Großenhainer MnhMmzs- md AizchMM. MmtSvlatt des König!. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Redigirt, gedruckt und verlegt von Herrmann Starke in Großenhain. 47. Donnerstag, den 23. April 1868. LsvkiU«. mir eingesehen werden. Großenhain, am 21. April 1868. Von dem zu Dresden unter dem Protectorate Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Kronprinzessin von Sachsen unter dem Namen Alberts-Verein bestehenden Frauen-Verein, dessen Zweck es ist, für künftige Kriegsfälle die Militärverwaltung in der Pflege verwundeter und kranker Soldaten zu unterstützen, bin ich, die Unterzeichnete, angegangen worden, für Großenhain einen Zweigvereitt zu gründen. — Um dieser Aufforderung nach Kräften nachzukommen, erlaube ich mir die Frauen und Jungfrauen Großenhains und Umgegend andurch ein zuladen, Sonnaben-S, -en S Mai I., Nachmittags 4 Uhr im kleinen Saale des Ilülel cke 8axe recht zahlreich sich einzusinden, um den Berein zu gründen und das Weitere zu besprechen. — Die Statuten des Vereins werden dabei vorgelegt, können aber auch schon vorher bei Es soll in der Zeit vom 4. bis mit 5. Mai d. I. in allen ^8* öffentlichen Schleußen der Stadt Gist zur Vertilgung der Ratten ausgelegt werden. — Indem dieses hiermit bekannt gemacht wird, werden alle Hausbesitzer, welche Beischleußen von ihren Grundstücken nach den Hauptschleußen haben, aufgefordert, ebenfalls Gift, und zwar Phosphorlatwerge, in ihren Beischleußen wahrend dieser Tage aufzustellen, und wird be merkt, daß Phosphorlatwerge in der hiesigen Löwenapotheke vorräthig ist. Der Stadtrath. Großenhain, am 17. April 1868. Kunze. Tagesnachrichten. Großenhain, den 21. April. Gestern Abend gegen 11 Uhr brach im Hause des Federviehhänd lers Meixner im Rahmen hier Feuer aus, durch welches dasselbe und die beiden Nachbarhäuser, alle drei zum größten Theil von Holz, in Asche gelegt wurden. Obgleich verhaltnißmaßig Vieles gerettet wurde, sind die den Bewohnern erwach senen Verluste doch immer nicht unbedeutend. Eine größere Anzahl Lauben ist in den Flammen umgekommen. Die Entstehungsursache des Bran des ist noch unbekannt. Sachsen. Die erste Kammer beschäftigte sich am 21. April mit dem k. Decret über Verwen dung der Bestände des sogen. Stellvertretungs fonds, wobei den Deputationsanträgen: die Zinsen dieses Fonds als Zulagen von je 100 Thlr. an länger dienende Unteroffiziere zu verwenden, den Fonds aber als speciell sächsischen Landesfonds zu erhalten und ohne ständische Genehmigung zu kei nem anderen Zwecke zu verwenden, allenthalben beigetreten wurde. — Die zweite Kammer hat am 21. April über zwei k. Decrete, 1) die Gil tigkeit der Localbauordnungen betr. und 2) eine Beschränkung der Wirksamkeit der von Ehegatten vorgenommenen Veräußerungen betr., berathen und beide Vorlagen nach den Anträgen der De putation beziehentlich der Majorität derselben an genommen. — Nach dem jetzt erschienenen Eisen bahnbericht der Finanzdeputation soll der Regie rung eine vierprocentige Anleihe von 14 Millionen zu Staatsbahnen verwilligt werden. — In Hartha wurde am 14. April der Grundstein zu einer neuen - Kirche gelegt. — Wie man aus Zwickau berichtet, wurde am 16. April auf der Königin-Marien- i Hütte der aus einem einzigen Stück bestehende 2000 Centner schwere unterste Theil einer AmboS- ! unterläge für den daselbst aufzustellenden 350 Cent- ! ner schweren Dampfhammer gegossen; es dürfte ! dies das größte bisher in Sachsen gefertigte Guß stück sein. Zum Schmelzen dieser Eisenmaffen wur den 630 Scheffel Zwickauer Cokes verbraucht. — i Auf der von Thallwitz nach Eilenburg führenden Straße, gegen 1000 Schritt von der preußischen Grenze entfernt, ist, wie dem „Dr. I." aus Wurzen gemeldet wird, am 19. April früh kurz ! nach 8 Uhr der 13^ Jahr alte Handarbeiterssohn - Franz Müller aus Eilenburg, in einer Blutlache ! liegend, todt aufgefunden worden. Derselbe war ! nach den angestellten Nachforschungen früh 7 Uhr mit vier andern Jungen, darunter der 13 Jahr alte Sohn des wiederholt auf dem Zuchthause gewesenen und zur Zeit wieder von seiner Familie abwesenden Schmieds Behr aus Eilenburg namens Adolph Behr, in Begriff gewesen, nach Sachsen ! herüber betteln zu gehen, an gedachter Stelle aber ! mit Adolph Behr in Zank gerathen und von die- ' sem alsbald in die Brust gestochen worden, so ; daß er nur noch ein paar Mal Hilfe gerufen hat ! und hierauf todt niedergestürzt ist. Der jugend liche Todtschläger hat nach der That die Flucht ergriffen und wird verfolgt. Oesterreich. In Wien verlautete, der Re-