Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 18.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190610181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19061018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19061018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1906
- Monat1906-10
- Tag1906-10-18
- Monat1906-10
- Jahr1906
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.10.1906
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
' ' c «r. »»8. D-nnerst-g. »eu »8. Oktober »VO«. ». Jair»«»,- ZVWZMWZM I! Unabhöngiges Tageblatt für Wahrheit, Recht «.Freiheit Inserate werden die6gespaIt-Pctitzeile od. derenRaum mit 18 ck» Reklamen mit 80 4 die Zeile berechn., b, Wiederh, bedeut, Rabatt. Buchdruckerei, Redaktion und Geschäftsstelle r Dresden» Pillnitzrr Strafte 48. — Fernsprecher Nr. 1366. Die Fraktionen im Neichstage. Irr vier Wochen nimmt der Reichstag seine Arbeiten wieder ans; die Tage vor Weihnachten werden nicht allzu ruhig verlaufen, da sowohl die Kolonialmißwirtschaft wie die Fleischteuerung Anlaß zu heftigen Debatten geben wer den. Die Gesetze dagegen, die in der Kommission vorbe- raten sind, werden nur wenig Zeit in Anspruch nehmen, wenn sie auch sehr tiefgreifend sind (Versicherungsvertrag, Hilfskassen, Befähigungsnachweis für das Baugewerbe usw.). Bei der Aufnahme der parlamentarischen Arbeiten richtet sich unwillkürlich der Blick ans die Zusammensetzung des Reichstages', man fragt nach den einzelnen Fraktionen und ihren Führern, nach der Stellung zu anderen Parteien und zur Regierung, weshalb wir auf Wunsch vieler Leser in den nächsten Tagen eine gedrängte Uebersicht über die einzelnen Fraktionen geben wollen. Bei der Reichstagser- vfsnnng setzte sich dieser zusammen aus 104 vom Zentrum, LI Sozialdemokraten, 62 Konservativen, 60 Nationallibe ralen, 21 der freisinnigen Volkspartei, 19 der deutschen Reichspartei, 16 Polen, 11 Antisemiten verschiedener Schattierung, 10 Elsaß-Lothringern, 9 der freisinnigen Ver einigung, 6 der deutschen Volkspartei und einer Anzahl Wilden und Fraktionslosen. An dieser Zusammensetzung l>at sich seither nichts wesentliches geändert; wohl haben einige Fraktionen ein paar Maildate verloren, aber auch solche wieder gewonnen; die Sozialdemokratie hat drei Ver luste und keinen Gewinn, das Zentrum einen Verlust in Obcrschlesien und einen Gewinn in Tonaueschingcn; die freisinnige Vvlkspartei verlor drei Mandate und gewann eins; die Nationalliberalen verloren zwei und gelvannen zwei. An dem Grundcharakter der Zusammensetzung des Reichstages ist nichts geändert. 1. Tie Zcntrnmsfrattion. Beginnen wir mit der ersten und größten Fraktion, so steht das Zentrum an der Spitze, das deshalb auch den Neich-stagspräsidenten in der Person des Grafen Ballestrem stellt. Er gehört der Fraktion gar nicht mehr an, nimmt auch an den Fraktionssitzungen nicht teil, ist aber selbst verständlich Zentrumsmann seit jungen Jahren. Daß ec sein Amt wie nicht leicht ein zweiter ausfüllt, darüber ist der ganze Reichstag einig. Leider hat er schon jetzt wiederholt sehr deutlich sich dahin ausgesprochen, daß er nach Ablauf dieser Legislaturperiode sich Ruhe gönnen und kein Mandat mehr annehmen will. So sehr inan dies bei den 72 Jah ren des erfahrenen Präsidenten begreiflich findet, ebenso sehr wird man diesen Entschluß im Zentrum und im Reichs tage bedauern. Man fragt sich auch in weiten Kreisen, wer dann Präsident werden soll, und man hört die Namen Frei herr von Härtling und Dr. Spahn nenneil. Ersterer ist 63 Jahre alt, lind Dr. Spahn ioar bereits 1896 bis 1898 zwei tes Vizepräsident des Reichstages. Allein diese Sorge küm mert uns nicht; wir müssen nur darnach trachten, daß das Zentrum iin Jahre 1908 wieder die stärkste Fraktion wird, dann wird sich alles weitere von selbst ergeben. Diesen Herbst nun dürfte freilich das Zentrum einen nicht unerheb lichen Zuwachs erhalten. In den Neichslanden hat man die Zentrnmsfahnq entrollt. Tie Bezirkstagswahlen senden unter dieser Parole statt, und jene Elsaß-Lothringer, die bisher noch als eine selbständige Gruppe auftraten und sich elsaß-lothringische Laudcspartei nannten, sind null im Zen trum ausgegangen. Sieben Abgeordnete dieser Richtung saßen seither im Reichstage; sie standen mit der Zentrums fraktion wohl im Kartell bezüglich der Besetzung der Konr- missioncn, aber im Fraktionsverband selbst waren sie nicht. Die Konsequenz der Veränderung in den Reichslanden dürfte mm ergeben, daß diese sieben Abgeordneten sich ohne weiteres der Zentrumsfraktion anschließen und somit diese auf 110 Abgeordnete anwächst. Einer freundlichen Aus nahme dürfen sie versichert sein. Tie Zentrumsfraktion besitzt in ihren Reihen eine ganze Anzahl hervorragend tüchtiger Arbeitskräfte, die Na men sind bekannt. Aber es dies auch sehr erforderlich. Bei ihrer Stärke muß sie viele Redner und Referenten stellen; sic muß zu jeder Frage Stellung nehmen, wo eine kleine Partei sich ausschließen kann. Die Hauptlast bringen die vielen Referate mit sich. Das Zentrum trägt einen sehr hohen Teil der Verantwortung für die Reichsgesctze; den größten Einfluß auf die Gestaltung derselben hat zweifels ohne der Referent; schon deshalb fallen so viele Berichte an das Zentrum, daß diese gut und gediegen ausfallen, hat bei mehr als einem Anlaß selbst die gegnerische Presse aus gesprochen. Wie bequem und angenehm lmt es dagegen zum Beispiel die Sozialdemokratie. Als bloße Oppositions partei ist sie von fast allen Referaten, die so viel Arbeit kosten, befreit. Aber das Zentrum leistet diese Arbeit im Interesse des Volkes gern, die Fraktion wünscht nur, daß die Wähler immer recht tüchtige Arbeitskräfte nach Berlin senden mögen. An der Spitze der Fraktion steht der ver dienstvolle Graf von Hompesch, zweiter Vorsitzender ist Prä lat Dr. Schädler, dritter Vorsitzender ist Oberlandesgerichts präsident Dr. Spiahn und vierter Vorsitzender ist Landge richtsrat Gröber. Ter Vorstand der Fraktion setzt sich aus Abgeordneten aller Landesteile zusammen; es dürfte wohl in diesem Herbste ein Elsaß-Lothringer in diesen neu be rufen werden. Einen Fraktionszwang keimt das Zentrum nicht; cs ist freilich ganz selbstverständlich, daß in allen prin zipiellen Fragen das Zentrum geschlossen stimmt, weil alle Abgeordneten auf grnnd dieses Programms gewählt wur den. Aber sonst herrscht volle Freiheit. Die Fraktions sitzungen haben freilich den ersten Zweck, eine Einheitlichkeit im Handeln herbeizuführen und in der Regel gelingt dieses auch, aber niemand wird wegen seiner abweichenden An sichten scheel angesehen. In der Zentrumsfraktion herrscht das vollendet demokratische Prinzip; da gilt nicht Stand, Adel und Beruf, sondern die Arbeitskraft und Fähigkeit. Wer den besten Vorschlag macht, erhält Gefolgschaft. Keine Fraktion ist so sehr demokratisch wie die Zentrumsfraktion; wenn ein Prinz oder ein Graf spricht, hat dies nicht mehr Einfluß, als wenn ein einfacher bayrischer Bauersmann oder ein Arbeiter das Woick ergreift. Die Zentrumsfraktion ist auch das getreueste Abbild des deutschen Volkes; sie umfaßt alle Stände und Volks kreise. Keine zweite Fraktion weist eine solche glückliche Mischung auf. Adel und Geistlichkeit, Gelehrte und Be amte, Landwirtschaft und Handwerk, Kaufmann und Ar beiter, freie Berufe aller Art sind hier vertreten. So finden wir folgende Znsammensetznng nach Bernsen: Landwirt schaft 20, Gewerbe 3, Handel und Verkehr 4, Vertvaltungs- beamte 6, Richter 20, NechtsaiNvälte 8, Kommunalbeamte 8, Privatbeamte 1, Geistliche 18, Professoren und Lehrer 3, Schriftsteller 6, Arbeiter 1, Rentiers 6. Gerade diese Mi schung ist der beste Beweis, daß nicht einseitige Standes- interesseN hier vertreten werden, sondern daß das allge meine Wohl zur Geltung komuitl So ist die Zentrums fraktion in der Tat die beste Volkspartei, die man sich den ken kann. Daraus ergibt sich auch ganz von selbst ihre Haltung zur Negierung. Die Zentrumsfraktion ist keine Regie rungspartei, sie ist vielmehr vollkommen frei und unab hängig. Alle Gesetzcsvorlagen prüft sie ganz objektiv und ! rinbefangen und fragt stets mir: Was nützt dem Volke und dein Reiche? Nicht der Negierung zu lieb, nicht derselben zu leid, erfolgt die Stellungnahme, nur das Volkswohl ist Richtschnur. Diese ganz unabhängige Stellung allein ge stattet es dem Zentrum, bald nach rechts, bald nach links eine Mehrlieit zu bilden und in diesem Sinne ist das Zen- trum die ausscksiaggebende Partei. Allerdings kann auch sehr leicht gegen das Zentrum eine Mehrheit sich bilden. Tie Zentrumsfraktion ist auch nicht konfessionell, sondern ganz politisch, derzeit gehören vier Protestanten ans Hanno ver derselben an und nehmen an allen Fraktionssitzungen teil; von nichts sind sie ausgeschlossen. So bietet die Zen» trnmsfraktion die beste Gewähr dafür, daß sie eine gute Po litik leistet, und so wird es stets sein, so lange sie im Geiste Windthorsts eine echt christliche Voltspartei bleibt. Alle Zentrnmsabgeordncten sind einig in dem Streben, diesen Geist zu erhalten znin Wohle des Vaterlandes und seiner Glieder! Politische Rundschau Dresden, den 17. Oktober 1906. — Tie feierliche Enthüllung des Kaiser-Wilhelm- Denkmals fand am Dienstag vor der Universität in Bonn statt. Anwesend nxiren n. a. der Kultusminister, der Ober präsident, der Lehrkörper der Universität, die Vertreter d,r Studcntensclnft und die Spitzen der Behörden. Kurz vor 12 Uhr erschien der Kaiser mit dein Prinzen August Wilhelm und das Herzogspaar von Kobnrg. Oberbürgermeister Spiritus hielt eine Ansprache, die in dem Wunsch gipfelte, daß der Aufblick zu dem Bilde des Einigers Deutschlands alle kommenden Geschlechter deutscher Mnsensöhne an das Ideal der Vaterlandsliebe und Königstreue gemahnen möge. — Um 21^. Uhr traf der Dampfer „König Friedrich August" vor Helgoland ein und landete um Uhr nach prachtvoller Fahrt. Der König von Sachsen wurde in einem Marineboot abgeholt und ging direkt durch den Tunnel auf das Oberland, während die anderen Teilnehmer die Insel besichtigten. Um 6 Uhr ging es wieder an Bord zurück, wo ein Tiner stattfand, lieber Nacht blieb das Schiff vor Helgoland. Tie See ist unruhig, der Wind ziemlich heftig. — Tie Hastcntlassnng des Majors Fischer erregt großes Aufsehen, zumal man erfährt, daß auch das ge samte Strafverfahren eingestellt ist; nur das ehrengericht liche Verfahren schwebt noch und soll nach unseren Infor mationen mit dem schlichten Abschied des Majors endigen. Bekanntlich ist seinerzeit die Verhaftung erfolgt wegen des Verdachtes der Bestechung; Frau v. Tippelskirch hat einem Offizier der Großlichterfevlder Kadettenanstalt entsprechende Mitteilungen gemacht, der daraufhin Anzeige erstattete. Ende Juli erfolgte die Verhaftung, die nahezu drei Monate anhielt. Allgemein hat es enttäuscht, daß die Untersuchung?- Haft so lange dauerte. Im Militärstrafprozeß liegt die Entscheidung über die Verhängung der Untersuchungshaft bei dem Gerichtsherrn, einem hohen Offizier. Er weiß, welche Wirkung die Verhaftung eines Majors für ihn haben, welchen Eindruck sie auf die Bevölkerung machen muß. Jedermann nahm an. nur der zwingendste Verdacht könne eine solche Maßregel veranlassen und rechtfertigen. Cie machte überall in Deutschland und über die deutschen Grenzen hinaus das größte Aufsehen. In der ausländischen Presse sprach man schon von einem Panama der Militär verwaltung. Und jetzt erweist sich, daß der Verdacht hin fällig nxir, daß man Missetaten gesucht, aber nicht gefunden hat. Die „Nordd. Allg. Ztg." hat am 4. August geschrieben, der Major Fischer sei „unter dem Verdacht der Bestechlich em 75. Geburtstage Kaiser Friedrichs. 1831 — 18. Oktober — 1906. (Nachdruck verboten). Dem Helden gilt's. der kühn das Schwert geschwungen Und Deutschlands Einheit freudig mit erbaut, Der van des Sieges Lorbeerkranz umschlungen Ins Land der Zukunft freudig hat geschaut! Er. der vor Wörth und Wcißenburg gestanden Ban der Kanonen Wutgcbrüll umdräut, Den man geliebt, geehrt in deutschen Landen, Ihm gilt es heut'I Dem Fürsten gilt's, der früh ins Grab gegangen, Dem Kaiser, der den Frieden sich erkor . . . Er ging von uns . . . Die Totenglocken klangen. Und um die Träume spann der Trauerflor. Und alle Hoffnungen. — sie welkten müde Im klagend dumpfen, bangen Grabgeläut . . . Dem, dessen Angedenken lebt im Liede, Ihm gilt eS heut'! Dem Dulder gilt es, der in bangen Schmerzen Gelitten hat, eh' ihn der Tod befreit! — Dem Menschen gilt es. dem die Menschenherzen Entgegenflogen voll von Freudigkeit! Ihm gilt es. den noch heut' mit lauten Schlägen DaS treu» Herz zu achten uns gebeut, DaS, wie in Sehnsucht sich ihm drängt entgegen . . . Ihm gilt eS heut'! Du bist nicht mehr, daß wir der Liebe Reiser Dir siechten können um daS hohe Haupt! Du gingst von uns, du edler Friedenskaiser! Ein tückisch Leiden hat dich un« geraubt! Wir aber denken dein in alter Treue, Die auf dein Grab dir LiebeSrosen streut. Daß sich im Tode noch dein Herz dran freue. Dir gilt eS heut'! Spiritismus und Wissenschaft. i. ' „Für ein Opfer des Spiritismus, eine Tome ans besseren Ständen, bitte ich dringend um Hilfe. Dieselbe hat durch den Spiritismus viel Geld für immer und vorläufig auch den Verstand verloren und ist nervös völlig zerrüttet:" so und ähnlich lauten manche Annoncen, die durch die Zeitungen zu laufe» anfangen und dentlicku'r als lange Ausführungen die Verderblichkeit der Umtriebe des Spiri tismus dartun. Es ist ztvar ein alter Erfahrnngssatz, daß die Dummen nicht alle werden und man könnte schließlich sich trösten mit dem Gedanken, daß, wenn einer um jeden Preis betrogen sein will, man ihn ruhig seinem Schicksal überlassen solle, bis er durch Schaden klug würde, wenn nicht eben die Sache eine Aiisdehmnig annehme, tvclche sie als soziale Gefahr er scheinen läßt. Freilich, einen verrannten Spiritisten von der Un richtigkeit des Spiritismus überzeugen zu wollen, ist aus sichtslos. Diese Leutchen haben sich mit einem Panzer um geben, stärker als alle Kruppschen Stahlpanzer, durch die kein Geschoß hindnrchdringt. Und dieser undurchdringliche Schutzpanzer der Spiritisten gegen alle Bctvcisfllhrnng ist ihre eigenartige Denkweise. Alle Entlarvungen von Medien als Betrüger, von der Entlarvung des Mediums Bastian durch den Erzherzog Johann in Wien bis zu der Ent larvung des Blumenmediums Anna Rothe in Berlin im Jahre 1902 beweisen nichts in den Augen jener, die be- trogen sein wollen. Denn mit felsenfestem Glauben sagen sic: möglich und zugegeben, daß dies oder jenes Medium an dem Tage, wo es entlarvt wurde, betrogen hat, aber da mit sei doch noch nicht bewiesen, daß das Medium immer be trogen habe. Zu welchen Entschuldigungen diese Logik sich vei-steigt, zeigt die Beurteilung des Falles Rothe in spiri tistischen Kreisen. Als diese in der Sitzung am 1. März 1902 entlarvt wurde, fand man unter ihren Kleidern in einer Art Sack: 163 Blumen, 3 Apfelsinen und 2 Zitronen. Die Logik des gesunden Menschent>ersta»des schloß auf Taschenspielerei, die Logik der Spiritisten dagegen, daß diese im Unterrock der Rothe gefundenen Blumen von ge hässigen Geistern hiueingehert worden seien, um diese zir blamieren, oder gar, es seien der Rothe in der Angst diese Blumen als Art von Erkremcnten abgcgangen. Diese Logik, die nur Spiritisten von höchster Verrannt- heit einlenchten wird, sonst aber niemanden, hat sogar zur Rechtfertigung entlarvter Medien eine eigene Theorie er funden, die sogenannte „Transformations"-Theorie. Be kanntlich lassen die Medien in ihren „Sitzungen" ihrem gläubigen Pnbliko alle möglichen Geister Verstorbener er scheinen. Nicht bloß ettva die Geister verstorbener Ange hörigen, wie einig eine Großmutter oder eine Urgroßmutter, auch gcscksichtliche Persönlichkeiten wie Napoleon I., Lud wig II. von Bayern werden gerne von Spiritisten zu sehen gewünscht und sind so höflich, solchen Wünschen mit größter Bereitwilligkeit nachzukommen. Freilich, als einige Ztoeifler an der Echtheit der Geister herzhaft zngriffen und den Geist am Kragen packten, l-attcn sie, ganz wie sie er wartet, als Licht gemacht wurde, das Medium in den Fäu sten. Dock) die spiritistische Logik weiß sich zu helfen. Der Geist, der erschien, so lautet die brillante Ausrede, brauchte doch, um sichtbar werden zu können, Stoff (Materie) und diesen nahm er halt von dem — Medium. In den, Augen blick der Erscheinung waren daher Geist und Medium ein
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite