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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 19.09.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187209192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18720919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18720919
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1872
- Monat1872-09
- Tag1872-09-19
- Monat1872-09
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Großenhainer Untech allungs und AnWMaÜ. AmtSvlatt des Königlichen Gerichtsamis und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. Na. HO» Donnerstag, den 1S. September 18 VÄ. Tagesnachrichten. Großenhain. Dieser Tage ist ein Abgesandter des säch sischen Alterthumsvereins hier gewesen, um im Auftrage dieses Vereins, der davon Kenntniß erhalten hatte, daß die hiesige Klosterruine abgebrochen werden sollte, die letztere zu besichtigen. Das Urtheil dieses Sachverständigen, eines Herrn vc. Falk, ist sofort hier abgegeben worden und lautet: die Klosterruine biete durchaus nichts von Beachtung und der Alterthumsverein würde keine Schritte thun, dieses alte Gemäuer beibehalten zu sehen, gegen einen etwaigen Abbruch demnach keine Einwendungen machen. Großenhain. Am Sonntage Abend ist ein hier dienendes Mädchen zum Tanze gegangen und hat sich dazu in ihrer im Dachraume liegenden Kammer bei Licht angezogen. Jedenfalls ist dabei ein Funken des Lichtes unbeachtet geblieben, denn einige Stunden nachher ist man durch Rauch und Brandgeruch darauf aufmerksam geworden, daß es in der Mädchenkammer brenne. Glücklicherweise ist es noch gelungen, den Brand zu löschen und dadurch größeren Schaden zu verhüten. Eine ziemliche Menge Kleidungsstücke, theils dem fraglichen Mädchen, theils deren Herr schaft gehörig, sind jedoch verbrannt. Sachsen. Ihre Majestät die verwittwete Königin Josephine von Schweden ist am 14. Septbr. von Prag im Hoflager zu Pillnitz eingetroffen und am 17. Septbr. Mittags nach Magde burg weiter gereist. — Bezüglich der diesjährigen Recruten- Einstellung erfährt das „Dr. I.", daß dieselbe für sämmtliche Truppen zu Pferde, sowie die in Elsaß - Lothringen stehenden Truppentheile am 4. November d. I., für die Trainfahrer zu halbjähriger Ausbildung am 4. Novbr. d. I. und 4. Mai k. I., für die Oekonomie - Handwerker sämmtlicher Truppentheile am 1. October d. I. und für alle übrigen Recruten am 27. Novbr. d. I. erfolgt, sowie daß gelernte Jäger sowie drei- und vierjährige Freiwillige bereits vom 1. October d. I. ab in Verpflegung ge nommen werden dürfen. — Die Stadt Pirna erbaut ein neues Bürgerschulgebäude mit einem Aufwand von 40,000 Thalern. Am 11. Septbr. hat das Hebefest unter Betheiligung der be treffenden Behörden und des Lehrercollegiums stattgefunden. Das neue Gebäude soll eine Zierde der Stadt werden. — Die Stadt Reichenbach beabsichtigt den Bau eines Gebäudes für eine Realschule zweiter Ordnung. Für Lieferung von Plänen zu diesem Gebäude hat der Stadtrath einen ersten Preis von 125 Thalern und einen zweiten von 75 Thalern festgesetzt. Preußen. Se. Majestät der Kaiser hat sich am 14. Sept, von Marienburg nach Bromberg begeben, dort der Grundstein legung für die neue Gewerbeschule beigewohnt und ist Abends 9 Uhr wieder in Berlin eingetroffen. — Das Reichskanzleramt hat auf Anregung des k. preußischen Ministers der geistlichen rc. Angelegenheiten die einzelnen Regierungen Deutschlands mittelst Circularerlasies aufgefordert, fachmännische Delegirte zur Be sprechung gemeinsamer Angelegenheiten des höheren Schulwesens abzuordnen. Die Verhandlungen werden sich an die im Januar und Februar 1868 zu Berlin gepflogenen Transactionen der fachmännischen Delegirtenversammlung des damaligen Norddeut schen Bundes anschließen und ihnen zur Ergänzung dienen. Zum Versammlungsort ist diesmal Dresden, als Anfangstermin der 15. October bestimmt. Oesterreich. Die Eröffnungssitzung der Neichsrathsdele- gation in Pesth hat am 16. Septbr. Mittags in Gegenwart der gemeinsamen Minister stattgefunden. Der zum Präsidenten ge wählte Ritter v. Hopfen gab in seiner Antrittsrede der Befrie digung über den geistigen und materiellen Aufschwung seit dem Bestehen des Delegations-Institutes Ausdruck und sprach die Hoffnung aus, daß auch die staatsrechtlichen Wirren auf dem Boden der Verfassung endlich eine Lösung finden werden. Nach Außen, sagte der Redner, nimmt die Monarchie ihren gebühren den Standpunkt wieder ein, und die Begegnung des Kaisers mit den Herrschern Deutschlands und Rußlands giebt uns, soweit die menschliche Voraussicht reicht, neuerlich eine Gewähr für die friedliche Gestaltung der nächsten Jahre. — Die ungarische De legation hat den Grafen Anton Majlath zum Präsidenten und Bela Perczel zum Vicepräsidenten gewählt. Schweiz. In Genf fand am 14. Septbr. die Schlußsitzung des Schiedsgerichts statt. Der Vorsitzende, Graf Sclopis, ver las den Schiedsspruch, durch welchen den Vereinigten Staaten eine Entschädigung von 15^2 Millionen Dollars in Gold zu gebilligt wird. Der Präsident schloß alsdann die Sitzung mit einer Rede, in welcher er mit Genugthuung des günstigen Re sultats des Schiedsgerichts gedachte. Die glückliche Erledigung der Arbeiten des Schiedsgerichts wurde von der städtischen Be hörde mit einer Ehrensalve von 22 Kanonenschüssen gefeiert. Frankreich. Eine Note im „Journal officiel" bespricht die verschiedenartige Auslegung, welche der Frankfurter Friedens vertrag vorzüglich nach zwei Richtungen hin feiten Frankreichs und Deutschlands gesunden habe. Es sei dies zunächst der Fall bezüglich der französischen Unterthanen von Geburt, welche in den abgetretenen Gebietstheilen ihr Domicil bis jetzt behalten hätten, und einen zweiten Differenzpunkt bilde die Frage, wel cher Nationalität die Minderjährigen angehörten. Die Note schließt mit der Erklärung, daß die Regierung geglaubt habe, die über die Auslegung der betreffenden Vertragsbestimmungen bestehenden abweichenden Ansichten zur Kenntniß der Betheiligten bringen zu müssen; sie habe ihrerseits Alles gethan, um ihre Auslegung der betreffenden Bestimmungen zur Geltung zu brin gen, es sei ihr aber nicht gelungen, die deutsche Regierung zu einem Aufgeben der von derselben festgehaltenen abweichenden Ansicht zu bestimmen. — Eine zweite Note wendet sich gegen die Behauptung verschiedener Zeitungen, daß der Kriegsminister anläßlich der Berliner Dreikaiserbegegnung mehrere Offiziere des französischen Heeres nach Berlin commandirt habe und erklärt diese Nachricht für unbegründet. — Bezüglich der französischen Staatseinnahmen aus dem ersten Halbjahre 1872 bemerkt das „Journal officiel", daß man das Deficit vorhergesehen habe, und daß dasselbe durch die in Voraussicht der neuen Steuern und Zölle vorher angeschafften Vorräthe von den betreffenden Waa- ren, sowie durch die Contrebande herbeigeführt sei. Nach Ab- sorbirung dieser Vorräthe würden die Einnahmen rasch wieder steigen, namentlich diejenigen von Kaffee, Thee, Zucker, Cacao, welche einen Einnahmeausfall von 58 Millionen repräsentirten.
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