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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.01.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19370125015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937012501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937012501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-01
- Tag1937-01-25
- Monat1937-01
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.01.1937
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<».1 «v>. «oste'b. Die« Llatt «ntbält »le amtlichen »ekanntmachungen der «»mUimaineigenund Liellkngeiuchk MiMmeikk. r. "L -"d-L.?»!'»""-'s "L.L.7L LL-.2L"' Tachlenl.mU Abend-Aut-abe U «p>. voerverixperungvamr vreeven UnveaanglrLchriMMSewerdennichl«»sbewahri ktzm sllKsnVoklt/Lckrs kscks L«»n S/llML Das BllWltnls Deutschlanb-Frankrelch Reue Wahrhelten und alte Thelen nehenelnan-er Part», 24. Januar. Auf einer Kundgebung ln Ly 0 n hlell der französische Ministerpräsident Blum in Anwesenheit von 15 Ministern und Unterstaalssekretären. darunter auch Außenminister Delbos, eine große Rede, in der er sich vor allem mit dem deutsch-französischen Verhältnis beschäftigte. Tie Straßen der Stadt Lyon boten ein ungewohnt leb haftes Bild. Leon Blum begab sich zunächst in das Gewerk- ichastshaus, wo er an etwa MX> Mitglieder der marxistischen Gewerkschaft eine kurze Ansprache richtete. Nach einem Besuch beim Bürgermeister Herriot begaben sich der Minister präsident und seine Begleiter znr „Arbeiterbörse", wo ein Festesten von 2üün Gedecken stattsand. Nach Schluß des Mens nahmen die Bertrctcr der der Bvlkssrvnt angehorende» Links parteien und Berbände das Wort, darunter auch Herriot und der Sekretär der .kommunistischen Partei, Dnclos. Herriot zollte dem Ministerpräsidenten Lob dasiir, daß er den Frieden bewahrt habe. Tie übrigen Bvlksfrvntrcdncr be tonten, von hünsigem Beifall unterbrochen, den festen Zu sammenhalt der Bvlkssrvnt. Tann nahm Leon Blum das Wort vor etwa iiüüü Personen, denn inzwischen hatten sich die Zuschauertribltncn und die anliegenden Säle mit weiteren Zuhörern gefüllt. Leine Worte wurden mit lebhaftem Bei fall ausgenommen. Anschließend ertönten die Inter national« und die Marseillaise. Ministerpräsident Blum wie« einleitend darauf hin, baß die Volksfront fest stehe. Die Negierung werde -em Parla ment Besonnen, wie die Schaffung eines nationalen Arbeits- losensvnds, eine Bcrsicherung gegen landwirtschaftliche Schäden aller Art usw. vorlegen. Blum betonte, -aß er sich keines wegs die Schwierigkeiten verhehle, -ie noch zu überwinden seien. Haushalt, Schatzamt und Markt hätten noch nicht ihr normales Gesicht wiedergcwonne». Tie Besserung -er wtrt- kchastlichen Lage sei bereits eine Tatsache, und man sehe in einem zweiten bald bevorstehenden Stadium die Rückwirkung aus die gesamte Finanzlage. Diese Boraussage habe zur Vor bedingung, -aß -ie innere Ordnung andauere und immer fester werde. Ich gelange setzt, so fuhr Ministerpräsident Blum fort, z» -em Teil meiner Rede, -er, wie ich weiß, libcrall mit aus merksamstem Interesse erwartet wird. Nach -en Pariser Zeitungen haben alle Zeitungen Europas und -er Welt wiederholt, daß ich am 24. Januar in Lyon die Beziehungen TeulschlandS «nd Frankreichs behandeln würde. Ich werde sie «lio behandeln, da die internationale Presse so entschieden hat. Wenn ich heute schweigen würde, so wäre das eine Art »es Sprechens. „Unmittelbare Aussprache mit Deutschland-, was bedeutet das eigentlich? Wir haben stets unmittelbare Besprechungen mit Deutschland durch Vermittlung des deut schen Botschafters in Paris oder des französischen Botschafters in Berlin, durch Fühlungnahme unserer Minister, wenn sie das Glück haben, einander zu tressen. Unmittelbare Verhand lungen bestehen also,- aber ich fürchte, wenn man von un mittelbarer Verhandlung spricht, denkt man in Wirklichkeit an etwas andere». Unmittelbare Verhandlung bedeutet in der Anfsassung der Männer, die diesen Ausdruck am liebsten brauchen, in Wirklichkeit „gesonderte Regelung". Man ver steht darunter, -aß zwischen Deutschland und Frankreich nach einer Aussprache zu Zweien ein festes Abkommen zustande kommen könnte, ohne -ob andere Mächte g» der Aussprache etlnebmen oder an die -ölung gebunden werden. Natürlich aust -lese Auffassung auf die von Rrtchskanzler Hitler de, ürwortete und angewandte Methode hinaus, die nach -em Abschluß von zweiseitigen Pakten abzielt. Festhalten an der Kollektiv-These Ich glaube Wirklichkeitssinn zu beweisen, wenn ich er kläre, daß wir die französische Sicherheit nicht vom europäischen Frieden trennen wollen, und wir wollen das nicht, weil wir es nicht können. Wir si.nd überzeugt, -atz keine für Frankreich besonders geschaffene Verpflichtung die Sicherheit Frankreichs verbürgen würde. Das ist die Ueberzeugung, -ie durch die oft so falsch verstandene Formel vom unteilbaren Frieden zum Ausdruck gebracht wird. Wir können tn Europa nicht gleichgültige Zuschauer bleiben. Wir sind Mitglieder des Völkerbundes. Wir sind seinen Grundsätzen und seinen Satzungen treu. Wir haben Freundschaften angeknttpst, an denen wir voll und ganz sesthalten tauch mit Moskau!). Fortsetzung siehe Seite 2 Reue Unterredung Mlug-RuWlnl Sw»Wn»«e» «Mprack» - S« «sch«» »« «tnifl,r»räsi»«nt»n R»m DU»ndere «etünonche gugendltch« Berlin, 24. Januar. Reichsminister der Justiz Dr. Gttrtner hat eine Allge« meine Verfügung über den I u g e nd st r a s v 0 l l zu g er- lassen, die in Nr. 8 der „Deutschen Justiz" bekanntgemacht wird. Danach wirb an jungen Gefangenen der Strafvollzug als Sondervollzug tn I u g e n d g e fä n g n ts s e n durchgesührt. Bis aus weiteres sind zehn Jugendgesängnisse für männliche Verurteilte und sechs Jugendgesängntss» für weibliche Verurteilte bestimmt worden. Außerdem ist fest gesetzt, in welcher Anstalt die Verurteilten der einzelnen Oberlandesgerichtsbezirke einzuweisen sind. Den Jugend- gesängnissen weist die Verfügung ausnahmslos die Verurteilten von 14 bis zu 18 Jahren, die Ver urteilten von 18 bis zu 21 Jahren mit Ausnahme der Unver. besserlichen und ausnahmsweise auch Verurteilte von 21 bis zu 25 Jahren zu, die nach dem Stande ihrer ganzen Ent wicklung sich besser zur Unterbringung im Jugendgefängnis eignen und bei denen mit einer nachhaltigen Besserung ge rechnet werben kann. Das Ziel des Jugend st rasvollzuges ist es, die künftige Haltung des jungen Gefangenen entscheidend zu beeinflussen. Ter Gefangene soll nicht verlorengehen, sondern aus den rechten Weg zurück gebracht und so gefestigt werden, daß er ein taugliches Glie der Volksgemeinschaft wird. Er wird daher im Jugendstras- vollzug mit gerechter. Strenge in fester Zucht gehalten, und muß lernen, hart gen»» sich selbst zu werden. Da mit dieser Verfügung die bisherigen landeSrecht» licht « Vorschriften auf diesem bedeutungsvollen Sonder- gebiet gegenstandslos werden, ist die Verfügung auch ein weiterer beachtlicher Schritt zur Vereinheitlichung deS deutschen Rechts. Der Führer an -ie ReichSwtrtfchaMammer Berlin, 24. Januar. Der F ü h rer n n d R c i ch s k a n z l e r hat an den Vetter der Reichswirtschastskammer folgendes Telegramm gerichtet: „Für die mir von der Feier des M. Geburtstages des Reichsbankpräsidenten Herrn Dr. Schacht von den Ver tretern -er deutschen gewerblichen Wirtschaft telegraphisch übermittelten Grüße sage ich Ihnen verbindlichsten Tank und erwidere sie mit den besten Wünschen für erfolgreiche weitere Arbeit der Reichswtrtjchaftokammer. lgez.) Adolf Hitler/ Das jugoslawtschchuloarWe Freun-schaftsa-kommen unterzeichnet Belgrad, 24. Januar. Die Unterzeichnung des jugoslawisch-bulgarischen Ab» kommens, das die Bezeichnung „Freundschaftspakt zwischen Jugoslawien und Bulgarien" trägt, erfolgte am Sonntagvormtttag durch den jugoslawischen Ministerpräsiden ten Dr. S t 0 ta d t n 0 w t t s ch und dan bulgarischen Minister« Präsidenten Dr. Kiossetwanosf im Belgrader Außen ministerium. Rom, 24. Januar. Ministerpräsident Generaloberst Göring hatte am Sonnabend in Rom mit dem italienische« Regiernngsches Mussolini im Beiseln des AnßenminiftekS Grase« Eiano eine zweistündige Unterredung, in der die Ueber» «instimmung über die in de« voransgegangene« Zusammen» ktinste« erörterte« Probleme sestgestellt und vereinhart wnrbe, «ege« dieser Frage« auch sitr die Znknnst in enger Fühlung zu bleiben. Kurz vor 18 Uhr verließen der Ministerpräsident und Frau Göring im Londerzug Rom. Mussolini war bereits vor der Ankunft Görings tn Begleitung seines Außen ministers aus dem Bahnsteig cingetrosscn. Der Duce begrüßte zunächst die mit Landesgruppenletter Ettel in Uniform an getretenen Amtswalter der Ortsgruppen Rom der Auslands organisation der NSDAP und schritt dann unter den Klängen der faschistischen Nationalhymne die Ehrenkompanie ab. — Ministerpräsident Generaloberst Göring wurde bet seiner An kunst schon vor dem Bahnhof mit tausendfältigen Heilrusen von Abordnungen aller faschistischen Vrganisativne» begrüßt. Aus dem Bahnsteig ging ihm Mussolini entgegen und begrüßte ihn mit großer Herzlichkeit. Beide begrüßten dann die OrtS- gruppenlettuiig und schritten daraus unter den Klänge» des Hvrst-Wessel-Ltedes die von der italienischen Lustwasse ge stellte Ehrenkompanie ab. Dieser gegenüber hatte» die HI und der BDM Roms vollzählig mit ihrer Fahne Aufstellung genommen. Frau Göring wurden von italienischen und beut- scheu Freunden prächtige Blumen überreicht. Zum Abschied waren ferner erschienen der Staatssekretär Im italienischen Lnstfahrtministerium, General Valle, der Kommandant des Lnstkreises Rom, General Siciliant, sowie zahlreiche hohe Offiziere des Landheercs und der Lust mässe, auch der stellvertretende Parteisekretär, der Präsekt und -er Gouverneur von Rom. der Sekretär des römischen Fascio, die Mitglieder der Denlschen Botschaft mit dem Geschäfts träger v. P l essen an der Spitze, nnd viele Mitglieder -er Deutschen Kolonie hatten sich eingcsunden. Nach einem überaus herzlichen Abschied vom italienischen Regiernngsches nnd den übrigen hohen Beamten und Würden trägern des faschistischen Italiens bestieg Generaloberst Göring mit seiner Begleitung den Zug, der sich alsbald unter den Klängen der deutschen Sdationallieder und den begeisterten Heilrufen der deutschen Jugend in Bewegung setzte. Ein offizielles Ehrengeleit begleitete den Ministerpräsidenten bis zur Grenze. wieder in Berlin Ministerpräsident Göring und Frau trafen am Sonntag um IS,48 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Pv-Zug wieder in Berlin ein. Zum Empfang hatten sich neben Staatssekretär Körner und dem Führer der Äachtstandarte „Fcldherrnhaile", Brtgadeführer Reimann, auch der italienische Botschafter Attoltco und der italienische Lustfahrtattachö, Oberstleutnant Teucci, eingesunden, die -en Ministerpräsidenten aufs herz lichste begrüßten. Ter Pakt enthält nach der Präambel nur zwei Artikel. Artikel 1 lautet: „Zwischen dem Königreich Jugoslawien und dem Königreich Bulgarien wird unverletzlicher Friede und aufrichtige sowie ewige Freundschast herrschen." Artikel 2 bestimmt, baß der Vertrag nach dem baldmöglichst in Belgrad vorzunehmenden Austausch der Ratifikations urkunden in Kraft tritt. Dem bulgarischen Ministerpräsidenten wurde, als er mit seiner Gattin am Sonntag früh tn Belgrad eintraf, ein be sonders freundschaftlicher Empfang bereitet. Die Hauptstadt hatte Flaggenschmuck in den jugoslawischen und bulgarischen Farben angelegt. Die gesamte Belgrader Presse veröffent licht anläßlich der AbkommenSuntersertigung herzlich ge haltene Artikel. Bon beute an, so schreibt das halbamtliche Blatt „Wrcme", beginne für den ganzen Balkan eine neu« Zeit. Die Sochtvaffttkataltrophe ln WA richtet neues Mell an Ventils zahlreiche Lote - G-ple-leren-e Oeltanks -tt-en -rennen-e Flüsse s t« c i« » a 1 l, *4. Januar. Die immer «och anhaltenden Re-ensälle habe« de« Ohio» jlaß ans den höchsten, jemals gemessenen Hochwasserstand von MF Meter gebracht. Gl« «eitere» «teigen de» Flusses ist v»ra«Sg«sagt. Die Zahl der Lote» beträgt bisher ö« I« de« «berlchWemmte« Städte» »nd Dörfer« »Stet ei«e Grippe »Epidemie, zahlreiche Pers»««« «»rankte« an L«nge«e«t,ünd«ng. Die B«nde»regier«»g «ntsandte 7«W« «rdeiter in die betrosse«e« Gediete zur Bergan» der Obdachlose« ««» z« RettnngSarbeiten. Da» Rote Kr«»z schickte in Zügen, Lastwagen «nd Flugzengen Arrzt», Medizin «nd Lebensmittel sowie «»Ie«« Decken. Der btsher anaerich» tetr Schade« ist «och «»übersehbar; er geht Wahrscheinlich in Hnnderte »an Milton««. In Franksort lKcntucky) versuchten 2üüü Insassen des dortigen staatlichen Zn cht Hanse s anszubrechen, nachdem das Hochwasser in -en Getängstisblock eingedrnngen war. Sie wurden jedoch durch Maschinengewehrs« «er der Turmwächter und durch die eisigen Fluten des OhioflufseS »urückgetrteben, wobei mehrere «ms Leben kamen. Der Gou» verneur ordnete schließlich die Räumung des Zuchthaufes an. Eine durch das Hochwasser verursachte Explosion mehrerer Oeltanks der Standard Oil Eo. setzte etn ganzes Häuser- viertel tn einer Länge von drei Meilen und einer Breite von einer halben Meile in Brand. Die Stichflamme schoß über lüü Meter hoch und wurde ständig von explodierenden velsässern nnd Tanks genährt. Tas brennende Oel floß auf die durch, das Hochwasser ttberslüteten Straßen und machte aus ihnen brennende Flüsse. Mindestens »2 Häuser brannten nieder, darunter zwei Fabriken. Die Feuerwehr mußte ihre Löscharbeite» von Motorbooten ans vornehmen. Dr. Schacht ba«kt. Für die überaus zahlreichen Glück« wünsche und Gaben, die Dr. Schacht zu seinem M. Geburtstag zugeganaen sind, bittet der Reichsbankpräsident, ans diesem Wege seinen herzlichsten Dank sagen zu dttrsen.
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