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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 26.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192511262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19251126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19251126
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-26
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SälHUlDe MW« »> «WMe r^'^LL^LLM' "E mit Loschwlher Nnzeiger **—* E^L2iL T^2 LL ri-esrettuag für das Sstllche Vnsd« »ad sei« Diese» Watt enthLN die amtlichen Vekanntmachnngen de« Rate« r« Deesde« für die Stadtteile «laieroiv. Loschwitz, Weiher Hirsch, Bühlau, Bochwih und Laubeoaft (ü. und lll. Derwaitun-»de,lrk) der Gemeinde« Wach witz, Niederpvyritz, Hofterwitz. Pillnitz, Weitzig und Schünfeid, sowie der «mtshauptmannschast Dresden. Sie neue Linksregiemng in Aanlreich gesichert Herriot, der kommende Mann - Wachsende Bedenken gegen sofortige« Eintritt in den Völkerbund - Englisches Mißtrauen in Frankreichs Finanzlage - Polen will sich mit Deutschland vertragen Das neue Reichskabinett Mch keine Entscheidung über die Unterzeichnung Wie aus den Meldungen Londoner Blätter her- vargekt, steht es noch mcht fest, in welcher Form sich die Unterze.chnung Les Beitrages von Locarno voll i.hen wird. Don einem Londoner Blatt wird mitucteilt. die englische Regierung sei auch ein. ncrslandcn. wenn die Botschafter der detrcf,enden Muckte die Unterzeichnung vo.nchmca sollten. Dies« Mitteilung hangt offenbar m t L«r gegemvärUgcn Kabinettskrise in Frankreich zusammen. Man kann noch nicht voraussagen, ob zu Beginn der nächsten Woche die innerpolitischen Verhältnisse in Frankreich klar genug liegen werden, um die Anwesenheit des Aussenministers in London zu er möglichen. In diesem Falle würde bestimmt der Botschafter Frankreichs Len Vertrag unterzeich- neu. Auf deutscher Leite find noch keinerlei Ent scheidungen darüber getroffen, ob eine deutsche Delegation sich zur Unterzeichnung nach Lonio.r vcgcben Her ob der deutsche Botschafter in Lon don die Unterzeichnung vornehmen wird. Einfache Mehrheit genügt Aus den gestrigen Verhandlungen des Auswärtigen Ausschusses des Reichstages über die Locarno-Vorlage ergab sich, daß «in Antrag der Opposition über den ver- fassungsändcrnden Charakter -cs Locar no Gesetzes nur die Zustimmung der Teutscynationalen, der Deutschvöltischcn und der Kommunisten finden wird, wäh rend die Wirtschaftspartei und die Bay rische Volkspartei, die bekanntlich den Be schluß über den Eintrit in den Völkerbund hinausschieben wollen, nicht dafür stimmen werden, -aß für die Annahme eine Zwei drittelmehrheit notwendig ist. Weiter erörterte -er Auswärtige Aus schuß auch noch den Antrag der Deutsch- nationalen Volkspartci, wonach aus Grund -cs Artikels 72 der Rcichsverfassung die Inkraftsetzung des Locarno-Gesetzes um zwei Monate hinansgeschoben werden soll. Cs ergab sich aus den Verhandlungen, daß dieser Artikel zwar die Zustimmung von einem Drittel der Mehrheit des Reichs tages finden wird, daß aber die Mehrheit, gleichfalls gestützt auf Artikel 72 der Rcichsverfassung den Beschluß fassen wird, daß das Locarno-Gesetz ein dringliches Gesetz sei. Damit fällt dann nach Behand lung des Gesetzes im Reichstag die Ent scheidung darüber, ob das Gesetz sofort durch Unterschrift in Kraft gesetzt werden soll oder nicht, allein dem Reichspräsiden, tcn zu. Man zweifelt in parlamentarischen Kreisen nicht daran, daß der Reichspräsi dent die Unterschrift soglejch vollziehen wird. Oeulfchlands Beitritt zum Völkerbund In parlamentarischen Kreisen breitet sich die Unzufriedenheit über das kümmer liche Ausmaß der Rückwirkungen immer weüer auv. Es ist daher nicht zu verwun- Lern, daß Bestrebungen im Gange sind, um das Inkrafttreten des Vertrages von Locarno so lange hinauSzuschieben, bis kN diesem Punkte den Wünschen, die die Be- völkeruna des besetzten Gebietes selbstver ständlich hegt. Genüge geschehen ist. Sehr viel erörtert wird deshalb die Anregung -er Wirtssch^stSpartei und des bayerischen Ministerpräsidenten Held, den Eintritt in den Völkerbund einem besonderen Gesetze z»*«meisen, das eW -« aeoeb-ner Ze't nom N-ichS, tag z» Verabschieden sei» würde. Hohe Wahrscheinlichkeit für die große Koalition Aus ReichStagSkreiscn wird uns geschrie ben: Die Regierungsbildung hat nunmehr klare Dahn. Deutsche DollSpartei. Zentrum und Demokraten proklamieren die Parole der Grossen Koalition. Die Sozialdemokraten werden sich bei dieser Sachlage nicht weiter strüuben können, um so mehr, da sie sich ja für die Zustimmung zu dem Locarno-Dertrag im Reichstag entschlossen haben und der Be schluss der Deutschen Volkspartri ausdrücklich davon spricht, bass die neue Regierung nur aus solchen Persönlichkeiten und Vertretern bestehen kann, die diese in Locarno einge- leitcte Aussenpolitik weiter führen wollen. Dazu gehören aber auch die Sozialdemokra ten, wenn sie sich einmütig für Locarno Ein setzen. So bleibt jetzt nichts anderes übrig, als die Konsequenzen zu ziehen. Die Bay rische Volkspartei tritt ebenfalls trotz ver schiedener Bedenken, die ja allenthalben ge teilt werden, auf die Linie von Locarno. Die Wirtschaftspartei wird es zum grössten Teil tun. So wäre jetzt in brr Tat bk Stunde für di« Zusammenfassung positiv schaffender Kräfte zu edler Gemeinschaftsarbeit gegeben. Om Augenblick ist freilich eine Klärung über die Art der Auswirkung dieser Zu sammenfassung noch nicht geschaffen. Der Reichskanzler hat bekanntlich im Reichstage erklärt, dass die RcichSregierung sofort nach der Unterzeichnung des Vertrages in Lon don in ihrer Gesamtheit demissioniere. Da mit ist nicht nur dir Freiheit geschaffen für die Dispositionen der Parteien bei der Schaf fung einer neuen Regierung, sondern es ist auch dem von der deutschnationalen Seite angekündigten Misstraurnsantrag der Boden entzogen. Wenn, was wahrscheinlich ist, der Reichspräsident zunächst Dr. Luther mit der Bildung eines neuen Kabinetts beauftragt, so kann sein Bemühen nach den jetzt vor liegenden Beschlüssen der Locarno-Parteien auf gar nichts anderes gerichtet sein, als auf den Zusammenschluss der hinter Locarno stehenden Parteien. Dass Dr. Luther das auch selbst will, ergibt sich daraus, dass die n:»e Regirnmg au- Vertreten» sol cher Parteien bestehen muh, di: die Ver träge von Locarno z« halten «nd a«<- zuführen grwillt sind. Ob aber Dr. Luther diese neue -rohe Ko alition führen wird, ist ausserordentlich zwei felhaft. Er bildet nun einmal den Stein des Anstosses für die Sozialdemokraten. Die Locarno-Politik ist nunmehr einge leitet. Ob nun die Locarno-Wirkungen, und zwar nicht nur für unsere innere und äussere, sondern auch für unsere Wirtschaftspolitik praktisch werden, wird von der Arbeit der neuen Regierung entscheidend abhängen. * Sozialdemokratische Zustimmung Innerhalb der sozialdemokratischen ReichStagöfraktion ist es in den letzten Tasten zu lebhaften Auseinandersetzungen über die Irage der Wicdersserstellnnst der Großen Koalition des Reiches gekommen. Der linke Ilügel, der allerdings in der Minderheit geblieben ist, sprach sich sehr entschieden gegen die Wiederaufnahme der Koalitionspolitik aus und forderte das Verbleiben der Partei in der Opposition. Die überwiegende Mehrheit der sozial demokratischen Iührcr stellte sich jedoch auf den Standpunkt, daß nach -er Klärung gewißer Voraussetzungen die Bildung einer Negierung der Großen Koalition durchaus den Wünschen nnd Interessen der sozialdemokratischen Partei entspreche. Entscheidend sttr das Schicksal dieses Ge dankens wird scin^ wie sich Zentrum un- Deutsche Volkspartei dazu verhalten. Protest gegen die verstärkte Besetzung von Trier Die Ncichsregierung hat gegen die ange- kündistte schwere Belastung der Stadt Trier mit französischen Truppen entschie dene Vorstellungen durch den deutschen Botschafter, Herrn v Hoesch, in Paris bei -er französischen Negierung erhoben. In Berliner politischen Kreisen hat man die Hoffnung, daß die französischen Absichten sich noch würden rückgängig machen lassen, zumal cS in letzter Zeit schon mehrfach gc- lnngcn sei solche droben-e Maßnahmen abzubeugen. Die französischen Androhun gen sollen im übrigen als ein Nebcrgriss militärischer Stellen gelten, von denen, wie man meint, die französische Regie rung offiziell keine Kenntnis hat. Auch Jülich wird erneut belastet. In der Jülicher Stadtverordnetenver sammlung teilte Bürgermeister Kienzen mit, baß entgegen der Ankündianng des Generaldelegierten bei der ReichSvermö- i-»enSverwaltnna in A^ch-n, die am 12. Novemb»r -rlotgte Anforderung von wei- i teren 145 Wohnungen für die Verstärkung der Garnison nach der Räumnng der ersten Zone sei vorläufig zurückgezogen, der hiesige Ortskommandant erklärt habe, ihm sei davon nichts bekannt. Tatsächlich beginne das belgische Wohnungsamt mit der Aufnahme von Wohnungen. Eine kurze Re'chsiaassitzuna Nach dcdatteioser Annahme Ler Novell? zum Gesetz über die Err'ch.unq der Deutschen Renten- bankkreditanstau folgt die dritte Berat un aber No letal» für 1925. Ada. v. Guörard (Tr) beantragt, den Not etat bis -um 81. Januar 1923 -u befristen, mäh- rend in der -wclten Beratung der 31. Dezember 1925 dcsch o's n war. Adg. Stöcker (Komm.) wen et sich ge-en den Antrag v. Guörerd. Damit solle nur der Kuh handel um die Regierung um einen Monat ver längert werden. Don der Mehrheit werde es al» sehr unwahrsänlnl ch bezeichnet, daß die neue Re gierung di, Weihnachten fertig wird. Adg. Fehrenbach (Ztr.) be ont demgegen über. dass die D«rizn"erung de, Notetats mit den Versuchen der Nenbitdung einer Regierung nicht, -u tun habe. Mit diesen Versuchen sei bisher noch nicht deaonne» worden. Abq. Müller (Franken, Soz.) be eichnet es als eine Kinde-ei, wenn die Kommunisten „muh- men, dass der No'etat auf die Regierungsbildung iramdelnen Tlnfluss habe. Nack weiterer Drbat'e w'rd der Notelat mit de» Antrag o. Gerard angenommen. Das Gespenst im polnische« Hause Mit Ach und Krach ist es -cm polnischen Außenminister Skrzyuski gelungen, ei» neues Kabinett in Warschau aus üic Beine zu stellen. Viel Zeit zum Ucbcrlcgen hatte er dabei freilich nicht, -cnn er will zur Unterzeichnung nach London fahren und muß dazu eine vcrhandlungsfähige Negierung hinter sich haben, außerdem aber kanu es die Erbschaft, die Grabski hinterlassen hat — fast möchte man von einer Konkursmasse sprechen— nicht ver tragen, wenn sie längere Zeit verwaist bleibt. Der plötzliche Sturz GrabSkis ist wie kaum ein anderes Moment geeignet, auf die geradezu katastrophale Laste Polens ein greAcs Licht zu werfen. Den ken wir nur einmal zurück an die Zeit von 1918. Damals waren die Polen, die es unter Frankreichs Hilfe so glänzend ver standen, sich als die gekränkte Unschul aufzuspielen, das verhätschelte Schoßkind Europas. — Man schnitt aus Deutschland, Oesterreich und Rußland Nicscnfctzcn her aus, warf sie den Polen als Morgengabe ihrer neuen Ircihcit in den Schoß und be lastete sie auch mit keinerlei Schulden, Sie waren schon aus diesem Grunde eigentlich das reichste Land Europas. Und heute? Sie haben Niesensch ulden ausgenommen, haben ihre erste Währung schon ruiniert, die zweite hält nur noch mühsam, aber auch nur deshalb, weil der Iinanzminister die Notenausgabe zurück schraubt, dafür fedoch ein zweites unge decktes InlandsgcLd heransgibt, das im mer mehr entwertet und früher oder spä ter auch die Auslandswährung mit sich reißen mnß. Das reiche Geschenk der wert vollsten Teile Oberichlesicns haben sie nicht zu nutzen verstanden. Im ganzen Lande raucht kaum ein Schornstein mebr, die Landwirtschaft arbeitet mit Verlust, der Staat ist so arm, daß er kaum mebr am 1. November die Beawtengcldcr flüssig machen konnte, nnd -abei frißt der Ricsen- verwaltungsapparat ohnehin fast die gan zen Steuern auf. Vielleicht wird im stillen Kämmerlein einer oder -er andere der Parteiführer sich sagen, daß er in den letzten Jahren ziel- bewußt eine Katastrophenpolitik getrie ben hat; vielleicht wird er auch erkennen, woran der eigentliche Ichler liegt, obwohl an dieses Gespenst im eigenen Hause nie mand zu denken wagt. Die Polen wollen nämlich nicht wahr haben, daß sie ncch mehr als ein Drittel fremde Nationali täten in sich aufgcsaugt haben und nicht imstande waren, diese Elemente zu ver dauen Sie haben überhaupt nicht arbei ten wollen Die Aufgabe, vor der sie stan den, war an sich gewiß nicht leicht, sie muhten die auf einer ganz verschiedene« Kulturböhc stehenden ehemaligen preußi schen. österreichifch-n nnd russischen Teile miteinander verschmelzen, mußten also sachliche Kleinarbeit leisten, um ein Fun dament ihres nepen Startes zu schaffen. Statt dellen wollten sie Großmacht-, Politik treiben. Sie begnügten sich nicht mit dem. was sie bereits bitten, nein, sio mußten auch nm- Wilna schlucken, fvtzrm- »en von der Eroberuna Dan»^« vrxtzsn» deten sich mit sämtlich-« sA-c-bg.rssAtzG glaubte» sich schon auf -ern W« We-e. " -j H 7"^ -77 V-<
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