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Der Grenzbote : 02.06.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190406025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-02
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 02.06.1904
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Der Grrnchole LUM Mh AMM s Der Grcnzbote erscheint täglich mit Ausnahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- bezahlbar, 1 Mk. 2v Psg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstallen und Postboten angenommen. für Adorf und das obere Vogtland Inserate von hier und aus dem VerbrettungS- bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4 mal gespaltene Grundzeil« oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Psg. Fernsprecher Nr. 14. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Weyer in Adorf. Aiexzu Sonntags die illustr. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr 14. Donnerstag, den 2 Juni LD>4. Iahrg. 69. ,M 123. Politische Rundschau. B erii n, 31. Mai. Die Stelle eines Militär zahnarztes für die Schutztruppe in TeutschEüd- westafrika ist iin Auftrage der Militärbehörde vom 'Verbände deutscher Zahnärzte ausgeschrie ben worden und zwar mit denselben Beding- , ungen, die s. Z. für den dem ostasiatischen Ex- I peditionskorps beigegebenen Zahnarzt festgesetzt waren. Ter Aufruf zur kostenlosen, zahnärzt lichen Behandlung der Asrikakämpfer aufGrund dessen eine Anzahl von Mannschaften der zu letzt nach Dcutschsüdwestafrita abgegangenen Truppentransporte dort behandelt werden tonnte, wird angesichts des bevorstehenden Aus marsches neuer Truppen am 5. d. Mts. wieder in Erinnerung gebracht. Tic Zahnärzte, die gewillt sind, sich für den genannten Zweck zur Verfügung zu stellen, werden ersucht, ihre Adressen nebst Tag und Stunde, an denen sie die Soldaten behandeln wollen, dem Oberkom mando der Schutztruppe anzuzeigen. — Der Kaisser und der deutsche Schiffbau. Der neue Bergnüguugsdampser der Hamburg- Amerita-Linie „Meteor", der denselben Namen trägt wie die Kaiserliche Jacht, machte gestern von Kuxhaven aus seine Probefahrt in Gegen wart von Vertretern des Deutschen Kaisers, des Hamburgischen Senats, auswärtiger Re gierungen und einer Reihe sonstiger hervor ragender Persönlichkeiten. Ter Generaldirektor der Amerika-Linie, Ballin, hielt bei dieser Ge legenheit eine Ansprache, in welcher er das In teresse betonte, das der Kaiser bereits als Prinz der damaligen Patetfahrt-Gesellschaft entgegen gebracht hatte. Als es sich in den achtziger Jah ren für die Paketfahrt darum handelte, ein- zutreten in den Konkurrenzkampf um den heiß- umstrittenen erstklassigen Verkehr auf der Hoch straße des Nordailantischen Ozeans, da war es der damalige Prinz Wilhelm gewesen, der die Pakelfahrt veranlaßte, ihren ersten großen Schnelldampfer nicht auf einer englischen, son dern auf einer deutschen Werft bauen zu lassen. „Ms wir", so führte Herr Balliu in seiner Rede aus, „in heißem Bemühen mit der Feststellung der Pläne für den großen Neubau beschäftigt waren und mit den englischen Schisfsbauern, welche damals die Lieferanten der Welt für solche vornehmen Schiffe waren, Beratung pflo gen, da waren wir nicht wenig bestürzt, ,als sich der preußische Gesandte in Hamburg bei uns melden ließ und »ns im Namen des Fürsten Bismarck eröffnete, daß Fürst Bismarck auf den dringenden Wunsch des damaligen jungen Prin zen Wilhelm uns aufsordern ließe, den Bau die ses großen Schiffes einer deutschen Werft an zuvertrauen. Tenn es sei, so wurde uns ge sagt, die Ueberzeugung des jungen Prinzen, daß es für Deutschlands Zukunft unbedingt notwen dig sei, daß es wicht länger nur die Aschenbrödel- Arbeiten auf diesem Gebiete verrichte, und Prinz Wilhelm sei überzeugt, daß unter den deutschen Ingenieuren Männer genug seien, die, wenn man sie nur in den Sattel setzen wollte, das selbe leisten könnten, wie ihre englischen Be rufsgenossen. Es war eine starke Zumutung, und ich gestehe offen, daß, wenn nicht der junge Prinz mit großer Beharrlichkeit den Druck des eisernen Kanzlers auf uns hätte wirken lassen, wir uns angesichts unserer bescheidenen Mittel kaum entschlossen hätten, diesen großen Sprung ins Dunkle zu wagen. Das war das erste Mal, daß der Mann, der heute die deutsche Kriser- kroue trägt, mit gleich starker wie genialerHand eingegriffen hat in die Geschicke unserer Ge sellschaft und was er, der damals 28jährige Prinz, dadurch für die deutscheSchiffahrt und für den deutschen Schiffsbau getan hat, welch un vergängliche Ruhmestitel er sich um die Sec- SeltpkK des Deutschen Reiches damit erworben hat, das brauche ich in diesem Kreise iick)erlich nicht zu erörtern." Trier, 31. Mai. In dem Zivilprozeß Graf Hoensbroech kontra Dasbach kam es heute 11 Uhr zur Verhandlung im Schwurgerichtssaale. Die Parteien waren persönlich erschienen. Die Verhandlungen blieben auf die ProzeWndernis- einrede des Schiedsvertrags beschränkt. Nach längerer Verhandlung erfolgte Vertagung auf nachmittags vier Uhr, wo in der Verhandlung zur Sache selbst cingetreten wird. Pest, 31. Mai. Qesterreichische Delegation. Der Jungtscheche Stranßky bemerkt, er vermöge die 'Notwendigkeit der Forderungen nicht zu verstehen, da Europa von Frieden triefe, und niemand Oesterreich-Ungarn angreifen werde, wenn dieses nicht dazu herausfordere. Oester reich solle die Großmannssucht aufgeben und sich auf den Schutz seines Bestandes beschränken. Da zu reiche die jetzige Wehrmacht aus. Noch schär fer als die Forderungen für das Heer würde; er die Art verurteilen, wie sie eiugebracht wur den und gedeckt werden sollten; denn die Ver ausgabung von l5 Millionen für Haubitzen, ehe das Parlament eine solche Vorlage ange nommen habe, sei gesetzwidrig. Duleurba er klärt, die Polen würden, ihrer Ueberlicferung getreu, dem Staate alle Mittel zur Erhaltung und Ausgestaltung der Wehrkraft geben, da her für die Forderung stimmen. London, 31. Mai. Ter englische und der amerikanische Gesandte benachrichtigten den Sultan von Marokko in energisch gehaltenen Noten, daß ihre Regierungen außer Stande seien, die Forderungen des Räubers Raisuli zu bewilligen. Falls der Sultan nicht die Frei lassung der Gefangenen bewirke, würden Eng land und Amerika die Sache selbst in die chände nehmen. Petersburg, 31. Mai. Nach einer Mel dung aus Wladiwostok sind in der Bai Peters des Großen, an der die Festung liegt, an meh reren Steilen große Minen bemerkt worden, die vermutlich bei starkem Nebel durch japanische Schiffe.gelegt wurden. — Aus Cljarbin und an geblich auch aus Mulden begibt sich die russische Zivilbevölkerung, namentlich Frauen und Kin der, acach dem Westen, da inan große Kämpfe für bevorstehend hält. Der chinesische Gouver neur von Mulden -erteilte den japanischen Be fehlshabern angeblich die Vollmacht, T'schun- tschusen hinzurichten, ohne eine Bestätigung des Urteils der Holdren Instanz aus Mulden abzu- warteu. 70 Tschuntschusen stehen vor der Exe kution. — Ein aus Liaujang nach Petersburg ge langter Brief erkennt die vortreffliche Einrich tung der japanischen Hospitäler und die Men schenfreundlichkeit der japanischen Aerzte rück haltlos an. Zwei Verwundete des 11. russi schen Regiments hatten mit Ausbietung aller Kräfte Mulden erreicht. Diese Männer sprechen mit Begeisterung von der Art, wie die Japaner die russischen Verwundeten behandeln. Tie ja panischen Militärärzte sind hervorragend tüch tig. Jeder gefangene russische Offizier hat ein eigenes Zelt und darf die Krankenkost und die russischen Verwundeten überwachen. Tr. Preß- ner vom russischen 11. Regiment wurde auf- gefordert, den Verwundeten beider Armeen bci- zustehen, was er bereitwillig tat, mit der Be gründung: Alle Menschen sind gleich, wenn sic krank sind. Ungefähr 450 russische Verwun dete wurden in dem japanischen Lager sorgsam verpflegt und die Beziehungen zwischen ihnen und den feindlichen Truppen waren dis denkbar besten. — Grausamkeiten sind zweifellos an russischen Verwunderen verübt worden. Die Missetäter waren aber Chinesen, welche erbit terte Mssenhasscr sind. „Wenn die Japaner den Krieg gewinnen", hört man sie sagen, „wer ben wir Köstbe voll mit russischen Ohren nach Peking senden." Tokio, 31. Mai. Tie Russen räumten Talny Hals über Kopf, nachdem sie versucht hatten, die Stadt zu zerstören. Tie japanischen Patrouillen berichten, daß mehr als 100 Ge bäude,- Kasernements, Tcpots, Eisenbahn- und Telegrap'henbureaus beschädigt seien. 200 Eisen bahnwagen wurden unbeschädigt vorgcfunden. Die Russen zerstörten den ganzen Kai und sperr ten die Einfahrt zum tzafenbassin mit versenkten Tampfern. Die Anlegebrücken haben nicht ge litten. Man glaubt, daß die Armee des Ge nerals Oku Talny unverzüglich besetzen wird. Tschifu, 31. Mai. Henke sind fünfhundert chinesische Flüchtlinge von Talny und Talien- wan hier eingetroffeu. Es scheint, daß die Russen Talienwan am 26. Mai verlassen haben und sich nach Port Arthur begaben, nachdem sie zuvor jeden für die Japaner etwa verwend baren Gegenstand durch Feuer vernichteten. Nach Berichten derselben Flüchtlinge räumten die Russen Talny ebenfalls am 26. Mai, zerstör ten aber zuvor das Eisenbahngebäude, drei Han delsschiffe, Baggerfahrzeuge und kleine Hafen dampfer. Nach weiteren Angaben sollen die Russen das Kanonenboot „Bvbr" und drei Tor pedoboote zerstört haben, während andere Mel dungen besagen, daß diese Schiffe nach Port Arthur zurückgckehrt seien. Tie Docks und die Molen in Talny sind nicht zerstört. Weiter wird gemeldet, daß Räuber von den BewohnernZah- luug von Tribut verlangen. Am 28. Mai habe die Stadt noch gebrannt. Durch Briganten sei eine Dschunke versenkt worden, wobei fünfzig Chinesen umkamen. New York, 31. Mast Bei dem Brande ans dem Güterbahnhofe in Jersey-City wurden acht große Dampser des -Norddeutschen Lloyd und der Hamburg-Amerita-Linie, die vom Feuer be droht waren, von Löschflößen aus beständig mit großen Wasserm,assen überschüttet, bis die Gefahr «abgewendet Ivar. Oertliches unv Sächsisches. — Da die Bahnstrecke Roßbach-Asch zur jetzigen Jahreszeit von Ausflügler« und sonsti gen Reisenden, vielfach benutzt wird, bei dein Publikum aber häufig Unklarheit über die Zeit des Abgangs und der Ankunft auf Station Roß bach herrscht, so haben wir von heute an Ab gangs- und Ankunftszeiten dar Züge auf den Stationen Roßbach und Asch dem in diesem Blatte zum Abdruck kommenden Fahrplan hin- zugefügr, woraus wir Interessenten an dieser Stelle noch besonders aufmerksam machen. Bad Elster. Tic neueste Kurlifte weist in 880 Pcrkeien 1307 Kurgäste auf, einschließ lich der 140 zum vorübergehenden Aufenthalt angemeldeten Fremden. Bad Elster. Wie alle Jahre, so veranstal tet acut) diese Saison der rührige Pächter der Könige. Rennbahn, Herr Fahrradhändler Ernst Biedermann, mehrere große Preisrennen. Das, erste findet bereits Sonntag, den 5. Juni, von nachmittags 3 Uhr an, statt, und zwar vom, Vcrcin Radler-Lust Ellefeld i. V. Zwickau, 31. Mai. In das ZwickauerKreis- krantenstift verbracht wurde gestern mit schwe ren Verletzungen ein Reichenbacher Einwohner, das Opfer eines bedauerlichen Unglüüsfalles. Ter Fabrikarbeiter Hermcurn Roth wollte, auf der Rückkehr von einem Ausgange begriffen, die zu seiner Wohnung führende Treppe empör steigen, als er, auf der obersten Stufe ange langt, zu Fall kam und bei dieser Gelegenheit die auf dem Fensterbrett stehende Lainpe, welche zur Treppenbeleuchtung diente, umriß. Ein unglücklicher Zufall wollte cs, daß Roth, der
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