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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.07.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000714028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900071402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900071402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-14
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üerugsgedW: Dte-Drk»dncrN«bnchtkn-ettckeme» »ttllch die Beziekier in Dresden und «er naitiken Umgeüuuu. wo di« Znrraouna durch eigene Bote» oder Kommiiiwndre ertoßu, cwaUci, las BlaU an Wochentagen, die nicht aus Sonn- oder Keiertaae iolaen. w twet Tbeilauagaben ntden»« und Morzrnl zugesrellt. Sllr Rültaab« einaciandter Schrift Külte keine Lerdindliibkeit. Sernlvrechanichlud: »«r I Sr. u u. Lr. sooa. Lelearamm-Adresse: Mochrtcht»» »roodo». Freitag-Abendausgabe für Dresden und Umgebung. 1858 Verlag rrsrr Kieps<tz L Roirftardt. Fsnreigen-canf. Lie Aimadme von Ankündiamioen eriolat in der LauvtacichaftSkelle und de» «edenannadmcsiellen m Dresden bid Nachmittags sllbr. Sonn, und >>e,ertaar nur Marienftraxe ss von N bid>/,iUkr. Die linalrigc Bruno teile tca. u Silben) rs Big,. Sn kündiaungcn aut der Drivattcite Zeile so Pka.: die sivauige Zeile al» .Ewgeiairdi" oder aus Tertieiie -n, Psg. In Nummern nach Sonn, und Feie, lagen I< de», rlvattige GrundzeUe > so. « b«. so und so P,g. nach besonderem Tarif. AurwLrtiae Aufträge nur gegen Borausdetadlung. Letegblätter werden mit to Pi, berechnet. ^/t7A/k/VMlk/k ^6 ^q«tSF//s/r/il»LS oliv luUus Lädier L Vo Lungt Ii86disr kermLuenteliN^tvIlun^ vonIVvknnn^-kinriektun^n. 0k-68l1sn, Violoi-iaslk-. 20. — 8p62i^1i1ät: u«t ve«-Mbol. —' Nr. 191. §pMl: Krieg in China. Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Stadtverordnetensitzung. BnndeÄchießc». Hoimaler Choulant 7, Automobil-Industrie. Feruschreib- und Aernsprech - Berichte vom 13. Juli Ter Krieg in China. L 0 ndo n. Ter „Tally Telegraph" meldet aus Canton von, ll. ds. M.: Li - Hung - Tschang hat lummehr bcschl 01 > en. in Canton zu bleiben. Das amerikanische Kanonenboot, a» ! dessen Bord er nach Peking abgehcn sollte, sührt morgen wieder ad. — Wie dem „Standard" aus Shanghai vom N. berichtet wild, sind dort Meldungen aus Niutschwang eingegangen, denen zu Folge die Ausländer dort einen Anguss voll Boxern und chinesischen Soldaten fürchten. Es wird übrigens geglaubt, daß I iMi'che Truppen eine Abtheilung Chinesen bet Liav-Noiig. jh Meilen südlich von Mulven, geschlagen haben. London. Nach zuverlässigen Meldungen ist auf dem Land wege zwischen Korea und China jede telegraphische Verbindung unterbrochen. Das Gleiche gilt von der Telegraphenverbindung zwischen Tichifu und Shanghai. Deshalb müssen Telegramme letzt verschifft von Taku nach Schcmnlpo gebracht und von dort über Japan und Singhapore weiter befördert werden, was mit großem Zeitverlust verbunden ist. Canto». Der Vicekönig Li-Hung-Tichang bat am 6. ds. M. auf dem Landwege ein handschriftliches Kaiserliches Edikt vom i 17. Juni erhalten, worin alle Gouverneure um schleunige Trnppen- sendunaen zur Hilfe gegen die Rebellen, zu denen offenbar auch Prinz Tuan gerechnet wird, ersucht werden. Li-Huny-Tscha»g Iwill auf dieses Edikt hin, das unzweifelhaft auch echt ist. einige I Tausend Mann nach Peking schicken. Auch die anderen Gouver- Ineure werden voraussichtlich Truppen entsenden. Bergen. Kaiser Wilhelm hat heute früh 8 Uhr die Reise I nach Alcsund fortgesetzt. I Berlin. Der Herrenmeister des Johanniterordens Prinz lAIbrecht hat den General Grafen WarteiiSlcben zum Hanvtmann I des Ordens ernannt. Berlin. Das .Militärwochenblntt" veröffentlicht die Stellcn- ! besetznng des ostasiatischen Expeditionskorps. Dieses ist zusammen gesetzt aus zwei Jnfanteriebrigaden zu je zwei Regimentern von zwei Bataillonen, einem Reiter-Regiment, einein Feldartillerie- Negiment. einem Pionier-Bataillon aus technischen Truppen und Train. Kommandircnder ist Generalleutnant v. Lesjel. General- slabschef Oberstleutnant Guendel. Kommandeure der Jnsanterie- brigaden sind Generalmaior Groß, gen. v. Schwarzhvff und Generalmajor v. Ketteler. Die Jiisanterie-Regimenter kvmman- diien Oberst v. Normann, Oberstleutnant Pavel, die Obersten Ledebur und Hoffmeister, das Reiter-Regiment Oberstleutnant v. Amstädt, das Artillerie-Regiment Major Hossmann. die Pioniere IMajor v. Reppert und die Trains Major de la Terassc. Stuttgart. Im Wilhelmstheater feuerte gestern Abend, Iwic der „Schwäb. Merkur" meldet, während der Vorstellung ein ^stellenloser 19,äbriger Mann, Namens Dallmayer. aus München Igebürtig. drei Revolverschüsse auf die Sängerin Saccarab. welche Ibnverletzt blieb, während der Kapellmeister leicht am Ohr ver- Iwundet wurde. Dallmayer, der anscheinend geistesgestört ist, er- IklLrte, in die Sängerin, mit der er übrigens noch kein Wort ge schielt hatte, verliebt zu sein. Frankfurt a. M. Eine Blnttcin-Evidcmlc. die hier zum llusbruch gekommen ist, gewinnt weiter an Ausdehnung. In den kwei letzten Tagen wurden 18 Personen in das Krankenhaus ein- geliefert. Unter der Bevölkerung herrscht die größte Aufregung. Bromberg. Aus dem Gefängniß sind der zum Tode ver- prtheilte Franz Kocikowski und der wegen Körperverletzung zu k,Jabren Gefängniß verurtheilte Nowak ansgebrochen. nachdem sie tzie Eisenstäbe des Gitters durchseilt und sich an Seilen, die sie ns den Betten gefertigt, herabgelassen hatten. Grande n z. Der zum Tode verurtheilte Raubmörder Franz liabanowski ist durch den Scharfrichter Reindcl bingericbtet worden. Praa. In Aiauth äscherte ein großer Brand 37 Anweien 400 Personen sind obdachlos. Das Feuer griff auf den Nach- arort Kirez über und äscherte auch dort mehrere Häuser ein. Bukarest. Wie verlautet, soll Carp im neuen Ministerium »das Präsidium und das Finanzvortefeuille übernehmen. Paris. Das „Journal oisiciel" veröffentlicht die beiden Dekrete, durch welche General Vornan zum Oberbefehlshaber des nach China bestimmten Expeditionskorps und Biceadmiral Postier zum Kommandeur des ostasiatischcn Geschwaders ernannt worden »nd. Pari S. 'Nach der amtlichen Zollstatistik betrug der Werth der Einstwr in den ersten sechs Monaten ds. I- 2,313,565.000 Frcs. gegen 2.3-il.092.000 Jrcs. in« gleichen Zeiträume des Jahres 1899. Der Werth dcr Ausfuhr 2,003.821.000 Frcs. gegen 1.953.799.0M Frcs. ini gleichen Zeitraum des Jahres 1899. Rotterdam. Tie vereinigten Milder haben 12VO ans ländische Arbeiter, größten Tbeils Engländer und Deutsche, siir die Auslaoearbelten während ll Wochen ongestent. K 0 nst a n t i n vp c l. Die Psoste erttärt das Gerücht, sic hätte die Erlaubniß zur Durchfahrt der russischen Freiwilligen Flotte vurch den Bosporus verweigert, für unbegründet. Canton Mhio). Eine von der republikanischen National- konventian in Philadelphia ernannte Kommission bat Nm Präsi denten Blae Kinlcn gestern seine Nomination zum Präsident,'chasts kaiididatcn mitgetheilt. Mac Kinley sagte in seiner Crwiderungs- rcde: Wir werden die ehrliche Währung unterstützen, das Lebe» der amerikanischen Bürger in China unverzüglich zn schuhen suchen, für den Frieden und die Wohffahrt Chinas arbeiten, die vertrags mäßigen Rechte in China wahren und daselbst die'Anwendung der Prinzipien der Gleichberechtigung des Handels gemäß den Ver pflichtungen der gcsammten Welt zu sichern suchen. Kcipstad t. Die Proklamation des Feldmaffchalls Roberts, die den Betrieb der I obannesburger Minen beschränkte, wurde zurückgezogen. Wo die Nochwendigkeit erwieien ist, werden Er- lanbntßlcheine zur Wiederaufnahme des Minenbetriebs gewährt und Erleichterungen zur Beschaffung von Kohlen und Anwerbung von Arbeitenr bewilligt. Mehrere Minen haben die Arbeit bereits wieder ausgenommen. Ein Sieg der Buren! London. Lord Roberts telegrnphirt aus Pretoria vom 12. d. M.: Die Buren machten gestern einen entschlossenen Angriff aus unsere rechte Flanke und ich bedauere, m°idcn zu müssen, daß es ihnen gelang, sich des Nitralsneck zu bemächtigen, der von einer Schwadron der grauen Schotten mit zwei Geschützen und süns Kompagnien des Lincoln-Regiments besetzt war. Tic Buren griffen bei Tagesanbruch mit überlegenen Streitkräflen an. nahmen die Hügel, welche den Paß beherrschen und eröfsneten ein mörderisches Gcwebrfeuer auf die kleine Besatzung. Der Nilrals- neck liegt etwa 18 Meilen von Pretoria ans der Verbindungslinie bis Nusteiibura. Der Kampf dauerte den ganzen Tag über an. Ich sandte Verstärkungen, aber bevor diese einlrasen, war die Be iatzung geschlagen. Die beiden Geschütze und ein großer Theil der schottischen Schwadron sielen in die Hände der Buren, weil die Pferde der Unsrigen erschöpft waren. Außer dem machten die Buren 90 Gefangene vom L in e v l n - R e gi - ment. Die Verlustliste liegt mir noch nicht vor. doch furchte ich. daß sie bedeutend ist. Zu derselben Zeit wurden unsere Vorposten bei Derdepoort angegriffen. Tos 7. Dragoner-Regi ment hielt mit großer Geschicklichkett den Feind in Schach. Ich zog daraus die Reserven zurück und würde vielleicht keine großen Verluste gehabt haben, wenn eine britische Abtheilung nicht Bureiitruppcn. die in einem Gehölz versteckt waren, für britische Mannschaften ge halten hätte. — General Smith-Tvrrien hat den Buren bei Krügersdorp starke Verluste bcigebracht. General Bnller hat nach kurzem Gefecht die Buren, welche die Bahnlinie bei Paardckral zerstörten, zurückgeschlagen. Oertliches «nd Sächsisches. Dresden. 13. Juli. —* Das Befinden Tr. Majestät des Königs ist auch heute ein befriedigendes. Se. Majestät empfing Vormittags Se. Ex- cellenzdcn Herrn Staatsminister General der Infanterie Edlen v. d. Planitz zum Vortrag und unternahm dann eine Spazierfahrt. —* Se. Majestät der König hat dem Herrn Bürgermeister Heerklotz in Bautzen bei seinem lleberlritt in den Ruhestand in Anerkennung seiner lanasährigen treuen Dienste in der Gemeindeverwaltung den Verdienstorden 1. Klaffe verliehen. —* Die Privatdozcnten an der Universität Leipzig. .Herren Tr. phil. Olto zur Strassen kfnr Zoologie und occglcsichende Anatomie), Tr. phil. Oscar Knoblauch liür Phlsiik und phlsii kaliichc Chemie) und Tr. phil. AsmnS Socrcnicn (für on- europäische Sprachen. Litteraturcn und Geschichte' wurden u außerordentlichen Professoren in der philowphiichen Fakultät ernannt. —* Die Stadtverordneten hatten sich gestern mit einer umfangreichen Tagesordnung z» befassen. Zunächst stand wieder das O rtsgeicg zum G c > cr m m t b eb a un » gs v l a n. d ie 'Neu stadt nördlich vom Albcrtplatz betreffend, ans der Tagesordnung, nachdem die Frage inzwischen unter den Interessenten einer e i: gehenden Berathung nnterrogen morden ist. inwieweit daselbst in die geschlossene Pnuwcste übergcgange» weiden müsse. St.-V Leuteniann vcrichtete. daß die gemeinsame Versammlung der mast gebenden Bereu,e sich überwiegend sur die geschlossene Bcruwei'e c.tlärt habe. In der Debatte betont St B. Göhre nochmals die Nothwendiakeit einer Verbreiterung des Biichofsweges. und Buch bändier Hcinzc giebt die Erklärung ab, daß der Mietbbcwolnrer oerein imt Ausnahme des Herrn Rechtsanwalt Müller von Berneck besch'.osicn habe, mir dem Gutachten der Mehrheit zu gehe», welcbcs füc cme Reihe Baublöcke die geschloffene Pauwcrie emvsiehll. Diesem Gutachten wird schließlich gegen 7 Stimmen zngeffstnini. nachdem Herr Oberbürgermeister Beutler eine halbjährliche Fri't iüi genügend bezeichnet hatte, um die Zustimmung der Anliegc elnzuholen und die Stellungnahme des RnthcS zu bewirken. — Zu Abtheilung 9 des lse'amnitbebanilngsplanes. die Ncuiladt wn sich der König Albert-Ttraße betreffend, lagen bezüglich der H R user-Straßc nnd dcr im GeianimtbebauungSplan nicht vorgesehen, . Diagonalslrasze vom Kaiser Wilheimvlatz nach dem Neustadt, ' Markt von Seiten einiger Anlieger der Groszen Meißner Stragc Widersprüche vor. Nach dem Entwürfe soll nachdem der Rath das letztgenannte Turchbruchsprosekt fallen gelassen hat, als Ersatz für diese direkte Verbindung vom Kopfe der Ailgustnsbrücke aus da-, Königsnier mit 21 Meter breiten Vorgärten hergestellt und dst PalalSgaffc ans 20 Nieter verbreitert werden, wodurch eine Ve> bindung nach den Neustüdlcr Bahnhöfen geschaffen würde, welch, die Große Meißner Straße und die Heinncdstraße entlastet. Tic vereinigten Ausschüsse beantragen die Annahme dieies Entwurfes und des gcsammten OrtsgeietzeS mit einigen Abänderungen urw selbstständigen Anträgen. Die Debatte beschränkt sich daraus, da! St.-V- Rühle die Nothwcndigkeit vermehrter Einführung ge schlossener Bauweise aus den knappen Fronrlängen der Parzellen nachweist nnd St.-V. Göhre die Verbreitern!!, der Kömerstraßr von 12 auf 1! Meter als nicht nolhivcndig erklärt. Alsdann wer den die Ansstchnßantiägc euistiniirsig nnd der 'Antrag, daß dic Südseite der Theresrenslraßc gelchloisen zu bebauen sei. gegen -1 Stimmen angenommen. — Ferner criheilte Kollegium cinstimmi seine Zustimmung dazu, daß die aus den Grundstücken Reitbahn straße 18 und Carolastrcrßc 4 stehenden Gebäude nllnmehr ab gebrochen werden, und beschloß grundsätzlich die Errichtung von Neubauten für das Vitzthuin'i chc Gymnasium, die 2. Realschule nnd die 2. Bezirlsschnle aus dem städtischen Grund besitz an der Dippoldiswalbaer Gaffe. Carolastraße und verlängerten Wemligstraße. jedoch mit der Maßgabe, daß für das Gymnasium und Realschule je eine besondere Turnhalle vorgesehen und für iämmtliche drei Gebäude eine einheitliche Ccntralhciznng erwogen werde. St.-V. Laube bringt hierbei den Wunsch an, daß umere Volksschulen durch Anbringung von Reliefs, SinniprncheEar tauchen n. s. w. ästhetisch schöner gestaltet werden möchten. Eine längere Debatte entspann sicd über den Antrag des Recht- ausschusses, den Antrag des St.-V. Elansen „beim Rache dahin, vorstellig zu werden, daß der V 0 rm i t ta gs u 11 t crr i cb t in den städtischen Bürger- und Bezirksichnlen auch in den Sommer mvnaren Juni. Juli und August um > Ilhr beginne", abznlelmen Im Vorjahr hatte der Ausschuß, gestützt aus daS Gutachten des Herrn Stcrdtbezirksarztes Dr. Niediier die Annahme des Antrags empfohlen, während er sich nunmehr durch die veränderte Stellung nahme des Herrn Obermedizinnlraths veranlaßt iah, sich der Mein ung der überwiegenden Mehrheit der Dresdner Bevölkerung anzn schließen, welche nach dem Ergebnis) der gehaltenen Umscage mi! der jetzt bestehenden Einrichtung vollständig zni ersten Debatteredncr waren auf Seiten des Antrag, nnieden in Kunst und Wissenschaft. 7* Der Königs, sächsische Hofmaler TheodorChoulant, ein liebenswürdiger Künstler von schätzenswertden Eigenschaften des Charakters, ist gestern, Donnerstag früh nach kurzem Kranken lager im Alter von 73 Jahren gest 0 rben. Choulant ist am 18. Juli 1827 zu Dresden als Sohn des Mediziners Joh. Ludwig Choulant geboren. Er besuchte in seiner Vaterstadt das Poly technikum und die Kunstakademie, um sich hier, namentlich unter Semper, in der Architektur auszubilden und malerischen Studien hinzuaeben, die er in Italien fleißig fortsetzte. Nach seinen Lehr- und Wanderjahren ließ er sich bauernd in Dresden nieder und machte sich vornehmlich mit seinen Aquarellen — Architekturbildern »ach italienischen Motiven — bald einen guten Namen. Unsere König!. Gemäldegalerie besitzt ein größeres Oclbild des Künstlers .Ansicht der Engelsbrücke in Nom", das im Jahre 1870 gemalt ist und den Künstler in seiner Eigenart aut vertritt. Von größeren Arbeiten Choulant'S sind noch die „sächsischen Stammburgen" zu erwähnen, die er siir den Capitelsaal der Albrechtsburg zu Meißen geschaffen hat. Als Architekt ist er nur in jüngeren Jahren thatig gewesen: s« leitete er den Bau der katholischen Kirche in Neustadt oNAs und baute u. A. die Diakonissenkapelle. Königl. sächsischer Hofmaler war der Künstler, den Se. Maiestät auch durch die Ver leihung des AlbreLtsordenS 1. Klasse ausgezeichnet hatte, seit 1868. 's* An die Wittwe des verstorbenen Professors Mar Koner bat der Kaiser folgendes Telegramm gerichtet: „Mit austichtlger Trauer erfüllte Mick daS so unerwartete Hin- icheiden Ihres Herrn Gemahls, und bitte Ich Sie, den Ausdruck Meiner innigsten Theilnahmc an diesem unersetzlichen Verlust entgcgenzunehmcn, der außerdem die Kunst selbst nnd init Mir ille Diejenige» trifft, welche den zu früh Dabingeschirdenen in seinem Talent und schöpferische» Wirken hochgeichätzt haben." tz» Am Sonntag ist in Gruncwald der bekannte Schriftsteller Philipp v. Natbusins-Ludom gestorben. Er war »IS Soli» deS Begründers des RcttungS- und BrllderhauseS in Reinstedt. Philipp Engelhards v. NatbusiuS, 18t2 in AlthaldenS- leben geboren. Im Jahre 1872 winde cr. nachdem cr mehrere Broschüren im streng konservativen Sinne gegen die Civiledc. die KreiSordnuna rc. geschrieben hatte. Chefrcda'tcur dcr „Krcuzztg." gud kettete sie während des LuUurlampfcs dis 1876. Er brthciugte sich 1876 an der Begründung der deutsch-konservativen Partei und rief den „Reichsboten" in's Leben. Im Jahre 1877 wurde er vom Wahlkreis Minden-Lübbecke in den Reichstag gewählt, sein Mandat wurde aber kurz vor der Auflösung 1878 für ungiltig erklärt. Er lebte dann wieder auf seinem Gute Ludom. -f Oberleutnant v. Müller vom Infanterie-Regiment )ir. 75 hat in seinem trefflichen, unter Benutzung authentischer Quellen bearbeiteten Werk „DerKrieg in Südafrika" den vierten Theil im Verlag der Liebel'schen Buchhandlung zu Berlin erscheinen lassen. Dieser wieder mit einer guten Karte »nd mehreren Skizzen auSaeitalteie Tbetl, der die gleichen Vorzüge wie di« bereits srüder erschienenen Abschnitte auswcift. umfaßt die Zeit vom Februar und MSn rsoo, enthaltend den Entsatz von Kimdcrlev und Ladysinith und seine Folgen. Die Automobil-Industrie. In einem Pariser Ausstellunasbriefc schreibt Dr. Gustav v. Weiß-Wellenstein, Mitglied dcr Wiener Handelskammer, in der „N. Freie» Presse": Die jüngste aller Industrien ist die Erzeugung von Auto mobilen. Hier ist wirklich seit 1889 etwas ganz Neues entstanden. 1889 war in der Ausstellung nicht ein Automobil zu sehen und jetzt sind in Frankreich. Deutschland und Amcrita mehr als hundert Millionen Franks in dieser Industrie investirt. Schon wenn man Paris betritt, siebt inan fravvirt. daß ein neuer integrirender Bc- standtheil dem Pariser Straßenlcben eingefüat ist. Es ist dies eben das Automobil. Während in anderen Großstädten Europas, ab und zu ein Automobil die Aufmerksamkeit aus sich lenkt, ist in Paris das Automobil schon ein Organ deS regelmäßigen Verkehrs geworden. Verkehrten doch schon Ende 1899 MD Automobile ständig in Paris. Die Ziffer konnte vadurch ermittelt werden, daß jedes m Bari- ständig benützte Automobilsabrzeug IM Francs Gebühr zu entrichten hat. Seit 1. Janrrar ISoV schätzt man die Zunahme aus »veiterc 500 Wagen. Auch wurde hier der erste Versuch gemacht, und zwar durch die Loeiöts gsnürulo äe» petita.-, voiturss, dem Publikum daS Automobil gleich einem Fiaker zur Verfügung zu stellen. Dieser Versuch hat jedoch vorerst finanziell Fiasko gemacht. Man hatte die Gesellschaft izczwuiigcii. alS Platzfuhrwerk »ach demselben Tarife wie die mit Pferden bcst'aiwteit Fiaker zu fahren. mW unter diesen Bringungen erwies sich da» unternehmen als unrentabel. Nunmehr aber bestehen diese Automobil-Trvich'en als voitucos äs remina weiter — der Preis dcr Fahrt wir» durch freies Ncbereinkommen bestimmt, und io hat sich als Normal stundenpreis ein Betrag von ö bis 8 Franks heraus zcüilüct, zu welche!» Preise, da genügende Nachfrage von Fahrgcstkc» immer vorhanden ist. die Gesellschaft ihre Rechnung zu sinden schein«. Sicht man nun in den Straßen von Paris und im Bois diese Fahrzeuge in den verschiedenen eleganten nnd gefälligen Formen, die ihnen die Fabriken von Panhcrrd u. Lcvassvr, Pengert Mors. Delahaye u. Diettrich zu geben verstehen, oft von den Eiacnthümern selbst geleitet, sich durch den lebhaften Wagenverkclir von Paris geschickt und ohne Unfall durchschlängeln — auch die Pferde haben sich schon ganz an den Anblick und das Geräusch des Auto-' inobils gewöhnt — so wird man noch iveit mehr iravvirt, wenn man aus eine der herrlichen Landstraßen, die nach St. Cloud. Ver sailles re. führen, gcräth. Hier wimmelt cs von Automobilen, und man siebt, daß die elegante Welt, das Tont-Liir,«. sich jetz! diesem Sport zugewcndet hat. Daß dies nur ein Sport der reichen' Welt sein kann, geht schon ans folgenden einfachen Ziffern hervor s der Preis eines Automobils schwankt zwischen lO.O'O und 25.000 i Francs, die Bedienung erfordert das Engagement eines Chauffeurs ! der hier zu Lande mit 300 Francs monatlich bezahlt wird, und -ie Speisung eines Petroleum-Automobils kostet — mit Rücksicht auf den hohen Petroleumpreis Frankreichs von 65 Centimes pro Liter — 3 bis 5 Francs ver Stunde Tas Straßenbild erhält jedoch eine entsprechende Ergänzung. > wenn man die Ausstellungsräume Gruppe 60 betritt Hier sichtj man deutlich — ebenso wie in Vincenncs —. welche große Aus-j debnung diew Industrie bereits gewonnen bat. Frankreich hat hier allerdings die Führung und ist insbesondere auf dem Gebiete der mit Petroleum-Motoren bewegten Automobile allen anderen Ländern weit voraus. Wenn man die Wagen von Panhard u. Levassor. dcr führenden Unternehmung in dicier Branche, sicht, die reizenden Victorias von Pengert. die kleinen Gelellschaitswagerr von Delahaye. die Rennwagen von Mors, so kann man sich über zeugen. daß das Problem des Automobilismus nicht nur technisch gelost ist. sondern auch der Wagenbau cs zu verstehen aiikäiiat. dem Automobil eine gefällige Form zu geben. 'Natürlich stnd die Preise all dieser Wagen auch so. daß nur die obersten Zchntawcnd sic benützen können, und auch die kleinen Sportwagen zu zwei und
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