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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 20.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192504206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19250420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19250420
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1925
- Monat1925-04
- Tag1925-04-20
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— SaLMcke MWU-SwiM ^925 9^ »- mit L-schwitz« »kyetger --— ro^Mmi, Dk d«< -Mch« 0««> m» fti» »WM» Matt enthStt di« amtlichen »ekanntm achnn^t de« Rat«» p« vr—rx« Mr di« «taditeN« «lakewil, Losch«,», w.itz.r «Irsch. Bühlau, «schwitz «ad Laubeaaft A «ch M. ««waltun^bezir») d«r»«««t> Via,««'«. » «osterwitz, Pillnitz, Weitz,» «nd SchdnseU», sowie der «mt-hauptmannschast Dresden. tmHataa» >. mit ,, «etatitso «ad arpedtti»«-—ÄÄ.'s» LZLlVlasrvih,.Tollevttzer Str.4 ürLL I — EU. Lichrß«- - . . —Zadattansprucherllscht: b.ver^«.3ahlu«^KU»geob.Kimkursd.«nfira--»«L AeNom« All 4OllA«Mi» laen Satzart« v«rb« mit .«««ch mit den SllNaaea. AmN. Zrvnd«. und Knrllft^ L^« ko Alb, Stgrar.Dar^ Radtv-Avtst»^ I *^«*.7^ A» »»'ft'»»'l TWnd^^u«a!t«^nd»tu^M-d^ettuvg^>O»L^pr«Mv«tr Vt»tto--aas ! aM SO «A^mol««. i Lk.7^°L^ ^LNM°LL!! st > SU Zahs^»« ,. .. ,ch,i^ ^nspr. aufgog» werd«, k-nn. vir «tue Deranttoart. b«». «r RichNgkest nicht ««rnetz« - Montag, den 20. April Empfang bei Hindenburg in Hannover Hindenburg entwickelt feine Ansichten ?'nntag abcnd fand in der Stadthalle von Hannover der angekiindigte Hindenburg-Emp- jau-; nait, zu dem neben zahlreichen Vertretern der Presse des In. und Auslandes Minister Tr. Schiele, v. Richter, Exzellenz Wallrai, Staatssekretär a. D. Kcmpkcs, General von Sclwch (Münchens, StaatSminister Dr. Heinze, Admiral van Schröder, Reichskanzler a. D. lsimv. NcichstanSabgeardneter Schulz (vrom- bcrsii erschienen waren. StaatSminister von Loebell begrüßte den Ge -ralfeldmarschall mit DankcSworten für das Opker, das er durch Annahme der Kandi datur dem Vaterland bringen wolle. v. Hindenburg antwortete mit einer Rede, der wir folgende? entnehmen: „Diele Stunde gesellten Bei sammenseins hat liir das deutsche Volk, für Sie als politische Bührer und anch für mich ruellcicht eine ticle Bedeutung. Sie haben sich heute abend hier versammelt, nm mit mir die politische Lage und die politischen Ziele des NcichsblockS zu besprechen. Wir wollen unS hierbei nicht durch Angriffe unserer Gegner Heren lallen. Mich lallen jedenfalls persSn. licke Angriffe, auch der gemabigten Ar» ganz kalt, denn ich baue auf daS Gerechtigkeitsge fühl meiner Landsleute. Die Tatsache, dast sick Parteien und Verbände, die nicht in allen Zielen der täglichen kleinen Arbeit überein summen. zu gemeinsamem Wirken zusammen gesunden und die natürlichen Gegenläüe zum Schweigen gebracht haben, ist mir ein Beweis dafür, daß es in Deutschland wieder vorwärts geht. Deutschland hat in schweren Stunden bewiesen, was cS durch Einigkeit zu erreichen vermag. Mir ist daS Glück beschiedcn gewesen, mit einem einigen Volk den Feind von unse ren Grenzen zu Haltei,. Dieser grasten Zeit deutscher Geschichte sind schwere Iabre gefolgt. Es ist dabei leider anch vieles von dem Einig- kcitswillen bet und verloren gegangen. Der schönste Abschlnst meines Lebens wäre eS da- her. wenn ich noch sehen dürfte, dah wir unS wieder mit der gleichen Einigkeit in fried licher Arbeit im Wiederaufbau zusammenfin- dcn. die unS einst beseelt hat. r R-nchsblock hat geglaubt, dem Gedan ke» überparteilicher Ei-iakeit bei der Wahl eines dentscheck Reichspräsidenten dadurch am besten dienen zn können, dast er mir für den zweiten Wahlgang die Kandidatur autrug. Ich habe zunächst schwere persönliche Bedenken gehabt, und ich bedauere es nicht, dast darüber auch die Oessentlichkeit unterrichtet worden ist. Ter Avvcll an mein Pflichtgefühl hat aber diese Banken überwunden. Nachdem ich einmal cue Kandidatur übernommen habe, ist eS mein Wille, mich während des Wahlkampfes an der politischen Arbeit des Ncichsblockes in der mir angemessen erscheinenden Weise zu beteiligen und sür den Fall meiner Wahl meine ganze Krakt sür das Wohl Deutschlands etnzusctzen. Ich würde auch als Reichspräsident uur die Pilicht kennen, aus den einmal gegebe nen Grundlagen der Verfassung und der hentigen Stellung Deutschlands in der Welt das beste sür mein Vaterland zu er strebe«. Rücksicht auf irgendwelche Parteien oder un berechtigte Sondcrintercssen würde ich dabei nicht kennen. Wenn Sorgen und Lasten ge recht auf alle Schultern verteilt sind, wird sich hierauf gegenseitiges Vertrauen aufbauen. Nur w können wir zum sozialen Frieden gelangen. Bei einem Teil unserer politischen Parteien 'vielt die Auffassung eine verhängnisvolle Rolle, dast nur der unbedingte Anhänger des .Parteiprogramms oder wenigstens der in den Rcvolutionsslürmen geschaffenen Parteikoali- üon das Recht habe, im Staate mitzuarbciten Erwarten Sie nicht von mir daS Programm eines PartctmanneS, der sich mit politischen Fragen auseinandersetzt. Weil wichtiger ist Re Ausgabe, dem deut, ichen Volke wieder die Grundlage wirt, ichastiicher uud politischer Lebensfähigkeit zu oerschassc». Die Attentate in Bulgarien Oie Urheber des Kathedrale-Attentats entdeckt Dem „Malin" wird aus Sofia gemeldet, die Sicherheitspolizei habe die Urheber des Attentats auf die Kathedrale entdeckt, und zwar in der Person des Vorsitzenden und des stellv. Vorsitzenden des kommunistischen Zentralkomitees in Sofia, Iankoff und Minkoff. Letzterer, ein ehemaliger Pionier offner, soll die Höllenmaschine am Tage des Verbrechens auf dem Dach der Kirche untergebracht haben. Gegenwärtig befän den sich alle Führer der kommunistischen Bewegung hinter Schlost und Riegel. Nach einer Belgrader Meldung des „Pe tit Parisien" beläuft sich die Zahl der Fest genommenen auf mehr als 500. Das Mit glied des Exekutivkomitees der bulgarischen Kommunistischen Partei, Mareo Friedmann, befinde sich unter den Verhafteten. In der Wohnung einer Französin habe man Schiess baumwolle und eine Bombe entdeckt. Am Bahnhof Kostonotz-Bania fe, eine Frau ver haftet worden, die Explosivstoffe be, sich führte. Gerüchtweise verlaute, dast der Führer der revolutionären mazedonischen Bewegung. Protegurcs,. sich unter den To ten befinde. Milderung der getroffenen Maßnahmen Angesichts der schweren Opfer ist in Bul garien für drei Monate Landestrauer an- Ohnc die Wiederherstellung des deutschen An sehens in der Welt ist dieses Ziel nicht zu er reichen. Ansehen in der Welt wird jedoch nur gewinnen, wer sich selbst und sein Volk achtet. Vertrauen wird nur gewinnen, wer sich selbst vertraut. Wir haben heute die Pflicht, unser gesamtes öffentliches Leben und unsere praktischen poli tischen Ziele so cinzustellen, dast unser aufrich tiges Streben nach friedlicher Orientierung unseres Vaterlandes und friedlicher Mitarbeit am Fortschritt der Welt sich durchsetzen kann Hierin liegt eine wichtige Grundlage der deut schen Außenpolitik. Nichts kann diesem friedlichen Ziele mehr schadcu, al- das verlogene Geschrei von einer drohenden militaristische» Reaktion in Deutschland, die sich in meiner Kandida tur angeblich auöprägen soll. Ich betone mit aller Deutlichkeit, daß ich nichts anderes anstrcbc, als was die Gegner meiner Kandidatur^sür sich allein in Anspruch nehmen: gesetzt worden. Theater und Konzerte find vorläufig untersagt. Das wirtschaftliche und politische Leben in Sofia nimmt seinen normalen Gang. Die Blockade einiger Stadtteile ist nach der Ver haftung von insgesamt 27 verdächtigen Per sonen aufgehoben worden. Aus der Ver nehmung der Verhafteten wurde festgestcllt, dast den verbrecherischen Elementen große materielle Hilfe von außerhalb geleistet worden ist. Einzelheiten werden im Inter esse der weiteren Vernehmung gebeimgehal- tcn. Der Eisenbahn-, Telephon- und Tele- araphenverkebr ist wieder hergestellt, doch dürfen Tclephongejpräche nur von amtlichen Personen geführt werden. Die Züge ver kehren fahrplanmäßig ohne Störung. ISO- Tote Die Zahl der Todesopfer der Bomben- cxvlosion in der Kathedrale in Sofia bat sich auf 180 erhöht. Die Polizei hat auch sechs Personen ver haftet, bei denen Papiere vorgefunden wor den sein sollen, die sie als Offiziere der Ro ten Armee und Mitglieder des Präsidiums der 3. Internationale ausweisen. Unter den Opfern des Attentats befinden sich auch 16 Frauen, darunter die Gattin des Genera!' Georgieff, und sechs Kinder. Ferner sind etwa 25 Abgeordnete der Regierungspar teien getötet worden. festen Glauben an Deutschlands Größe ihr Leben Hingaben oder ihre Gesundheit opferten." Die Rede Hindenburgs wurde an vielen Stellen von starkem Beifall begleitet. Dann gaben die anwesenden Vertreter der Parteien und Verbände, die im Reichsblock vereinigt sind, besondere Erklärungen zur Kandidatur Hindenburg ab. Alsdann nahm Hindenburg noch einmal das Wort zu folgender Ansprache: In meiner vorigen Rede ist klar znm Ausdruck gebracht was uns not tut und wohin wir kommen müssen. Darum vorwärts mit Gott für un ser teures deutsches Vaterland. DaS deutsche Vaterland Hurra! Oie Agitationstour von Marx Marx sprach am Sonntag in Dessau, Zerbst und Magdeburg. Inhaltlich wichen seine Reden nur nwesentlich von den bisher gehaltenen b. dem bcutscheu Volke in voller Gouveräui, tat uud i« voller Freiheit seinen Plast unter den anderen Völkern z« sicher«. Um dieses Ziel zu erreiche», muß aber baldigst die schwere Anschuldigung unserer Verantwor- tung für den Weltkrieg fallen. Das sind die Gedanken, die mich leiten und darum werden Sie- mir glauben, wenn ich Ihnen versichere, daß all das Geschwätz von verfassungswidrigem Vorgehen, das ich beab sichtigen soll, von sogenannten reaktionären und sonstigen gefährlichen Bestrebungen Un sinn ist. Ich blu gewöhnt, meine Pflicht zu tun unk) würde daher, wenu das deutsche Volk mir das große Vertrauen schenken sollte, mich zu seinem Präsidenten zu wäh len. unbeirrt durch Tagcsmeiuuugcn und persönliche Angriffe mit Sachlichkeit dahin wirken, dast unserem Vaterland, bas wir in seinem Unglück «m so Heister lie ben müssen, eine glückliche Zukunft be schicken fein möge Wird dieses Ziel erreicht, so wäre dao der schönste Dank an alle die Helden, die einst im Amerika und Frankreichs Vasallen Die amerikanische Regierung hat an Ru mänien eine Rote gerichtet, in der sie Be zahlung der rumänischen Kriegsschulden nach Bereinigung der bestehenden finanziellen En gagements fordert. Die Presse legt der Wen dung „nach Beilegung der bestehenden En gagements" besondere Bedeutung bei, als Zeichen für das Verständnis Amerikas für die Schwierigkeiten Rumäniens. Im üb rigen sei die Rote eine Fortsetzung der bis herigen amerikanischen Politik, vor allem ein Druckmittel zur Durchsetzung der Llbnrstung. Erheblicher Geburtenüberschuß in den -Vereinigten Staaten Nach dem Status vom 1. Januar 1925 betr>igt die Einwohnerzahl der Vereinigten Staate,? 114 311000, d. i. eine Zunahme im Jahre 1924 um 1 627 000. Die Zunahme durch den Ictmr- tenüberschuß ist viermal so groß wie die Zuiuimn durch Einwanderung, ivelchc 815 000 betrug. Gchiedsgerichisi-ee und Gicherungspaki Wie sich die Zeiten ändern! Vor dem Kriege setzte Deunchland den wichtigsten Fortschritten der internationalen Schieds qirichtsborkeit die orößten Widerstände ent gegen, und heute sonn cs als bedcufiamcr Vorkämpfer di^er Idee betrachtet werden! Bis zum Jahre 1914 batte Deutschland nur einen einzigen ständigen Schiedsvcrtrag (nämlich mit Großbritannien» abgeschlossen, während z. B. die Vereinigten Staaten von Amerika an 22, Italien an 18. Großbritan nien an 14. Frankreich an 11 und Rußland an 7 Verträgen dieser Art beteiligt waren. Seit der Beendigung des Weltkrieges da gegen bat außer der Schweiz und den ikan dinavischcn Staaten kein europäischer Staat so viele Schiedsverträge abgeschlossen wie das Deutsche Reich. — Dem Schieds und Vergleichsvertrage mit der Schweiz folgten ähnliche Abkommen mit Schweden und Finn- land, und fetzt stehen die deutschen Vor schsäge zwecks Abschius'es eines allgemeinen Schiedsvertrages mir Polen und der Tiche choslowakei im Mittelpunkt der Diskussion. Vor allem aber soll dem von Deutschland angeregten Fünf - Mächte - Abkommen ein Schieds- und Vergleichsoertrag eingefügt werden. Es taucht daher die Frage au», welchen Inhalt die Schiedsgcrichtsverträge mit den alliierten Mächten voraussichtlich haben werden. Man darf sich nämlich die Lösung des Problems nicht ci:.'ach so vorstellen, als ob nun alle Fragen ohne Ausnahme der Schiedsgerichtsbarkeit unterworfen wurden. Ist doch bekannt, daß z. B. Großbritannien eine vorbebaltlo'e Schiedsgerichtsbarkeit ab lehnt. Aber auch die anderen Mächte haben sogar in der Hochflut ihrer Schiedsgerichts begeisterung anläßlich des Genfer Protokolls Ausnahmen festgesetzt, wodurch z. B. Strei tigkeiten über Einwanderung, Zolltarifixagen usw. der Schiedssprechung entzogen wurden. Ferner sind Streitigkeiten, die zum Gegen stand das Verlangen nach Revision inter nationaler Verträge haben oder den be stehenden territorialen Bestand der Ver tragsmächte in Frage stellen wollen, nach dem Genfer Protokoll von der obligcnori sehen Schiedsgerichtsbarkeit ausgeschlossen. Sicher ist also, daß auch in den zur Debatte stehenden Verträgen keine vorbehaltlose Schiedsgerichtsbarkeit eingesetzt werden wird. Aber zum mindesten werden die Vertrags- Mächte die Verpflichtung eingehen müssen, daß bei allen Streitigkeiten wenigstens ein Versuch friedlicher Streiterledigung unter nommen wird. Solche Vergleichsausschüs'e find schon vor dem Kriege durch den amerikanischen Staats sekretär Brnan angeregt worden. Sie kom men besonders bei den politischen (im Ge gensatz zu den rechtlichen» Streitigkeiten in Frage. Beide Parteien ernennen Kommis sare, die unter Vorsitz eines neutralen Iu risten die Tat- und Rechtsfragen prüfen. Eine solche Kommission kann entweder von Fall zu Fall oder ständig eingesetzt werden. Sie erstattet einen Bericht, der für die Par- teien nicht bindend ist. Was aber geschieh! nun. wenn sich die Parteien bei Konflikten auf Grund des Berichtes der Vergleichskommission nicht verständig, i:? Für dem Völkerbund ange hörende Staaten greift hier der Artikel 15 der Satzung ein. Jede Vcrtragsmacht kann den Fall dem Völkerbünde unterbreiten. Da man jetzt schon mit Deutschlands Ein
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