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Der Grenzbote : 07.06.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190406071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19040607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19040607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-07
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Titel
- Der Grenzbote : 07.06.1904
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Der Grenzbole Der Grenzbote erscheint täglich mit Auönahme des den Sonn- und Feiertagen folgenden Tages und kostet vierteljährlich, voraus- bezahlbar, 1 Mk. Lo Pfg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von dm Austrägern deS Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. WebKit Md AWW für Adorf und das obere Vogtland i Inserate von hier und aus dem Berbreitungs- j bezirk werden mit 10 Pfg-, von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamcn die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr 14 Hierzu Sonntags die illuftr. Gratisbeilage „Der Zeitspiegel". Fernsprecher Nr 14. M ISS. Dienstag, den T. Juni 1904. Zahrg 6S. Politische Rundschau. Berlin, 4. Juni. Bez der Besichtigung der nach Südwestafrika bestimmten 1. reitendeüFeld- artiiller« richtete der Kaiser eine An sprache an die Mannschaften und sagte, er habe sie vor ihrer Abreise noch einmal begrüßen wol len. Sie möchten der Trrrppe, aus der sie her vorgegangen seien, Ehre machen und eingedenk sein, daß sie in's Feld ziehen, uin das Wut ihrer Brüder zu rächen. Sie sollten nicht ver gessen, daß sie die im Felde stehende Infan terie unterstützen und daß sie es mit einem ta pferen, umsichtigen und schlauen Feinde zu tun hätten. Berlin, 4. Juni. Vom Gouverneur Leut wein ist heute folgende Meldung hier eingetrof- fen: Bei Okowaluatjiwi sowie Outja in den letzten Tagen kleine Zusammenstöße mit einzel nen Hererobanden. Heliographenverbindung Omarurn—Ontjo wiederhevgesteM. Bei Outja Seesoldat -Friede der dritten Kompagnie des See- bataUons am 31. Mai gefallen. Herero nach Osten zurückgeworfen. Berlin, 4. Mai. An den heutigen Debat ten der Internationalen Frauenstimmrechtskonfe renz beteiligte sich auch die Präsidentin des Na- tional-Bundes in Tasmanien, wo die Frauen seit diesem Jahre das aktive und passive Wahl recht haben. Sie wählten jedoch Männer. Die Frauen der besseren Kreise waren nicht zum Abgeben ihrer Stimmen zu bewegen, während die Arbeiterfrauen förmlich die Wahllokale über fluteten und es erreichten, daß die Arbeiterpartei Lie Mehrheit der Mandate erlangte. — Ter Gouverneur von Kamerun, Herr vvn Putttamxr, der soeben in Berlin eingetroffen ist, hat kurz vor seiner Abreise nach Europa eine ausgedehnte, sehr ergebnisreiche For schungsreise bis zum Tschadsee unternommen, auf der er Adamana, das Mandaraland und die reichen Sultanate am Tschadsee besuchte. Seine Reise hat ergeben, daß das ganze Tschadseegebiet dicht bevölkert ist und dort großer Wohlstand herrscht. Die Eingeborenen, die sämtlich Mo- hammedaner sind, stehen auf einer hohen Kul turstufe und treiben umfangreichen Ackerbau. Namentlich Baunnoolle und Tabak, nud zwar Von vorzüglicher Güte, werden angebaut. Tie Baumn ollfelder bedecken fast das ganze Ueber- schwemmungsgebiet des Tschadsees. Tas Klima von ganz Nordtamcrun ist gemäßigt, gesund und durchaus fieberfrei. In Wamana, im Ge biet der bereits trassierten Kamerun-Eisenbahn, .sind neuerdings Gold- und andere Edelmetalle, und unweit der Küste Steinkohlen und- Petro- ieUmfelder in großer Ausdehnung gesunden wor- deu Der Bau der Kamerunbahn ist gesichert. Zunächst wird eine Teilstrecke von ungefähr 200 Kilometern gebaut werden, die beim HafenDuala beginnt und nach Norden zum Tschadsee führt. Tie Auffindung von Edelmetallen, Steinkohlen und Petroleum im Gebiete der Bahn hat zur Folge gehabt, daß sich ein besonderes Krunerun- Minensyudikat gebildet hat, um die reichen Bo denschätze der Kolonie zu heben. — Ein Gartenfest in Darmstadt zum Besten des russischen roten Kreuzes. In dem von dem Großherzog zur Verfügung gestellten Garten des alten Palais in Darmstadt fand am Freitag nachmittag ein großes Gartenfest zum Besten der russischen Gesellschaft von: Roten Kreuz statt. Zu^dem Feste hatten die Kaiserin von Rußland und die Großfürstin Sergius kunstgewerbliche und selbstgearbeitete Gegenstände verschiedener Art gesandt. Man klagt heute so viel darüber, daß die deutsche Hilfstätigkeit zu viel für fremde Leube wirkt und der eigenen Landsleute ver gißt; wie uns dünkt, nicht ohne Grund. Auch in Deutsch-Südwestafrika herrscht ein Krieg, und dort befinden sich viele Deutsche in dringendster Notlage, die schnelle Hilse erheischt. Mailan d, 4. Juni. Viele Gegenden Nord italiens sind in den letztere Tagen von starken Hagelschlägen heimgesucht worden, die den Fel dern und Weinpflanzungen bedeutenden Schaden zugefügl haben. London, 4. Juni. Nach ,einer Depesche aus Tschifu sind zwei russische Divisionen unter Ge neral Stakelberg bei Kaiping konzentriert, ferner eine Kavallerie-Brigade unter Oberst Gesehen ko. Sie haben den Befehl, die Bahn zu. decken nnd durch Reiter-Abteilungen die Verbindungen und den Rücken der Armee des Generals Oku auzu- greifen. .Hierdurch sollen die Japaner gezwun gen werden, einen Teil der für die Belagernng von Port Arthur bestimmten Streitkräfte zu detachieren. London, 4. Juni. Aus Lahore wird tele graphiert: Oberst Jounghusband sandte dem tibetanischen General in Gyantse ein Ultimatum mit der Aufforderung, es nach Lhassa zu schicken. Der General schickte es mit einer verächtlichen Antwort zurück. — Nach einein weiteren Tele gramm scheint es bereits zu ernsten Zusammen stößen gekommen zu sein. Danach sollen die Eng länder zwei Vierpfündergeschütze erobert nnd den Lhassa-Gencral getötet haben. Jokohama, 4. Juni. Nach ans Tschifu eingewusenen Berichten machen die Russen einen Vorstoß nach Süden. 15 000 Mann haben Niutschwang in der Richtung nach Gaichow pas siert. Ein Regiment Infanterie und ein Regi ment Kosaken sowie eine Division kamen in Sal chow an, eine andere Brigade wird diesen Trup pen folgen. General Mischtschenko sendet 4000 Mann aus, um die in Pitzewo befindlichen ja panischen Truppen von der Hauptmacht zu tren nen. In Tokio wird diese Meldung für wichtig gehalten, man sieht aber darin keine Gefahr für die Pläne der japanischen Kriegsleitung, son dern erblickt in dem Vorrücken der Russen ein den Japanern günstiges Moment. — Es! ist also anzunehmen, daß die Japaner diese auf den Entsatz vvn Port Arthur gerichteten russischen Maßnahmen nicht fürchten, sondern darin/ nur eine ihnen willkommene Schwächung der russi schen Hanptarmee erblicken. Tokio, 4. Juni. FiMmarschall Marquis Jamagata ist nach dem „Daily Expreß" zum Oberbefehlshaber der japanischen Streitkräfte im Felde ernannt worden. Er werde wahrscheinlich den Sturmangriff auf Port Arthur leiten. Söul, 4. Juni. Der Zollkommissar in Gensan telegraphiert, man halte einen Angriff der Russen für unmittelbar bevorstehend. Es würden Veranstaltungen getroffen, Frauen und Kinder nach einem 20 Meilen von Gensan in den Bergen gelegenen Kloster zu bringen. Newyork, 4. Juni. Ein Wolkenbruch ging über St. Louis nieder und verwandelte einen großen Teil des Ausstellungsgeländes in einen Sumpf. Lertliches nnd Sälvnstkc«. — Im Monat Juni erreicht die Sonne ihren höchsten Stand im Jahre. Sie steigt bis zum 22. Juni auf 62,5 Grad über den Horizont an nnd wender sich dann wieder rückwärts. Ter Wendepunkt wird nachmittags 3 Uhr 50 Minu ten von der Sonne scheinbar passiert, und der Eintritt dieser Zeit bezeichnet astroiromisch den Sommeranfang. Wir haben daun den längsten Tag und die kürzeste Nacht. Dieser längste Tag am 22. Juni dauert 16 Stunden 22 Minuten 50,6 Sekunden. Der folgende Tag ist schon gm 42 Sekunden kürzer, und gegen Ende desMonats verkürzt sich jeder Tag um dreiviertel Minute. Plauen i. V., 4. Juni. The von den hie sigen Aerzten geforderte freie Aerztewahl ist in einer gestern abend abgehaltenen Generalver sammlung der gegen 40 000 Mitglieder zählen den Ortskrankenkasse Plauen angenommen wor den, ebenso die in dem betreffenden Vertrage ver langte Forderung der Aerzte, die nach Plauen kommenden Aerzte erst nach zweijähriger Praxis zuzulasseu. Ausnahmen sollen nur in denjenigen Distrikten stattfinden, in denen kein Arzt wohnt. Streitigkeiten zwischen der Ortskrankenkasse und den Aerzten erledigt ein aus drei Ortskranken kassenmitgliedern und drei Aerzten bestehendes Schiedsgericht. Dagegen hat die gestrige Ge neralversammlung die weitere Forderung der Aerzte, den Vorsitzenden des Schiedsgerichts zu wechseln und das betreffende Amt zeitweise auch einem Arzte zu übertragen, vorläufig abgelehnt. In dieser Beziehung soll nun weiter mit den Aerzten verhandelt werden. Mit der Einführ ung der freien Aerztewahl ist eine Erhöhung des Aerztehonorars nicht verbunden. Meerane, 4. Juni. Unsere Stadt, die vor einigen Fahren erst mit einem Kostenaufwande von über einer Million Mark eineZentralwasser- leitung gebaut hat, steht wiederum vor einer be deutenden Ausgabe, die die Errichtung einer Kläranlage verlangt. Durch die Stadt fließt ein kleiner unscheinbarer Bach, den man den schö nen Namen „Meerchen" gegeben hat. In dieses Meerchen fließt die sogenannte „Färberflotte" ans den zahlreichen Färbereien, wodurch das Wasser eine bunte Färbung erhält, aber gleich zeitig auch einen unangenehmen Geruch verbrei tet, und zwar dort, wo das „Meerchen" nicht überdeckt ist. Und dies ist namentlich außerhalb der Stadt der Fall, wo das „Meerchen" in sei- nem Laufe eine Anzahl Altenburger Orte be rührt,denen der eigentümlicheGeruch des Wassers nicht paßt. Die Bewohner dieser Ortschaften haben sich wiederholt mit Klagen an die Behör den gewandt und um Reinigung des Wassers er sucht. Alle diese Bitten Habben aber bis jetzt keinen Erfolg, erst nachdem das Ministerium des Innern die Stadt wiederholt auf diesen Uebel- staud aufmerksam gemacht hat, ist die Stadt der Angelegenheit näher getreten. Die Stadt hatte die Frage hauptsächlich aus dem Grunde hinausgeschoben, weil die Regulierung desBaches und auch der Bau der Wasserleitung noch nicht beendet war. Nachdem nun diese Vorbedingun gen erfüllt sind, verlangt die Oberbehörde nun mehr den Bau der Kläranlage. In einem erneu ten Schreiben heißt es, daß man der Ginreich>- ung eines ausgearbeiteten Projektes bis 1. De^ zember d. I. entgegensieht. Jedenfalls wird das System Prof. Dunbars zur Anwendung kommen. Tis Ausführung des Projektes erfordert einen Kostenaufwand von über 100 000 Mark. Waldheim, 4. Juni. Durch ein großes Schadenfeuer wurde das am Schloßplatze be legene Gebäude des hiesigen Konsumvereins bis aufden Grund eingcäschert. Die aufgespeicherten Warenvorräte der benachbarten Zimmermann- schen Konditorei wurden abenfälls beschädigt, doch gelang es den Feuerwehren, dieses Haus zu retten. Tie Entstehungsursache des Feilers, das im Parterre zum Ausbruch kam, ist noch un bekannt. Leipzig, 5. Juni. Die Ziehung der 5. großen Geldlotterie zum Besten des vom deut schen Volke längst ersehnten Rühmesmales für die 'Helden von 1813 beginnt berMs nächsten Dienstag, Iden 7. Juni, und dauert bis zum folgenden Sonnabend. Gewiß wird jeder gern sein Schcrflein zu dem großen Dankeszoickum bei tragen wollen, zumal mit der Lotterie neben der Freude ein Wahrzeichen deutschen Mutes mit aufbauen zu helfen die Aussicht aus viele größeren Gewinne besteht. Lose zu 3 Mark find an den Verkaufsstellen und beim Deutschen Pa- trivtenbund in Leipzig zu haben.
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