftige Gebirgsluft — es ist alles da in reicher Mwechselung. Besonders erquickend für Groß- stadtmüde und Nervöse ist die absolute köstliche Ruhe dieser stillen Berge und Täler, in deren rauschenden Wäldern man oft stundenlang keinem Menschen begegnet und doch in größter Sicherheit dahinschrcitet. Eine Fülle von Ausflügen bietet sich dar: Für jeden Tag der Kur ein neuer, sei es hinüber zur Dreibrüdcrhöhe und nach Maricnberg, irach der interessanten Dergstadt Aukiaberg, nach Wiesenbad, nach Dre- bach und Scharfenstein, nach Oberwiescntal und hinauf zum Keil- und Fichtelberg, lauter herrliche Partien des noch viel zu wenig gekannten und gewürdigten Erzgebirges, zu denen man eben nur schönes Wetter gebraucht. Die warmen Bäder von dreißig und mehr Grad, in denen man, wenn inan es erträgt, bis zu einer halben Stunde liegen bleiben kann, tim Riheuniatikern und Gichtkranken sehr wohl; zur Trinkkur wird die lauwarme Mineralquelle weniger be- -nutzt. — , ... Das erzgebirgische Bad stand schon vor Jahrhunderten in hohem Ansehen und erfreute sich zeitweilig der besonderen Gunst des sächsischen Negentenhauses, dessen Mitglieder es ! wiederholt besucht liabe». Der jetzige König Friedrich ! August weilte sckwn bei den Manövern im Herbst 1893 in Warmbad, ebenso wie sein Vater, der damalige Prinz Georg, und bei den Manövern des vorigen Jahres lvar der .König mit seinem Bruder, dem Prinzen Johann Georg, wieder hier und wohnte im „Daheim". Der König hat sich ! am 11. September 1905 in Warmbad sehr wohl gefühlt und er äußerte nach der Frühstückstafel zu dem gelvandten liebenswürdigen Badewirt, Herrn Osivald Schönherr: „Lieber Sclstmherr, es ist alles vortrefflich bei Ihnen ge wesen!" . . . Der König, der Prinz und alle Herren des Ge folges zeichneten sich darauf in ein Buch ein, das wie ein Heiligtum in einem griinweißen Schilderhaus mit elek- j Irischer Beleuchtung im Restaurant aufgestellt ist . . . Ter ^ joviale Badewirt, der jetzt auf der Annaberger Ausstellung ! den ersten Staatspreis und die goldene Medaille für Koch kunst erhalten hat, gab seiner Dankbarkeit für den Königs- ! besuch in hochhskziger Weise Ansdruck durch Stiftung einer i vollen Freistelle, die alljährlich einen: von der Amtslxuipt- ! Mannschaft zu Marienberg zu bezeichnenden knrbedürftigen Sachsen verliehen wird. — Ter Komplex massiver Gebäude, welcher sich Warmbad nennt, besteht aus dem „Kurhaus", das außer Post-, Nestaiirations- und Bureauräumen zahl reiche Fremdenzimmer enthält ebenso wie das gegenüber liegende „Badehaus", das im Parterre etwa 30 Badezellen umschließt. Das eleganteste Fremdenhans ist das „Daheim", daneben das „Landhaus" mit Oekonomiegebäuden und ganz getrennt „Luxemburg", ein ziemlich alter Kasten, der auch äußerlich nicht sehr einladend aussieht. Alle diese Gebäude sind seit 1810 im Besitze einer Familie Ublig, und jetzt führt seit 1879 Herr Louis Uhlig als „Badedirektor" die Ge- ickx'üte für gemeinschaftliche Reckniiiiig der Geschwister. Es soll »och immer ein ganz hübscher Ueberschnß erzielt werden. Daß derselbe noch größer sein würde, wenn seitens der Lei tung mebr anfgewendet würde und sich dadurch die Frequenz des Bades höbe, ist zweifellos. Denn die Verhältnisse des Z^ades sind zum Teil noch rE ländlich und primitiv. Die Klosetts haben keine Wasserleitung; einen Sprengnxigen gibt es nickst. Verkaussläden (z. B. Fleisch und Wurst; erz gebirgische Erzeugnisse usw.) sind nicht vorhanden, alles wird auf Wolkenstein verwiesen. Am Brunnen in der Trink halle findet sich weder Diener noch Mädckx'n, um dein Kur gast den Becker zu reichen: ein Blechgefäß hängt an der Kette »nie für die Arbeiter auf den Bahnhöfen. Die Wege um das MW herum sind bei Regenwetter oft in einein sckxmerlichen Zustand, weil die Leitung es nicht für nötig hält, sie mit Kies oder Sand bestreuen zu lassen; eine Wandelhalle wird auch schmerzlich entbehrt. Vor allem aber fehlt eine größere anständige Zeitnngsreklame für das Bad, das nicht einmal, wie jedes noch so kleine Städtchen, eins regelmäßige Oinnibiisverbindniig mit der Station hat. Man denke: im strömenden Regen sollen RheumatismuS- Leidende den halbstündigen Weg bis Warmbad zu Fuß patschen! Letzthin hat man Nxmigstens eine Lesehalle ein gerichtet und auch Lichtheilbäder und elektrische Wasser bäder, nxis znmeist wohl dem jetzigen Badearzt, Herrn Dr. Glaß, dem Schwiegersohn des Direktors, zu danken ist. Der frühere Badearzt. Herr Tr. Kay. ein tückstiger, rühriger Arzt, wohnt in Wolkenstein und erstreckt seine Praxis auch ans Warmbad, in -essen Nähe er, wie man hört, in Kürze ein Sanatorium, an dem es in -er ganzen Gegend fehlt.
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