Dresdener 6. Januar 1839. H e ra u s g e b e r: Gedruckt in der Gärtner'schen Buchdruckerei. Gerichtliche Anzeigen. 1) 9lachdem «) Carl Gottlob Horn in Taucha, daß seine Ehefrau, Negi ne Friederike Horn gebor- ne Ma nicke, ihn seit länger als einem Jahre verlassen unter der Versicherung, daß ihm von deren Aufenthalte, Leden und Tode einige Nach richt nicht zugekommen siv, angebracht und auf Trennung der mit derselben geschlossenen Ehe angetragen hat, auch b) in den vom Königlichen Appellationsgericht all- hier auf die von Johannen Rosinen Pö nitz sch in Li e b e rt wo l k w i tz gegen ihren ab wesenden Ehemann, den vormaligen Bürger und Hausbesitzer in Pegau, Johann Gottfried Pönitz sch/ ingleichen e) auf die von Emilie Schurmann in Leip zig gegen ihren ebenfalls abwesenden Ehemann, den Kürschnermeister Emericus Schurmann von ebendaher, erhobene Ehedeftrtionsklage am 16. August und resp. 7. November dieses Jahres anberaumt gewesenen er sten Edictalterminen die Beklagten nicht erschienen sind, so werden hierdurch ernannte Hornin, P ö- nitzsch und Schurmann peremtorisch vorgeladen, daß sie den 3 0. Januar 1839 deS Vormittags 10 Uhr im hiesigen Appellationsge richt persönlich erscheinen, die Hornin mit ihrem Ehemanne die Güte pfl^e, dafern jedoch eine Aus söhnung nicht zu Stande kommt, sich auf die erho bene Klage einlasse, Pönitzsch und Schurmann aber erhebliche Behinderungen, weshalb sie in den ob- beregten ersten Terminen nicht erschienen sind, anz-i- gen, und sodann die sammtlichen drei Beklagten der Bekanntmachung eines Erkenntnisses sich gewärti gen, indem sie außerdem, daß bei ihrem Außenblei ben ermeldetts Erkenntniß Mittags 12 Uhr für be kannt gemacht werde erachtet werden, zu gewarten haben, auch rücksichtlich der Hornin auf des Klä gers Ansuchen ferner in der Sache geschehen werde, was Recht ist. Leipzig, am 24. November 1838. Königlich Sächsisches Appellationsgericht. 0. Beck. Hincke, 8. 2) Am 29. v. Mts. früh ist auf der Bautzener Straße in der Nähe des Waldschlößchens der nach stehend signalisirte Mensch, welch-r muthmaßlich mit dem Handarbeiter Johann Carl Gottlich Scharfe au- Löwenhayn identisch ist, von einem Landgendarmen betroffen worden und hat sich seiner Verhaftung durch Ergreifung der Flucht zu entziehen gewußt, wobei ek einen Sack zurückgelassen, in welchem sich: 1 . Traqband, 1 zwölf Zoll langer Schloßnagel, 2 alte Leinwandsacke ohne Zeichen, 1 dergl. mit schmalen schwarzen Streifen und O. 8. schwarz gezeichnet, 1 alte wollene grüne Decke und 1 grüne, spitz zugehende Deckclmütze befunden haben. Wir machen daher dieß hiermit öffentlich bekannt und ersuchen alle Behörden, auf diesen Menschen zu Lnvigiliren, ihn im Vetretungsfalle zu verhaften und uns davon schleunige Mitteilung zu machen. Hiernächst fordern wir die Eigenthümer der obge nannten muthmaßlich entwendeten Sachen auf, sich bei uns zu melden. Dresden, den 2. Januar 1839. Die Stadt-Polizei-Deputation. von Oppelt. 8 i § n a I e m e n 1. Der Entkommene ist einige und 30 Jahre alt, mittler, untersetzter Statur, hat ein dickes volles Ge sicht mit Sommersprossen, rothes, struppiges, etwas langes Haar, und war mit einem grünen Pelz be kleidet und ohne Kopfbedeckung. Oeffentliche Nachrichten. 1) Das Geschaftslocal der Königl. Commissionen zu Vorbereitung eines neuen Grundsteuer-Systems und wegen Ausmittelung des steuerfreien Grundeigen thums befindet sich in der zweiten Etage des auf der inneren Nampischen Gasse unter Nr. 667. gelegenen Hausis. — 2) Dresdener Lisendndll' OttmpnZnie. Vielseitige Anfragen veranlassen uns zu der An zeige, daß täglich zwischen Leipzig, Wurzen, Dahlen, Oschatz und Riesa Güter aller Art und in jeder Quantität ä 6 pf. pr. Pfd. und Meile transportirt werden. Für Frachtstücke, welche mit dem nächsten schnell- fahrenden Personenzuge befördert werden sollen, ist I gl. pr. 100 Pfd. und Meile zu zahlen; es wüs-