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Der Grenzbote : 27.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190405279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-27
- Monat1904-05
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 27.05.1904
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Der Grenzbote erscheint täglich i Inserate von hier und aus dem BerbreitungS- j bezirk werdm mit 10 Pfg., von auswärts mit und Postboten angenommen. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Dcr rrnchvle mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet Vierteljährlich, voraus bezahlbar, 1 Mk. Lo Psg. Bestellungen iverden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blanes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten 15 Psg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mttags 12 Uhr sür den nächstfolgenden Tag erbeten. für Adorf nild das obere Vogtland Verantwortlicher Redactenr, Drucker und Verleger: Gtto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr 14. Hierzu Sonntags die illuftr Wr- tisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr. 14. V ISO Mrttag. den Iahrg. «ZI Der Röhrteich soll Montag, den 30. dss. Mts., vorm. 11 Uhr auf hie siger Ratsexpedition auf 6 Jahre meistbietend verpachtet werden. Adorf, den 19. Mai 1904. DkV Slttdlval. Politische Stundschau. Berlin, 25. Mai. Der Kaiser gedenkt aus Anlaß des Walertovtages am 18. Juni dem Wnigs-Ulanen-Regiment in Hannover eineuBe- such abzustatte» und bei dieser Gelegenheit das Regiment auf der Vahreuwalder Heide zum ersten Maie Unter seinem neuen Kommandeur, Oberstleutnant Frecheren von Lützow, gen. von Torgelo, zu besichtigen. — Die Zahl der wahlberechtigten Berliner hat sich in den letzten 50 Jahren reichlich ver zehnfacht. Bor 50 Jahren gab es 50 000 wahl berechtigte Berliner, heute 532 <820. Seit einein Jahre sind 17 489 wahlberechtigte Personen in Berlin hinzugekommeu. — Der erste weibliche Prediger in Berlin. Gelegentlich des internationalen Frauenkongref- ses wird zum erstell Male eine Fran eine Ber liner Kanzel besteigen und die Predigt halten, nämlich Fräulein Dr. Anna Shaw, eine der amerikanischen Delegierten zu dem Frauenkon greß. Sie wird nach Berliner Blättern am Sonntag, den 12. Juni, nachmittags 5 Uhr in der amerikanischen Kirche am Nolleudorf-Platz Predigen. Dr. Shaw ist Predigen« der Unt- tarürKieche und in Amerika sehr bekannt. Paris, 25. Mai. In der gestrigen Kam mersitzung rief, als der Nationalist Mitlevone Deutschland beschuldigte, durch seine Rüstungen Europa zermalmende Militärlasten aufgebürdet zu haben, ein Zuhörer von der Tribüne in den Saal 'hinab: „Darum muß jeder Franzose zu den Waffen greifen!", wodurch augenblickliche Verwirrung entstand. Der Störer wurde hin- ausgrfchafst, und die Ruhe war wiederher- ge stellt. — Attentatsversuch auf den Zug des Zaren. Folgendes in Petersburg kursierende Gerücht Wird setzt gemeldet: Während des Besuches des Zaren in Krementschug aus seiner Reise durch Süd! Rußland wurde auf der Eisenbahn kurz vor der Stadt Krementschug entdeckt, daß meh rere Eisenbahnschienen ausgehoben worden wa ren. Die Entdeckung wurde noch vor Abfahrt des kaiserlichen Zuges dadurch gemacht, daß ein anderer Zug au der Stelle verunglückte. - Laut einer Nachricht aus Kron stad! wur den an der Hauptwelle des Panzerschiffs „Boro dino" Beschädigungen wahrgenommen: doch be stehe die Möglichkeit, die Schäden bald zu repa rieren. London, 25. Mai. Einer chinesischen Mel dung zufolge hat -ein Treffen unweit. Jingkau stattgefunden, das damit endete, daß die Russen flüchteten und 50 Kanonen im Steche ließen. Der Petersburger Korrespondent des „Daily Expreß" ist, wie er sagt, in der Lage, den voll ständig neuen Plan für die russischen Seeopera tionen an der Pacifieküste mitzuteilen. Wla diwostok fei zur neuen Marinebasis bestimmt und Admiral Skrydlow sei mit der Aufgabe beauftragt, die Verteidigung des Hafens voll ständig neu zu organisieren. Wahrscheinlich werde die neue russische Wladiwostoker Flotte durch ein großes Torpedogeschwader verstärkt werden. Mehrere Torpedoboote seien, in ein zelne Teile zerlegt, mit der Bahn nach Wla diwostok gesandt worden, möglicherweise zwecks Beginns einer neuen Kampagne zur See. Die russischen Schiffe würden Strciffahrteu nach der Nordküste von Japan unternehmen und dadurch die Japaner zwingen, ihre Flotte im Gelben Meere durch.Entsendung bedeutender Verstärk- ! ungen Zur Ueberwachung des Wladiwostok-Ge- ! .Mwaders zu schwächen. Dadurch würde das russische Osts-eegeschwader die Möglichkeit erhal- f ten, nach Port. Arthur Lurchzübrecheu. — Während der Pause in den Unternehmun gen der großen Armeen erregen die Operatio nen der Kajaken in.Korea besondere Aufmerk samkeit. Ju dem gebirgigen Nordosten derHatb- insel haben sie sich, wie aus den dieser Tagg wieder-gegebenen japanischen Nachrichten hervor- geht, eine feste militärische Basis geschaffen, von der aus sie immer wieder gegen die große Straße Söul—Widschu, Lie einzige rückwärtige Verbindungslinie der Japaner zu Laude, ihre Vorstöße auszuführen. Besonders der kleber- gang über den Tschiugtschieu-Fluß bei Audschu ist das Ziel ihrer Angriffe. So überfiel eine russische Abteilung von Osten her die Stadt Audschu, nahm sie eiu und zersprengte die ja panische Besatzung. Nachdem die Stadt in Brand gesteckt war, zogen die Russen in guter Ord- nnug wieder ab. Nachrichten aus Mulden be sagen, General Rennenkampfs Kosaken hätten zwei japanische Transportkolonnen weggen-omj- men. Die erste japanische Armee sei daher ohne Proviantzusuhr. Tschi f u, 25. Mai. Reuters Bureau meldet: Eine aus acht Schiffen bestehende japanische Flotte beschoß gestern Port Arthur. Der Au griss dauerte eine Stunde. Mulden, 25. Mai. Nach den letzten Nach richten haben die Japaner den Vormarsch wieder ausgenommen. Gegenwärtig gehen mehrere Ko lonnen vor, obwohl der größte Teil der Jn- vasionsarmee sich noch in der Nahe von Föngh- wangtscheng befindet. Hier laufen ständig Ge rüchte um, daß bei Kindschou eine blutige Schlacht zwischen russischen Truppen und den von Port Adams die Eisenbahn entlang vor rückenden Japanern geschlagen worden sei. Im Nordosten von Mulden haben sich kleine japani sche Aufklärungsabteilungen gezeigt; sie hielten sich aber in beträchtlicher Entfernung von der Stadt; größere feindliche Truppen sind nicht bemerkt worden. Lcrtlichcv und Sachsisckes Adorf, 26. Alai. Tie Würde des Schützen königs errang sich bei dem diesjährigen Vogel schießen der hiesigen Schützengesellschaft Herr Tischlermeister Eduard Roßbach. Tas Vogel schießen wird am kommenden Sonntag seinen Abschluß finden. Adorf, 26. Mai. Entwichen aus dem Amts- gerichtsgesängnis ist am Dienstag eine wegen Diebstahls inhaftiert gewesene Frauensperson. Tie Ausreißerin, welche aus Mülsen St. Niclas bei Zwickau stammt und in Bad Elster, wo ste in Dienst war, einen Schmuckdiebstahl ausge- fübrl harte, sollte hier ihre Strafe abbüßen; bis. jetzt konnte die Diebin noch nicht wieder fest genommen werden. Adorf, 26. Mai. Eine aus Asch stammende hier in Stellung gewesene Tienstmagd hat sich am Pfingstheiligabend über Roßbach nach Asch begeben und, ohne ihre Angehörigen aufzu suchen, aus einer ihrem elterlichen Hause ge genüberliegenden Wohnung während der Ab wesenheit der Inhaber mehrere Gegenstände im Werte von ungefähr 100 Mark entwendet. Die erst 21jährige, rückfällige Diebin eignete sich ein Ballkleid, ein Paar Ballfchühe, ein Paar braune Knöpfschuhe, sowie verschiedene Kleider- Taillen und Schürzen an und begab sich dann zu Fuß mit den gestohlenen Sachen nach Adorf zurück. Ans dem hiesigen Schützenplatz bemerkte eine aus Asch anwesende Freundin der Bestoh ¬ lenen die Diebin in dem entwendeten Ballkleid, wodurch die Sache ans Tageslicht kam, was die Verhaftung der spitzbübischen Maid zur Folge hatte. — Das Weiter im Juni soll nach Otto Falbs Prognose im erstem Drittel des Monats ziemlich trocken sein, in den letzten zwei Dritteln dürfen wir uns dagegen auf zahlreiche Nieder schläge mit vereinzelten Gewittern gefaßt ma chen. Den 13. Juni bezeichnet Falb! als einen kritischen Termin zweiter, den 27. (also den Siesten fehl äsest) als einen solchen dritter Ord nung. Deni hundertjährigen Kalender nach müßte der Juni erst kühles Welter (Reif), vom 9. ab aber Wärme bringen. — 50 Jahre sind verflossen, daß in Deutsch land die erste „Herberge zur Heimat" gegründet wurde. Im Königreich Sachsen werden jetzt 56 gezählt, von denen sich 5 auf die Kreishaupt mannschaft Bautzen, 12 auf Chemnitz, 11 auf Dresden, 16 auf Leipzig und 12 auf Zwickau verteilen. Diese 56 „Herbergen zur Heimat" sind in den sächsischen Herbergsverband zusamt- mengeschlossen, der wiederum in Beziehung zu dem „Deutschen Herbergsverein" steht. Markneuk irchen. Ter Obervogtl. Anz. schreibt: Die von uns bereits gemeldete Ent gleisung der Vorderräder der Lokomotive von dein am Freitag 7.30 Uhr von Zwota auf Bahn hof Markneukirchen eingetroffenen Pcrsonenzng bildete während der Feiertage das Tages gespräch, konnte doch namenloses Unglück über viele hiesige Familien Hereinbrechen, und nur einein glücklichen Zustand ist es zu danken, daß ein größeres Unglück nicht entstanden ist. Die Strecke hat eine Steigung von 1 :40 Meter und ist die zweithöchste in ganz Sachsen. Bei den neuen Bahnen werden solche Steigungen eines teils wegen der großen Gefahr und der unve» hältnismäßigen Abnützung beim abwärtsfahren und aüdernteils wegen der enormen Kraftauf wendung beim aufwärtsfabren vollständig ver mieden und dies mit Recht, ist es doch erste Pflicht, den Betrieb derart zu gestalten, daß Un- glückssälle nach menschlichem Ermessen ausge schlossen sind. Bou der Strecke Zwota-Mark neukirchen kann man das aber nicht behaupten; oftmals kann man den Zug nicht allein mit glühenden und brennenden Bremsklötzen, son dern sogar mit glühenden Rädern vorbeifahren sehen und manchmal ist es sogar nicht gelun gen, trotz der größten Anstrengungen denn Bremsen, den Zug rechtzeitig zum Halten zu bringen, sodaß derselbe den Bahnhof durchfuhr, in einem bekannten Falle bis zur Camphausen^ scheu Brauerei, um dann wieder zurückdirigiert werden zu müssen. Die größte Gefahr liegt in dem zu schnellen Abwärtsfahren, die Bremsen werden nicht rechtzeitig eingesetzt und daun ge lingt es nicht mehr, den Zug im richtigen Tempo dahinsahreu zu lassen. Der Maschin-enführer verliert die Gewalt und die Folgen sind Unst glücksfälle, wie der am Freitag abend so glück lich abgelaufene. Von der Generaldirettion ist die Fahrzeit von Zwota nach Markneukirchen auf 15 Minuten für die 1.20 Uhr mittags und 7.18 Uhr abends ab Zwota gehenden Züge be messen, für die Züge 5.40 Uhr früh, 12.10U.hr mittags und 10.25 Uhr abends auf 19 bezw. 20 Minuten. Die letztere Zeit dürste als vollständig gefahrlos für den Verkehr gelten, auch die Fahr zeit von 15 Minuten schließt eine Gefahr wohl kaum in sich, solange eine genaue Beobachtung der Geschwindigkeit erfolgt, wenn es aber — wie uns versichert wird — vorgekommxn ist, daß der Zug die Strecke in 10, sogar in 8 Minuten zurückgelegt hat, möchten wir doch im Interesse der Sicherheit für die Reifenden entschieden darauf dringen, daß sofort strengste Strafen für den Mnfchinensüh-rer angxdrohk werden, der
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