Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.12.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190112203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19011220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19011220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-20
- Monat1901-12
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 20.12.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WW-MkMTiMU Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich Mösts-Anzeiger für Kohniorf, KSttiß, Mr-orf, Mors, Sl. Wien, Keinrichsorl, Mrienm u. Msen. Amtsblatt für den Stadttal Lichtenstein. .» — — — ... Sl. Jahrgang. — - Nr. 296. »-""x»«-'«»» Freitag, den 20. Dezember ^7»"":?" 1901. Politisch« Tagcs-Rondschau. Deutsches Reich. * Bei den zahlreichen Klagen über die in vielen Berufen herrschende Arbeitslosigkeit ist es interessant, daß in Berlin auch ein Arbeiter- mangel herrscht. Wie mitgeteilt wird, stehen etwa 500 Droschken erster Klasse müßig in den Schuppen, weil es an Kutschern fehlt, die sie in Betrieb setzen. * Die gänzliche Einstellung der Einfuhr von amerikanischem Schweinefleisch ist in Sicht. Der „Weserztg." wird aus Chicago ge meldet, daß in Amerika die mikroskopische Unter suchung von Schweinen am 1. März 1902 einge stellt werden würde. Da diese mikroskopische Untersuchung von Deutschland verlangt wurde, so wird demnach die Einfuhr von amerikanischem Speck und Fleischwaren am 1. März 1M2 gänzlich aufhören. * Den polnischen Vereinen in Berlin ist von der Polizei mitgeteilt worden, daß in Zukunft in allen polnischen Versammlungen in Berlin nur in deutscher Sprache verhandelt werden darf. Oesterreich-Ungarn * Der Eisenbahnausschuß des österreichischen Abgeordnetenhauses nahm die Re gierungsvorlage, betreffend den Bau der bosnischen Eisenbahnen, unverändert an. Italien * Der den Notstand in Italien betreffende Antrag Luzzatti, welcher ein Vertrauensvotum für die Regierung enthält, wurde von der Kammer einstimmig angenommen. Lpanien * In ganz Spanien herrscht starker Frost, und große Schneefälle sind sogar bis Granada niedergegangen. Die Alhambra sieht aus wie nach Sibirien versetzt. In Madrid ist die Temperatur sieben Grad unter Null. Mehrere Personen sind erfroren. * Die Regierung droht mit Repressalien, falls Frankreich das von der Kammer bereits vo tierte Gesetz bezüglich Erhöhung des Weinzolles in Kraft setzt. Frankreich * Das Generalkomitee der s o z i a l i st i s ch e n Partei beschloß, die Parlamentsmitglieder, die bei der China-Anleihe einer Tagesordnung zu stimmten, worin das französische Expeditionskorps gelobt war, vom nächsten Parteitag auszuschließen. Südafrika. * Kommandant Krnitzinger ist bei Hanover Road verwundet in die Gefangenschaft der Eng länder geraten. * A m st e r d'a m. Hier geht das Gerücht, Dewet habe die Engländer bei Klippriver an gegriffen und ihnen eine ernste Niederlage beigebracht. Es heißt, der Kampf dauere noch fort. Einzelheiten fehlen. * In den letzten beiden Monaten, Oktober und November, sind laut eben erschienener eng lischer Statistik wieder über Kinder in den Konzentrationslagern gestorben. Wahrlich England gräbt sich in Afrika sein Grab; Gottes Mühlen mahlen langsam, aber fein. Aus Ltadt und Land. Lichtenstein, 19. Dezember. * — Am Montag und Dienstag wurde auf hiesigem Bahnhofe eine Doppellowry Kohlen an Arme hiesiger Stadt verteilt. Der edle Spender war Herr Gustav Singer. Ehre solchem Handeln! * — Wie alljährlich, so wurden auch am Mon tag wieder 90 Arme Lichtenstein-Callnbergs mit Kohlen beschenkt. Die hohe Spenderin war Ihre Durchlaucht Erbprinzessin Lucie von Schön burg-Waldenburg. Der hochherzigen Wohlthäterin sei auch an dieser Stelle Dank aus gesprochen. * — Postalisches. Sonntag, den 22- Dezember ist beim hiesigen Postamts die Paket- Annahme- und Ausgabestelle wie an Werktagen geöffnet, der Schalter für die übrigen Postsendungen jedoch nur von 8—9 vorm., 11—1 mittags und 5—6 nachm. Aw 1. Weihnachtsfeiertage findet Paketausgabe von 8—12 vormittags statt. Die Orts-Paketbestellung wird am 22. und 25. Dezem ber wie an Werktagen ausgeführt. * — Auch in diesem Jahre wird der Weih nachtsberg-Verein Callnb erg-Lichte ii- st e i n in der Zeit vom 25. Dezember 1901 bis 7. Jan. 1902 seinen künstlerischen Weih nachtsberg im Gasthof zum „Goldnen Adler" in Callnberg zur Besichtigung ausstellen. Schon seit einigen Tagen sind schaffensfreudige Hände thätig, um diesen Weihnachtsberg, welcher im Laufe des Jahres verschiedene Neuerungen erfahren hat, anfzustellen. Da der Eintrittspreis ein sehr mäßiger, und der Reinertrag der Schulkasse zufließt, so ist dem anerkennenswerten Unternehmen ein recht reger Besuch zu wünschen. * — Warnung. Die Firma M. A. Koller in Buczacz (Oesterreich) preist durch Inserate Butter und Honig an unter dem Erbieten, gegen Ein sendung von 5 Mk. dem Besteller 5 Pfund Butter und 5 Pfund Honig zu senden. In einem der Königl. Amtshauptmannschaft bekannt gewordenen Falle hat die genannte Firma nicht nur erhebliches Mindergewicht, sondern auch Butter, die mit Hammel talg und Mehl versetzt war, geliefert. Es liegt im Interesse des kaufenden Publikums, daß ein der artiges unreelles Geschäftsgebahren bekannt wird. *— Die Zahl der Stückgüter, die ihren Be stimmungsort nicht erreichen, ist trotz aller Be mühungen der Eisenbahnen, Abhilfe zu schaffen, in beständigem Wachsen begriffen. In den meisten Fällen trägt der Absender an dem Verlust selbst Schuld. Würden alle Stückgüter von den Absendern, wie es die Eisenbahn-Verkehrsvrdnung vorschreibt, n haltbarer, deutlicher und Verwechselungen aus- chließender Weise signiert und mit der im Fracht briefe angegebenen Bestimmungsstation bezeichnet, o könnten die verschleppten Frachtstücke leicht und chnell wieder auf den rechten Weg gebracht und rach ihrem Bestimmungsorte befördert werden. Viele Frachtstücke werden aber von den Absendern entweder nur ungenügend oder nicht in haltbarer Weise signiert; ganz besonders trifft dies bei ge wissen unverpackten Gütern, wie Eisenwaren und Maschinenteilen, sowie bei Körben und Säcken zu. Durch diese Nachlässigkeit bereiten viele Absender, ohne den Vorteil einer auch nur nennenswerten Ersparnis an Mühe und Kosten zu haben, sich und den Empfäugern zahlreiche Verluste und Un zuträglichkeiten und den Eisenbahnverwaltungen eine Fülle vielfach unfruchtbarer Arbeit und nutz- oser Kosten. *— StrengeZucht. Es kommt häufig vor, daß man Lehrer verklagt oder beschimpft, wenn sie an einem ungezogenen Jungen ihr Zucht recht ausüben. In der Lebensbeschreibung des berühmten Erziehers Flattich lesen wir folgendes Stücklein: Flattichs Töchterlein wurde von einer Nachbarin durchgehauen, weil sie in ihrem Garten Aepfel stahl. Fl. schickte sofort der Frau 4 Groschen, )en ersten für die Aepfel, den zweiten für den gehabten Aerger, den dritten für die Mühe des Durchhauens, den vierten zum Danke für die gute Kinderzucht. Leipzig. Von spanischen „Schatzgräbern" sind mehrere hiesige italienische Gypsfigurenhändler um ihre Ersparnisse in Höhe von etwa 5000 Mark gebracht worden. OelSnitz i. C. Einen lobenswerten Beschluß hat auf Anregung der Gemeinde die Direktion des Schachtes „Deutschland" gefaßt. Es wurden 40 italienische Arbeiter entlassen, auch wurde durch Anschlag bekannt gemacht, daß 30 inländische Ar beiter dafür in Arbeit treten können. Bei der be stehenden Arbeitslosigkeit hat es das Werk für richtig erachtet, erst der inländischen Arbeiter zu gedenken und diesen zu einein sicheren Brote zu verhelfen. Meerane. Am Dienstag abend gegen neun Uhr wurde der in der Südstraße wohnhafte Kutscher Zehmisch in seinem Bette erschossen aufgefunden. Der Grund zum Selbstmorde wird in ehelichen Zwistigkeiten gesucht. Zehmisch war erst kürzlich verheiratet und hinterläßt Frau und ein Kind. Freiberg. Zu der Explosion in der Dyna miifabrik schreibt der „Freib. Anz.": In der Dresdner Dynamitfabrik bei Freiberg flog infolge Explosion eine Gelatinebude in die Luft. Die in der Bude beschäftigten Arbeiter Glöckner aus Hilbersdorf und Heinrich aus Oberbrobitzsch wurden getötet, der Dynamitarbeiter Wetzel aus Niederbrobitzsch ist chwer verletzt worden. Mehrere Arbeiter trugen eichte Verletzungen davon. Der Materialschaden ist bedeutend. Die Ursache der Exvlosion konnte nicht sestgestellt werden, wahrscheinlich ist sie auf Fahrlässigkeit zurückzuführen. Die beiden tätlich Verunglückten waren erst seit kurzer Zeit verheiratet. Die Schwerverwundete» wurden in das Stadt krankenhaus zu Freiberg gebracht. Auch der Leisniger Stadtrat hat es abge lehnt, die Bittschrift des Verbandes Sächsischer Hausbesitzervereine wegen Vermehrung der städti schen Landtagswahlkreise mit zu" unterschreiben. Oetzsch. Vorgestern abend in der 6. Stunde wurde in feiner Behausung in der Bahnhofstraße ein Vater von seinem 22jährigen Sohne derart ge prügelt, daß er blutüberströmt vom Platze getragen werden mußte. Auf Antrag des ersteren wurde der unnatürliche Sohn der königl. Staatsanwalt schaft übergeben. Der Strafprozeß wegen Sittlichkeitsverbrechens gegen 22 Angeklagte aus Neugersdorf hat am Sonnabend vor der 1. Strafkammer des Landge richts in Bautzen begonnen. Sämtliche Angeklagte werden beschuldigt, an der jetzt 15 Jahre alten -rochier der Fabrikarbeiterin Minna Dornig Sitt lichkeitsverbrechen verübt zu haben. Laufigk Dem Heuhändler Börner hier, der anr 30. November in Liebert wolkwitz überfahren und ihm hierbei das rechte Bein arg beschädigt wurde, mußte dasselbe am Dienstag im hiesigen Krankenhause oberhalb des Knies amputiert werden. Der Bedauernswerte ist Vater von 6 unversorgten Kindern. Wurzen. Die hiesige Fleischerinnung macht bekannt: „Infolge der hohen Viehpreise und des flauen Geschäftsganges sehen sich die Mitglieder dec Fleischerinnung genötigt, Weihnachtsgeschenke an ihre werte Kundschaft nicht mehr zu verab reichen." Hohenfichte Einen fetten Weihnachtsbraten versuchte sich ein Unbekannter in der Parquett- sabrik im benachbarten Metzdorf dadurch zu ver- chaffen, daß er sich in das Haus einschlich, einem etten Schweine mehrere Stiche beibrachte, um das selbe dann ungestört stehlen zu können. Der Dieb wurde überrascht, konnte aber nicht festgenommen werden. Das betreffende Tier wurde sofort ge schlachtet. Taucha. In der Chemischen Fabrik stürzte der mit Krämpfen behaftete ledige Fabrikarbeiter Gottlieb Kittler in einen Schubkarren voll glühender Asche. Der Verunglückte wurde angekohlt und bereits tot aufgefunden. Für Auerbach hat sich nunmehr ein Bürger meister gefunden, Stadtrat Achilles aus Zittau.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite