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Sächsische Dorfzeitung : 01.11.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188811016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18881101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18881101
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-11
- Tag1888-11-01
- Monat1888-11
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 01.11.1888
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Suferate . w«rd«n bi» Montag; fF ÄH f' F ^. r::r^. am We VachnmU M I I W^r Annatz»ef»ele«: Preis: Die Arnoldische ' Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. mst!iün"?nd dÄch Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und DreSden-Neusta , <r„. ^Haü7er^ die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentamter ^res / H^mburg,^^ ^»r°Ä,WAg" Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Nedakteur und Berleqer Herrmann Müller in Dresden. «N>eb. u. Redaktion Kre-Veu-Reuftavt A. Meißner Gasse Die Zeitung erscheint Dtenftag, Lounerftao und Eannaben» früh. 50. Jahrgang Donnerstag, den 1. Aovember 1888 Ar. 129 Abonnements - Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Torfzeitung" für die Monate November und Tecember nehmen alle kaiserlichen Poftauftalteu und Pofterpedtttoaeu, sowie auch alle Laud briefträger gegen Voraus bezahlung von 1 Mark entgegen. Die Verlag-- Gxpedition. Politische Weltschan. Deutsche- Reich. Am Montag fand in Ham burg in Gegenwart de- Kaisers Wilhelm die feierliche Schlußsteinlegung zu den großartigen Hafenbauten statt, welche der Einverleibung der alten Hansastadt in das deutsche Zollgebiet ihre Entstehung verdanken. Mittag 12 Uhr traf der Kaiser, direkt von Berlin kommend, in Begleitung des Feldmarschalls Grafen Moltke und des StaatsministerS Grafen Herbert Bismarck auf dem Hamburger Bahnhofe ein, woselbst er von einer Deputation unter Führung des Oberbürgermeisters vr. VerSmann ehrerbietigst begrüßt wurde. Nachdem in dem Restaurant „Alsterlust" ein Dejeuner einge nommen worden war, bestieg der Monarch mit den übrigen Herrn die bereitstehenden Equipagen und fuhr nach dem am Südende der Brooksbrücke gelegenen Fest platze, wo eine zahllose Menschenmenge seiner harrte. Die Feier eröffnete der Oberbürgermeister vr. Bers- mann, indem er nachstehende Ansprache an den Mo narchen richtete: „Ew. kaiserliche Majestät wollen den ehrerbietigen Dank des Senate-, der Bürgerschaft und der gesammten Einwohnerschaft der freien und Hansa stadt Hamburg entgegennehmen dafür, daß es Ew. kaiserlichen Majestät gefallen hat, unsere Stadt durch allerhöchstihre Gegenwart zu ehren und der heutigen Feier durch die persönliche Theilnahme an derselben erst die rechte Weihe zu verleihen." Der Redner ver las nun die dem Schlußsteine beizufügende Urkunde und fuhr dann fort: „Da dieses Werk als solches be stimmt ist, mit anderen gleichartigen die wirthschaftllche Einheit des deutschen Reiches zu vollenden, so ersucht der Senat der freien und Hansastadt Hamburg Ew. Majestät ebrerbietigst, das allerhöchste Wohlwollen für die neuen Schöpfungen durch die Setzung des Schluß- teineS und Befestigung desselben mittelst Hammer- chlages bekunden zu wollen. Von der huldvollen Bewährung dieser Bitte wird, mit Ew. kaiserlichen Majestät gnädigen Erlaubniß, eine Inschrift des Steines noch den spätesten Geschlechtern Kunde geben." Nach- dem der Oberbürgermeister geendet, legte der Kaiser r,i« überwältiat und finde keine Worte, meinem Danke i ersten Male weile ich hier Hamburg ist mir keine unbekannte Stadt. War ich doch hier, als meine «eitern m-rnen Bruder nach Kiel begleiteten und daS zweite Mal al- ich mich .m Gefolge meines hochseligen GroßvatnS befand^ Be.de Male bereiteten Sie uns einen großartigen Empfang der mir unvergeßlich bleiben wird. Wenn ich einmal wieder nach dem Norden zu meiner von mir heiß geliebten Flotte fahren sollte, so wird wich mem Weg abermals durch Ihre Mauern führen. Sie haben vor hin meiner Reise erwähnt, die ich allerdings unter- nommen habe im Interesse des Frieden-, der Industrie und des Wohlstandes deS Vaterlandes. Der heutige Tag ist ein hochbedeutender. DaS Werk, da- nunmehr vollendet vor unS steht, ist das erste bedeutende Ereig- niß auf dem Gebiete der inneren Politik unter meiner Regierung. Ich hoffe, daß Gottes Segen auf diesem Werke ruhen möge und daß Hamburg aufblühen werde, wie noch nie. Sie haben zu allen Zelten unserem Handel große Dienste geleistet, unsere Gedanken und Ideen fernen Ländern vermittelt. Wir Alle erheben unsere Gläser und trinken auf daS Wohl und das Ge. deihen und den GotteSsegen der Stadt Hamburg!" Nach Aufhebung der Festtafel erfolgte in der siebenten Abendstunde die Abfahrt des Monarchen nach Friedrichs, ruh, woselbst er den ihn auf dem Bahnhofe erwartenden Fürsten BlSmarck mit wiederholtem Händedrucke aus daS Herzlichste begrüßte. Die Nacht verbrachte der Monarch unter dem Dache seines ersten Rathgeber- und begab sich dann am Dienstag nach Berlin zurück. Am Mittwoch wohnte der Monarch in Leipzig der feierlichen Grundsteinlegung zum ReichsgerichtSgebäude bei, worüber wir in der nächsten Nummer berichten werden. Wir theilten bereits in unserer vorigen Nummer mit, daß Kaiser Wilhelm sich gegenüber einer Depu tation der städtischen Behörden Berlins sehr mißbilligend hinsichtlich der Art und Weise geäußert hat, wie in der letzten Zeit gewisse interne Angelegenheiten der kaiserl. Familie seitens der Presse besprochen worden sind. Officlösen Blättern zufolge lautete der diesbezügliche Passus der Ansprache deS Kaisers wörtlich: „Ich kann nicht umhin, bei dieser Gelegenheit einer recht schmerzlichen Em pfindung Ausdruck zu verleihen. Während ich Ge sundheit und Kräfte einsetzte, um durch Anknüpfen von Freundschaftsbanden den Frieden und die Wohlfahrt des Vaterlandes zu sichern, haben die Tagesblätter meiner Haupt, und Residenzstadt die Angelegenheiten meiner Familie in einer Art und Weise an die Oeffent- lichkeit gezogen und besprochen, wie sich ein Privat mann die- nie würde haben gefallen lassen. Ich bin die Hand an den Helm, gleichzeitig durch ein leichtes Neigen des Hauptes die verlangte Zustimmung er- theilend. An der Seite deS Oberbürgermeister- trat hierauf der Monarch an die Brücke heran, in deren Mauer der Schlußstein zu befestigen war und indem er gegen diesen drei Hammerschläge führte, sprach er mit weithin vernehmlicher Stimme: „Zur Ehre Gotte-, zum Wohle des Vaterlandes, zum Segen Hamburgs." Sodann reichte der Kaiser den Hammer dem Feldmarschall Grafen Moltke, der ebenfalls drei Schläge that; seinem Beispiele folgten der Oberbürger, meister vr. VerSmann, StaatSmimster v. Boetticher, die Bundesrathsbevollmächtigten, die Hamburgischen Senatoren, die Vorsteher der Bürgerschaft und die Mitglieder der Zollanschluß-Vollzugskommission. Wäh- rend dieser Ceremonie spielte die Musik pianissimo den Marsch aus der „Zaubei flöte". Se. Majestät besich tigte hierauf von der Tribüne herab die Umgebung des Festplatzes, wobei der Oberbürgermeister ihm einige Erklärungen über die Bedeutung der von dort au- sichtbaren Bauten gab. Nachdem der Monarch sodann auf einer Dampfbarkasse eine Fahrt durch den Hafen unternommen hatte, traf er Punkt 5 Uhr in der Kunst halle ein, um daselbst dem Festmahle beizuwohnen. B-i dieser Gelegenheit brachte der zweite Bürgermeister von Hamburg, Petersen, nachstehenden Toast aus: „Ew. Majestät haben geruht, zu uns zu kommen, nachdem Sie die begeisterten Huldigungen der mächtigsten Völker entgegengenommen. Um so tiefer, Majestät, ist unser Dank. Wir bringen Ihnen in dieser alten guten deutschen Reichsstadt, in der zu allen Zetten opfer willig ergebenen Hansastadt, unseren Dank aus vollem Herzen entgegen. Als vor einer Reihe von Jahren Ew. Majestät unsere Stadt durch Ihre Gegenwart beehrten, da verfolgten unsere frohesten Hoffnungen den jugendlichen Sproß des HohenzollernhauseS. Heute begrüßen wir in Ihnen den deutschen Kaiser, der mit mächtiger Hand und unermüdlicher Kraft die Zügel der Regierung ergriffen hat. Der 29. Oktober wird in den Jahrbüchern unierer Stadt mit unverlöschlichen Lettern > eingegraben sein. Wir fassen unser Hoffen in den heißen Wunsch zusammen, daß es Ew. Majestät ver gönnt sei, noch viele Jahre in gesegneter Regierung ein Hort des Vaterlandes zu sein und sich zu erfreuen der hingehendsten Liebe des deutschen Volkes. Se. Majestät der Kaiser lebe hoch, zum zweiten Male und zum dritten Male hoch!" Alle Anwesenden stimmten be geistert in diesen Ruf ein, während die Musik „Heil dir im Siegerkranz" intonirte. Nunmehr erhob sich der Kaiser, um nachstehenden Trinkspruch auszubringen: „Indem ich Ihnen danke für die Art und Weise des mir bereiteten Empfanges, kann ich nur sagen: Ich Feuilleton Ein Millionentraum. Novelle von O. Freitag. (13 Fortltyung.) Seit dem vergangenen Tage hatte nun die Sache allerdings eine sehr ernste Wendung genommen. Wie wir wissen, war in den Zeitungen über die Auf findung der Leiche Emma Hübner's berichtet; auch von der Polizei war eine öffentliche Bekanntmachung er raffen. Bis jetzt hatte man allerseits vermieden, Namen zu nennen. Weder Stein noch Emma waren nament lich erwähnt worden. Aber lange konnte eS nicht mehr dauern und die Namen der Betheiligten gelangten in die OeffenUichkeit. Stein hatte sich dem Kommercieurathe gegenüber sogar dahin ausgesprochen, daß er nach ferner Auf. fastung verdächtig genug sei, um wegen Beihilfe oder Anstiftung zum Morde verhaftet zu werden. Der Kommercienrath hatte diesen Gedanken mit Entrüstung zurückgewiefen und Stein daS Verspreche« abaenommen, Elisabeth gegenüber derartige Aussprüche und Befürchtungen nicht laut werden zu lassen. Stein hatte dieses Versprechen gegeben und auch gehalten. Elisabeth'- Gefühle, als sie den schreckliche« Tod der armen Emma erfuhr, waren echt weiblich; sie sandte ihr einen Strom von Thränen nach und betrauerte da- Mäd chen, al- wenn e- ihre Schwester gewesen wäre. Daß die Sache für ihren Bräutigam so ernste Folgen haben könne, wie derselbe ausgesprochen, kam ihr gar nicht in den Sinn; sie glaubte nur, eS könne das Rendez vous Stein'- mit Emma einen schlechten Schein auf Ersteren werfen und um der Welt zu zeigen, daß dies bei ihr nicht der Fall sei, hatte sie ziemlich kategorisch verlangt, daß Stein an ihrem Geburtstage an ihrer Seite weile» sollte, während sie die Gratulationen ent. gegennahm. Da- war den Gratulanten gegenüber deutlich genug und Stein fügte sich, wiewohl mit schwerem Herzen, da ihm Unheil ahnte. E- war zwischen zwölf und ein Uhr. Die Gra tulanten wurden immer spärlicher, die Pausen zwischen den einzelnen Besuchen immer größer. Elisabeth hatte sich abgespannt in einen Sessel gelehnt und blickte auf ihren ernsten Geliebten. „Noch eine Viertelstunde Geduld, Eduard", flüsterte sie, „dann sind wir erlöst, bi- ein Uhr müssen wir a«-halteu." Stein erwiederte einige Worte. „Wie ernst Du heute bist, an meinem Geburt-- tage", scherzte sie. „Bist Du eifersüchtig auf die viele Liebe, die mir entgegengebracht wird?" Sie zeigte aus die Blumenspenden ring-umher. Stein schüttelte wehmüthia da- Haupt. „Verzeche, Elisabeth", sagte er, „Stimmungen lasten sich nicht gebieten. Ich habe e- Dir gleich ge- jagt, ich »erde heute ein schlechter Gesellschafter sein." Ein Diener trat ein, in der Hand eine silberne Platte auf welcher eine Karte lag. „.Für Herrn von Stein", sagte er, einen scheuen Blick auf diesen werfend. Stein nahm die Karte und laS. „Verzeihe, Elisabeth", sprach er mit leicht zitternder Stimme, „wenn ich Dich auf einen Augenblick verlasse, mau wünscht mich zu sprechen." Elisabeth hatte mit scharfem Blicke die Veränderung erkannt, die mit Stein vorgegaugen, obwohl dieser, der beim Lesen der Karte marmorbieich geworden war, sich mit starkem Willen beherrschte. „WaS ist vorgefallen, Eduard?" fragte sie ängstlich, sich erbebend. „Wer will Dich sprechen?" „Ich bitte Dich, Elisabeth, frage mich nicht, ich bm gleich wieder hier." Elisabeth wollte eben erwiedern, al- der Kom- mercienrath au- einem Nebensalon eintrat. Stumm reichte ihm Stein die soeben erhaltene Karte hin. E- mußte ei« veichängnißvoller Name sein, der auf diesem Blättchen Papier stand; denn auch der Kommernenrath schreckte zusammen und sein Keucht ward leichenblaß. Elisabeth wurde immer ängstlicher. -Zch laste den Herrn Kriminal-Kommissarin- Pickert bitten, einzutreten", sprach der Kommercienrach nach kurzem Bedenken mit lauter Stimme, „wa- er mit Herrn von Stein zu verhandeln hat, kann ich und «eine Tochter hören." -v .... Der Diener entfernte sich und im nächsten Augen- ducke trat Pickert m den Salon, zwei Männern, die ihm ble^, sollte», einen Wink gebend, draußen z»
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