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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 17.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186012171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601217
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 1431-1432 in der Vorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-17
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 17.12.1860
- Autor
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I n, Tageblatt. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königs. GerichtSämter ünd' ^ der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 1860. 285. Montag, den 17. December. Erscheint jeden Wochentag früh 8 Uhr. Inserate wer den bi« Nachmittags 3 Uhr für die »8chfi- «rscheinende Nummer ' angenommen. deren Raum mit S Pf. ' berechnet. .--all PI»''! / Freiberger Anzeiger^ und gesp-Stevt M«e oder Taqesgeschichle. Brand, 14. December. Abermals naht das heilige Weih- nachtKfest mit seinen frommen Psalmen, mit seinem freundlichstrahlcn- Len Lichtglanze nnd mit seinen irdischen und himmlischen Gaben. Wie nun der Allerbarmer im Himmel seinen Menschenkindern in Christo den erhabensten Lehrer der Wahrheit, den besten Führer zur Gerechtigkeit, und einen ewigen Erlöser und Tröster in Noth und Tod an jenem heiligen Tage schenkte: so suchen auch christ liche Eltern nach alter gemüthlicher Sitte ihre Kmder durch ange messene Gaben zu erfreuen, um sie dadurch auf das höchste Ge schenk des Himmels aufmerksam zu machen. Leider wird aber an diesem Weihnachtsfeste auf dem dürftigen Tische mancher Armen kein Lichlerbaum brennen und manche unserer unbemittelten Schul kinder werden vergeblich ihre Händchen ausstrcckcn nach einer wenn auch noch so kleinen Festgabe. Denn der Druck der Armuth lastet schwer auf manchem Vater- und Muttcrherzen, zumal die Kartoffelernte, die in der Regel das HanptnahrungSmittcl der Bevölkerung liefert, zum größten Theil dürftig ausgefallen ist; noch schwerer aber auf den Familien, denen der Tod den sorgenden Vater, die Irene.Mutter raubte,. Es ist daher ein lobcnswertheS Bestreben des hiesigen Bürgergesang Vereins, auch in diesem Jahr zum Besten armer und guter Schulkinder ein Singspiel aufzusühren, worüber das Nähere in diesem Blatte in den nächsten Tagen veröffentlicht werden soll. Es ist wohl zu hoffen, daß der edle Zweck von Seiten deker, die Gott mit zeit lichen Gütern reichlicher segnete, Anerkennung und gütige Berück sichtigung finden werde. Ist doch kein Jahr unsere Bitte auf steinigen Boden gefallen; haben doch selbst Menschenfreunde aus der benachbarten ersten Bergstadt des Landes uns in den vergan genen Jahren durch dankeuswertbe Gaben für unsere Kleinen erfreut. Auch dies Jahr werden die öffentlichen Lehrer gern bereit sein, etwaige Liebesgaben für erwähnten Zweck in Empfang zu nehmen. Beiläufig bemerken zvir stoch, daß der ältere Gesangverein „Harmonie" ebenfalls einen edlen Zweck ins Auge gefaßt hat, nämlich den, einen Schulfond zu gründen, von dessen Zinsen arme Kinder mit Büchern rc. unterstützt werden sollen. Wir wünschen ihm zu diesem Vornehmen, wozu bereits ein namhafter Anfang gemacht worden, anerkennende Berücksichtigung und Gottes Segen! Leipzig, 12. December. Das heutige „Kreis- und Verord nungsblatt" theilt mit: Bezüglich dec Frage über die Fixirung der Leipziger Ostermcffe habe das Ministerium des Innern infolge des Beschlusses der Zweiten Kammer bezüglich des Ploß'schen An trags sich veranlaßt gesehen, die Kreisdirection anzuweisen, den hiesigen Stadtrath und den Handelsvorstand, anderweit zu Ab gabe eines Gutachtens aufzufyrdern. — Zur Frage über die Wieder- Hersteüung des Johannistags als ganzen Feiertag äußert sich daS Blatt dahin , daß wohl zweckmäßiger sein dürfte, cS bei der zeit- herigen Einrichtung zu belassen; man könne vielleicht eine An weisung an die Geistlichen ergehen lassen, daß diese überall da, wo sich das Bedürfmß oder der Wunsch nach einer noch nicht cinge- führtcn kirchlichen Feier des Johannissestes kund gebe, bereitwilligst .darauf einzugehen hätten. ' Werdau, 12. December. Ueber die seit mehreren Jähren mit Eifer fortgesetzten Bohrversuche auf Steinkohlen im hiesigen Stadtgebiet kann deren Fortsetzung nunmehr in bestimmte Aussicht gestellt werden. Ueber 700 Ellen Tiefe ist bereits crbohrt und den eingeholten Gutachten Sachverständiger zufolge dürfen bei unge fähr 90V—1000 Ellen Kohlen zu erwarten fein; ob dann jedoch die vom erzgebirgischen Muldenbecken herüberstreichenden Lager von abbanwürdiger Mächtigkeit sein werden , steht dahin. — Das-hie- sige Geschäftslcben, der soliden Branche echter Wollstoffe, DnckskinSrc. und der Mascvinenspinnerei angehörig, ist mit Hinsicht aus die be vorstehenden Ncujahrsmesse ein recht thätiges zu nennen; und wenn am amerikanischen Geschästshimmel wieder drohende Wolken aufsteigen, so brauchen unsere Fabrikanten dieselben nicht zu fürchten, da sic größtentheils auf den deutschen Markt sich zu beschränken so klug gewesen sind. Wien. Der ultramontane Volksfreund berichtet fest HMHen Tagen in jeder seiner Nummern eine Erklärung, dahin gehend, „daß an maßgebender Stelle an eine Revision des Concordat» nicht gedacht werde, und daß, so lange überhaupt die öffentlichen Rechtszustände in Oesterreich aufrecht bleibe», ein Bruch de» kirch lich-staatlichen Vertrags unmöglich sei." Darauf antwortet die Oesterreichische Zeitung dem klerikalen Blatte: Mit aller Bestimmt heit und Zuversichtlichkeit dürfen wir behaupten,'daß -das-beMh« ncte Organ nicht das Mindeste darüber erfährt, was an maß gebender Stelle gedacht wird. Wenn man sich in den letzten Monaten und Wochen so oft und so augenscheinlich als nicht unterrichtet erwies, wenn man beinahe jeden Tag gezwungen ist, die Retourchaise än- zuspannen, sollte man mit den Floskeln von bestimmtesten» Ver sicherungen sich selbst vor einem Publikum nicht diSereditiren » vbs sonst gläubig zuhorcht. In der Politik und Administration Oester reich« geschehen seit dem Bankrott de« früher« System« Zeichen und Wunder, die ein solches mittelalterliches Organ nicht unbe achtet lassen sollte." Türin, 14. December. Seit 3 Tagen sind die Feindseligkeiten gegen Gaeta eingestellt worden. Man hofft, daß die gemachten diplomatischen Schritte von Erfolg sein werden. ", ^77^7^ DaS kommende Weihnachtssest, da« in Hütten und Paläste, zu Hoch und Niedrig Freude und Segen bringen wird, lenkt auch Blicke und Gedanken auf Diejenige», welche mit traurigem Herzen demselben nnd damit dem Winter und verdoppelter Sorge entAe- gcnsehen. Zu diesen gehören wohl in erster Reihe unsre unglück lichen Brüder in Schleswig-Holstein mit ihren Familien, diedem Verhängnisse ihres Vaterlandes zum Opfer fielen. Dieses Ver hängnisses näher zu gedenken, ist hier nicht der- Ort — ist 'doch schon „Schleswig-Holstein" ein so unendlich trauriger Klang für uns! Die größte Noth zu lindern, wenigstens einige Thränen zu trocknen, das hat in allen deutschen Landen patriotische Männer und Frauen veranlaßt, zusammenzutreten nyd die MildthätiMit der Bewohner ihres Landes, ihre« Ortes in Anspruch zu nehm«,. Auch hier, in Freiberg, sind jetzt Männer diesem Beispiele gefolgt und haben ihr Scherflein. mitgetheilt. Damit ahtzr,Wch noch Anderen eine leichte Gelegenheit werde, auf diese Weise Mchl- zuthnn, und um den bedrängten Landsleuten eine möglichst große Unterstützung zuzuwcude», haben die Herren Klempuermstr. Lange, Buchhändler Münnich, Kaufmann Ulbricht D freundlichst bereit erklärt, in ihren Geschäftslocalen die Listen zur Einzeichnussg van Beiträgen auszulegen, sowie diese selbst in 'Empfang ju nehmen. Das kleinste Scherflein, sei cs ein einmaliges, monat liches, vierteljährliches, wird dankbar angenommen werden. ' Möchten sich recht viele fröhliche Geber noch finden! An A llie! Hoch und Niedrig, Männer wie Frauen und Kinder, ergeht hiermit die herzliche Bittel Möchten die Lehrer in d«r Schulen, die Mitglieder von Korporationen und Gesellschaften dafür wirken! Ein Jeder gedenk« der fröhlichen Tage, die ihm das kommende, das froheste der Feste, bringen wird; er gedenke dabei des Leides seiner unglückliche» nordischen Landsleute, und sein eigne» Herz wird ihn drängen, diesem Leide nach Kräften abzuhelfen, und dadurch seine Freude zu einer größerer», edleren zu machen! U. Ai. R«r««tmr: s. «. «»lf.
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