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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 25.01.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-187301254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18730125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18730125
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1873
- Monat1873-01
- Tag1873-01-25
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Ms Großenhainer Wech Mngs- und AMMblatt. Redaction, Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. 18»» M I« Sonnabend, den 25. Januar Abonnement: Vierteljährlich 10 Ngr. Inseratenannahme: Bis Lags vorher spätestens früh 10 Uhr. Inseratenpreis: Für den Raum einer Spalt- zeile 1 Ngr. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit Ausschluß der Feiertage. 9kmtSvl<rtt des Königlichen Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain Bekanntmachung. Die in hiesiger Stadt wohnhaften Besitzer von Hunden werden hierdurch unter Bezugnahme auf das Gesetz vom 18. August 1868, die Einführung einer allgemeinen Hundesteuer betreffend, darauf aufmerksam gemacht, daß die alljährliche Steuer für einen jeden Hund im Betrage von 2 Thalern — - —- für das Jahr 1873 bis längstens den 31. Januar s. e. unerinnert an unsere Stadthauptcasse abzuführen ist. Bei Bezahlung der Hundesteuer ist zugleich eine Marke für jeden Hund zu lösen; diese Marke gilt auf die Zeit, auf welche sie lautet, als Nachweis der entrichteten Steuer und wird unentgeltlich verabreicht. Wer innerhalb des Steuerjahres einen Hund anschafft, für welchen'die Steuer auf das laufende Jahr noch nicht entrichtet ist, hat für denselben binnen 14 Tagen von der Anschaffung an, den vollen Steuerbetrag zu bezahlen. Dasselbe gilt rücksichtlich solcher bereits versteuerter Hunde, welche ohne die Steuermarke in den Besitz einer anderen Person übergehen. Im klebrigen machen wir darauf aufmerksam, daß Hinterziehungen der Hundesteuer mit dem dreifachen Betrage der letzteren zu ahnden, und daß Hunde, welche außerhalb der Häuser, Gehöfte und sonstigen geschlossenen Localitäten ohne die vorschriftmäßige Steuermarke am Halsbande betroffen werden, durch den Caviller wegzufangen sind. Großenhain, am 9. Januar 1873. Der Rath daselbst. Kunze. Bekanntmachung. Nach einer ander erstatteten Anzeige ist dem hiesigen Auctionator Herrn Carl Gottlieb Arnold die ihm von der unterzeichneten Polizeibehörde unterm 1. September 1872 8ud Nr. 19 auf das Jagdjahr vom 1. September 1872 bis mit 31. August 1873 aus gestellte Jagdkarte abhanden gekommen. Es wird solches zu Verhütung des Mißbrauchs mit der verloren gegangenen Jagd karte und mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Herrn Arnold eine das Duplicat der gedachten Jagdkarte vertretende, bis 31. August 1873 gültige Bescheinigung unterm heutigen Tage ausgestellt worden ist. Großenhain, den 24. Januar 1873. Die Polizeibehörde. Kunze. Bekanntmachung. Im Gasthofe zum Auer sollen den 6. Februar 1873, von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Kreier Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: 20 Stück birkene Stämme, von 10 — 24 Centim. Mittenstärke, in Abth. 27 und 51, 635 - kieferne - - 11 — 33 - - - - 27,38u.51, 1 eichener Klotz, von 23 Centim. oberer Stärke und 2 Meter Länge, in Abth. 37, 2 Stück birkene Klötzer, von 33 und 39 Centim. oberer Stärke und 4,s Meter Länge, in Abth. 27, 7 - erlene Klötzer, von 11—22 Centim. oberer Stärke und 4,6 Meter Länge, in den Abth. 38 und 51, 65 - kieferne Klötzer, von 29 — 33 Centim. oberer Stärke und 1 2,3 Meter Länge, / Mtb. 16 - kieferne Klötzer, von 25 — 44 Centim. oberer Stärke und v 3,4 Meter Länge, ? ^8 und 523 - kieferne Klötzer, von 18 — 47 Centim. oberer Stärke und^ o1, 4,g Meter Länge, ' j 35 - kieferne Klötzer (Röhren), von 16 — 22 Centim. oberer Stärke und 4,6 Meter Länge, in Abth. 51, einzeln und partienweise gegen sofort nach dem jedesmaligen Zuschläge zu leistende Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zn versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mitunterzeichneten Revierverwalter zu Kreiern zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Wald orte zu begeben. Königl. Forstrentamt Moritzburg und Königl. Revierverwaltung Kreiern, den 17. Januar 1873. Gras. Schulze. Tagesnachrichten. Dresden, den 22. Januar. Die Abgeordneten, Be richterstatter vd. Panitz und Adv. Ludwig, brachten gelegent lich der Berathungen über schließliche Annahme oder Ab lehnung des Volksschulgesetzes auch die Beziehungen der katholischen Geistlichkeit zur katholischen Volksschule, als nichtsweniger den Landesgesetzen entsprechend, zur Sprache. Sie gedachten dabei auch der Uebertritte zur katholischen Kirche in den höheren Schichten der sächsischen Gesellschaft, welche mit der des Grafen Karl zu Schönburg in neuester Zeit ihre besondere Beleuchtung erlitten, und sie gedachten auch der nltramontancn Umtriebe in unserem Lande, denen das „Katholische Kirchenblatt zunächst für Sachsen" seine besondere Stütze leiht. Unsere sächsischen katholischen Mit bürger wissen nun recht gut, daß die Erwähnung finsterer Vorgänge in ihrer Kirche nicht im - ringsten ihre reli giösen Ueberzeugungen zu kränken bestimmt ist, uns Pro testanten aber predigen sie die Lehre, daß einer jesuitisch gesinnten Geistlichkeit keine Masche des alle Staatsbürger umfassenden Netzes von Gebräuchen und Gesetzen zu klein ist, durch welche sie nicht in eigennütziger Weise hindurch zuschlüpfen vermögen. Daß die bestehenden Schulgesetze katholischerseits vielfach umgangen sind, steht fest, daß sie mit der Verkündigung des neue» Volksschulgesetzes nicht mehr umgangen werden dürfen, ist eine Forderung der Gerechtigkeit. Uebrigens liefern diese Vorgänge Lei uns in dem fast rein protestantischen Staat den Beleg zu den Schwierigkeiten, welche die Durchführung zeitgemäßer, frei sinniger Schul- und Kirchengesetze in einem Staate mit gemischter Bevölkerung wie Preußen unterliegen muß. In der That zeigen die Verhandlungen im preußischen Abge ordnetenhause, daß die das ultramontane Treiben angrei fenden Herren keinen stummen, sondern sehr kampfbereiten Gegnern gegenüberstehen und daß, wenn sich bei uns Herr Cultusminister vr. von Gerber auf die gegen die Uebergriffe der sächsischen katholischen Geistlichkeit im Schulwesen ge richteten Anklagen des 0r. Panitz in ein allerdings beredtes Schweigen einhüllen konnte, in Berlin CultnSminister Dr. Falk immer geharnischt mit Speer und Schild, gleich bereit zum Angriff wie zur Vertheidigung, dastehen muß. Dort wies in diesen Tagen der Abgeordnete Jung auch darauf hin, wie die Hohenzollern um die Zeit, als Kurfürst Friedrich August, mit dem päpstlichen Segen beladen, um des polnischen Königsthrones halber katholisch wurde, Kur fürst Friedrich III. von Hohenzollern bei der Annahme des preußischen Königstitels der Verdammung des damaligen Papstes Clemens unterlag. Clemens sagte seinen Cardi- nälen in einer Ansprache betreffs der Königsberger Königs krönung des Jahres 1701: „In welchem Grade solche Handlung den apostolischen Stuhl beleidigt und den Ca- noneS (Kirchenvorschriften) widerspricht, welche befehlen, daß ein ketzerischer Fürst die Gewalt niederlegen soll, statt zu neuen Ehren erhoben zu werden, dafür ersparen mir Eure ausgezeichnete Frömmigkeit und wohlbekannter Eifer die Beweisführung." Die „Gottesschänderei", daß der „Markgraf zu Brandenburg" den Könizstitel ange nommen, verdammte der Papst in Briefen an alle katho lische Fürsten als ein „freches und gottloses Attentat." Sachsen. Am 22. Januar Abends fand in den Parade sälen des königl. Schlosses zu Dresden der zweite Hofball statt, welchem Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und Prinz und Frau Prinzessin Georg beiwohnten. Ueber 300 Einladungen waren zu demselben ergangen. — Bei der am 20. Januar in Glauchau, Meerane rc. stattgefundenen Reichstagswahl ist der frühere Vertreter dieses Wahlkreises, Drechvlermeister Bebel auL. Leipzig, mit 10,333 Stimmen (3782 Stimmen fielen auf den Gegencandidat) wieder zum Abgeordneten gewählt worden. Eine außerordentliche Agitation war der Wahl vo.ausgegangen. — In Dresden sind am 22. Jan. zwei Personen, eine 71 Jahre alte, kurzsichtige Frau und ein 52jähriger, fast ganz tauber, geistig beschränkter Mann, Erstere von einem Pferdebahnwagen, Letzterer von einem Bierwagen überfahren worden. Beide find bald darauf an den erhaltenen Verletzungen gestorben. An demselben Nach mittage erlitt aus dem dasigen Kohlenbahnhofe ein Hilfs- weicheuwärter beim Zusammenkuppeln zweier Lowries eine Quetschung an der Unken Hand, welche die Ablösung von vier Fingern nöthig machte. — Am 23. Jan. früh wurde in einem Garten zu Neustadt-Dresden der Leichnam eines neugeborenen Kindes weiblichen Geschlechts aufgefunden. Die Mutter des Kindes ist noch nicht ermittelt. — In Ober sohland bei Schirgiswalde wurde ein Maurer beim Sprengen von Steinen schwer verletzt und kam um das Augenlicht. — In Niedergräfenhain brach, wie man dem „Dr. I." aus Frohburg meldet, am 19. Januar Abends nach 5 Uhr auf dem über dem Kuhstalle gelegenen Heuboden des zum Ritter gute Syhra gehörigen Vorwerks Feuer aus, das in kurzer Zeit sämmtliche Wirthschafts- und Stallgebäude mit Vor- räthen vernichtete. Ebenso sind 110 Schafe, 6 zweijährige Kalben, 7 Schweine und sämmtliches Federvieh mit ver brannt. Vieh und Vorräthe waren versichert. Da das Vorwerk nur ungefähr 50 Meter von dem Niedergräfen hainer Eisenbahnviaduct entfernt liegt, ist es nicht unwahr scheinlich, daß von der Locomotive des um 5 Uhr- vorüber gefahrenen Zuges Funken in die am Heuboden befindlich gewesenen Locher gefallen sind und den Brand hervorgerufen haben. Preußen. Der königliche Hof hat für Ihre kaiserliche Hoheit die Großfürstin Helene Paulowna von Rußland, geborene Prinzessin von Würtemberg (gestorben am 21. Jan.), eine v rzehntägige Trauer und für Se. Majestät den Kaiser Napoleon eine achttägige Trauer angelegt. — Alle an den Börsen umlaufenden Gerüchte, daß sich das Befinden des noch in Wiesbaden weilenden Kronprinzen ungünstig ver ändert habe, werden als absolut unwahr bezeichnet. Das Befinden desselben ist ein ganz zufriedenstellendes. — Die „Prov. - Corr." vom 22. Januar schließt einen Artikel über die Einheit im Ministerium mit folgenden Worten: „Aus allen amtlichen Erklärungen der letzten Wochen geht überein stimmend hervor, daß ungeachtet der früheren Meinungs verschiedenheiten über die zur Durchführung der Kreisordnnng einzuschlagenden Wege und trotz des eingetretenen Personen wechsels im Präsidium des Staatsministeriums doch eine vollkommene Einigkeit über die weiter zu verfolgenden Ziele innerhalb der Regierung obwaltet, und es liegt keinerlei Thatsache vor, auf welche die Vermuthungen über innere Widersprüche und Gegensätze unter den Ministern sich stützen könnten. Im allseitigen Interesse einer gesunden und stetigen Entwickelung ist dringend zu wünschen, daß diese Lage der Dinge nicht fort und fort durch leichtgläubige Verbreitung grund loser Tagesgerüchte verdunkelt werde." — Die „N. A. Z." vom 22. Jan. bespricht in ihrem Leitartikel das Ergebniß der einleitenden Debatte über die kirchenpolitischen Vorlagen und constatirt, daß dasselbe wohl geeignet sei, alle Frennde einer auf die realen Verhältnisse begründeten Auseinander setzung zwischen Staat und Kirche mit Vertrauen in die Absichten und Maßnahmen der Regierung und freudiger Hoffnung in die Zukunft zu erfüllen. — Der Gewerheverein der Provinz Preußen hat eine Petition an das Abgeordneten haus gerichtet, in welcher dasselbe unter Darlegung der Handels - und Jndustrieverhältnisse der Provinz ersucht wird, die zur Hebung derselben erforderlichen Mittel bei Aufstellung des Etats zu bewilligen und gleichzeitig der Staatsregierung anzuempfehlen, der Industrie in der Provinz Preußen durch den Bau von Eisenbahnen, Ermäßigung der Frachttarife, Aufhebung der Eisenzölle für Betriebsmaschinen und durch Erleichterung des Grenzverkehrs aufzuhelfen. Oesterreich. Im Abgeordnetenhause des Reichsraths brachte am 21. Januar der Finanzminister Frhr. de Pretis eine Vorlage ein zur Bewilligung eines Credits von 1 Mill. Gulden für die erhöhten Kosten des Sicherheitswachdienstes während der Weltausstellung. Der Justizminister vr. Glaser legte drei Gesetzentwürfe vor, welche in das Gebiet der Civilproceßordnung fallen: ein Gesetz betreffs des Mahn verfahrens, einen Entwurf über das Verfahren in Bagatell sachen und ein Gesetz, durch welches in Civilstreitsachen die Competenz der Gerichte erster Instanz im summarischen Verfahren erweitert wird. — Vor dem Gebäude der Zucker fabrik in Lunvenburg (Mähren) fanden am 20. Januar Arbeiterunruhen statt. Wegen einiger in dortigen Arbeiter- baraken vorgekommener Erkrankungen unter Symptomen von Cholera machten die Arbeiter Strike, indem sie zugleich die Ausbezahlung ihrer Löhnung forderten. Auch in Leipnik und an -einem anderen mährischen Orte haben die Arbeiter der Zuckerfabriken aus gleichem Grunde die Arbeit eingestellt. Frankreich. Die Nachricht, daß die Verhandlungen mit Rothschild wegen Uebernahme der Garantie für die
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