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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000916023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900091602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19000916
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900091602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- ZeitungDresdner Nachrichten
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öerugsgediihr: SiateliSbrlich 3 Mt. so D>,.; durch die Bost 2 Mt. 7b Lsg. Dt« .Dresdner Nachrichten" erscheine» «»glich Morgen«; die Bezieher in Dresden und der nächsten Umgebung, wo die Zutraguiig durch eigene Bolen oder Kommissionäre ersoigt, erhalten das Blatt an Wochentagen, dis nicht aus Sonn- oder sjeiertagc ivlge». in zwei Theilausgabcn Abends und Morgen« zugcstellt. Kür Rückgabe eingelandter Schrikt- sÄcke leine Verbindlichkeit. Sernsvrechanschlnb! »«i I llr. 11 u. Lr. 200«. Telegramm-Adresse: Sichrtchtrn Drr»dr». -^onnclbend-Abendcrusgcrbe für Dresden und Umgebung. Vertag von Kiepsch ^ Ueictiordt Mreigen-carif. Die Annahme von Ankündigung«» ertolat in der Lauvlaeschästsstelle und den Ncdenannahmesiellen in Dresden bis Nachmittags LUHr. Sonn- und feiertags nur Marienstrahe as von il dis'>,lUdr. Die ispaluge Grund- »eile lca s Silben) is P«g.. An- kändiaungen aus der Privatseite Zeile A Ptg.: dis Livaltige Zeile als .Eingesandt" oder aut Teüleitc »0 Psg. In Nummer» nach Smm- und Keier- lagcn 1- bcz. rsvaltigc Grundzeiten so. so bei. so und so Psg. nach besonderem Taris. Auswärtige Aultrige nur gegen Vorausbezahlung. Bclegblättcr werden mit io P,g. berechnet. LillMelilisiiz Nsx RLifstt. fmieiwll'sne K8«.,! 8ei'^8il's§8k 88, kek>iLii8 Ms« Neueste Drahtbcrichte. Hofiiachrichten, Königl. Sächs. LandeSlotteric, Krankciibcwegiing in den sächsischen i 11 Alt. -e-e-. VpiriiU. Krankenanstaitcn. „(Lin Volksfest auf Guinea", Familiciiehrc. > SVIIIINtt^ E^-UcMvc». L W Aernschreib- mid ^ernsprech-Berichte v. 15. September- Der Krieg in Ckiina. Paris. Das „Journal des Tobats" schreibt: Die hauptsäch- lichste Rechtfertigung des Muinungsborschlags war die Annahme, die Chinesen wurden vor der Entfernung der srenidcn Truppen aus Peking nicht verhandeln. Diese Annahme wird hinsnllig durch die Thatiache. dak der Kaiser von China Unterhändler ernannte. Unter diesen Umständen war die Räumung um io weniger noth- wendig, als neue Unruhen in Paotingsn allsgcbrochen seien, so daß es klug wäre, wenn die internationalen Truppen in der Rähe des neuen AussiandSherdcs bliebe». Was speziell Russland und Frankreich anbetrifst, so konnicn diese um so leichter aus die Idee der sofortigen Räumung verzichte», alö ei» solcher Verzicht uiiinvg- lich als eine diplomatische Schlappe angesehen werden könnte. Paris. Dem „Siecle" zufolge, hat die Regierung be rechnet, das; die Kosten der chinesischen Expedition. falls die Truppen dis Ende dieses Jahres in China bleiben mussten, an 75 Millio nen betragen würde» und das; sie deshalb geuöihigt wäre. außer den bereits vom Parlament und vom Stantsrarh bewilligte» Krediten noch 20 Millionen zu verlangen. Es iei wahrscheinlich, das; Frankreich gleich den anderen Mächten, anher einer Ent schädigung für die den srgnzösiichen Staatsangehörigen zugesügtcn Schäden auch noch eine Kriegsentschädigung von Ebina verlangen werde. — Der „Matin" schreibt, die Rolle» i» Ebina ichciiien vollständig vertauscht. Jetzt seien es die chinesischen Unterhändler, die Bürgschaften von den Mächten verlangten. Rnr der über mäßige Langmnlh der Mächte sei Schuld daran, daß Prinz Tschmig und Li-Hmig-Tschaiig so verwegen seien. London. Tic „Times" melden an-? Shanghai: Bezüglich der Bestrafung dcS Prinzen Tun» und seiner Mitschuldige» er klärte Li-Huiig-Tschaug, cs sür wünichenswerth, daß die Ver bündeten eine Liste zusammenstellcn über dieienigcn, die sie sür verantwortlich halten und ihre Forderungen dementsprechend stelle». London. Der „Daily Telegraph" meldet ans Shanghai vom Ist. d. M.: Chinesische Beamte melden, Rußland entsandte eine Expedition zur Besetzung von Tschin-wau-tai, um io ent gegen der chinesischen Garantie England gegenüber die Herrschaft über die ganze Bahn Lhamghaikwan--Ticutsin-Peking sicher zustellen. — Die Kaiserin-Regentin ist am 8. Scpt. in Hing-tjchoir bei Taiyuenfu cingetrossen. Peking. Die Vernehmung des Mörders des Freiherr» v. Kctteler wurde heute wieder ausgenommen. Der Gefangene wurde mit dem deutschen Dolmetscher Cordes koufroutirt. der den Gesandte» begleitete, als dieser ermordet wurde. Ter Gefangene gab zu, daß er Unteroffizier sei, und erklärte, er habe auf den Be fehl eines hohen Beamten, alle Fremden zu tvdten. gehandelt. Shanghai. Li-Hung-Tschang ist nach einem Besuche beim deutschen Gesandten v. Mumm in Begleitung des Tclegravhen- direktors Tlcheng an Bord deS englischen Pm'oiiendampsers „Anping" nach Taku abgcreist. ES heilst hier, Prinz Tiching und Li-Hmig-Tchsa»g, nicht aber, wie andererseits gemeldet, auch Hart, seien von der Kaiserin mir Vollmacht versehen worden. Die Kaiserin, der Kaiser und Prinz Tnau sollen thatsächlich in Hahenfn angekommcn sein. Berlin. Dem Bnndesrath ist ei» Entwurf von Vorschriften über den Kleinhandel mit Garn zugegangen. Darnach dürfen Garne, vaumwollene und halbwollene, nur in bestimmten Einbeitcn des Gewichts und unter Angabe der Gcwichtsmcngc verkauft werden. Baumwollengarne bis zur Gesammtlünge von lOO Meter dürfen auch irr bestimmten Einheiten der Länge unter An gaben der Länge verkauft werden. Die Vorschriften der Verordnung stiidcii auch keine Anwendung a. ans Garne, die znm Zwecke der Fertigstellung von halbseitigen Waarcu in Verbindung mit diesen kcilgelwten werden, ferner ans banmwollene Nähgarne. die ans .Volzrollcn ausgemacht sind. Tie Vorschriften sind, wie in der Begründung besonders hervorgehoben wird, veranlaßt durch das Drängen der bcthciligten Kreiie der Industrie und des Handels zur Bekämpfung des unlantercn Wettbewerbs- Der Zeitpunkt des Inkrafttretens der neuen Vorschriften ist vorläufig osscngclassen: wahrscheinlich wird, den Wünschen der Interessenten entsprechend, die Inkraftsetzung 2 Jahre nach Veröffentlichung der Vorschriften crwlgen. guten Tovvel- Fiiianzministec schlug schrauben Rcichsvostdampsers ..Kiautichvn" statt. Von, Auffichts-! Ausgabe von 100.000 Cvntos Reis stmozentige der erschöpften Fonds genehmige, s ab. Die Regierung schlägt letzt die Bredow. Auf der Werft des .Vulkan" fand heute der ^ Eontos Reis Stapeilaus des sür die Hamburg-Amerika Linie erbc .... - ^ " rath und der Direktion empfangen, fanden sich die geladenen Gäste ei», darunter Staatssekretär v. Podbielski mit Gcmnblin,! der kommandirende General u. Langenbcck, der Tbervräsident Frei herr v. Mastzahn u. A. Der Staatssekretär vollzog den Taufakt. In dem Momeni. führte er etwa aus, in den: der vierte der großen Postdampfer sür Ostasien vollendet sei. wenden sich unsere Blicke mit denen der zivilisirten Welt dahin, wo unsere Soldaten Sühne fordern sollen, für das verlebte Vüllkerrecht. Tie wirthichastliche Kraft Deutschlands sei von Jahrhundert zu Jahrhundert verstärkt worden: die Flagge, die der neue Dampfer führen weise, sei geschüht durch Deutschlands Macht. Die Oieschichte lehre aber, daß die politische Macht ohne die wirthschastliche Kraft stets nur kurze Zeit andaucre. daß aber auch die witthichastliche Kraft, solle sic sich wirklich entfalten, des Schubes der politischen Macht l>c dürfe. Hosfemlich erkennen in Teutschlaud alle Parteien, wie uoth- wendig cs sei, daß zur E,Haltung des Ansehens und des Einflusses wir Alle uns ichaaren um des Deutschen Kaisers Standarte. Einigtest macht stark! Möge» wir Alles vergessen, was uns trennt, ans daß wir in gcmeinschaitticher Arbeit Alles cinseben zu Tcuffch- lands Ehre und Größe. So taufe ich dich stolzes Schiss „Kiau- tichnn". Trage du den Namen der dentichcn Kolonie im fernen i benutzte», wurden theilS getödtct, Osten. Wir aber, die wir hier versammelt sind, wollen waS wir i Güterwagen ivnrdcn zertrümmert, fühlen, Inas wir erhoffen und erstreben znsammenfassc» i» den Rus: Washington. In dem Anthraeit Kohlengebiet sind „Se. Majestät Kaiser Wilhelm II. hoch, hoch, hoch!" Tie An-jstO.Ot.D Grubenarbeiter ausständig, begeistert in den Ruf ein. Das Schiss glitt Der zum Ersatz dies Bonds, die durch sie Bankaktiva garanistt und in 5 Jahren einlösbar sind, und ferner einen Vorschuß von 20.000 Eontos Reis in baarcm Gelbe vor, uni die Einstelluna des Geschäftsbetriebes zu verbitten. Man. muß jetzt einen Beschluß deS Kongresses über diesen Vorschlag er warten. Tie Lage ist äußerst kritisch; man schlägt bereits ein allgemeines Moratorium vor. stiegen die Direktoren der Bank, deren Mittel unter die Direktoren und deren Freunde, aber auch in schlechten Anlagen verschleudert morsen sind, ist kein Ein schreiten beantragt. L o n d o n. Dem ..Rcuter'schen Bureau' wird aus Takn vom 12. September gemeldet: Die Wachen der deutschen und amerika niichen Gcsandtschasten in Peking sind auf ihre Schiffe zurück geiehrt. G lasg v w. Ein weiterer Pestsall milden Charakter? wird amtlich bekannt geneben. Tie Zahl der Pestfälle beträgt nunmehr 17. Ferner ist ein pesiverdäcbtiger Fall voraekommen und es be finde» sich gegenwärtig 110 Personen unter Beobachtung. Pctcrsbnr g. Einer Meldung der „Rvssisa" zufolge ist gestern bei SlnwianSk ander BahnlinieKnrsk-Eharkow-Sebastopok ein Güterzng entgleist. Fünfzehn blinde Passagiere, die den Zug theilS verwundet. Zwanzig ietzl wesenden klimmten vcgetitert tu den Rin cm. «»» «mm »nn j schnell und alücklich in's Wasser. Dem Festakt folgte ein Frühstück, im Hotel de Prusse. M eseritz. Ter polnische Reichstags- und Landtagsabgcord- nctc v. DzicnwowSki ist heule früh gestorben. M ü n ch c n. Geheimrath Professor v. Planck ist gestorben. Lond o ii. „Daily Telegraph" meldet aus Lonrein.o Maranes vom 14. ds. M.: Kriincr wirs nominell a.csalrgcu gelullten ans Betreiben des britiichcn Konsuls, der entschieden dageaen pro- testirte. daß Krüger portugiesisches Gebiet benutze als Stätte, um von dort mit der Exekutive Transvaals die Verbindung aufrecht zu erhalten, oder sie zu leiten. Daher wurde Krüger vom .Hause des Konsuls Pott nach dem RegierungsgebäudL gebracht, wo er scharf überwacht wird und ein Militärpostcn ausgestellt ist. Ter Sekretär des Gouverneurs ist haftbar kür Krüaer gemacht und in- stmirt. daß Krüger das Regierungsgebäiide nicht verlassen dürfe. Der Gouverneur theilte Pott mit. er sei von den Lissabvncr Bc- bördeii aiigcwicseii worden, Pott fortan nicht mehr als Vertreter Transvaals und des Oraniefreistaates anziieikeiineii, da beide seht britisches Gebiet seien. Ter französische Konsul und der Kon- sulais-Atkachä sprachen vor. um Krüger zu besuchen, wurden aber nicht zu ihm gelassen, ebenso nicht Krügers Beamten. Schalk Burger, der vergangene Rächt eingetroiien war. erhielt gleichfalls nicht die Erlaubnis;, Krüger zu besuchen und reiste sofort wieder nach Transvaal ab. Gestern wurden hicrO Perionen verhaftet, die auqescyuldiat waren, sich verschworen zu haben-, Pott S Haus in die Lust zu sprengen. Drei wurden sreigelasseu, die anderen Beiden aber, die Engländer sind, in Hast behalten. London. Der „Standard" meidet aus Kapstadt, es ver laute ans guter Quelle. die Reichsregierimg beabsichtige, demnächst zu erklären, das; in Südafrika wieder Friedeiiszustand ist, und in einer Proklamation die Buren aufznsordern. innerhalb einer gewissen Frist die Waffen niederziilene», widrigenfalls sie als vogelfrei behandelt winden. — „Daily Mail" meldet aus Lourenco MarqueS bom 14. d. M.: Ben Vilwen's Familie traf in ver gangener Nacht hier ein. Piet Grösster mit Familie will mit dem Dampfer „Herzog" abrciien. — „Standard" meldet aus Machadodvrp vom 18. d. M.: Frcnch traf in Vabcrton ein und fand daselbst 8000 Frauen und Kinder vor, die aus Pretoria und Johannesburg geslüchiet waren. - Tie Buren haben zwischen Helvetia und SchvnmaiiSdrist einen Wagen der englischen Tcle- grapheiisettion mit Bnller's Postsachen crbeuter. Loiid v n. Die „Times" melden aus Rio de Janeiro von gestern: Ta der deutsche Leiter der Banrv da Repnlstica sich vom Amte zurückgezogen hat, bot die Regierung ieine Stellung Sitra Porto an. der sie unter der Voraussetzung aimahm, daß die Re gicrung die Ausgabe von Uinlniffsmittcln im Betrage von M.M1 OsrtttiheS rmd Tnchsischcs. Dresden, 10. September. Maicstät der König begab sich heute früh mit ig b . . Niedersedlitz bis zur Hlockstation hinter Klingenberg Koni! Sondcrzng ab .. .. „ Colmnitz zur Hvchwildiagd ans Grillenburger Revier. In der Be gleitung befanden sich: Obeistallmeiltcr v. Hangk, Hosmarschall Freiherr v. d. Biisichc-Stleiihorst, Knmmerhcrr v. Stammer und Flügeladiiittmt Major v. Watzdorf. Tie Rückkehr nach Nieder sedlitz bez. Pillnitz ersistgte heute Nachmittag 4 Uhr. —Am gestrigen Loupcr bei Ihren Königs. Maje stäten nahm Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit die Frau Prin zessin Friedrich August in Begleitung der Hofdame Frl v. Schön vera Tbeü. Ferner war hierzu Frau Grasin Drechsel geb. v. Tlckinchky und Bögendorff mit Einladung beehrt worden. —' Gestern Mittag traf Je. König!. Hoheit Prinz Fried rich August in Begleitung seines persönlichen Adiutanten Hamstmann v. .Hcygendorss. sowie der Offiziere des DivisionSstabes :e. in Akeißcn ein. Der BezirlSkvmmandant Oberst Bock v. Wül fingen erwartete Sc. König!. Hoheit ani Hotel Blauer Stern, Ab- steigegnariier des Prinzen. Um vier Uhr fand im Saale des Hotels ein Tiner zu 10 Couverts statt. Sc. Königl. Hoheit bleibt bis mir Sonntag in Meißen. —* Se. Gioßherzogliche Hoheit der Prinz Maximilian von Baden traf heute Vormittag 11 Uhr 10 Min., von Berlin kommend, am hiesigen Hamstbahnhoke ein und begab sich zu Wagen in's .Königl. Hoslager Pillnitz. Ter Prinz wird heute Abend 11 Uhr 20 Min. von hier wieder abreisen. — " Se. Maicstät der König hat den nachgcnminten Offizieren die Erlaubnis; zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtsächsischen In siauieu erthcilt und zwar: des Komihurkreuzes des Großherzoglich Mecklenburgischen Greifen-Ordens: Dem Obersten Paul. Kom mandeur des Fuß-Artillerie-Regiments Nr. 12: des Ebrenkrcuzes desselben Ordens: Dem Masor Markows kn beim Stabe des Fnß-Artillerie-Rcgimeiils Nr. 12; des Ritterkreuzes desselben Ordens: Dem Oberleutnant Kießling im Fuß-Artillene- Regimenk Nr 12 Se. Maicstät der Konig verlieh der 0. Kompagnie de? Schützen Regiments Nr. M. der 12. Kompagnie des 7. Infanterie- Regiments Nr. 10k! und der 4. Batterie des 8. Feldartillcrie- Regiments Nr. 82 das Königsabzcichcn sür 1900. —* Personal-Veränderungen in der Armee: Biickiliolz, Kcil, Milüäranwürler. alc, Sckrelüre ini KriegSzablamtr an- gestellt. Taube«. SitimisiraMher, Kartmaiin, Proviantamts-Rend. u. Vorsi. vcr VroviantlinUer Pirna, Grimma. Borna, der Edaraklcr als Proviant- Kunst und Wisseuschnft. 4* WochcnsvielpIan der Königl. Hoftheater. Opernhaus, «onntag: „Die Zauberflöte" <21 nfang 7 Uhr): Montag: „Hans Helling": Dienstag: 10. Vorstellung des Wagner-Cvkius: „Götterdämmerung": Mittwoch: „Der Barbier von Sevilla". „Ein Volksfest aus Guinea" lBallet): Donnerstag:! „Martha": Freitag: „Manfred": Sonnabend: Üllen einstudirt: j „DerWildschütz"; Sonntag: „Der Trompeter von Säkkingen". —-s Schauspielhaus. Sonntag: Neu einstudirt: „Haiemann's Töchter"; Montag: „Alaria Magdalene": Dienstag: stleu cin- studirt: „Tie gutci: Freunde": Mittwoch: „Der Traum ein Leben": Donnerstag: „Demetrius", „Das Lied von der Glocke". „Epilog von Goethe" i Freitag: „Cypriennc"; Sonnabend: „Die guten Freunde"; Sonntag : Zur Feier von Th. Kvrncr's Geburtstag: „Zriny". 4* Königl. Hofoper. Der vor Kurzem als Leiter der choreographische» Kunst berufene B a l l e t in ei st e r Berger trat gestern mit einem von ihm entworfenen und einstudirtcn Divertissement „Ein Volksfest ans Guinea" zum ersten Male bor die hiesige Oefsentlichkeit. Es hieße die Bestimmung des Ballets und den allgemeinen Zweck der theatralischen Tanz kunst verkennen, wenn man in wlchem Falle nach der Begründung der Sache fragen, oder gar historische Rechenschaft fordern wollte. Guinea oder Sachsen. Kap Negro oder Potschappel. gleichviel, man wählt zu solchen Arrangements immer das Effektvolle und hält sich mit Vorliebe an das Exotische, ober scharf hervortrctende charakteristisch Nationale, um einen Rahmen zu gewinnen, in dem die Handlung — meist ist auch eine solche nicht nöthig — sich wirkungsvoll, im Zander des Eigenartigen und Originalen abipiclen kann. Diese althergebrachten Bedingungen hat Herr Berger denn auch mit seinem „Volksfest" ganz vortrefflich erfüllt. Er hat mit dem Arrangement der Täiizc. der Gruppirnngen, der Jnlcene uns der sehr gut gelungenen Steigerung der Einzelheiten zu einem glanzvollen Ganzen gezeigt, daß er Schule und Methode in seine Kunst zu tragen verstellt, daß er Fantasie und Organisationstalent besitzt, daß er mehr als das gewöhnlich Dargcbotene beherrscht. Aus zahlreichen Details, aus dem Las cHetion, dem Sklaviimcn- tanz, dem Aufmarsch der guinesischcn Krieger und manchem 21 »deren ließ sich erkennen, daß Herr Berger die italienische und französische Schule gut zu verschmelzen weiß, daß ihm die Effekte der Italiener und Franzosen bekannt sind, daß er nicht umsonst in Paris, Tou louse. Marseille :c. seiner Kunst mit Erfolg gedient bat. — Tas „Volksfest", das er uns gestern vorsükrte, vollzieht sich z» Ehren eines Häuvtliiigs, eine Art King Bell, der sich zunächst in einem Las <Is 8E etwas sehr Pikantes vvrtcmzeii läßt. An diesen von den Damen Gäbler, Pichler, Harnisch. Gassert. Glebitzsch und 11hl- inann nusgesiihrten wirkungsvollen Reigen schließt sich sofort die Glanz- und Hauptnummcr des Festes an. ein Las cl'Z.eticm. ebem'o kunstvoll erfunden, als abwechielungSreich in den Variationen, getanzt von Frl. Grimaldi und Herrn Rothe. Die Grazie und Geschicklichkeit Frl Grimaldi's kommt hier zur vollen Geltung, sie ist vorzüglich in ihren Tourbillons, Ballons und Spitzentouren und wird ans das Vortrefflichste unterstützt von Herrn Rothe, dem Gelegenheit gegeben ist. sich hervorragend als Tänzer und Paitto- mimist zu bewähren. Andere Pas und Reigen, vom Balletkorvs und den Eleven der Balletschiilc getanzt, namentlich ein ganz reizender Tanz der Mrstua-Gankler, von Herrn Zöbiich angeführt, steigern die Scene zu einem glanzvollen Ballaüile, das reich aus- gestattet und brillant beleuchtet, den Schluß des „Festes" bildet. Tie Wirkung war in Allem eine so allgemeine, daß die einzelnen Tbeilc des Divertissements lebhaft ausgezeichnet und das Ganze mit großem Beifall ausgenommen wurde. Der Erfolg steigerte sich waai zu einem so ausgesprochenen, daß Herr Balletnicister Berger wiederholt vor der Rampe danken konnte. Sein „Volksfest" ver dient geichcn zn werden. ll. Lt. Familienchre. Ter Staatsanwalt Amtslokal zu verlassen, Herrn überbrachte, der ihn in dringender Angelegenheit um Gehör Der Staatsanwalt runzelte vie Stirn. ^ ic AnttSstunden v. Boden war eben im Begriffe, sein als ihm der Diener die Visitenkarte eines sind zu Ende," begann er: „sagen Sie dem Manne, dos; der öffentliche Ankläger ioznsagen auch Menicb ist. der zu Mittag essen will." Ter Diener nickte bejahend, entfernte sich, kam aber nach einigen Augenblicken wieder zurück. „Verzeihung. Herr StantSanwalt," Hub er an, „aber der Herr läßt sich nicht ab- wcisen: er meint, es sei eine höchst dringenve Sache, und er müsse Sie sprechen." .Herein denn." knurrte unwillig der Staats anwalt. seine Amtsmiene aussetzend und sich mit großer Pose in den lchwarzgepolsterlcn Sessel werfend. Der Herr, der sich nicht abweiicn ließ, mochte in der Mitte: der Fniiiziger stehen, war elegant gekleidet und hatte ein distin giiirles, vornehmes Aeußercs, so daß von der Stiren des Staats anwalts drei Viertel Runzeln verichwanden. Auch seine strengen Mienen glätteten sich ein wenig; mit stummer Handbeweguna deutete er auf einen Sessel, de» Herrn zum Sitzen einladend. „Ich danke." erwiderte dieser, „ich will mich kur; fassen ..„Wie heißen Sic?" unterbrach ihn der öffentliche Ankläger etwas scharf. „Verzeihen Sie. ich vergaß." entschuldigte sich der Fremde, „mciw 'Name ist Jacob Ehlers. Ich bin Fabrikant. Hauscigenthümer und lebe seit zwanzig Jahren in dieser Stadt, ohne je mit dem Gericht in Berührung gekommen zu sein." „Was wünschen Sic von mir?" „Rettung! Die Ehre meines Namens, meiner Fciniiiic steht ans dein Spiele." „Ich bitte, sich deutlicher aus zudrncken. Sie wissen doch, daß mich die Ehre Ihres Namens nur dann iiitcreisiren kann, wenn Sic gekommen sind, gegen Jemanden eine Beschuldigung zu erheben. Wollen Sie vic Staatsanwaltschaft anrufcn, daß Sie ihres'Amtes walte?" ..Lasse» Sic mich Ihnen meinen J-all erzählen." Der Staatsanwalt rückte ungeduldig auf seinem (sitze, zog die Uhr und legte sie vor sich auf den Tisch. „Erzählen Sic." Ehlers athmete tief aus. fuhr sich niit einem Tuche über Stirn und Nacken und hud an: , „Ich habe einen Sohn, einen einzigen Sohn, Herr Staats anwalt. Er heißt Fritz und steht jetzt im 26. Lebensiahre. Jch- habe den Jungen die technische Hochschule besuchen lassen, daß er. etwas Tüchtiges erlerne, denn ich hatte seit jeher die Absicht, ihm« dann meine Fabrik zu übergeben. Im vorigen Jahre diente er beim Militär sein Einjährig-Freiwilligenjahr ab: er hat mich viel Geld gekostet. So ein Muttersöhnchen ist immer gescheiter als» der Vater, der von der Pike aus sich empoigearbettet Hot; ich' habe als Geselle angefangen, als armer Teufel — mit Schwarz» brot und Milch zum Nachtmahl. Sehen Sie dieie Hände gn.' Herr Staatsanwalt, sie sind groß, rauh und hart — sie sind dies in ehrlicher Arbeit geworden. Meinem Sohne sollte dies natür lich erspart bleiben, ihm fiel das Glück in den Schooß. das ich! durch rastlose Arbeit, nie ermüdende Ausdauer uqd stetigen Fleiß! mir kleinweise. Zoll sür Zoll, erringen und erkämpfen mußte, im« Schweiße mein« Angesichts. Er diente bei der Kavallerie, ei«
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