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Sächsische Volkszeitung : 22.08.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193508223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19350822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19350822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1935
- Monat1935-08
- Tag1935-08-22
- Monat1935-08
- Jahr1935
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.08.1935
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Nummer ISA—34. Iahru Sächsische Volkszeitung Erschein! 0 mal wSchenMch. MonnMcher Vezugrpre!» 2.70 RM Einzelnummer 10 Psg., ,l« Sonnabend-, sowl« Sonnlag. und Festtagnummer Al Psg. Verlagsort Dresden - «n;eigeni>reile: Vie llpaU 22 mm drei!« Zoll« 0 P>g - ,Sr FamIUenan,eigen und SleNengesncho 0 Psg — Für Platzwünsch« tönnen mir kein« Tewähr Lchrlftleltung: Dresden-A., Polierstr. 17, Fernruf 70711 u. 21017 DeMslostelle, Druck und Verlag: Eermanla Buchdrucker«! und Verlag DH. und G. Winkel, Polleistrab« 17, Fernruf 21012, Postscheck: Nr. 102», Bank: Stadtbank Dresden Nr. 01707 Donnerstag, 22. August 1SZ5 Im FaNe von HSHerer Tewalt, Verbot, elntretenber BetrleL«« ftörungen hat der Bezieher oder Werbunglreibcnd« kein« spruche, salls die Jeilung in beschränktem »mlange, oerspätet ober nicht erscheint. — Er'äUunqsort Dresden. — — — Die DonatipMage wieder ausgervllt Anregungen Mussolinis zu Vorbesprechungen über eine Donaupakllonserenz Informationen -es pariser „Oeuvre" Paris, 21. August. Die auf einen Wink des Ouai d'Orsai) plötzlich wie der anfgetauchte Fr agedesDonau Paktes wird van der Pariser Presse weiter sa eingehend behandelt, das; der afrikanische Streitfall damit bewußt in den Hintergrund geschoben wird. Der italienisch-abessinische Konflikt wird mir in den Londoner Meldungen berichimäßig behandelt, wobei sich die Hauptaufmerksamkeit auf die Frage richtet, ob London das Waffenanssnhrvorbot nach Abessinien anfheben werde. Die aussenpolitische Mitarbeiterin des „Oeuvre" hält dies für gewis; und ist auch überzeugt, das; Frankreich die gleiche Massnahme ergreifen werde. Die Rückwirkungen in Nom, so meint sie, würden allerdings für die Einigkeit Europas nicht günstig sein. Frau Tabouis weis; bei ihren guten Beziehungen zum französischen Ausjenministerium noch mit einer Reihe weiterer Informationen aufzuwarten. So berichtet sie, Mussolini habe seinen Bertreter Aloisi ausdrücklich beauf tragt, gegenüber Laval in der Abschiedsbesprcchung am Montag zum Ausdruck zu bringen, das; ein Kolonialkrieg in keiner Meise die europäische Diplomatie und die Festlandspolitik beeinträchtigen werde; im Gegenteil, die italienische Negierung habe die Brenner. front verstärkt. Ausserdem habe Mussolini die fran zösische Regierung wissen lassen das; er zn einleitenden Massnahmen siir eine Konferenz znr Regelung des Donaupaktcs bereit fei. Er werde anrcgen. das; die ersten Berhandlungcn in den nächsten Tagen in Gens statisinden sollten, damit etwa lO Tage nach Abschluss der Bölterbnndstagung in Nom oder besser in Florenz die Konferenz zur Unterzeich nung des Paktes zusammentrcten könne. Dieser Schritt Italiens wird vom „Oeuvre" als bemerkenswert bezeichnet, weil er das Bemühen Italiens aufzeige. Frankreich zu- friedenzustellen, das nach italienischer Auffassung allein in der Lage sei, die Unzufriedenheit Englands zu beschwich tigen. Das „Echo de Paris" ist beunruhigt, weil der abessi nische Streitfall ein schwaches Europa vorsinde. Wenn London das Wassenausfuhrverbot aufhebe, werde Italien das als feindselige Handlung betrachten. Das Blatt macht dann England den Borwurf, das; es selbst bisher die Ver träge nicht sehr geachtet habe. Rach diesem Angriff gegen England wendet sich das Blatt aber auch gegen die italie nische Auffassung, das; die italienischen Kolonien angeblich durch Abessinien gefährdet seien. Das „Journal" meint, Italien und Frankreich hätten den Wunsch, das; der Block der tUtestmächte nicht durch den afrikanischen „Zwischenfall" gestört werde. Man müsse jedoch wissen, was London darüber denke. 20 Vermißte beim Berliner Einsturzunglück TatlkSsttge SWaNlon sNr Berkin, 2k. August. Wie durch Umfrage der Bau firma nunmehr festzustehen scheint, muh jetzt bei dem Ei»- fturzungliick in der Hermann-Göring-Strahe doch mit 2 0 Vermißten gerechnet werden. Ob die Bermihten sämt lich unter den Trümmern begraben liegen, steht noch nicht fest. Möglich ist es immer noch, dah noch der eine oder andere, der Arbeiter seine Arbeitsstätte noch nicht wieder aufgesucht hat. * Bunt durcheinander liegen hier eiserne Träger, die teils starb verbogen, teils geknickt lind, weiter die schweren Abstiitzträger aus Holz, sowie das Eiscnmaterial. das oberhalb der Eiubruchsstellc für die Verwendung zur Vctonarbeit lagerte. Da die Pumpen, die bisher etwa -MO Liter in der Mi nute aus dem Baubanal in die Spree befördert haben, anschei- die Familien der Vermißten »end nicht mehr voll arbeiten, und der Nrundmasserspiegel all mählich sich zu hoben droht .wurden von der Berliner Feuer wehr drei Spczialpumpen eingesetzt, die den Wasserspiegel zu senbeu vergehen. Die herunterhängenden Eisenteile. Ban- und Strahenbahn- masten sowie der schwere Kran sind so gesichert, das; ihr wei teres Absinben nicht zu befürchten ist In der elften Varmittagsstunde erschien auch der Reichs- innenminister Dr. Frick an der lluglücksslelle nnd lies; sich eingehend Bericht erstatten über die bisher geleisteten und noch geplanten Bergnngsmahnahmen. Wie wir erfahren, hat Reichsminister Dr. Goebbels verankaht, dah den Familien der Bermihten von der RLB. im Laufe des heutigen Bormittags vorläufig je 1000 Reichsmark ausgezahlt werden, um die erste Not zu lindern. Der Intern. Strafrechtskongreß bekundet sein Veileid zu den Nerllner «»gM-Meii Gärtner dankt im Namen der Reichsregierung. Berlin, 21. August. Zu Beginn der heutigen Vollsitzung des 11. Internationa len Strafrechts- und Gcsängniskongrcsscs hielt der Präsident des Kongresses, Reichsgerichtspräsident B u m k e , folgende An sprache, bei der sich die Versammlung von den Plätzen erhob: Meine Damen und Herren! Wir alle stehen unter dem erschütternden Eindruck der schweren Ereignisse, die in den letz te» Tagen die Ncichshauptstadt betroffen und ganz Deutschland in Sorge und Trauer versetzt haben. Nestern sind mir auch aus dem Kreis unserer ausländischen Nästc viele Zeichen herz lichen Mitgefühls und tiefen Mitempfindens zugcgangen. Der Herr Reichsminister der Justiz, der sich auch heute zu uns be geben hat, hat den Wunsch, über diese Schicksalsschläge und die Empfindungen, die sie auslösen müssen, persönlich einige Worte an den Kongreh zu richten. Reichsminister der Justiz, Dr. Nürtncr, machte dann folgende Ausführungen: Meine Damen und Her ren I Seit ich die Ehre gehabt habe, hier zu Ihnen zu sprechen, sind zwei schwere Unglücksfälle über uns hereingebrochen. In der vorgestrigen Nacht hat ein groher Brand einen Teil der Funliausstellung zerstört. Einem gütigen Schicksal und dem Heldenmut der Rettungsmannschaften ist cs zu verdanken, das; die Zahl der Opfer, die dieses Unglück gefordert ha», nicht un gemessen groh geworden ist. Schwerer als dieses Unglück hat uns das gestrige Einsturzunglück beim Bau der Nordsiidbahn in Berlin betroffen. Die Zahl der Todesopfer, die dieses Un glück gefordert hat, ist bis zur Stunde noch nicht zu übersehen, weil es noch nicht gelungen ist. die Anfräumungsarbeilen trotz des heldenmütigsten Einsatzes aller Kräfte zu vollenden. Meine Damen und Herren! Sie haben sich spontan von den Plätzen erhoben zu kurzem (gedenken an die Soldaten der Arbeit, die hier auf dem Felde der Arbeit gefallen sind. Es ist selbstverständlich, dah von dem deulschen Volk und der deutschen Regierung alles geschieht, um die Folgen dieser schweren Un glücksfülle zu mildern. Für die Bekundung des Mitgefühls, die aus den verschiedenen Kreisen des Auslandes an uns wie auch an den Herrn Präsidenten des Kongresses gekommen sind, und für die Teilnahme, die Sie durch Ihr Erheben gezeigt ha ben, darf ich Ihnen den Dank der R e i ch s r c g i e r u n g aussprcchcn. Staatssekretär Freister nahm darauf das Wort zu einem eingehenden Vortrag über das Thema „Der Wandel der politischen Nrundanschanungen in Deutschland und sein Einslus; auf die Erneuerung von Strafrecht, Strasprozeh und Strafvoll zug". i " . Die „B a u e r n - Z e i t u n g R h e i n - M a i n - N e ck a r" in Frankfurt, die 1!>:l!t Ins Leben gerufen wurde, hat mit der Aus gabe vom 17. August ihr Erscheinen eingestellt, und zwar, wie aus einem Ausruf von Gauleiter Sprenger hervor geht, mit Rücksicht aus das Erfordernis einer einheitlichen natio nalsozialistischen Kampspressc. Wiege des Arbeiisdiensies Der Nationalsozialismus ist auf allen Gebieten be müht, Tradition zu schaffen und Erinnerungswerte fest zu halten. Dadurch lässt sich wirksam die geistige und soziale Wurzellosigkeit überwinden, die im Zeitalter individualisti schen Denkens und kurzlebiger Staats- und Gesellschafts theorien wie eiile verhängnisvolle Seuche um sich gegriffen hat. Ebenso wie die Partei und ihre Formationen, ,o legt auch die jüngste Einrichtung des nationalsozialistischen Deutschland, der seit kaum zwei Monaten bestehende allge meine Reichsarbeitsdienst, Wert darauf, die lebendige Ver bindung mit seinen geistigen und organisatorischen Ursprün gen festzuhalten. Nein äusserlich gesehen ist der Arbeits dienst bereits mehr als zehn Jahre alt und die ihn fördern den und tragenden Gruppen haben ihm auch damals ge wisse ideelle Motive zugrunde gelegt. Aber es handelte sich nur um ganz kleine und gelegentliche Versuche, die nicht über das Stadium des Experimentes binauswuchsen, und als die Neichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- lojenfürsorge den Freiwilligen Arbeitsdienst in ihre Obhut nahm, geschah dies durchaus unter dem Leitgedanken einer produktiven Arbeitslosenfürsorge. Erst der Nationalsozia lismus, der vor nunmehr drei Jahren in Anhalt den ersten staatlichen Arbeitsdienst ins Leben rief, stellte diesen Ar beitsdienst konsequent unter v o l k s e r z i e h e r i s ch e Ge sichtspunkte und wies ihm eine Aufgabe zu, an welche in früheren Jahren kaum jemand gedacht hatte, nämlich die grosse soziale Gemeinschaftsschule des nationalsozialisti schen Deutschland zu werden. So stand es denn auch seit dem Siege des nationalsozialistischen Gedankens fest, das; der Charakter der Freiwilligkeit baldmöglichst in eine allge meine Arbeitsdienstpflicht umgewandelt würde, und es war ein Ereignis von geschichtlicher Bedeutung, als am 26. Juni 1935 das Gesetz über die Einführung der allge meinen Arbeitsdienstpflicht für das gesamte Reichsgebiet vom Führer erlassen wurde. Die Kürze der Zeit verbietet es, die unmittelbaren Auswirkungen dieses gefassten Ent schlusses bereits heute zu überblicken. Um so wertvoller ist es, dah Reichsarbeitssührer Hicrl bei der Gedenkfeier im Schloß Dessau-Grostkühnau die Aufgabe des Reichsarbeits- dicnstes im nationalsozialistischen Staate weiiausholcnd ent wickelte und dabei den Kerngedanken dieser epochemachenden Neufchöpfung klar herausschälte. Um die Ueberbleibsel des Parteien- und Kla'senstaates von innen her restlos zu iiberw-nden uuo die Volks und Vetriebsgemeinschast dauerhast zu uut.rbauen, bedarf es der seelischen Erneuerung des g. amten Volkes und vor allem einer Erziehung der nachwach enden Generation im Geiste der sozialen Verständigung und der Adelung der Arbeit. Solange der Arbeitsdienn nnr ein Mittel war, um Arbeitslose von der Straße forlzubringen und zusätzliche produktive Arbeit zu leisten, vermochte er diele Aufgaben nur höchst unzureichend zu erfüllen Erit als es erreicht war, daß im Zeichen des Spatens der Slädier nnd Land bewohner, der Student und der Volisschüler, der Solin rei cher und armer Eltei* zusammeutralen, um die Unterschiede der Herkunft und des Berufes einmal iür einen gewissen Zeitraum zu vergessen und in straffer Disziplin und froher Kameradschaft an der Aufwertung deuljchen Bodens nnd deutscher Heimat mitzuwirken, rückte der Arbeitsdienst in die Reihen der großen Erziehungsgeineinschasten ein. welche die Tragpseiler des heutigen pölitiichen und sozialen Auf baues des deutschen Volkes sind. Der Reichsarbeitsführer hat die Einführung der allgemeinen Arbeitsdienstpslicht in Deutschland als ein Merkmal des 20. Jahrhunderts bezeich net und in Vergleich gestellt zu der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Preußen und der allgemeinen Schulpflicht durch Friedrich Wil helm l. Das achtzehnte Jahrhundert war das Zeitalter der Bildung nnd Aufklärung, und das damalige Preußen hat daraus den Anstoß geschöpft zu einer Einrich tung, die weithin vorbildlich geworden ist und zur Grund lage einer über dem Durchschnitt der Kuliurnationen stehenden Allgemeinbildung des deutschen Volles wurde. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht am Vor abend der deutschen Befreiungskriege bildete den Auftakt zu der Entstehung der modernen Volksheer- und National staaten und wurde zur starken Klammer, welche bald nach her die seit Jahrhunderten getrennten und entzweiten deut schen Stämme großenteils in der Bismarckschen Ncichsgriin- dung fest zusammenfaßte. Die Arbeitsdienstpflicht, die sich heute noch in ihren Anfängen befindet, kann einmal be rufen sein» die Ueberwindung der sozialen Probleme des 20. Jahrhunderts, welche die Entwicklung der Technik und des Klassenkampfgedankens aufgeworfen hat, durch die Tat und durch Opfer zu vollenden, wenn die Größe ihrer Auf gabe völlig verstanden wird. Die Schule, die Wehrmacht, der Arbeitsdienst fügen sich bereit» beut« In Deutschland zu
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