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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188204056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18820405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18820405
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1882
- Monat1882-04
- Tag1882-04-05
- Monat1882-04
- Jahr1882
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.04.1882
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wellt von »M- Mg« > tter, r. 6, 97, Ralz- her. Nl»ß t". det d« ^Saale r. Mag rcm. erg u»d JahreS- itgliedcr mzel. ,cnd aus ttendorf »aselbst. vcte ein schwer« ^liebten, Jahr«, freund« nl 1882. lern srou. N. Uhr längerem «. 882. sf««. ich Nach- dcS Bn- t traurige» nscr guter . derpas vchiittui chicdcn ist z N^chmit- .c Schöup lasst««. s. c entschlies -re, innigst Schwieger« rau cb. Beaedif lnehmmde» rch widme» lasses«. woch Räch' in Frankreich nicht vor ¬ tagsrede vom 29. November v. I. bemerkte, ein Weiter- sie vettieth, worauf die gelassen und abgeleugnet Und da das Garantiegesetz die Person des Papstes bedingt schützt, so war er unverwundbar; während Höhe des deutschen Kirchenstreites donnerte Pius IX. verfroren gegen den modernen Attila, prophezeite, aßt wurde, seinen Protest zu Protokoll, und auch der auswärtige Minister Visconti-Benosta hatte die schwersten Skrupel und Zweifel an dem Gelingen des Unternehmens. Da nun die Haltung des Papstes jede Verständigung unmöglich machte, er selbst ja auch durch jedes Abkommen, elbst inuu nationaler Art, den Fall der weltlichen Macht anerkannt hätte, während er die Herstellung derselben im alten Umfange von einem allgemeinen Umsturz hoffte, so stieb der Regierung, um die Erregung der katholischen Vclt zu beruhigen und derselben die Gewähr zu geben, daß die geistliche Hoheit des Papstes durchaus unange tastet bleibe, eigentlich kein anderer Weg über, als der, den sie cingeschlagen, nämlich durch ein Gesetz diese Bürg- chasten fcstzustellen. Ucber die Zulänglichkeit der einzelnen Bestimmungen des Garantiegesetzes läßt sich streiten, in- deß wird nicht in Abrede zu stellen sein, daß cs während der zehn Jahre, die es besteht, jeden Konflikt zwischen Italien und der Kurie verhindert hat und daß Niemand behaupten kann, die Ausübung der geistlichen Unabhängig keit des Papstes sei irgendwie beschränkt. Im Gegentheil hat derselbe, indem er feine weltlichen Besitzungen verlor, an Unabhängigkeit gewonnen, als Souverän hatte er stets verwundbare Punkte, wegen derer'er die anderen Mächte schonen mußte, von allen weltlichen Beziehungen losgelöst, hat er in dieser Hinsicht nichts mehr zu verlieren, das Papsithum streifte seinen bisherigen italienischen Charakter großentheils ab und wurde umsomehr universell. schreiten in dieser Richtung nicht mehr möglich ist, ohne zur Republik zu kommen. sein soll, als eine Indiskretion Sache seitens der Kurie fallen ward. Cavour konnte die Republik Steinchen werde kommen, welches die Lawine gegen ihn entfeffeln wrde, und der mächtige Kanzler verlangte ver geblich von der italienischen Regierung, daß sie den Papst für seine Akte verantwortlich machen solle, wie noch kürzlich Mancini in seiner Depesche an de Launay vom 10. Januar in Erinnerung gebracht hat. Anderseits hat sich z. B. das Konklave in vollster Ungestörtheit vollzogen, die Depesche des Fürsten Bismarck von 1872, wodurch er die Mächte auffordertc, künftig in Erwägung zu ziehen, ob der gewählte Papst die noth wendigen persönlichen Bedingungen in sich vereine, um ihn wichtige Regierungsrcchte in den einzelnen Staaten aus üben zu lassen, fand nirgends Anklang. Das Garantic gesetz schien also seiner Bestimmung durchaus zu ent sprechen. Inzwischen aber vollzog sich in Italien ein politischer Umschwung, der nicht ohne Rückwirkung bleiben konnte. Die gemäßigte Partei der Sella, Minghetti, Boughi, Visconti-Venosta ward geschlagen und die Linke kam ans Ruder. Es trat also das Gegentheil dessen ein, was Cavour prophezeit, daß wenn man Rom habe, die konservativ« Elemente die Oberhand gewinnen würden, so daß er selbst auf der Linken werde sitzen müssen. Statt dessen ist die Regierung so weit nach links hinabgeglitten, aussehen und wäre schwerlich mit der Art einverstanden gewesen, mit der 1870 Besitz von Rom genommen ward, indem die »friedlichen Mittel" sich in die Bomben an der Porta Pia verwandelten. Aber noch mehr, sehr gute italienische Patrioten theilten seine Ansicht über die Noth wendigkeit Roms als Hauptstadt nicht, sie behaupteten die Unmöglichkeit eines friedlichen Zusammenlebens von König- thum und Papsithum in derselben Stadt, geschweige einer Verständigung beider darüber, sie sahen auch, davon ab gesehen, keine Stärkung für das Königthum von einer Stadt voraus, die nur republikanische und päpstliche Erinnerungen, aber keine monarchischen Traditionen hat, denn das römische Kaiserthum war nur die Korruption der Republik. Man hat behauptet, die italienische Regierung habe Anfang 1867, um sich von der kompromittirenden Bevor mundung der Aktionspartei zu befreien, dem Papst ins' geheim das Anerbieten gemacht, ihm seinen damaligen Besitzstand zu lassen, Florenz definitiv zur Hauptstadt zu erklären und dies Abkommen einer europäischen Sanktion zi unterbreiten, sei aber damit von dem Starrsinn Pio Nonos abgewiesen worden. Dies ist unrichtig und wider legt sich schon dadurch, daß damals Ricasoli Minister präsident war, welcher auf's entschiedenste für Cavours Roma capitale war. Aber richtig ist, daß 1870 das da malige Ministerium keineswegs beabsichtigte, die Hand au Rom zu legen, der Präsident desselben, Lanza, sagte sogar un- der un- das Die römische Frage.*) i. Als 1871 Italien nach der Einnahme Roms durch das Garantiegesetz der katholischen Welt eine Bürgschaft für die geistliche Unabhängigkeit ihres kirchlichen Ober hauptes gab und alle Staaten, mit Ausnahme der Re publik Ecuador, sich dabei beruhigten, hielt man die römische Frage für gelöst, umsomehr, als Pio Nono, trotz seiner heftigen Proteste, sich die Vortheile des Gesetzes, mit Ausnahme der ihm ausgesetzten Rente, bestens zu Nutze machte. Plötzlich ist die todtgeglaubte Frage wieder aufgclebt, eine Reihe von Schriften d .über sind erschienen, deren innerer Werth ebenso gering als das politische Interesse, das sie erregen, groß ist, weil sie nur der Aus druck dafür sind, daß die Frage noch erst zu lösen ist. Gestellt ist sie zuerst von Cavour in seiner großen Rede vom 25. März 1860, in der er Rom als Hauptstadt Italiens forderte, aber dabei den Vorbehalt machte, daß dies durch friedliche Mittel und im Einverständniß mit Frankreich sich vollziehen müsse. Er versuchte damals eine direkte Unterhandlung mit Antonelli durch einen be freundeten Geistlichen, die ziemlich weit gedieh« gewesen Tagesschau. Freiberg, 4. April. In der stillen Woche herrscht auch Stille auf politi schem Gebiete. Die Ruhepause ist gewiß Allen willkommen. Das aufreibende, athcmlose, hastende Treiben der diplo matischen und parlamentarischen Maschinerie spannt auch die stärksten Nerven auf die Dauer ab und erzeugt das lebendige Bedürfniß nach ruhiger Einkehr der Seele und aemüthvoller Erholung, zu der überdies die neuerwachende Natur mit unwiderstehlicher Gewalt verlockt. Der Par- zweites Mentana". Erst als die Einsicht sich Bahn brach, daß dabei die Existenz der Dynastie auf's Spiel gesetzt werden würde, kam man zögernd zu dem Entschluß, z.. handeln, und auch dann hielt es schwer, dem König Viktor Emanuel den Befehl zum Vormarsch auf Rom zu ent reißen, der sich schließlich damit beruhigte, daß ihm keine Wahl bleibe und Cavour noch in seinem letzten Augen blick an der Nothwendigkeit festgchalten hatte, Rom zur Hauptstadt zu machen. Sella gab, als der Beschluß ge- *) Wir verdanken diesen Artikel der Güte einer vorzüglich unterrichteten, hochgestellten Persönlichkeit in Rom und sind überzeugt, bah er auch da, wo man die Anschauungen des Ver fassers zu theilen nicht gewillt ist, gerechtes Aussehen erregen wird. D. R. teien Haß und Eifer muß wieder einmal auf kurze Zei sich Schweigen auferlegen, die Mühle, von der so selten ein befriedigendes Maß von Mehl geliefert wird, hört auf zu klappern; der wirre Alltagslärm verstummt, und an einer Stelle machen sich die ersten, leise herübertöneuden Akkorde des Ostergcläuts vernehmbar. Wer will in solcher Vorandacht noch viel von Politik hören? In der That st cs mit derselben in den letzten Tagen äußerst dürftig bestellt gewesen. Wichtige Vorgänge werden von keiner Seite gemeldet. Der kirchenpolitische Kompromiß ist gegenwärtig das hauptsächlichste, wenn nicht einzige Diskussionsthcma der Presse. Ueber seine Vorgeschichte zirkuliren fortwährend eine Menge von Mitthcilungen, die ich schwer kontrolircn lassen und von denen wir nur eine, )ie der „Köln. Ztg.", wiedergeben, weil wir ihrer Zuver lässigkeit mehr Vertrauen schenken, als den anderen. Nach derselben scheint der zwischen den Konservativen, dem Zen trum und den Polen zu Stande gekommene Kompromiß antrag aus der Initiative der ersteren hervorgegangen zu sein. In der Sitzung des Staatsministeriums am Montag vor acht Tagen waren bei der Berathuna über die Frage, ob das von den Konservativen mit dem Zentrum geplante Kompromiß in der Kirchenfrage anzunehmen oder abzu lehnen sei, die Stimmen beinahe gleich getherlt. Unter diesen Umständen wurde beschlossen, die Entscheidung dem Ministerpräsidenten und Reichskanzler zu überlassen. Fürst Bismarck hat nun soeben von Friedrichs« ruh aus seine Genehmigung zu dem Kompromiß ausgesprochen. Indessen wird die Regierung bemüht sein, an ihrer ursprünglichen Vorlage möglichst festzuhalten. Wenn also das Herrenhaus etwa die Artikel 4 und 5 wiederherstellen sollte, so wird sie sich für die Wiederher stellung aussprechen. Ein leichtes Unwohlsein veranlaßte gestern den Kaiser Wilhelm, das Zimmer zu hüten; Vorträge und Empfänge fanden nicht statt. — Die Rcisedispositionen des Fürsten Bismarck sind dahin getroffen, daß derselbe bis in die vierte Woche des Apnl in Frieaeichsruh zu verbleiben "nd sodann — um die Zeit der Neueröffnung des Reichs- lages — nach Berlin zurückzukehren gedenkt. Ueber die Geburtstagsfeier des Reichskanzlers berichtet man, daß der Fürst den Geburtstag in crwür'chter Gesundheit im Kreise seiner ganzen, zu dieser frohen Gelegenheit um ihn versammelten Familie verlebt hat und mit Beweisen der Anhänglichkeit aller Art, mit Briefen, kalligraphisch aus gestellten Glückwunschadressen, telegraphischen Depeschen, Bouquets und den mannigfachsten anderen Aufmerksam keiten auch in diesem Jahre förmlich überschüttet worden ist. Unter den Blumen zeichneten sich vorzüglich von Hamburger Verehrern des Reichskanzlers gewidmete, aus den seltensten und kostbarsten Treibhausblumen gebildete Blumenkisscn aus. Trotz der in jüngster Zeit etwas rauheren Witterung macht die frische Waldluft des Sachsen waldes ihre stärkende Wirkung auf das Befinden des Fürsten Bismarck schon jetzt bemerkbar, weshalb alle Hoffnung vorhanden ist, denselben demnächst in kräftiger Gesundheit nach Berlin zurückkehrcn zu sehen- Der bairische Landtag nahm in der gestern fortge setzten Debatte über den Kultusetat den Antrag an, die Krone zu bitten, das bisher simultane Lehrerseminar in Bamberg in ein konfessionell katholisches umzuwandeln. Auf eine Anfrage wegen Beitritts von Lehrern zu den Freimaurern antwortete Minister Lutz: Die Freimaurer Baierns unterwerfen sich dem Vercinsgesetz, sie melden die Vorstände und Mitgliederliste an und sind nicht als geheimer Verein zu betrachten, dem Beamte nicht bei treten können. In Oesterreich hat zwar der Insurrektion gegenüber das Eisen seine Schuldigkeit gethan, allein mit dem bloßen Niederwerfen des Aufstandes ist noch wenig erreicht, wenn nicht auf die Kräfte der Zerstörung die Kräfte des Schaffens folgen, wenn nicht der Boden der wirthschaft- lichm Thätigkeit urbar gemacht wird, wenn nicht jene Länder in organische Verbindung mit dem großen Welt verkehr gebracht werden und in die Möglichkeit, mit den Nachbarstaaten zu nutzbringender Gegenseitigkeit sich zu sammenzufinden. Heute liegt nun eine Mittheilung vor, deren Inhalt darauf hindeutet, daß an Ort und Stelle einschlägige Regungen und Anregungen sich geltend zu > machen anfangen und daß man über die bedrängte Gegen- : wart hinweg die Nothwcndigkeit ins Auge faßt, einer be drängten Zukunft vorzubeugen. Die Mittheilung enthält als man ihm bemerkte, daß es unmöglich sei, der Aktions- . , Partei gegenüber still zu sitzen, „dann machen wir ein* daß, wie Fürst^Bismarck ganz richtig^ m seiner Reichs- Inserate werd« bis Vormittags 11 Uhr angenom- «« und beträgt der Preis für die gespaltene Zeile I oder der« Raum 15 Pfennige. krscheint jed« Wochentag Abends g Uhr flir de» ander» Tag. Preis vierteljährlich 2 Mart 25 Pf., zweimonatlich 1 M. 50 Pf. u. einmonatl. 75 Pf. Amtsblatt für die kömglich« and städtischen Behörden zu Freiberg and Brand. BenmtWrrtücher Redakteur Iuliu- Brau» i» Freiberg. S4. Jahrgang. Mittwoch, dm 5. April. und Tag Malt.
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