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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000908025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900090802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900090802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
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Hreitag-Ä!)endausga!>e für Dresden und Umgebung. Lerugsgebüdr: »laleliLhrlick z Mt. so Pia,: dur» die Loli r Mk. ?s Via. DK.DreidnerNachrtibten" ertchelnen ttglich Morgen«! die Be»ieber in Dresden und der nächsten Umgebung, wo die Zutraaung durch eigene Bote» oder Kommissionäre erlolat. crdaltei, das Blatt an Wochentagen, die nicht aus Sonn- oder Feiertage solgen. ln iw« TbeilauSgaben Abend« und Morgens iugesicllt. bür Rückgabe eingeiandter Schriit- Ilücke kein« Berbiudlichkeit. Sernivrechauichlud: »wt »Lr.Uu.Lr. 20VS. Delegramm-Adrette: L«chrtchtr» Lrrad»«». Znreigen-Lanf. Die Annabme von Ankündigung«« «riolgt in derbauvtgeichästSiklle und den Nedenannakmestellen in Dresden bis Nachmittag» s llbr. Sonn- und ",«erlag» nur Marienstrave W von li bisy-lUlir. Die lipaltiae Grund- «eile <ca. « Silben» IS Ltg.. An kündigungen aus der Privatieite Zeile A> Big.: die 2ivaltige Zelle als ^ringeiwldt' oder am Telticiie « Dkg. In Nummern nach Sonn- und Feier tagen i- de». Livaltige Grundzeiten so. « bez. M und nn L,g. nach besonderem Larll. Auswärtige Aufträge nur «egen Vorausbciabluug. Belegblatter werden mll w Pia berechnet. MI88NKI' ZMNA-Veüpieli-ksdi'üi »«-n«!'' Wi- ki-im-llsMgm-ksdMli!. K ^ ^ llanäni-velt. L'rümUrd mit ^oläeiien Aeckailleu. i>R« -1 Lnisvss' Neueste Drahtberichtc. Hofnachrichtcn, Stadtvcrordnetensitzung. Wiedereröffnung der Kreuzkirche, Sommerfest »rSd«» Aplk^kt. des Vereins „Hans Holbein". „2tihclnngen". Pariser Herbsltoilctten. Lullnalleliv, 8. September 1900. Feruschreib- und Aernsprech-Berichte v. 7. Septeinbcr. Der Krieg i» Cstimr. London. Die „Times" melden aus Hongkong vom 6. d. M.: Hier sind Gerüchte über ernste Unruhen m Luntschau verbreitet, wo der Präfekt von Wutschau mit 100 Soldaten von einer Bande Briganten belagert sein soll und Hilfstruppen verlangte. London. „Daily Grapbic" glaubt zu wissen, England habe noch nicht auf den Vorschlag Russlands. Peking zu ränmen. ge antwortet. Lord Salisbury werde Anfangs nächster Worbe nach London zurückkehren, um sich mit seinen Kollegen z» berathen. London. „Daily News" melden aus Washington von gestern: Das Staatsdepartement ist noch nicht geneigt, die auf die amerikanische und russische Note eingegangenen Antworten zu ver öffentlichen. Allein es ist Grund vorhanden, zu glauben, das; alle Antworte» eingctrofsen und derartig seien, das; sie Vertrauen zu dem Erfolge des amerikanischen Vorschlags einslößcii. Im Ucbrigen giebt man zu verstehen, das; Rußland sich bereit erkläre, der allgemeinen Meinung nachzngeben und darein willige, das; die Mächte Peking weiter beseht halten. London. Tic Abendblätter veröffentlichen eine Depesche aus Hongkong vom «!. September, derziifolgc der Sekretär Li- Hung-Ticbang's mittheilt. Li-Huiig-Tschang habe die Mittheilung ans Peking erhalten, das; die Verbündeten allmählich den Ehinesen gestatten, die Verwaltung der Stadt Peking wieder zu übernehmen. Prinz Tsching ist über die kaiserliche Stadt gefegt worden. Washington. Von Jackson, dem amerikanischen Geschäfts träger in Berlin, ist eine Mittheilung eingetrvsscn, die die Halt ung, die Deutschland in Bezug ans den russischen Vorschlag ein nimmt, klar auseinander sein. Sie besagt, daß Deutschland alle Reibungen zwischen den Ri ächten zu vermeiden wünsche, das; es aber der Ansicht sei, die gegenwärtigen Verhältnisse seien derartig, daß sie die Beibehaltung einer deutschen Streitmacht in Peking noth- wendig machen. Tie Mittheilung der Anschauungen Deutschlands erfolgte in einer solchen Form, daß sie als bündig und dahin gehend aufgeiaßt werden kann, Deutschlands Ansicht gehe dahin, seine Truppen nicht zurnckzuziehcn. ES sei Grund zu der Annahme vorhanden, daß die Haltung Deutschlands in den anderen europäi schen Hauptstädten stark sympathischen Beifall findet. Colombo. Genernlfeldniarscball Graf Walderice ist an Bord der „Sachsen" heute früh hier eingetrofsen. Nach mehr stündigem Verweilen an Land fegte Graf Walderice die Reise fort. Aokohama. Das hiesige Auswärtige Amt erhielt folgende Depesche ans Schaichi vom 4. d. M.: Große Abtbcilnngen Schwarzflaggen unter dem Befehl des Generals Lin ziehen nord wärts durch die Provinzen Hunan und Hupe. Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin haben sich heute Vor mittag nach Stettin begeben. Im Gefolge befindet sich n. A. als Vertreter des Auswärtigen Amtes der Gesandte Graf Wolsf- Mctternich. — Dem Bnndcsrath ist der Entwurf eines Geleges betreffend die Ausübung der freiwilligen Gerichtsbarkeit und die Leistung von Rechtshilfe im Heere zugegangcn. Tie Vorlage bezweckt die einheitliche Regelung dieser Materie für das Heer im Wege der Reichsgeseggcbnng, — Ter Gouverneur von Kamerun, v. Puttkamer, hat während feines hiesigen Aufenthalts eingehend mit dem Direktor der Kolonialabtheilnng des Auswärtigen Amtes, Geh. Rath Dr. Stübel, über die Verwaltung Kameruns Rück sprache genommen und wird am N. d. M. sich in Lissabon ein- schiffen, um nach Kamerun zurückznkchren. — Das preußische Staatsministcrium hat gestern in fünfstündiger Signng die Frage der Kohlennoth berathen und soll sich für vorübergehende Ermäßigung der Einfuhrkohlentarife entschieden haben. Berlin. Der deutsche Geschäftsträger Freiherr Speck von Sternburg, der heute auf dem Staatsdepartement in Washington einen Besuch abstattcte, vertrat dort die Ansicht, daß die Mächte sich dahin einigen sollte», in Peking zu bleiben, damit die Ver handlungen mit China geführt würden, während die Brächte diesen Vortheil noch besitzen. Tic Antwort Deutschlands wurde vor einigen Tagen durch den amerikanischen Geschäftsträger in Berlin nach Washington übermittelt. Sic lasse keinen Zweifel über die Kunst und Wissenschaft. / 4* Im Königl Äofopcrnhause beginnt morgen, Sonn abend, mit „Rheingold" die Aufführung der Nich. Wagner'schen Nibelungen"; Mittwoch, den 12. ds. M., geht „Die Walküre" in Scene: Sonnabend, den 15. ds. M.: „Siegfried"; Dienstag, den 18. ds. M.: „Götterdämmerung". Die Aufführung des gesainmten Nibeliliigeiirinaes bildet zugleich den Abschluß des Rich. Wagner - E »kl n s. Tie Vollendiliig. in der die „Nibelungen" von der König!. Hofover gegeben werden, läßt eine Empfehlung der Vorstellungen als ülierslnfsig erscheine». Die künstlerischen Faktoren, die hier Mitwirken: die König!-Kapelle, die Darstellung durch berufene erste künstlerische Kräfte, die sorg fältige, den Intentionen Wagner's vollkommen entsprechende Jn- scene erheben die Vorstellungen zu Festabenden, aus die unsere Hosbühne in der That stolz sein darf. Man kann sich enthalten, die vom Lobe überftießende» Anerkennungen der amerikanischen und der englischen Presse zu citiren, oder die immer gleich stark bleibende Anziehung, die diese Vorstellungen auf die Fremden aus üben. als Beweis für die Bedeutung der Aufführung gelten zu lassen man kann das Eine und das Andere entbehren, um aus der Wirkung des Dnrgebotenen den Werth ohne fremde Beihilfe fest zustellen. Es sind Mnstervorstelluiigen, die wir hier sehen und hören, und wenn sie die Gcncraldirektivn in vornehmer Zurück haltung als solche auch nicht bezeichnet, so stehen sie dennoch hoch über Dem, was man anderwärts als mnstergiltig niiznprcisen pflegt. Wer dem „Ringe" in Dresden und anderwärts gefolgt ist, wird sich einer Täuschung nicht hingeben. Pariser Herbsttoiletten. AuS Paris wird geschrieben: Wenn der September weiter so trübe und düster sein wird, wie er begonnen bat, so werden die Pariser und Pariserinnen sicher sehr bald vom Lande wieder in die Hauptstadt zurückkehrcn. Wer nicht durch besondere Verpflichtungen oder die Jagdfaison auf seinem Landsitz zurückaehalten wird, kehrt nach Paris zurück, um sich auf der Rennbahn zu zeigen: dazu klommt, daß doch die Ausstellung nicht geschlossen werden darf, yhne daß die Pariser einen letzten Blick darauf werfen, und nicht zuletzt ziehen die prächtigen Feste, die kür den September in AuS- Slellungnahme Deutschlands. Ter Kaiicr wünscht die Fortdauer > der Besetzung Pekings und sprach sich in diesen; Sinne aus. Tic' Antworten der übrigen Mächte beweisen, das; die Geiahr ciner^ Uneinigkeit unter den Mächten wenigstens für den Augenblick be seitigt ist. Swinemündc. Die Kriegsschiffe „Aegir", „Odin", „Heimdall", „Fritbjof", „Siegfried", „Hildebrand". „Blitz" und „Grille", sowie zwei Torpedobovtstottille» trafen während der Nacht liier ein, ferner heute Morgen die Kriegsschiffe „Pelikan" und „Greis". Sämnitliche Schisse bleiben dem Vernehmen nach bis Montag im Hafen. Auf -er Rhede liegen noch „Kaiser Wilhelm", „Kaiser Friedrich", „Württemberg" und „Sachsen", alle von Saßnitz kommend. Admiral v. Koester weilte lieme Nacht in Sminemünde und ist heute Morgen mit jeuiem Stativnsboot „Schneewittchen" nach Stettin avgesahren. Stettin. Die Ausschmückung der Stadt mit Guirlanden und Fahnen ist allgemein. Besonders zeichnet sich auS die Gegend am Balmhof, der Pnradevlatz, das Stadtthenter. der Platz vor dem Natliliaus. wo die städtischen Behörden dem Kaiierpaar den Gruß der Stadt darbringen werden. Tort ist ein Pavillon errichtet, geschmückt mit preußischen, deutscheil und pommerschen Farben: von dem Pavillon sichren Laufgänge zum Rakhhons. Das Wetter ist kühl und heiter. Die Bevölierung und viele Fremde halten die Feststraße besetzt, auf der die Kriegervereine, Schulen und Gewerke Spalier bilde». Stettin. Lins die Ansprache des Oberbürgermeisters er widerte der Kaiser etwa Folgendes: „Mein lieber Herr Ober bürgermeister! Ich danke Ihnen in Meinem und der Kaiserin Namen herzlich für die freundliche Bearüsznng und de» Empfang, den Ich immer hier gefunden habe. Es ist ja nicht das erste Mal, daß Wir Stettin besuchen. und bei jeder Wiederkehr hat Meine Freude über den herzlichen Empfang sich gesteigert. Weis; Ich doch, daß Stettin die Wege, die Ich wandte, als die richtigen erkannt hat. Sie haben, Herr Oberbürgermeister, unserer Brüder gedacht, die für linsere Interessen nach dem fernen Osten gegangen sind. Ich babe die feste Ucberzcngnng, daß es ihnen gelingen wirb, dort feste und geordnete Verhältnisse zu schaffen, unter Lene» der deutsche Kaufmann, der drüben lebt und wirkt, ein für alle Mal vor Unheil bewahrt bleiben und ohne Störung und Gefahr Handel treiben kann. Ich habe gar keine Besorgnisse für die Zukunft: Ich bin überzeugt, daß Mein Plan gelingen wird. Das wird auch der Stadl Stettin, der Provinz Pommern und dem ganzen Vaterlande dienen. Das walte Gott!" Tie Anwesenden brachen in ernente Hochrufe ans. Im Schloßhofe erwies eine Komvagnie des Grenadier Regiments König Fried rich Wilhelms IV. ll. Pommencbe») Nr. 2 dem Kaiservaar die Honneurs. Um 2>/e Uhr fand im Schloß Frnhstückstasel ftcttt. Wien. Dem „Fremdenblatt" zufolge fand gestern bei dem Ministerpräsidenten v. Körber eine Miuistcrbcwrechnng statt. Heute ist Ministerrath. In parlamentarischen Kreisen verlautet, daß die Entscheidung nabe bevorstehe und daß eine amtliche Ver lautbarung über die Auslösung des ReicbsratbS demnächst erfolgen werde. Nach einer ans Lemberg eingegangenen Meldung sollen die Neuwahlen noch im Laufe dieses Jahres vorgenommen werden London. „Daily News" wird von angeblich wvbiinsvrmirter Quelle ans Odessa belichtet, daß Kaffer Wilhelm die Absicht habe, den Ezarcn in den nächsten Tagen während seines Anfeisthaltes im Schlosse Spaln anfzusuche». st» London. Wie dem „Standard" ans Durban von gestern gemeldet wird, ist eine Patrouille berittener Infanterie in eine»; Hinterhalt gefalle» und gefangen genommen worden. Konstanti nope l. Türkische Truppen griffen heute die Kurden an, d ie vor Kurzem den cnglffchen Vicekonsnl in Wan ans einer Reise im Vilajct überfallen haben. Ter Anstifter des Uebcrfalles wurde gefangen genommen. Ocrtliches r:nd sächsisches. Dresden, 7. September. — * Ihre Majestäten der König und die Königs;; statteten gestern Mittag Ihrer König!. Hoheit der Frau Großhcrzogin von i Mecklcnburg-Strelitz im Kcppschlosfc zn Hosterwitz einen Bestich ab. ' iicht stehen. Die erste Beschäftigung der eleganten Pariserin ist es natürlich, bei ihrer Rückkehr in die Hauptstadt große Toiletten- musterung zu halten. Die Kleider, die sie vom Lande znrnckbringt, sind von der Sonne und Lust ansgczogen, und die Hellen Farben und leichten Stoffe haben nicht mehr die rechte Wirkung. Vor läufig eilt es jedoch noch nicht, dunkle und warme Kleider zu be stellen. denn die Wintcrmoden sind noch nicht genügend kestgcstellt. Das augenblicklich erforderliche Kleid ist das tailor-mnäs-Kostiim. in dem eine Dame immer chic aussiebt. Unter dem Iacket oder dem Bolero werden die für den Sommer angesertigten Hellen Chemisetts getragen: kehrt das warme Wetter noch einmal zurück, so wird die Jacke über den Arm genommen und das Helle Blonsen- henld ist dann korrekt. Für solche Kostüme ist Bibcrfarbe augen blicklich am modernsten, und als Stoff dicke, raube, gerivpte Serge. Auch gemischte Farbentöne werden getragen, und die wollenen Stoffe sind in dieser Saison vielfach changircnd: diese Neuheit wird wahrscheinlich sehr beliebt werden. Ter Bolero wird seine Stellung weiter behauvten, er ist noch jung genug, das; man seiner nicht überdrüssig geworben ist; die Schneider bemühen sich nur. ihn dnrch kleine Neuerungen wieder reizvoller zu machen. Die Aufschläge und Kragen werden viel mit Goldstickereien und Appli kationen von Hellem Felbel verziert. Der Kragen ä In äirecwiro wird breiterund verdrängt den so lange beliebt gewesenen Med ieikragen. Die Damen, die gewöhnt sind, ihre Toilette durch die unvermeid liche Boa aus Mousseline, Federn oder Pelz zu vervollständigen, finde» den Medicikragen unbequem. Das Iacket oder der Bolero muß sehr kurz sein, so daß die Hüfte» frei und flach bleiben. Tic Fülle bleibt für den unteren Theil des Rockes, der wieder sehr weit sein wird. Hinten dürfen nur ein oder zwei Falten sein, so daß dcrRocknicht dick wird. Diese Mode findet sich auch bei den tailor-niiuIe-Kostümen. die stets so einfach wie möglich sein sollten. Die Röcke werden wieder sehr lang getragen, halten sich aber für die Jackenkleider in vernünftigen Grenzen. Da dieser Stil nun einmal für die Straßen, für Spaziergänge oder Einkäufe angenommen ist. sind die prak tischen Erwägungen in erster Reihe ausschlaggebend. Eine Neu heit in dieser Saison ist die Weste; es werden viele Phantasie- Westen gemacht, die je nach der Temperatur oder sonstigen Er fordernissen verschiedenartig sind. Diese Westen schließen ganz fest und sind vorn in Spitzen geschnitten, die unter dem Bolero Vorkommen. Einige sind aus Lammet mit Stickerei aus Gold oder Pompadonr- , —* In den heutigen Vormittagsstunden empfing Se. Majestät 'der König im Schlosse zu Pillnitz mehrere .Herren vom Militär j zu Meldungen und ertheilte den Herren Geh. Regiernngsrath Amtshauplinann v. Ernnshaar und dem Kafferl. Bankdirektvr Knlähnc in Leipzig, sowie dem Regierungsrath Staatsarchivar Tr. Ermisch Audienzen. Elfterer meldete sich bei Sr. Ma icilät anläßlich »einer Versetzung von Löbau nach Dresden. Bank- dircktor Kalähnc meldete seine Ilebernahme der Reichsbankhauvt- slelle in Leipzig und Regierungsrath Tr. Ermisch überreichte Sr. Majestät dem König das Programm zur Hauptversammlung des Gciamnttoereins der Deutschen Geschichtsvereine und zur gleich zeitigen 75jährigen Jnvilämnsicier des Alterthumsvereins, sowie die von letzterem hcransgcgebene Feitichrift. —* Am gestrigen gemeinschaftlichen Souper bei Ihren König!. Maiestäte» »ahmen Ihre Königl. Hoheit die Frau Gros; Herzogin von Mecklenburg Sirelitz in Begleitung der Staatsdame v. Hepden-Lmden und Se. Königl. Hohctt der Prinz Max Theil. —* Tie Stadtverordneten nahmen gestern nach der Ferienpanie ihre Sitzungen wiever ans. Tie Erledigung der um sangrcichen Regislraiide nahm die Zeit bis 8 Uhr in Anspruch. Envähiicnswertti ist daraus die Mittbcilnng des Rathes. daß, nachdem nunmehr Herr Prof. Tietz einen neuen Entwurf über den für das Bismarck-Denkmal bestimmten Umgebnngsbau an- aesertigt bat. dieser Entwurf im Allgemeinen die Billigung des Ausschusses gesunden hat. das; aber wegen Beschaffung der für die»en Nmgebniigsban erforderliche» Mittel den Stadtverordneten sin November eine Vorlage zngehea werde. Ferner verwendet sich St.-V. Lentcmann siir eine Verlegung der am Albertplatz errichte ten Strnßei'babnhaltcstkile. da man dort in Gesahr geratbe, von den vielen sich kreuzenden Wagen übccfabren zu werden. Ein im äbiilichen Sinne gehaltenes Schreiben des Bürgervereins für Nen- nnd Antonstadt 'beschließt man. an den Rath abzugeben. — Bezüglich der mehrfach petitionirlcii Vertagung der den Verkauf von Nahrilngsmitteln an Sonn- und Feiertagen freigegebenen Stunde» hat ver Rath beschlossen, cs bei den gegenwärtig gelten den Bestimmungen zu belassen. — Ter Ratb hat weiter darein gewttligt, den Beginn der Tilgung des dem Allgemeinen Turn verein an-Z der Sparkasse gewährten Tarlehns von 200,000 Mk. ans siills Jahre hinansziffchlcbea und demnach auf den 1. Januar 1M> sestzinctzen. - Ans das Gesuch von Anliegern und Anwohnern der Wormser Straße und der anliegenden Straßen um Durchführ ung der Wormser Straße von der Markgraf-Heinrich-Straße bis zur Bergmann-Straße Weilt der Rath mit. daß er, nachdem mit den Anliegern hinsichtlich der Anliegerleistungcn ein für die Stadt befriedigendes Abkommen erzielt worden sei, den Ausbau dieser Straßenslrecke ans Kosten der Anlieger beschlossen habe. — Einem Antrag der Herren Gnttmiann und Genossen gemäß wird hieraus der Rath ermcht. die Fertigstellung der Lößnitzstraße, sowie der Rudolph- und .Halffastraße, des Platzes I und der Verbindung mit der Großenhailierstraße möglichst zu beschleunigen. Stadt- banratt, Klette berichtet über den Stand der Angelegenheit, daß ans Veranlassung des StadtbauamteS eine Unterbrechung in diesen, Straßenbau habe stattsinde» müssen, weil die mit den Interessenten gepflogene» Verhandlungen Schwierigkeiten ergeben. Bei Straßen, die nur effffcitig bebaut sind, seien nach dem Orts- geietzc die Anlieger verpslictztet, vorschußweise die Anliegerbcitrüge. welche ans die nnbebaute Seite enffallen. zu verlegen und dessen hätten sich die Interessenten in diesem Falle geweigert, und diese Differenz sei bis beule noch nicht gehoben. Wenn aber seitens der Stadtverordneten die Dringlichkeit dieser Sache beschlossen werde, könnten die Arbeiten sofort ivicder ausgenommen werden. St.-V. Glttbmami beantragt hieraus, zugleich den Rath zu ersuchen, die Dringlichkeit der notliwendigen Arbeiten zu beschließen. Zn einer l Beschwerde des St.-V. Reimer, daß Bangenebmigungen oft recht verzögert werden, bemerkt Bürgermeister Leuvold. die große Ver anlwortniig. welche die Baiwol>zci trage, lasse es wohl begreifen, wenn die Bangenehmigillig manchmal etwas länger ans sich warten lasse. In schwierigeren Sachen habe auch noch der gemischte Bau- ausstbils; ein Wort mitznreden. — Die Umfrage des Rathes bei hiesigen Badebesitzern. ob sie zur Abgabe von Wannen- und Vrailievädern für 25 bez. lO Psg. einschließlich Handtuch und Seife geneigt seien, hat nur ein iliigeaügendes Ergebnis; gehabt und der ! Rath wiederholt daher seine Vorlage wegen Errichtung von Volts- ' vädern in den städtischen Grundstücken Krentzerstraßc 9 und ieide. io daß sic an die Zeiten Lndwig's XIV. und XV. erinnern: oft haben sie eine Svitzeakraiffs am Hals. Andere sind aus Sealskill. Ebinchilla oder Hermelin mit getriebenen Goldknöpfen. Man sicht daraus, daß das l.nIor-lnaäe-Koslnm der Phantasie und dem Pariser Geschmack breiten Spielraum läßt. Vermischtes. ** Prin; Lliigi, Her; og der Abruzzen, ist, wie bereit? mitgetheilt, von seiner Po larreise glücklich nach Tromm zurück- gekehrt. Reich an wisseiffchasttichcc Ausbeute, aber auch reich an Mübial und Entbehrungen war die Zeit, welche die „Stella Polare" im Norden znbrachte. Ton ..L.-A" wird darüber berichtet: Der Herzog der Abruzzen wird von seinen Leuten, Italienern und Norwegern, wegen seiner Energie und Umsicht, ebenso wie wegen seiner Fürsorge für seine Mannschaft geradezu vergöttert. Er war in der Thar der Expeditionslester. Besonders begeistert sprechen sich ferner die cismeererprobten Norweger über den italienischen Marineoffizier Eagni aus. dessen Abtbettuna Nansen's Rekord um 19 Minuten geschlagen hat. lieber den Verlauf der Expedition thcilt der Kapitän der „Stella Polare", Ebensen, der zugleich Eis- lootse war. Folgendes mit: „Wir drangen im vorigen Jahre durch den Nightingale-Sound und Britffh-Kanal nordwärts bis 82 Grad 4 Minuten vor. Dort ist kein Winterhafen; daher kehrten wir zurück »ach der Tafel-Bav, Westseite von Kronprinz Rudolf-Land, ungefähr 81 Grad 55 Minuten. Die „Stella Polare" fror ein im Anfang September Am 8. September gab es eine Eispressung, welche die halbe Schiffslänge auf Steuerbord l'/s Fuß tief ein- drückte. In Folge dieser Leckage füllte sich das Schiff reißend schnell mit Wasser, und eS wäre unfehlbar gesunken, wenn nicht eine neue nngehenre Schraubung das ganze Schiffauf eine starke Scholle gehoben hätte. Man baute deshalb eine Wintcrwohnung 200 Meier entfernt giff dem Land, bestehend aus zwei inneren Zelten von je 20 Fuß Länge, einem darüber gespannten größeren Zelt und einem größten aus den Schiffsiegcln, das alle Zelte um faßte. Zwischen den beiden kleinen Zelten nun stand als bester Freund der Ofen, znm Kochen und Heizen zugleich eingerichtet. Jeder Mann hatte sein Bett mit Schlafsack, dieser außen mit Wolfsfell, innen mit Eiderdaunen gefüllt. 120 Hunde waren in einem großen Holzstall untergcbracht, und die Häuptwiutrrarbeit
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