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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188511110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18851111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18851111
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-11
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.11.1885
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", Kilp 38. Jahrgang. '^262.^ Bruch mit ihrem bisherigen Anhang gelangen würden. Der entschiedenste Die nationale über die Mittel, eine feste Regierungsmehrheit zu bilden Krise, die sich eröffnet, ist eine jener glücklichen Krisen, und kam überein daß vor Allem eine Regelung der Eriche man herbeiwünschen muß. Während der Wahlperiode Finanzangklkgenheiten und der Kolonialfrage angestrebt haben die Republikaner die Bevölkerungen durch das Ge- wer^n muffe. Hinsichtlich der ^rage der Beziehungen einer Revolution zu erschrecken versucht. Einige zwischen Kirche und Staat war man der Ansicht, im je-. ch snum cdurch st ückderbch il, Dinkw »ld Hinterlch onnerstaz, l 4 Uhr, (Prima- mache ich , 10. Nova *127, 170. > 9b, 1Sl. lM vbr, (VM kluffühmp «r. VorstellM ile: Tvn.! von vr. M rige. rüh3llhz n uns« g er, der Ba ^.3,» ' k 2.» " 3 sowie idaskr-«k< ML! stell«»-« rstreten « ifang 8 llhr , Geschäfts hne Bestelle Nißbrauch « Tagesschau. Freiberg, den 10. November. Das Ordinarinm des jetzt dem deutschen Bundesrathe vorgclegten Militär-Etats schließt mit einem Mehr von 52/3 Millionen Mk. an fortdauernden und gegen 8 Millionen an einmaligen Ansgaben gegen das Vorjahr ab. Von dem selben kommen 7 Millionen für die Vervollständigung des Waffenbestandes als einmalige Ausgabe und 3 Millionen für die Verpflegung in Betracht. Das Extraordinarium weist ein Mehr von etwa 42/, Millionen gegen das Vorjahr auf und beträgt im Ganzen 25 Millionen, die zum größeren Theil aus dem Festnngsbausonds, mit IO"/. Millionen durch eine Anleihe und mit 2 Millionen aus den ordentlichen Neichseinnahmcn aufgebracht werden sollen. — Bis zur Er öffnung des preußischen Landtages, die am 15. Januar 1886 vor sich gehen dürfte, hofft man auch die Vorlagen für den- selben festzustellen. Die Abschließung des preußischen Etats bleibt voraussichtlich in vielen Hauptpunkten von der Ent scheidung des Reichstages über den nächsten Reichshaushalt abhängig, zumal der preußische Staatshaushalt sehr bedeutende Abänderungen gegenüber dem Etat des laufenden Rechnungs jahres aufzuweisen haben wird. Die Ernennung des Grafen Herbert Bismarck zum Staatssekretär im Auswärtigen Amte ist beschlossene Sache und verzögerte sich bisher nur, weil gleichzeitig die Ernennung eines Unterstaatssekretärs erfolgen sollte. — Die Offiziere und Beamten des dritten preußischen Armeekorps beabsichtigen, ihrem ehemaligen Kommandeur, dem verewigten Prinzen Friedrich Karl von Preußen, dessen Verdienste gerade um dieses Armeekorps mit unauslöschlicher Schrift in den Büchern der neuesten Kriegsgeschichte verzeichnet stehen, in Brandenburg ein Denkmal zu errichten. Um die Herstellung desselben zu ermöglichen, haben sich sämmtliche aktive Offiziere und Beamte des Korps bereitwilligst erboten, sich ein Tages gehalt in Abzug bringen zu lasten und sollen auch von den Reserve- und Landwehrosfizieren und denjenigen Osfizieren, welche früher unter dem Kommando des Prinzen in diesem Korps gestanden, namhafte Beiträge in Aussicht gestellt sein. — Die Kommission, welche der Kolonialverein nach Südbrasilien entsendet, wird der preußische Abg. Oberamtmann Spielberg als landwirthschaftlicher Sachverständiger begleiten. Der Kommission wird sich außerdem ein Ingenieur, ein Bo taniker und eine mit den einschlägigen Rechtsverhältnisten ver traute Persönlichkeit anschließen. Zu den Gerüchten über den Abschluß einer neuen Militär konvention Braunschweigs mit dem Reiche bemerkt die „Braunschw. Landeszcitung": „Die auswärtige Presse eilt de» Ereignisten vorauf. Daß unter den neuen Verhältnisten eine Militärkonvention mit dem mächtigen Nachbarstaate Preußen demnächst zu erwarten steht, kann man behaupten, ohne Prophet zu sein. Nun aber wissen schon heute aus wärtige Blätter ganz genau, „daß die ersten Schritte zum Abschluß der Konvention" geschehen sind. Hier weiß man an unterrichteter Stelle von diesen Schritten noch nichts, und wüßte man's, so würde man es den verschwiegenen Zeitungs schreibern zuletzt erzählen. Uebrigens ist kaum daran zu zweifeln, daß die hiesige Negierung den Abschluß der Kon vention in Berlin demnächst beantragen, und daß der braun schweigische Landtag die Konvention ohne Weiteres gut heißen wird." Der in Straßburg erscheinenden elsässischen „Landes zeitung" zu Folge crwiederte der neue Statthalter der Reichs lande, Fürst Hohenlohe, bei dem Empfang des Koadjutors und Domkapitels am Sonnabend die Begrüßung des Bischofs Stumpf mit folgenden Worten: „Ich danke Eurer bischöflichen Gnaden und dem Domkapitel für den freundlichen Besuch und freue mich, die Gelegenheit zu haben, den Vertretern der katholischen Kirche in diesem Lande zu sagen, wie großen Werth ich darauf lege, die guten Beziehungen zu pflegen und zu erhallen, die zur Zeit meines Vorgängers zwischen der Staatsgewalt und der katholischen Kirche bestanden haben. ' Wenn mir dieses gelingen sollte, würde es mich mit um so größerer Besriedigung erfüllen, als ich selbst der katholischen 10. Nova« 27, 75,78, und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen nud städtischen Behörden zu Freiberg und Brand. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun iu Freiberg. jeden Wochentag Abends llhr für den . Mittwoch, den 11. November. Prinzip die Trennung von Kirche und Staat auszusprechen,! jiir die Verwirklichung dieses Grundsatzes eine längere Frist zu gestalten. Mit diesem letzten Zugesiändniß der radikalen Partei glaubt der Konseilpräsident Brisson viel erreicht zu haben, da er die letzten zahlreichen monarchistischen Wahlen nicht mit Unrecht dem Einfluß der erbitterten Geistlichkeit mfchreibt. Der ministerielle „Tcmps" sagt deshalb bei Be sprechung der zu Paris in den letzten Tagen stattgehabten parlamentarischen Zusammenkünfte in Bezug auf die künf tigen Beziehungen der Kirche zum Staate, „die Wahlen Win 4. Oktober hätten deutlich gezeigt, daß das Land des Kampfes gegen den Klerus müde sei und den Frieden volle. Je mehr die Kammer in dieser Frage nach links gehe, desto mehr werde sich das Land in derselben nach rechts wenden." Bei der Bcsorgniß, die friedfertigen Bewohner Frank reichs durch eine allzugroße Verrückung des Regierungs- Etandpunltcs nach links zu erschrecken und bei der Unlust der radikalen Führer, ihre Forderungen zu mäßigen, ist die beabsichtigte völlige Umbildung des Kabmets noch vor Er öffnung der Kammer wieder hinfällig geworden. Jules 8wvy ist der Ansicht, daß eine gründliche Wandlung sich bis nach der Wahl des Präsidenten der französischen Re> publik verschieben läßt. Er hat, wie am Sonnabend aus Paris gemeldet wurde, das Entlassungsgesuch des Gesammt- winisteriums mit dem Bemerken abgelehnt, daß das bis herige Kabinet der durch die Wahlen geschaffenen neuen Lage entspreche. Darauf beschloß das Ministerium, vor dm Kammern zu erscheinen und nur einen Ersatz für die beiden nicht wieder gewählten Minister eintreten zu lassen. Unter den radikalen Deputirten soll jetzt eine versöhnliche Stimmung herrschen, so daß die Hoffnung erlaubt ist, die parlamentarische Session werde veryältnißmäßig still be ginnen. Dagegen fahren die Nachrichten aus Tonkin fort, beunruhigend zu lauten. Die Cholera ist noch nicht er loschen und die feindlichen Banden werden immer zahl reicher, so daß an eine Verminderung des Expeditionskorps gar nicht gedacht werden kann. Von den Parteigruppen der Rechten werden diese schlimmen Botschaften aus Ost asien benutzt, um gegen die Regierung zu Hetzen; dieselben vollen Alles versuchen, um eine neue Kammcrwahl herbei- zusührcn, aus der sie noch mehr gestärkt hcrvorzugehcn hoffen. Zu diesem Bchufc wird die ländliche Bevölkerung vit dem angeblich bevorstehenden Bankerott Frankreichs er schreckt und auf die zahllosen Opfer in Tonkin hingewicsen. nienials eingehen und wird derselbe eher zu einer Kammer- auflösunq schreiten als zu einem Regimente nach dem Ge schmack Rocheforts. Er kann das um so eher wagen, als der französische Senat in solchem Fall fest zu ihm stehen würde. Als einen verhängnißvollen Fehler müßte man cs aber ansehen, wenn das wankende republikanische Regiment ,,,,,, , , , , in Frankreich zu demselben Mittel der Kriegspolitik griffe, zu leugnen ist, erweist sich der Einfluß der Klerikalen doch wie das morschgewordcne Kaiserthum. Ein solcher Ver nicht stark genug, um die Bonaparttsten und Monarchisten dacht ist leider nicht ganz unbegründet, da die „Röpublique unter einen Hut zu bringen. Der von dem ehemaligen fran^aise" in den letzten Tagen angesichts der Vervoll- Monarchisten, die zur konservativen Opposition gehören, wie die Eunuchen zum Serail, sind darob in Angst ge- ralhen Sie haben ihre ehrbaren, keuschen und reinen Ab sichten gegen die Republik betheucrt, als ob überhaupt Jemand sie des unschuldigsten Attentates für fähig hielte. Wohlan, die Lage klärt sich heute auf; die Heucheleien müssen ihre Masken ablegen; die Ohnmächten das Schlacht- seld räumen." Die entschiedensten bonapartistischen Politiker vom Schlage Cassagnacs tragen sich mit dem Gedanken, von Fall zu Fall sich mit den extremen Radikalen und Intransigenten zum Ansturm gegen die französische Negierung zu verbinden. Die Letzteren haben nach den Worten Napoleons „nichts gelernt und nichts vergessen". Sie reiten ihre Prinzipien weiter, mögen sich die Verhältnisse um sie herum auch noch so sehr verändern. Wenn ihnen jetzt Brisson den kleinen Finger reicht, so wollen sie die ganze Hand und wenn, wie es den Anschein hat, einzelne radikale Führer wirklich für Mäßigung der Ansprüche und Vertagung verschiedener zu nächst unerfüllbarer Forderungen eintreten, verlieren die selben voraussichtlich selbst den Boden in der eigenen Partei. Die Letztere weiß ganz gut, daß wenn erst Lockroy und Clemenceau Minister sind, dieselben einen ganz anderen Ton als bisher anschlagen werden, zum Theil auch Wohl in letzter Zeit angeschlagen haben, um regierungsfähig zu werden. Sind diese beiden Führer die Talente, wofür sie bisher von den Radikalen ausgegeben wurden, dann müssen sie ihre bisherigen Anhänger vor Allem von dem selbstmörderischen Bündniß mit den Bonaparttsten abhalten, welche sie doch nur zum Sturz der Republik gebrauchen und dann nach Kaledvnicn schicken wollen. Der Intransigent Rochefort und die übrigen anarchistischen Schwärmer lassen sich freilich von dieser Gefahr nicht zurückschrecken, warnen die Radikalen vor jedem Bündniß mit der Regierung und verlangen von den bisherigen Bundesgenossen, daß sie an ihrem bisherigen Pro gramme festhalten. In demLetzteren wurde die Versetzung des Ministeriums Ferih in den Anklagestand gefordert, ferner die Amnestie aller politischer Verbrecher, die Zurück berufung der zu überseeischen Unternehmungen ausgesandten französischen Truppen, die Einberufung einer konstiluirenden Versammlung und damit eine umfassende Verfassungsrevision. Darauf kann der Präsident der Republik Jules Grövy Wenn schon ein Umschwung in der öffentlichen Meinung Frankreichs seit dem letzten Wahlausfall, bei welchem die Monarchisten sehr starke Minoritäten für sich hatten, nicht „ ............. - . . g. Bonapar- ' Iwtzd-M d,, der deute erwlgt, Hai sich die durch den sonderbaren Au.fällig solche die Republik bekämpfen, hat keinen Anklang ge- geschaffene parlamentarische Lttua^ Ans diesem Grunde sucht sich der französische »och kemesweg. geklart Um dem Ausdruck de. Volks-mit der Regierung wieder zu verständigen. Ein Mos, der tue Nadi alen so ^ begünstigte Rechnung schreiben des Bischofs von Soissons tadelt die Schritte ju tragen, war der Prastdent Grvvh den Konseil- :^ Muns wegen Bildung einer katholischen Partei und er- Midentcu Henri Brisson mit der Bildung des neuender Katholizismus umfasse alle ehrlichen religiösen MMs zu beauftragen und einzelne radikale Führer ungute aller Parteien. Es hieße den Katholizismus er- Weder Olvmeuceau ^dUgen, wollte man aus demselben eine politische Partei uoch Eduard Lockrvy verspürten aber dazu besondere l und seine Sache an die einer irdischen Monarchie Rnguna, weil sie wob! wissen, daß die von ihnen in der s^^i,. Das gegenseitige Mißtrauen ist unter den Parlci- Lpposition ausgestellten weitgehenden Forderungen >chcr-- gruppen Rechten doch noch größer als der Haß gegen Mar sind und das; sie als Minister nur zum vollständigen bestehende freistaatlichc Regiment. Eine ullramontane ^Hengen Anhang gelangen murren. Zentrumspartci, wie wir sie in Deutschland besitzen, in der Zwei radikale Kabmetrmttgllcdcr konnten über Haupt nn^ gemeinsame kirchliche Grundsätze alle politischen Meinungs- Mmistmalhe mema.ö ihren Willen durchsetzen, weshalb in f Verschiedenheiten verstummen lassen, scheint in Frankreich Mr bei ^ockroh stattgefundencn Partelversammlung bc- - Unmöglichkeit. Innerhalb der ehemaligen bonopar- stlohen wende, zu verlangen, daß die Rekonsirulrung des Partei scheiden sich die republikanisch angehauchten jlabmclS in ausgedehnterer Weise vor sich gehen muffe, J^omisten streng von den imperialistischen Anhängern des - "'Hl "'m durch Ersetzung der zwei nicht wiederge- j^i, Prinzen Viktor Napoleon. ' ' 7 ' ' toahlten .Runster, sondern durch den Eintritt von lncr,^y„apartist P^ de Cassagnac erklärt im Journal „Malin" «cum Mitglicdern in d gegenwärtige Minfftcrium. bisherigen gemäßigteren Verbündeten ebenso den smmte Persönlichkeiten wurden aber von den Radikalen ^rieg wie den Republikanern. „Die Kammer", schreibt datur nicht vorgeschlagcn. ^n der erwähnten ^ersammlung, Cassagnac, „tritt wieder zusammen und die schwerste, vielleicht welcher u. A. Floquet, Penn, Oranet, Pelletan, Brousse, l leidenschaftlichste parlamentarische Periode, welche Frank- Madier de Mvntjau beiwohnten, der ober Ciömenceau sist dem Ende des vorigen JaHhunderts erlebt hat, iem geblieben war, unterhielt man sich aber auch eingehend jm Anzuge. Die Revolution beginnt. Die nakirual: über die Mitte eine feste Nemerunasmebrbett rii bl den » „ ue--.... -I-, . . I.- . Inserate werden bis Vormittag 11 Uhr angenom- FH FH D? men und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile » FHFHMH oder deren Raum 15 Ps. .-.VW- Hur AllMINkV. Rittmeister Grasen de Mun gemachte Vorschlag, Bonapar- kommnung der deutschen Waffen die Anschaffung von o " " f i» , fisten lind Mnttniisf-n snttten nemeinkeon .nie den ndrinen Repetirgewehren für das französische Heer anregte und weil der Revanchepolitiker Paul Bert von unterrichteter Seite als Mitglied des künftigen Ministeriums bezeichnet worden ist. Soll das republikanische System in der Gunst )er Mehrheit des französischen Volkes wieder zunehmen, 0 kann dies nicht durch Aufstachelung der Kriegsleidenschaft geschehen, sondern nur durch Hebung des allgemeinen Vohlstandes, wozu nur eine sparsamere Verwaltung und die unzweifelhafteste Friedensliebe verhelfen würden.
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