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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188502286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18850228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18850228
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-28
- Monat1885-02
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 28.02.1885
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eßlicheir mittags. men. rng ein 1g des mg des rlassung. iftungs- betr. losseneu Stadt- n Bau- lrkers- r. 1885. MM. if 1882. Meier Stadt- Rigung fwands ° «. ° L 2 Pf- nd ent- Bl. thschluß s vier- hmittag h nicht er guter Guts- ner in len und iuldiaeu nächsten ns aus iths zu istrande, ngsgeld bett. g ver leite zur ches bei illigung fiten an betr. ng von chulkasse .ung in m) betr. zu Nr. istrande, für die betr. : Holz- unlichen lach so- rzlichen iederum reichen wunden lerdurch n Dank, rn -rau. ergleute lnitz: 20 M., mverein März werden zum Preise von 75 Pfennigen von allen Die polnische Frage diesclüen auch heute noch von Rom aus bekämpfen und die sitäten" bis einschließlich „Universität Münster" nach den Debatte, bei welcher Abg. Reichensperger-Köln die Ein- montnne Abgeordnete, „sollten weder liberale noch nationale, Horst, so warm für seine polnischen Bundesgenossen ein, daß der enge Zusammenhang zwischen der antinationalen Rich tung der wclfischen und der polnischen Agitation dadurch ablrotzen noch ablocken. Wäre sie aber anders vorgegangen, so würde sic gegen ihr eigenes Interesse gehandelt und selbst dazu beigelragcn haben, eine preußische Provinz dem Deutschthum zu entfremden und dieselbe zu polonisiren. Fäden der ganzen polnischen Propaganda in den Händen haben, lieber einen Nachfolger dieses streitbaren Kirchen- Langer Hans über die Behandlung des liberalen akademischen Vereins durch den Universitätsrichler veranlaßte eine kurze Wohin die Gutmüthigkeit des österreichischen Minister präsidenten Grafen Taofse seinen polnischen Freunden in Galizien gegenüber geführt hat, davon zeugt die jetzige Friedens in Deutschland so wünschenswerlhen Ausgleich zwischen Rom und Berlin im Grunde bisher hinderlich war und noch ist. abtrotzen lasten! Sollen wir durch das kaudinische Joch gehen, durch das andere schon durchgegangen sind? Ich glaube, wir beantworten diese Frage mit einem entschiedenen Nein!" Hierauf erklärte sich der Abg. v. Rauch Haupt für die Be willigung, da persönliche Motive hinter den sachlichen zurück treten müßten. Abg. Windthorst erklärte, sich der Ab stimmung zu enthalten. Abg. Prof. I)r. Virchow sprach gegen die Bewilligung, da man bei dem ganzen Verfahren von dem üblichen Herkommen abgewichen sei und der Landtag ferner durch Bewilligung der Forderung ein Placet ausspreche, das er nicht verantworten könne. Dagegen fand Abgeordneter v. Zedlitz-Neukirch keinen sachlichen Grund sür die Ableh nung. Abg. Prof. Ör. Hänel meinte, daß durch die An stellung eines Beamten mit nicht tadellosem Lebenswandel das Gesetz verletzt werde. Der Landtag habe das verfassungs mäßige Recht, zu fragen, wie die Stellen besetzt werden und daraus das Motiv zur Ablehnung zu entnehmen. Die national liberalen Abgg Graf und Ho brecht sprachen für die Be willigung, da der Landtag bei der Besetzung der Stellen nicht mitzurcden habe. Darauf wurde die Position bei nament licher Abstimmung mit 190 gegen 149 Stimmen genehmigt; dagegen stimmten die Freisinnigen, die Polen und der größte Theil des Zentrums. Im weiteren Verlaufe der Sitzung er ledigte das Abgeordnetenhaus noch die Etatstitcl „sür Univer- Expedition angenommen. Expedition des Freiberger Anzeiger. polnischen Abgeordneten wurden selbst den klerikalen deutsch österreichischen Volksvertretern schließlich zu bunt. Die Tagesschau. Freiberg, den 27. Februar. Der deutsche Reichskanzler, Fürst Bismarck, sprach in der gestrigen Schlußsitzung der Afrikanischen Konferenz seine Befriedigung über die erzielte Einigung aus und gab dann eine kurze Zusammenstellung des nunmehr glücklich durchgeführten Konfcrenzprogramms. Der Reichskanzler zollte insbesondere hohe Anerkennung dem versöhnlichen Geiste, in welchem die Verhandlungen geführt wurden, bezeichnete den neuen Kongo staat als eine der werthv ollsten Stützen für den Bestand des Werkes der Konferenz und sprach im Namen Sr. Majestät des Kaisers den Dank an alle Bevollmächtigten aus. Namens der Letzteren dankte Graf Launay, indem er die großen Ver dienste des Fürsten Bismarck um den Erfolg der Konferenz hervorhob. Alsdann theilte der Reichskanzler mit, daß die internationale Kongogesellschaft den Beschlüssen der Konferenz beigetreten und die betreffenden Schriftstücke von deren Präsi denten, dem Oberst Strauch, unterschrieben seien. Hierauf wurden 14 Vertragsdokumente unterzeichnet und dann am Schluß der Konferenz wurde der inzwischen erschienene Oberst Strauch allseitig beglückwünscht. Der König von Belgien hatte an den deutschen Kanzler ein Schreiben gerichtet, welches diesem den herzlichsten Dank ausspricht für die großen Dienste, welche er durch Einberufung der Konferenz der Zivilisation in Afrika geleistet habe. Im preußischen Abgeordnetenhause entspann sich gestern über den Antrag des Abg. Or. Stern (Frankfurt a. M.), den Gehalt für den Professor der Dermatologie (Hautlehre) an der Berliner Universität zu streichen, eine längere Debatte. Abg. Stern begründete seinen Antrag, indem er scharf hervor hob, daß das wissenschaftliche Verdienst des mit dieser Professur betrauten Münchener Arztes, Or. Schwenninger, nicht in dem Fach läge, wofür er ausersehen wurde. Der Redner wies seruer auf die Bestimmung hin, wonach Niemand in Preußen als Lehrer angestellt werden kann, dessen Leben nicht makellos sondern rein wissenschaftliche Vereine bilden". — Das preußische Herrenhaus genehmigte gestern den Rest der Kreisvrdnung sür Hessen-Nassau und denjenigen der Provinzialordnung nach den Kommissionsanträgen. Die An träge auf Gewährung von Virilstimmen für fürstliche Familien in der Bezirksvertretung wurden vom Minister von Puttkamer bekänipft und von dem Hause schließlich abgelehnt. Die in. Nachbestellungen auf den Monat preußische Negierung ist nicht lüstern darnach, ähnliche Er fahrungen mit den Polen zu machen, wie Graf Taaffe. Bou Anfang an spielte die nationalpolnischc Agitation der Geistlichkeit in der Provinz Posen eine hervorragende Rolle in dem kirchenpolitischen Kampfe. Als zu den Zeiten des zumeist aus den polnischen Kundgebungen in der Presse und in verschiedenen Versammlungen. Der Zentrumsführer Windthorst unterstützte dagegen die Polen eifrig bei ihren Versicherungen, daß ihr Klerus keine nativnalpoluischen Zuknnftsträume fördere und daß von demselben keine Beziehungen mit Russisch-Polen gepflegt würden. „Geben Sie den Polen und uns Allen Gerechtig keit!" rief der erwähnte Abgeordnete mit pathetischem Schwung, „die Negierung muß doch wahrnchmen, daß sie mit Gewalt nichts ausrichtet!" Aus der Mitte des Reichs tages versuchte ein einziger sreikonservativcr Volksvertreter, der Abg. von Dedemann-Bomst, dem hannöverschen Ex- minister klar zu machen, welche antinationale Besinnung dazu gehöre, derart für Interessen zu wirken, welche dem Interesse Deutschlands und «Preußens schnurstracks zuwidcr- laufen. Während aber die Bemerkungen v. Tiedemanns vom Zentrum und dessen Verbündeten mit lautem Hohn aus genommen wurden, fand die Mehrheit des Hauses unverkenn bares Wohlgefallen an den makellosen MotivenWindthorsts und den von ihm verfochtenen moralischen Grundsätzen, die nach seiner Darstellung von dem preußischen Staat und dem deutschen Reich immer dann verletzt werden, wenn klerikale Interessen in's Spiel kommen. Derartige Insinuationen sind nicht zu unterschätzen, denn sie machen sehr leicht auf den harmloseren Theil der Bevölkerung einen tiefen Ein druck. Wird dem Volkskörper das Gift solcher Verleum dungen Jahre hindurch eingeimpft, so können die Folgen der aufregenden Kulturkampf- und Polendebatten sich gerade dann fühlbar machen, wenn sich das Deutsche Reich wieder einmal einer kritischen auswärtigen Lage gegenüber befindet. Minister darüber am Dienstag, nachdem der Abg. von Kirchlicher Natur und es ist wenig verständlich, wie ein JagdzewSki die revolutionäre Thätigkeit der polnischen! guter Deutscher bei dieser Frage der preußischen Negierung Geistlichkeit in Abrede zu stellen versucht hatte. Während eutgcgenaibetten kann. .. _ die klerikalen Redner ihre ganze Beredtsamkcit aufboten, . Diese Angelegenheit ist für ganz Deutschland hoch- um den abgesctzten Erzbischof von Gnesen und Posen, dm'wichtig und um so ernster, als die anfangs rasch fortschreitende Grafen Ledochowski, gegen den Borwurf einer deutsch-- Germanisirung der Provinz Posen m letzter Zeit ganz zum feindlichen Agitation m Schutz zu nehmen, blieb der Stillstand gekommen ist und sich neuerdings sogar cm be- preußische Kultusminister dabei, daß die polnische Geistlich- denkliches und sür die deutsche Bevölkerung nicht gerade leit, von Rom aus durch ihren früheren Oberhirten erfreuliches des polnischen Elements in Ledochowski dirigirt, in Posen die nationale Agitation leite. Schlesien und Westpreußen bemerkbar macht. Seitdem die Die Belege für diese Behauptung holte sich Herr v. Goßler: russische Regierung den polnischen Edelleuten die Erwerbung Es wäre ungerecht, zu leugnen, daß die preußische Re gierung die kirchenpolitischen Gesetze in den polnischen Distiikten straffer handhabte als in anderen katholischen Pro vinzen Preußens. Thatsächlich zeigte auch der Kultus minister von Goßler nirgend größere Energie als bei der Behandlung der polnischen Frage. Während es die preußische Regierung an Entgegenkommen bezüglich der kaiserlichen Postanstalten sowie von den be-1 ftt-chUciM Beschwerden nirgend fehlen ließ, blieb sie in der kannten Ausgabestellen und der unterzeichneten! polnischen Frage beharrlich fest und ließ sich weder etwas Während der Kultusetatsberathung des preußischen Ab-: o— v—> geordnetenbauses,sürwelche durch die achttägige Ruhepause des Zerrüitung in der national-klerikalen Reglerungsmajontät deutschen Reichstages ein möglichst breiter Naum beschafft, des österreichischen Abgeordnetenhauses. Die fortwährenden wurde, hat die Polcnfragc wieder eine Hauptrolle gespielt.! Zugeständnisse an die immer anspruchsvoller werdenden Beiden scharsen Auseinandersetzungen über die Nicht-'"''"' - -- '' besetzung der Diözesen Köln und Posen ist kein weiteres Resultat erzielt worden als eine Verschärfung des Konflikts zwischen dem Zentrum und dem jetzigen preußischen Kultus minister von Goßler durch eine ziemlich klare Darlegung der gegenseitigen Grundsätze. Es verdient aber jedenfalls bemerkt zu werden, daß der Minister den Klagen der Abgg. . . ., von Stablewski und von JagdzewSki über die Behandlung z KultusmiNlsterSFalkderPolonisirungpreublsche^ der katholischen Geistlichen in der Provinz Posen weit von Amtswegen em Ende gemacht wurde, ermittelte man erst energischer entgegentrat, als den Beschwerden des Abg. vollständig, wie weit dabei der nationale Schaden bereits ge- Biescnbach über die traurigen Zustände in der Diözese dichcn war und nun ging man mit jenen Schutzmaßregeln Köln. Man ist schon von früher daran gewöhnt, daß die vor, in welchen der polnische Klerus jetzt eine so große Polen die Kuliurkampfdebatten benutzten, um ihre nationalen Bedrückung erblickt. Der ehemalige Erzbischof Kardinal Phantastereien zur Geltung zu bringen. Dieses Mal trat Ledochowski trat diesen Maßregeln von Anfang an offen aber auch der deutsche Führer des Zentrums, Abg. Windt- entgegen und soll, nach Ansicht der preußischen Regierung, von Gütern in Litthauen und Wolhynien durch besondere Verordnungen erschweret hat, wird cs den Deutschen in der Provinz Posen sehr schwer, Landeigenthum zu erwerben und den deutschen Arbeitern in Westpreußen machen es wiederum die dortigen agrarischen Verhältnisse unmöglich, sich mit ihren Ersparnissen ansässig zu machen. Das ver mehrt die Auswanderung nach Amerika und die entstehenden Lücken werden durch den Zuzug der genügsamen polnischen Arbeiter ausgefüllt, die bei den gebotenen kargen Löhnen sich immer noch besser sichen als in ihrer früheren Heimath. Auf solche Weise wird jetzt auch Wcstpreußcn polonisirt und giebt es dort Gemeinden, wo vor 10 Jahren zwei Drittel Deutsche und ein Drittel Polen wohnten und jetzt das umgekehrte Verhältniß herrscht; ferner kleine deutsche , , Städte, Ivo sonst kein polnisches «Schild zu finden war und Kommissionsanträgen. Nur eine Beschwerde des Abgeordneten jetzt Polnische Acrzte, Rechtsanwälte, Kaufleute und Hand werker ihren Wohnsitz haben. Dagegen läßt sich wenig einwenden, wenn die Polen nicht wie die meisten Slaven ^evaue, vei mcuyer Avg. orei cy en; perger-zemn oie emn- unduldsam wären und durch ihre Herrschsucht das Patriotische, führung bestimmter Examina empfahl, um zu kontroliren, ob Gefühl der deutschen Bevölkerung bei jeder Gelegenheit i die Studironden auch ihren Studien mit Fleiß obliegen. Für verletzten. Solchen Verhältnissen gegenüber kann die! die sittliche Erziehung der Studenten fei eine kleine Stadt preußische Negierung nicht anders handeln, wie sie es bis-! viel bester als Berlm. „Die Studenten", sagte der ultra- her gethan hat. Das Zentrum nützt dem kirchlichen Frieden — sicher nicht, wenn es mit den kirchlichen Streitfragen die Polenfrage vermengt, welche dem im Interesse des inneren ganz unzweifelhaft wurde. Schon am Montag wies der Minister von Goßler den von den polnischen Abgeordneten vorgebrachtcn Klagen gegenüber auf die erhebliche Besserung,--->-— --- -- wcrvra ,vu. nu, ^uuv vw,rs -verowigtr» der Seeljorgezustände hin und betonte, daß polnische kaihv- s Garantie dafür fordert, daß der neue Oberhirt nicht ebenso dieser Mann eine Rehabilitation in einer Weise ertrotzt lische Geistliche wiederholt in unzulässiger Weise die-wie Graf Ledochowski für die Wiederherstellung des König-^,1 maßgebender Stelle, wobei der Geist und der Wortlaut Wiederherstellung des Königreichs Polen als allseitige >reichs Polen arbeitet. So ist die Frage der Besetzung der Unserer Verfassung verletzt wird. Es fragt sich jetzt, sollen Hoffnung hingestellt hätten. Noch schärfer äußerte sich der ZPosener Diözese weit mehr politischer und nationaler als die Volksvertreter sich diese Rehabilitation in dieser Form auch „Der Minister hat anerkannt», schloß der Abg. Stern, fürsten hat bisher gerade deshalb keine Verständigung „daß wir einen Mann mit einem sittlichen Defekt vor uns zwischen der römischen Kurie und der preußischen Regierung haben. Der hat sich ein gewisses Verdienst erworben, das erzielt werden können, weil die letztere eine persönliche „.-hl bestritten werden soll. Auf Grund dieses Verdienstes 37. Jahrgang. Sonnabend, den 28. Februar. ! Erscheint jeden Wochentag Abends ttz7 Uhr sür den andern Tag. Preis vierteljährlich -2 Mark 2b Ps., j zweimonatlich I M. 50 Ps. und einmonatlich 75 Ps. Inserate werden bis Vormittag 11 Uhr angenom- I men und beträgt der Preis sür die gespaltene Zeile H oder deren Raum 15 Ps. W md Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand. Berantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg.
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