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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.10.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19001021020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900102102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19001021
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900102102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-10
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Sonnabend-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. Lerugsgebiihr: «stErti« 2 «t. r° dm« di- L->il r Mt. 7s «ka. DK.LreViMiNaLEni" eriLNinn «»r,-»«! du «kjied« i> Drreden und der uLLIien Umaedung, wo die Kutraami, durch na nie Bot» oder jkommuuonLre eriolat. erliaUm das BlaU an Wochentagen, die nicht au» Sonn- oder Keienage ioigen. in ivet rdeiiauSaaden »de«»« und Morgen« »ugeiiellt. Kür Rückgabe eingeiandter Schrift- siücke leine Berbindiichkcit. Kerulvrechaulchluß: »nrt l Lr. U u. »r. LOS«. Telegramm-Adresse: Sachricht»» »rr«dr«. Anreizen-LE Die Annabm« von Ankündigung» »Notar w der InulvtgeichäitSIieite und den Rebeuannadmelteüeu in DrtSden Ins NachmutagS L Ubr Soun- unü Keiertags nur Manenltra« U von Nbis'-NUKr. Du t ivainae Srund- «ile »ca. « Silben» i, B'a.. An- tündigungrn au» der Vnvaticke ZrU« 20 P,a.! die 2'vallige Zeile att, .Lingenuidt' oder au, Irrrieüc 40 Pia. Lii Nunwiern noch Sonn- und Keicr- «agen 1- dez. Llpaltige Drund»e»len M. 40 bet. m und sc> P,,. nach beiouderem Tarif. Auswärtig» Aufträge nur gegen Lorausbejaklung. Beirgbiatter werdm mit IO Lsg. berechnet. ///.'// /»-/ ^§L-/5c?/-ecr Akvrvvll-Lviätzll jstivr^rt.novikLIllUlN oilr ls.eb- eoedt SedvSod" a länüo »roriion knduell eebesssrt um! iersiN'llu'lr beseitigt änrok ckie beriikruten 8g.nit -tsrg-ili Dr. Mxsl'8 IVvi > VNßdillv», pr. 8ol>k,el>tel IS« Nit. 0.:i l7. KUnkLI-l»"!- .'».0. I'O'. k-'n^ttnortr 5.0. UIninvor>»»u1 u. Hr-tLNslt: ßM" Zalsmoniz-^poweke, Idrve«,I<»n-A., 8. Qi4»«^ün«vt IS««. Lniaaaf' Neueste Drahtberickke. Hosnachrschten. Offene Berkaiiisslellen. Miethbewohnerverein. Verein der Baiilbcamteii,! I UU AßT« ,«vv» Iplkstkt. „Ehemalige Fnßnltillerie Metz". Letzte Ferientage. Den« Fürsten Hohenlohe. ' ^--vUNüUl^ k»L. I«/W» Aernjchreib- «nd ^ernsvretli-Berichtc vom -0. Oktober. Der Krieg in China. Berlin. Zwilchen dem deutschen Botichci'ter in London Fürsten Hatz seidt und Lord Satisbnrv wurde in London am 16. Oktober durch Notenaustausch folgende Vereinbarung getroffen: Deutschland und die großbritannische Negierung, von dem Wunsche geleitet, ibre Interessen in Ebina und ibre Neckte auö den bestehenden Verträgen aufrecht zu erhalten. sind übereingokoimuen, für die beider festige Politik in Ebina nachstcliendc Gründliche zu beachten: l. Es entspricht einem gcineinianicn. dauernden internationalen Interesse, dag die an den Flüsse» und Killten Ebinas gelegenen Häfen dem Handel und jeder sonstigen erlaubten wirtb sckastlichen Thätigkeit für die Angehörigen aller ^Nationen ohne Unterschied frei und offen bleiben: beide Regierungen sind einver standen, dies ihrerseits für alles chinesische Gebiet zu beobachten, wo sie einen Einfluss ausübcn können, 2. die deutsche und die groschlitannischc Regierung wollen ilncrseits die gegenwärtige Ver- wickelnng nickt benage», um irgendwelche territorialen Vortbeile anf chinesischem Gebiete z» erlangen und ibre Politik darauf richten, den territorialen Bestand des chinesischen Reiche.! unver mindert zu erbalten, 3. sollte eine andere Macht die chinesi che» Komplikationen benagen, um unter irgendwelcher Form solche territorialen Vortbeile zn erlangen, so bebnlten beide Kontrahenten sich vor, über etwaige Schritte zur Sicherung ibrcr eigenen In- tciessen in Ehinn sich vorder untereinander zu verständige», 4. die beiden Regierungen werden diele Uebereinkunft de» übrigen be- tbeiligten Machten, insbesondere Frankreich. Italien. Java», Oesterreich-Nngarn, Rußland und den Vereinigte» Staaten von Nordamerika mittbeilen und diese cinladen, den hier niedergelegten Grundsätze» beizntreten. Berlin. „Hania" ist am 10. d. M. in Taln cingetrossen. ..Fürst Bismarck' mit den Torpedobooten „3 00. '.«l und !>2" am 20. d. M. von Tat» nach Tsingtau aeganeen. ..Knrtnrsi Friedrich Wilhelm" ist am 20 d. M. in Tsingtau eingetrofseu und be absichtigt. am 22. d. M. nach Wusiing zu gehen. New - Nork. Ein Telegramm ans Tientsin vom ll). ds. M. besagt: Nach verläßliche», wenn auch nicht offiziellen Berichten ist die Avantgarde der Verbündeten am 17. Oktober in Paotingsu ringerückt Die Stadt iit fast völlig verlasse», und es wurde lein Widerstand geleistet. Tie britische Kolonne nahm 17 Mann von den kaiserlich chinesischen Trnvven am 16. Oktober in Menanhsieii gelangen. Diele bildeten einen Obeil der AM Mann starken Trupvenabtheilung. welche ausne'andt war. die Boxer in jener Gegeno zu zerstreuen. Die Ge'niigenen behanvten. sie batten 200 Boxer gelobtet und leien aus der Rückkehr nach Patichou be griffen aewcien, als sic von der französischen Kolonne bei borren und zerstreut worden seien. Tie Engländer konsiszirten die Waisen und Pferde Vierer Leute und ließen sic dann lanlen Es wird von Läufern berichtet, daß sie auf dem Wege der Deutschen und Fran zosen viele brennende Dörfer gesehen hätten. izur Begutachtung und Vorbereitung bandelsvolitischerMaßnahme» trat gestern seine Beralhnngen beendigt. Es ist zunächst der vom § Reichsschatzamt ausgearbeitete Entwurf des Zolltarifgesetzes begut achtet worden: sonst sind die wichtigsten Pontionen. die von de» r einzelnen Kvmniissionen dem Plenum überwieicn worden sind, auch ! im Zolltarif selbst erörtert worden. Berlin. Der Reichskanzler Graf Bülow stattete heute Vor- s mittag dem russischen Botschafter Grafen v. d. Osten-Sacken einen Besuch ab. ! Berlin. Heute Mittag erfolgte durch einen Festakt die Ein- l wcibnng deS Hosmann HauieS in der Siegismnndstraße. das znm Andenken an den Ehcmikcr Wilhelm v. Hosmann errichtet ist. In der Festve»!amm!»»a bemerkie man Staatssekretär Poiadowsku, die Minister Studt und Brescld. die Leiter aller Berliner Hochichulrir. Vertreter der großen iintariviffenschastücheii und technischen Gesellschaften, viele bedeutende Gelehrte und Industrielle »nd die Wittwe »nd die Söhne des Geleierten. Kommerziciirath Holtz berichtete als Geschäfts führer des Holniann Hauses über die Gcicbichte de-Z Baudenkmals, denen Protektorat die Kasten» Friedrich übernommen hatte. Minister Stndt betonte die bedeutsame Vereiniaung von Wissen schaft und Prnris, wie sie die Deutsche Ebemische Gciellichast in sich vcrtörvcrt, »nd gedachte der lebhaste» Zänthcilaahme deS s Kaiiers an dem Werke. Ter Minister llieil'.c dann eine Anzahl Ordensvecleihnngen mit. Berlin. TaS Mitglied des Herrenhauses. Generalmajor > !a 8,iitc- der Arniee, Gras Schönburg Glauchau ist gestern Abend hier im Hotel Rohal gestorben. Leih zig. Ter bekannte Buchhändler Sladtrath Iran; Wagner ist heute gestorben. Frankfurt a. Oder. In Gegenwart des Geiieraladjiitanten Generals v. Blessen als Vertreters des Kaisers, des Prinzen und der Priiizeisin Neuß XXX. und der Stutzen der Eivil und Militär behörden. sowie zahlreicher Ehreiiaäste fand heute Mittag anr dem WilhelmSvlatze die Enthüllung des von Prof, linger modellirten Kaiier-Wilhelin-Deiitmals statt, tllach einer Am'vrache des Ober bürgermeisters Tr. Adolvb siel die Hülle, ssierau» erlolgte ein Nlindgang um das Denkmal; iodann schritt General v. Plciseii die Front der Kricgervcreine ab. Am Nachmittag findet ein Fest essen statt. Paris. Der Pariser Gcmelndeiath bot den von dem Srine- vräfekten varaelegten Budgetenkwiirf der Stadt Paris abaekelmt. da in dcniielbeii behufs Deckung der Kosten für Neubauten Stcucr- zuschlcigc in der Höhe von 11 Mill Frcs. beantragt weiden. London. Ans Pretoria wird bericht,», die telegraphische Verbstidniig zivisihen Pretoria und Johannesburg ist abgeichnitten Die Delagoa-Babn wird durch tägliche Angriffe der Buren unsicher gemacht Lord Roberts hat eine Proklamation erlasse», worin er die Ausfuhr von Waarcn aus Transvaal und dem Fre staatc mit AuSicblnß von Gold in Barren und Krieasmiinilion erlaubt. Nokobama Margiiis Ito bat die Kabinetsbildung voll endet. Die Minister Katm mW Aainamoto behalten die Porte feuille des Krieges re>v- der Marine. Die übrigen Minister ge hören zu der neuen Partei Jkn's. Homburg v. d. H. Der Kaller hörte gestern Abend den Vortrag des Ckcss des Civilkabinets Dr. v. LiicaniiS und beute früh den Vortrag des Kriegsmiiiisters Generals d. I. v. Goßler. — Generalmaior v. Villaume, Abtheilungschef im Militärlabinet, ist hier eingetrofseu. H omburg v. d. H ö h c. Der Kaiser ließ sich beute durch General v. Villaume die Manmchnsteii des hier in Garustvii liegenden Bataillons vom Füsilier-Regiment Nr. 80 voriühren die die, Winter-Uniformen der verschiedenen Waffengattungen der nach China entsandten Dnivven aiiaelegr batten. Kiel. Prinz und Prinzeisin Heinrich von Preußen sind heute Vormittag 1t)>/s Ubr hier wieder eingetrofseu. Berlin. Der bisherige Reichskanzler Fürst Hohenlohe ge denkt Ansang November nach Berlin ziirückiukehrcii »nddie Amts- geichäste keinem 'Nachfolger offiziell zu übergeben. Zain Staat-s- lekretär des Auswärtigen ist der bisherige Uiiterstaalsiekretär Frei herr v. Richthosen auseriehen. — Der wirtliichaitliche Ansichiisz OertUcheö »nd Dächssskircs. Dresden. 20 Oktober. —" Tie Beiserung im Veiinde» Tr. Majestät des Königs schreitet in erirenticher Weise iort: er bat in der vergangenen Nacht mit geringer Unterbrechung gut geschlaien. — * Aus den amtlichen B ekanntma ch u n g e n. Nack 8 IJOe der Gewerbeordnung muß den in vsienen Verkaufs- stellen und den dazu aebörigen Schreibstuben lKoniorciij und Lagerräumen beichäsligten Gebissen. Lehrlingen und Arbeitern nach Beendigung der täglichen Aibeilszeit eine ununterbrochene Riihevause von >6 Stniide», in Ge'chästen. in denen 2 oder mehr Gehilfen oder Lehrlinge beschäftigt werden, von mindestens 1l Stunden gewährt werden. Hiervon sind alljährlich folgende Dane ausgenommen: .4. in allen offenen Veikaiis-sstellen. loweit nicht nnler 11. 6 »nd l> besondere Bestimmungen getroste» wo,den sind: die Sonnabende vor dem Palmioimtag. vor Ostern und Pfingsten, der letzte Werktag vor dem Hobe» Neujahr, dem Eharireitag. vor Himmellaliit, vor dem Resoriiiationsleste und vor Neujahr, die lekwn 12 Werktage vor Weihnachten und die dreien 12 Tagen voraiisgeheiide» 10 Sonnabende: R. in Cigarren- und Tabal handiungen: die letzten 30 Werktage im Jahre: 0. in Pflanzen und Blumenhaiidlniigen: II Sonnabende hintereinander vom l. Mär; ab. der Sonnabend vor Pfingsten und die beiden letzten Wochentage vor dem 2l. Juni, die vier letzten Sonnabende und der Donnerstag und Freitag vor dem Tvdtersteste, die letzten 10 Wochentage vor Neuiahr: I>. in Galanterie- und Spiel- waarenhandlniigen: Tie unter IL benannten 3 Sonnabende und -ä Werklaae und außerdem die letzten 22 Werktage vor Weih nachien Nach ö l'M der Gewerbeordnung müssen offene Ver kaufsstellen von 0 ll!» Abends bis '» Uhr Morgeiw geicklossen gebasten werden. Es dürstn jedoch an folgenden 40 Tagen ostene Verkaufsstellen bis 'Abends lO Uhr geöstnct gehalten werden: I. Alle osteiien VertansssteUen »oweit nicht unter U. (1 und O bc iondere Bestimmungen getrosten worden sind: an den oben unter F auigenlkrten Tagen und außerdem an den 10 ersten Sonnabenden im Iabre: 41 Cigarren- und Tabakhandlungen: an alle» Sonnabenden vom 1. 'Avril bis Weihnachten und an den beiden lenken Wochentagen vor Weihnachten: 6. Pflanzen und Blumeiihaiidliingen: an den vben unter L ausgesührten 30 Tagen, außerdem an den lO ersten, ionst noch in die Monate Januar. Februar »nd Mai aiii Sonnabende fallenden Werktagen. 4>. in Galanterie- und Spieiwaarenhandlungen an den oben^unter 11 genannten 30 Tagen und außerdem an den 10 ersten Sonn abenden im Jahre. Die Festsetzung weiterer Ausnahmen für ein zelne Kelchnstszweige bleibt Vorbehalten. — Ter vornialige hiesige Senator Earl Wilhelm Göttlich Wils hat durch Testament vom LN August 1807 eine Stillung errichtet, nach der die Zinsen eines Kapitals von ilisoriinglich :lOM Tbalern unverzinslichen Darlehen a» drei durch Unglüctssälle herabgekommene bedürftige hiesige Bürger znm 'Ankäufe des zur Betreibung ihrer Prosession iiötbigei! Maienals oder Fabrikats verwendet werden sollen. Un veiheiiatbetk und kinderlose Bnraer sind jedoch von dieier Unter stützung ansaeichlvsten". Die letzt verfügbaren Zinsen betragen Ls, Nit 73 Big. Bürger, weiche sich um eine Unterstützung aus dieiem Zinienertrage bewerben wollen, mögen ihre Gcluche bis Ende dieics ?Nonaks unter Bestuguiig ihres Bürger und Ein wobnericheines in der Kanzlei des Armenamtes — Landhaus straße 7. 1. Ctg. — einreiche». —" Der A l l gen: c i n e M i e t l> b ew o h n erv erein hielt gestern Abend im ..Bürgeikasillo" eine gut besuchte Mitglieder Versammlung ab. deren TageSoidmmg als Hauprgegenstand einen 'Alltrag des Vorstandes benialich der nächsten Stadtverordneten- wählen verzelchiietc. Die Vcr'aiiimllliia beschloß nach längerer j Debatte nl der Wal'lanslchnß wird beauftragt, gegen dic Wahl des > Herrn Bannicisters Hartwig zum Stadtverordneten mit allen zu ! lästigen '.stc'iktclil au;l>kälilvien. b, ihn jedoch zu ermächtigen, die ^ Wahlverliandinilgell in dieiem Sinne nach beitem Ermeilen und freier Enttcblleßlllig zu leiten mit der Beichrcinkuug. daß Herr > Hartwig aus die ' Liste des Vereins unbedingt nicht komme. !e> damit den Beschluß der letzten Mitgliederversammlung für er- ! ledigt zu erklären. Ein weiterer aus der Mitte der Versammlung z gestellter Antrag, den Wahlaufruf in einer Voistcmdssitznng zu j entwerfen, wurde angenommen. — lieber den Enkwurl eines neuen Thätigkeils-Prograiums des Vereins erstattete Herr Dr. Scheven ! das einleitende Referat, doch vcimochle die Veriammlnng hei dem j Umiaiiae des Entwnrscs wegen der vorgerückten Slnnde in eine- Eilizelheiaüulllg nicht eiuzutreten. Ter Entwurf ist in Druck ge- i legt und zunächst etwaigen Wünschen und Verbesserungen dazu ! aus den Kreiien der Mitglieder entgegenzusehe». — Zu dem ! heutigen Kongreß der Miethhewolmervereine in Leipzig sind vom I Verein I Delegirte eniiandt worden. —' Am Doniierslag iprach im „Verei^n der Bank beamte n" .Herr Ernst Helwig. Prokurist der Sächsischen Boden- , kreditanstait. über das Thema ...Hnvotbekenbanken und Hnvothckcn gel'chäste". Der Redner aab als Einleitung einen historiichen und ltatiststcben lleberblick über die Entwickelung der Bodenkrcdit Gescllichasten aller enrovallchen Länder und beleuchtete dann weziellcr die Entiiehnilg und Ausbildung der H»potheken-Akticn- ba»ken in Denkichland, indem er ans seiner reichen Erfahrung die Wiistamleit dieses !o lvesenilichen Faktors im wirthschastiichen Lebe» de: 'Neuzeit ichilderte. Nach Schluß des Borttags bcant wartete der Redner in ausführlicher Weiic verichiedene Anfragen Knust «nd Wissenschaft. -s* Wochensvielvlan der Kö»!gl. Hoftheaier. Odern Haus. Sonntag: ,.Oberon" : Montag: ,.Ter Wild schütz" ; TlenStag: „Hans Heilmg"; Msttmoch: „Ter Bajazzo", „Hänicl »nd Grete!": Donnerstag: „Tannhällier": Ficitaa: 1. Siiifonie-Concett tSerie ö>: Sonnabend: „Kain", „Tie Ab reise": Sonntag: Neu ernstudirt: „Das Nachtlager zu Granada". — Schauspielhaus: Soinitag: „Heinrich von Kleist": Montag: .Johannisfener": Dienstag: „Heinrich von Kleist": Mittwoch: „Johannisfener": Donnerstag: „Matta Stuart": Freitag: „Die Welt, in der man sich langweilt": Sonnabend: „Der Talisman". „Rita". Frl. Laue als Gast: Sonntag: Für die Montags-Abonnenten des 29. Oktober. Zum ersten Achte: „Ter Großkaufnianir." 4* Vor einigen Tagen ist hier der Preußische Oberst a. D. Eduard Freiherr v. Beaulieu - Ai areoun a h, oldeublligischer Kammerherr, im Alter von beinahe 83 Jahren gestorben. Als junger Manu hat er in Weimar in e nein von Gvekhc armn- girten Maslenzug milgewirlt Er ist jedenfalls einer der lebten gewest», die Goethe noch persönlich gekannt habe». 7* TaS Berliner Schöffengericht l v r ach Paul H ehle und Julius Rudenberg von der Anklage wegen Beschimpfung des Andenkens von Franz v. Dingelstedt, begangen durch die von Hryse im Tezemberhest veröffentlichten Jlige»derl»»cr»nien frei, dn der Nachweis nicht eihrackt lei, daß die hehanptetcn Thatlachen unwahr und wider besseres Wissen nnfgestellt seien, und da den Angeklagten die Absicht und das Bewußtsein der Beleidigung gefehlt Kobe. Leiste Kerie»tas,e. Jnnsbruck-Frrnstein. Das Ende der Ferien war gekommen, noch zwei Tage reibest und dann „lebt wohl. >hr Berge, ihr geliebten Tuffe»!" er Atkeni der Natur lockt mich zum letzten Male in die Berge zum Genieße», znm Allslilheu und rum Bummel». Allo, adieu, liebeS Innsbruck, es gebt mit dem Bummelzug, um meinem Aus flug auch äußerlich das bestimmende Ehciinkie>1Mvn zu gebe», nach dem einsamen Teils. Das Guadtiikirchlelii am dem Birkeuberg winkt so einladend, die liebliche Taimaballerbiirg öffnet so verführerisch ihre gastliche» P'vrkcn für den müden Wanderer, aber nein, nickst Kirchlein, nickt Burg nicht Freundschaft kann mich Hallen, ich werfe mich in Tests in die weichen Sammetvolster eines schönen offenen Postwagens, der Schwager treibt die Rosse an. hinaus ui die von der letzte» Sonne belchiencilen Tiroler Berge, und bald bin ich ans der Höhe der Landstraße. Tief unter mir auf der anderen Seite stießt de, Inn in seiner Hellen Aauamarin- Färbung. die hier und da druck Vincke und dunkle Föhren grüßend herausleuchlet. Das Kloster StamS schaut mit seiner vielsenstrigen Front, den dicken Thürme». gleich einer Festung zu mir herüber, protzig und feist, fast ebenso dick und wohlgepsiegt ww der Plämonstratenscr Pater, der in einem eleganten Wagen stolz an mir vorüberlährt. O. sie haben einen herrlichen Wein da drüben in dem dunklen Klosterkeller. ans den die Herren Geistlich''» rast stolzer sind als aus ihr Kloster selbst, obgleich dies eines der reichsten lind ansgedehntesten in ganz Tirol ist' bis hinaus in die grünen Almen verliert es sich, denn dort siegt eingebettet ein sckstoßartigeS Gebäude, die Almivirthschaft deS Kiösters. Hie, weiden die Patres öfter lustig und feucht-sroblicb, vergessen die Gelntwe vcr Armulk, Enthaltsamkeit, der Keuschheit, und mancher laute Juchzer und manch' keckes Zötlcin springt Uber die frommen Lippe». Von den Almen rings umher, den »»gemähte» Äikl'en, wehr ein erg nickender Dust. Tie Herbstzeitlose ist in reicher Anzahl über die breiten dunkelgrünen Teppiche gestreut: da? Auge erfreut sich an dem zarte» Violett ihres schlanke» Blumenkelches, ohne au das Böse ihres Innern zu denken, aber giftig ist die zeitlose Dame, denn selbst dos weidende Vieh geht ihr vorsichtig aus dein Wege. Aus den Spalieren der reinlicben. malerischen Hänschen lacken aus dunklen Laubgittern die roihivanglgeu Pfirsichen, die goldgelben Aprikosen, die hcrülunlen Tiroler Acpscl, die in ihrer Wachs schönheit zum Abdrecken locken: der ganze Fabttveg ist eingeiäumt mit purpurfarbenen Ebereschen, hinter denen sich sonnenbeschienen die kolossalen Wände deS Obermiming hinzielic». überragt von dem mächiigen Haupt der bohcn Munde. Die Beleuchtung der Berge wird immer »rtensiver. immer mehr röthcn sich die Wangen der alten sonst so ginnen, gesliengen Herren: ich fahre, von Gold und Purpur übergosseu. im schönsten Alpenglühen bergab. Ein mäch tiger Wald mit hällierhohen Fichten iilmmt mich auf: cs flüstert und raulcht. es raunt und rinnt darin gcheinmitzvoll und märchen haft. Hier dämmert es schon, ein langer duitigcr Schleier wallt liercilS nächtlglich um B»ich und Baum. 'Als ick den Wald ver lasse, steigt hinter den hohe» Gebirgswänden. die wieder in steiner ner Starrheit vor mir sich ausdehnen, dieMondessichcl auf, silbern die Spitzen veil listend, die »och vor Kurzem in Gold und Purpur lenchrelcii — das siwerglcuie Atter nach der rothwangigen Jugend ! Ain Wege siebt ein Kreuz, zw ichen mächtigen Linden bebt es sich dunkel von dem erleuchteten.Hintergründe ab. ei» künstlerisch schön geichnitztes Eliristilsbitd sendet sein liebendes Auge dem Himmel zu. der es not einer Mondglorie »mleuchiet. zwilchen die Dornen die mildeslen Mürben des Lichtes eilifteckitend und so einen Heiligenschein um das göttliche Tiilderaiitsttz legt, schöner als Raphael um das Haupt seiner herrlichen Madonnen. Die 'Nacht ist hcreingcbroche». ich bin in Nassercith. Am andere» Morgen, noch im Finstern, siebe ich schon ans dem Platz vor dem Postha»ie. '.lischt einmal die Hühner sind wach: selbst die Sonne schläft noch. Grau liegt cS ani den Bergen, ein kühler Wind streicht über die leuchten, »och »»gemähten Wiesen, den Tust der Alpeiikränter ;n mir hcrübertragend. Nach einer halbstündigen Wanderung ans der breiten Landstraße guckt endlich Frau Sonne ans dem HinimelSsenster. Ihr Antlitz sehe ich nicht, denn eS ist noch Himer den Höhen versteckt, nur als Herold iendet sie eine» lichte» Schein, der die höchste» Spitzen und Zacken der Berge vergoldet — ein rosig frischer Mvrgcngruß der erwachenden Schöps»»»! Nn» wird cs auch wärmer: rings um mich erwacht das bis dahin schlummernde Leben. Eine Blaumeise vicvt: mit breitem Flügelschlag schwebt ein Raubvogel nach dem Dorf — das Morden beginnt. 'Ans der Ferne klingt die Axt des Baumsällcrs: ein schwarzes Eichhörnchen knickt über den Weg. hält einen Moment innc, spitzt das seine Ohr. dann verschwindet es im Walde, um im nächste» Moment aus hohem Fichteustamme dem einsamen Wanderer uachzustauiicir. Der schreitet rüstig vorwärts in dem reizlosen Thale, i» das die hohen Wände des Wanneck hereinichaucn. Still und feierlich ist es. wie in einem großen GotteShanic. schöner als in dem kleinen grauen Gemäuer mit dem spitzen Thurm, aus -dem ein dünnes Glockenstimmchen zur ersten Frühmesse ruft. Hinter einer kurze» Biegung, au' mäßiger Anhöhe lugt jetzt ei» kleines ichlvßähilliches Gebäude hervor, mit einen, schlanken Thurm, modern aus Quader,.einen und braunem Gebälk. Daneben
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