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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186004266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600426
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-26
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.04.1860
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Freiverger Anzeiger M-r dm bi« Nachmittag . UNd gespüNrne Zelle »dtr , Uhr für die nächst. «scheinende Nummer angenommen. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsamter und der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. / deren Äämnmit 5 W. Tltgevllttr. 96. Donnerstag, den 28. April. 1860. Der Aufstand in Palermo in Sizilien. Ein Palermitaner Dries vom 4. April erzählt, daß die dorti gen Behörden seit geraumer Zeit das Volk systematisch zum LoS- brechen gereizt hätten, um die Bewegung zu ersticken, so lange noch ans dem Fcstlande in Neapel Alles ruhig sei. In letzter Zeit machte sich die Polizei ein Geschäft daraus, allnächtlich etliche zwan zig Familienväter oder Söhne aus den Betten zu holen und ein- zustecken; die adeligen Familien gingen eine nach der andern ins Ausland, theils aus eigenem Antriebe, meistens aber ans Weisung Mauiscalco'S, der ihnen die Wahl stellte: entweder freiwillige Ver bannung oder Einkerkerung. Die Gemäßigten boten Alles ans, Ruhe zu erhalten, wenigstens bis der erwartete Einmarsch der Neapolitaner in den Kirchenstaat erfolgt sei: dann wolle man los- schlagcn, doch nicht eher, und wenn man loSgeschlagen, wolle man sich unter französisches oder englisches Protektorat stellen. So die Stimmung der besonnencrn Palermitancr, als das Landvolk herein brach und der Kampf unter der Aussicht einer unvermeidlichen Niederlage begann. Die Sache war die: zwei Novizen der Gaucia waren der Polizei als Waffenhchlcr «»gezeigt worden; am Mor gen des 4. um 4 Uhr erschienen 200 Soldaten mit zwei Kanonen vor der Klosterpforte und begehrten Einlaß; die Mönche antwor teten mit Kngeln. Hierauf entspann sich ein Kampf, der zwei Stunden dauerte und damit endete, daß die Gancia mit Sturm genommen, die Waffen und Munitionsvorräthe gefunden und weg- genommen wurden. Während dies am Kloster geschah, entspann sich unweit des Gartens der Flora, östlich von Palermo, der Kamps zwischen den Bauern ans der Umgegend der Bagheri« und den Truppen, der etw« drei Stunden dauerte. Um 10 Uhr Morgens, also vier Stunden nach Erstürmung des Klosters, griff eine Jnsur- gentcnschaar ein starkes Truppen-Detachement, das vor der Porta Carini ausgestellt war, an, wurde zurückgetriebcn und zog sich nach der Porta Nuova und der Porta Offuna — südlich von Palermo — zurück. Um Mittag war der Kampf allgemein; das Kanonen- feucr dauerte fort und „Gefangene wurden jeden Augenblick vorüber geführt, um vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen zu werden." Der Brief des „Nord" schließt so: „Die Stadt ist im vollsten Sinne des Wortes eingeschlossen; vor jedem Thore stehen Kano nen; die Straßen wimmeln von Soldaten und Sbirren; es bleibt der Bevölkerung also keine andere Wahl, als sich ruhig zu ver halten, zumal sie keine Waffen hat." Tagesgeschichte. Aus Leipzig schreibt das Kreis- und Verordnungsblatt: „Wie wir vernehmen, hat die Kreisdirection dem an die Stelle des von der Regierungsbehörde nicht bestätigten Herrn Otto Wigand von den Stadtverordneten zum Stadtrath auf Zeit gewählten Herrn Gustav Mayer, dessen Erklärung über die Annahme der Wahl durch mehrmonatige Abwesenheit von hier verzögert worden war, ebenfalls die Bestätigung versagt und ungeordnet, daß nun mehr in Gemäßheit der Allgemeinen Slädteordnung h. LOO die anderweit nothwendig werdende Wahl durch den Stadtrath selbst vorzunehmen sei." * Wechselburg. Unsere ganze Gegend freut sich auf den 18. Mai, den Tag, der dem schönen Denkmal der Dankbarkeit und Pietät gegen den höckstseligcn König, dem Friedrich«August«Thurm auf dem Rochlitzer Berge, die Weihe geben soll. Ein lebendiger Wett eifer macht sich in allen Nachbarorten uni) Korporationen geltend, das Fest würdig begehen zu helfen und es dadurch zu einem Volks feste im schönsten Sinne des Wortes zu gestalten. Wie wir hören, aber nicht verbürgen können, soll die Anwesenheit Sr. Majestät des Königs bei der Feier z» erwarten stehen. Unser Ort wird dadurch das Glück haben, nach längerer Zeit den Landesbevrn wieder einmal in seinen Mauern, begrüßen zu dürfen. — Dtn Thurm wird ein ausgezeichnetes großes Fernrohr (Geschenk Sr. Erlaucht des Herrn Grafen Alban von Schönburg-Wechselburg) schmücken, durch welches dem Auge eine entzückend schöne Aussicht erschlossen wird. Berlin. Da die Justiz gesunde und ungetrübte Augen haben muß, so wird der preußische Justizminister wegen Augenleidens von seinem Posten zurücktreten, — sagt man. — Die Kaiserrn- Mutter von Rußland leidet auch au den Augen. Sie ließ den berühmten Gräfe in Berlin zu sich nach Nizza kommen, fragte ihn um Rath, hielt ihn frei und gab ihm 12,000 Franks Honorar» In Mecklenburg sucht man auf dem Lande, gebildete Hand werker, welche nebenbei die Schulmeisterstellen versehen wollen. Die Sache ist kein Scherz. Der Segen der ritterschastlichen. Äe« gierung kann nicht besser veranschaulicht werden. Wien. Die Wiener Vorstadt-Zeitung berichtet über einen blutigen Raufhandel, der jüngst in einem Gasthause der Vorstadt Wieden zwischen Soldaten und Civilisten stattgefunden, in folgender Weise: „Am 15. April war das erste Zimnwr- des Gasthauses Zum goldenen Kegel auf der Laimgrube der Schauplatz einer eben so empörenden als muthwilligen Gewaltthat. Zwei Pomeranzen- verkäuser stritten miteinander, als zwei MilitärSmänner (Brüder) aus dem Extrazimmer traten, Ruhe geboten, und der eine von ihnen ohne jede Ursache dem einen Gottscheer eine tüchtige Ohr feige verabreichte. Der Getroffene entschuldigte sich hierauf bei dem rohen Manne, daß er gelärmt habe, aber genöthigt gewesen sej, einen ihm angethanen Schimpf nicht auf sich beruhen zu lassen, worauf der Militärsmann abermals, ganz ohne denkbaren Grund, seinen Säbel zog und dem Gottscheer einen solchen Hieb über den Kopf versetzte, daß er blutend zusammenfiel. Die Bestürzung-der übrigen Gäste war ungeheuer, nicblsdestowcniger sorgten sie sogleich für ärztlichen Beistand. Der Wirth stellte die Thater zur Rede; beide Militärsleute griffen an ihre Gäbel und drohten jeden nieder- zustechcn, der sich nähern würde. Endlich verließen sie das Gast haus, nachdem sie dem Wirth -genügende Ausweise über ihre Stel lung hatten geben müssen." ... Wien, 22. April. Die drei verhafteten Großhändler hatten in Triest mehrere Verhöre; das Resultat derselben bljeb natürlich ein Gcheimniß. Nach dem „Wanderer" spricht man davon, daß ein autedatirtcr Lieseruugsvertrag von 20,000 Ochsen Ur die Armee und ein ebenfalls antedatirter als Kaution beigegebener Wechsel von 16H0S0 Fl. mit der Firma der drei Verhafteten vorgefunden worden sei. An diese Entdeckung knüpft man die Hausunter suchung, welche am 17. d. M. bei dem berühmtesten Triester Ad vocate« vorgenommcn wurde uud der ein Verhör mit demselben folgte. Bern, 20. April. (Tel.) Die Antwort Oesterreichs auf die Note des Buudesraths ist eingctroffcn und darin die Bereitwillig keit ausgesprochen, zu jeder Kombination die Hand zu bieten, welche geeignet sei, die Schweiz'zu beruhigen und ihre Neutralität zu schützen. Die Erklärung FrankrrsthS, mit den Mächten und mit der Schweiz sich vetstäntigrn zu wollen, lassen eine den legitimen- Interessen der Schweiz entsprechende LösUNg hoffen, wozu auch Oesterreich bereitwilligst mitwirken werde.
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