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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 18.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-191801180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19180118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19180118
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1918
- Monat1918-01
- Tag1918-01-18
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Sächsische MWIM »MME eße »ö- «. uns UUd dich für Atz 2.70. 2.30, An-ei-en-PreiS die S gespaltene Grundzeile oder deren Raum SO Psg. im Textteile die 3 gespaltene Zeile 75 Psg sür An- und Verkäufe usw. 25 Psg. Tabellen- und schwieriger Satz 50 °/o Aufschlag. Anzeigen-Annahme für die nächste Nummer bis mittags 12 Uhr. ^1 lll 1 v v 1 u I l - für die Kgl. Amtshauptmannschasten - ^.7^7.^" i Dresden-Altstadt ».Dresden-Neustadt : das König!. Amtsgericht Dresden, sür die König!. Superintendentur Dresden II, das König!. Forstten^ und für die Gemeinden: Vlasewitz, Weitzer Hirsch, Laubegaft, Dobritz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Pillnitz, Weitzig,-Schönfeld ttagS rrecb 201 Publi!ration5organ und Lokalanzeiger für Loschwitz, Rochwitz, Bühlau, die Lößnitzgemeinden, Dresden-Striesen, -Neugruna und Tolkewitz Uavnfprecher: Amt Dresden Re. 20 80« Den«» «nd Berlu«: Elbgau.Bnchdrnikerei und Verlagsanstalt Herman» Beyer Telegr.-Adrefse: Elbgauprefse, Blafemt- Nr 15 j Blasewitz, fs-eitaa den 18. Januar 1918. I 80 Jahr«. Uhr (Die Ge- l Uhr i2 bi» d für von iweid- 20« t such wo eS sbildrn Reißen (131» sonne», »aus, im oß. Ge- « Obst- , Wiese rkaufen. rivatm. i 2 groß, sehr gu: stkarten- l keines Lrtnerei. ten verb. ung nach Seidel, ßenbahn (111* e hei einen ».» fp. Schellen Grund senberger (132- 'S «u Ichsteu n R l- fügt» Nruv adun n dui nnbach :mn es obzwar :S nicht ;üttelit -rSders cust au' einer er mir der die > kennen bist Du )t, «be> !rt. daß ei- an d« trat. d»e Brest-Litowsk und Rußland. Wir konnten bereits in gestriger Nummer einen Teil der Erklärungen des Staatssekretärs von Kühlmann ver- «ffentlichen, erst nach Schluß der Redaktion erhielten wir Be richt über den weiteren Verlauf der Verhandlungen in Brest- Lttowsk. Es ist freudig zu konstatieren, daß die deutschen Vertreter sich nunmehr doch einer etwas energischeren Hal tung und Sprache befleißigen. Interessant aus den Erklä rungen des Staatssekretärs ist folgender Satz: Eine Zurück ziehung der Heere ist, solange der Weltkrieg dauert, unmög lich, jedoch kann angestrebt werden, die Truppen, falls es die militärischen Umstände gestatten, auf diejenige Zahl zurückzu führen, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung und der tech nischen Betriebe im Lande unbedingt nötig ist. Die Bildung einer nationalen Gendarmerie kann angestrebt werden. — Herr Trotzki gab nunmehr auch längere Erklärungen ab, welchen wir folgendes entnehmen: Er hoffe, daß die eben ver lesene Antwort der Zentralmächte jedenfalls die Zweifel über dieformalen Schwierigkeiten beseitigt habe, die für die russische Delegation durch die in der vorigen Sitzung gehaltene Rede des Generals Hoffmann entstanden wären. Die russische Delegation sei -er Ansicht, daß sie in vorliegendem Falle Verhandlungen mit einer Partei führe, die verkörpert werde durch die deutsche Regierung. Der Herr Staatssekretär habe darauf htngewiesen, daß alle Punkte die ser Verhandlungen aus dem alleinigen politischen Willen der deutschen Regierung hcrrühren. Solange diese Ansicht von niemandem formell widerlegt sei, sehe die russische Delegation dies als eine formale Erklärung an. Wenn General Hoff mann darauf hingewiesen habe, daß die russische Regierung sich auf ihre Machtstellung begründe und mit Gewalt vorgche «egen alle Andersdenkenden, die sie als Gegenrevolutionäre and Bourgeois stempele, so müsse allerdings bemerkt werden, daß auch die russische Regierung auf der Macht fuße. In der ganzen Geschichte kenne man bisher keine anderen Regierun gen. Solange die Gesellschaft aus kämpfenden Klassen bestehe, so lange werde sich die Macht der Regierung auf Kraft be gründen und durch Gewalt ihre Herrschaft behaupten. Er müsse aber auf das kategorischste gegen die Behauptung pro testieren, daß seine Regierung jeden Andersdenkenden sür vogelfrei erkläre. Das, was die Regierungen anderer Länder bet -en Handlungen der russischen Regierung abstoße, sei die Richtung, in der sie von ihrer Gewalt Gebrauch mache und in der sie sichdurchnichts beirren lasse. So hätten er und seine Freunde, als die rumänische Regierung versucht habe, auf russischem Gebiete Gewaltmaßrcgeln gegen revo lutionäre Soldaten und Arbeiter anzuwenden, von hier aus der Petersburger Regierung vorgeschlagen, den rumänischen Gesandten, sein ganzes Gcsandtschaftspersonal und die rumä nische Militärmission zn verhaften, und sie hätten die Ant wort erhalten, daß dies bereits geschehen sei. Nachdem der russische Vertreter seinem Mißfallen über das energische Auf treten des Generals Hoffmann Ausdruck gegeben, kam er auf das Schicksal der besetzten Gebiete zu sprechen und meinte, aus den bisherigen "Ausführungen der deutschen Vertreter den Schluß ziehen zu können, daß die Entscheidung des Schick sals dieser Gebiete erfolgen solle ohne Rücksicht darauf, ob das eigene Volk bereits imstande sei, die Entscheidung in die ei gene Hand zu nehmen. Er möchte demgegenüber der Mei nung Ausdruck geben, daß die geäußerte Ansicht nur die An sichten der russischen Delegation bestärken kann Uber die sehr i r.tergcordnete Rolle, die die Rechtsphilosophie in der Frage der Entscheidung des Schicksals von Völkern spiele. Das be uche sich genau ebenso auf die Rechtsphilosophie des obersten amerikanischen Gerichtshofes. Wer die Geschichte der Ent- ichcidungen dieses obersten Gerichtshofes genau gelesen habe, der wisse, daß dieser Gerichtshof seine Rechtsphilosophie sehr häufig in diesem oder jenem Sinne geändert habe, je nach dem es nötig gewesen sei, das Gebiet der Vereinigten Staa ten zu erweitern oder nicht. Er glaube, daß bezüglich dieser Frage es viel interessanter wäre, nicht eine Parallele zn zie hen mit der Entscheidung des obersten amerikanischen Ge richtshofes, sondern mit den Ansichten und Aussprüchen der jenigen englischen Juristen, die ihr Recht begründeten und herleiteten, ihre amerikanische Kolonie in der Hand zu be halten. Seines Erachtens könne man jetzt zu der Beratung der beiden Antworten, die vorgeschlagen worden seien, über gehen. Er müsse jedoch nochmals betonen, da er in der Frage -er Zurückziehung der Truppen in keiner Weise der Ansicht des deutschen Vorsitzenden beitreten könne, daß an geblich die Entfernung der Besatzungstruppen hinter sich einen leeren Raum zurücklassen würde. Diejenigen Völker, die das Gebiet Polens, Litauens und Kurlands bewohnten, würden in keiner Weise in einer politisch schwierigen Lage sich befinden, wenn die BesatzungStruppcn sie sich selbst über lassen würden. Inwieweit cs sich um technische Schwierigkei ten handelt, wie bas Fehlen einer eigenen Eisenbahn, Post irsw., so könne man in solchen Fragen stets zu einer Einigung gelangen, auch ohne Kontrolle von Besatzungstruppen. Dem gegenüber wies Staatssekretär von Kühlmann darauf hin, -aß neben den technischen Gründen auch die Gründe der Si cherheit, die in dem verlesenen Texte angeführt worden seien, in den betreffenden Gegenden eine sehr gewichtige Rolle spicl- ren. Sodann beantragte Herr von Kühlmann, nunmehr über sie von der russischen Delegation selbst vorgeschlagcnen vier Punkte in der von ihr angeregten Ordnung in eine geschäfts mäßige Behandlung einzutreten. Nachdem sich Herr Trotzki diesem Vorschlag angeschlossen hatte, wurde die Sitzung be endet. Es ist also anzunehmen, daß nach den beiderseitigen Er klärungen nunmehr die Verhandlungen einen glatten Ver lauf nehmen. Dies ist umsomehr zu erwarten, als die Rus sen selbst das grüßte Interesse daran haben, die ganze Ange legenheit nicht zu verschleppen. Von den Vertretern der Mit telmächte, besonders von -en deutschen, darf man aber er hoffen, daß sie ihre in^en letzten Tagen gewonnene energische Haltung beibehalten und etwa gestellten Fallen entgehen, denn sie müssen bedenken, daß das deutsche Volk auf Jahre hinaus von den Verhandlungen einen gesicherten Frieden er wartet und daß das so in unendlich großen Massen vergossene Blut nicht umsonst geflossen sein darf. Weitere Verhandlungen in Brest« Litowök. B r e st - L i t o w s k, 18. Jan. Am 15. d. M. haben zwei weitere Sitzungen der deutsch-österreichisch ungarisch-russischen Kommissionen Lvr Regelung der territorialen und politischen Fragen stattgefunden, in denen der getroffenen Vereinbarung entsprechend in die geschäftsmäßige Besprechung der vier zur Diskussion vorgeschlagcnen Punkte unter vorläufiger Zurück stellung von Punkt 1 betr. das Territorium eingctreten wurde. Der Vorsitzende der russischen Delegation regte zu nächst, auf die früher bereits besprochene Frage der Zuzie hung von Vertretern der besetzten Gebiete zurückgreifend, an, solche Vertreter nunmehr an den Verhandlungen teilnehmen zu lassen. Staatssekretär von Kühlmann gab erneut seiner Bereitwilligkeit Ausdruck, solche Vertreter heranzuziehen, dies jedoch unter der schon früher fcstgclcgtcn Voraussetzung, daß das Erscheinen dieser Vertreter in Brest-LttowSk auch von der russischen Delegation dahin aufgcsaßt werde, daß die Staatswertüng dieser Gebiete durch die Zulassung ihrer Abge ordneten auch russischerseits wenigstens präsumtiv anerkannt werde. Herr Trotzki erklärte sich außer Stande, auf die vom Vorredner als notwendig bezeichnete Voraussetzung einzu gehen. Staatssekretär von Kühlmann stellte fest, wenn es ge länge, über die Bedingung einer bestätigenden Volkskund- gebung auf breiter Basis Uebcreinstimmung zu erzielen, so würde die Meinungsverschiedenheit darüber, ob diese Volks kundgebung als konstituierende oder konfirmierende anzu sehen sei, seiner Ansicht nach ein Scheitern der Verhandlun gen mit seinen weitreichenden Folgen nicht zu rechtfertigen vermögen. Herr Trotzki gab zu, daß die Fortsetzung der De batte auf dem bisher behandelten Gebiet wengstcns im augen blicklichen Stadium der Verhandlungen zwecklos erscheine. Es komme in der Hauptsache darauf an, die Unabhängigkeit und Freiheit der Willensäußerung des betreffenden Volksteilcs zu gewährleisten. Es sei daher nötig, daß sie nicht nur einen kon firmierenden, sondern einen konstituierenden Eharaktcr er hält. Bei der Erörterung des vom Staatssekretär von Kühl mann gemachten Vorschlages für die Vornahme der entschei denden Abstimmungen in den besetzten Gebieten den Zeit raum zwischen dem Abschluß des Friedens mit Rußland und spätestens einem Jahre nach dem allgemeinen Friedensschluß cnzusetzen, schnitt Herr Trotzki sofort die Räumungsfrage an. Er sei der Ansicht, daß die Frage der Regelung der Geschicke! der jetzt besetzten Gebiete im Zusammenhang gebracht werden' müsse mit dem Friedensschluss an der Ostfront. i Brest - L i t o w s k, 16. Jan. Im Laufe -es heutigen! Vormittags versammelten sich die Delegationen der vier ver bündeten Mächte zu einer vertraulichen Besprechung. Staats sekretär von Kühlmann gab in längerer Rede Auskunft über den Stand der mit den russischen Vertretern in den letzten Tagen geführten Verhandlungen zur Regelung der politi schen und territorialen Fragen. Die Vorsitzenden der ver-^ bündeten Vertretungen brachten dem Staatssekretär einmütig ihren Dank und ihre vollste Zustimmung zum Ausdruck. Eine vertrauliche Besprechung des Grafen Ezcrnin mit den ukrai nischen Delegierten, an welcher auch die deutschen Delegier ten teilnahmcn, führte zur Herstellung eines prinzipiellen Einvernehmens über die das künftige politische Verhältnis zwischen den Mittelmächten und der Ukraine betreffenden Fragen. Für morgen ist eine Fortsetzung der Besprechungen anberaumt. Es sollen dann anch wirtschaftliche Fragen er örtert werden. Brest - L i t o w s k, 16. Jan. Die Rachmittagssitzung wird durch den Staatssekretär von Kühlmann mit folgenden Ausführungen eröffnet: Wir haben heute Morgen die Be sprechung des Zeitraums zu Ende geführt und mit Be dauern konstatieren müssen, daß aus der Gegenseite keine Ge neigtheit bestanden hat, auf unsere Darlegungen in irgend einer Weise einzugehen. Wir gehen zum zweiten Punkt über, der sich bezieht auf die allgemeinen politischen Voraussetzun gen, unter welchen die Ausübung des Selbstbestimmungs rechts erfolgen soll. Die Hauptfrage wird die sein, inwiefern die Freiheit der Abstimmung bezw. der Wahl zur ausschlag gebenden Versammlung durch die Gegenwart von Truppen in den betreffenden Gebieten beeinträchtigt wird. Die bei- den Gesichtspunkte, innerhalb deren diskutiert werden kann, sind folgende: Eine gewisse Zahl Streitkräfte ist zur Aufrecht erhaltung der öffentlichen Ordnung notwendig. Ein Teil jetzt militärisch organisierter Kräfte ist notwendig, um den ökonomischen Betrieb des Landes im Gange zu halten, aber gegen die Zusicherung, daß diese Kräfte in keiner Weise sich politisch betätigen und keinen politischen Druck ausüben dür fen. Ter Vorsitzende der russischen Delegation wandte sich wieder der Frage der Räumung der besetzten Gebiete zu, über die er sich erst völlige Klarheit verschaffen müsse. Staats sekretär von Kühlmann erklärte, er könne keine Gewähr da für übernehmen, daß innerhalb des Zeitraumes, der sür die Abstimmung praktisch in Frage komme, militärische Erwägun gen eine vollkommene Räumung -es Gebietes möglich er scheinen lassen würden. ^Auf eine militärische Sicherung der Ordnung könne picht ganz verzichtet werden. Herr Trotzki, erklärte, er müsse sich zunächst ^ruf die Vorstellung beschränken, daß die Gegenwart der in Frage stehenden organisierten Kräfte nach russischer Ansicht der Bedeutung der Abstimmung sehr schweren Eintrag tun würde. In engem Zusammenhang damit stehe die Frage der Rückkehr der Flüchtlinge und der Evakuierten in die besetzten Gebiete. Erst ,rach dieser Rück kehr könne seiner Ansicht nach die Abstimmung stattfindeu. Staatssekretär von Kühlmann gab die Berechtigung der Rück kehr zu. Tie Verwaltungsbehörden müßten aber erst fest setzen, welche Ausnahmen von dieser allgemeinen Regel zu statuieren wären. Er bitte um Zuständigmachung des bet der russischen Regierung hierüber vorliegenden Materials, wozu sich Herr Trotzki bereit erklärte Die Sitzung wurde hierauf geschlossen. Die „Nord-. Allgeiu. Ztg." zu -e» Verhandlungen. In einem Artikel „Tie Klärung in Brest-Litowsk" sagt die „Nordd. Allg. Ztg.": Die Antwort des Bierbundes, die die Unterlage der letzten Verhandlung In BE-TlköwSk Vlldkre, bedeutet sicherlich einen ausgreifenden Schritt zur Klärung und damit zur Verständigung. Herr Trotzki hat auch in sei ner Antwort anerkannt, daß die Antwort der Zentralmächte jedenfalls die Zweifel über die formalen Schwierigkeiten be seitigt hat. Die Zentralmächte erstrebten vor allem in sach licher Hinsicht eine Klärung dahin, daß die Mittelmächte -en Weg zu einer Verständigung in einem Kompromiß sehen, das mit den Tatsachen, wie sie der Krieg geschaffen hat, rechnet. In den vier Punkten, in denen diese Tatsachen zusammengc- zogcn wurden, und mit ihnen die praktischen Folgerungen, die den Mittelmächten als Unterlage eines Kompromisses noch möglich erscheinen, offenbart sich in gleicher Weise der Gegen satz, der noch zwischen beiden Parteien besteht, wie vor allem der Weg, auf dem er überwunden werden kann. Aus Rußland liegen noch folgende Meldungen vor: Attentat auf Lenin Petersburg, 16. Inn. (PTA) Als Lenin vorgestern eine Abteilung der sozialistischen Rote» Garde, die zur Front abgiug, begleitet hatte und in» Antomobil zurückkehrt«, »ur- dcn ans dieses vier Revolverschüffe ohne Erfolg abgefeneri. Verhaftnngsbestätign ng. London, 16. Jan. (Reutermeldung.j Ein amtliche» englisches Telegramm aus Petersburg bestätigt, daß das Per sonal der dortigen rumänischen Gesandtschaft verhaftet und in die Peter Pauls-Festung gebracht worden ist Das maximaliftische Rußland. Dem Berner „Bund" zujolge meldet „Haoas" aus Pe tersburg. In Taschkent endete eine muselmännische Kund- , gebnug mit einem blutigen Zusammenstoß zwischen Maxima- ! listen und deren Gegnern. Neber 260 Personen wurden ge- , tötet oder verwundet. Neutrale Pressestimmeu über Trotzki. Rotterdam, 16. Jan. Der „Nieuwe Rotterd. Eour." schreibt: Trotzki hat selbst gesprochen und andere so sprechen lassen, als ob cr der Vertreter eines siegreichen Staates wäre. Rußland hat aber doch nicht gesiegt. Was sind seine Vertre ter denn eigentlich bei den FricdenSverhandlungen? Suchen , sie vielleicht nur eine bequeme Gelegenheit, um für ihre ma- ximalistischen Theorien Weltpropaganda zu machen oder sind . sie wirklich naiv genug, zu glauben, daß sie, obwohl geschla gen und ohne Macht» ihre Gegner nur durch Reden soweit be kommen können, als ob sie geschlagen wären. — Der „Maas- bodc" schreibt: Staatssekretär von Kühlmann hat das ganze Register seines diplomatischen Talents meisterhaft spielen lassen, um den Russen den Standpunkt der Deutschen hinsicht lich der besetzten Gebiete und ihre Räumung annehmbar zu machen. Es hatte dann und wann den Anschein, als ob cr die Gegenpartei in die Enge treiben und zu Zugeständnissen zwin gen würde. Aber das von ihm gesponnene diplomatische Netz wurde durch den unwandelbaren Doktrinarismus der russi schen Delegation und vor allem Trotzkis zerrissen. Auckwcisung -er rumänischen Behörden aus Rußland. „Daily Ehronicle" meldet aus Petersburg: Die russischen Behörden haben dem in Kischinew errichteten rumänischen Re gierungsbureau die Kündigung zum 81. Januar ausgestellt. An diesem Tage haben die letzten in Rußland weilenden ru mänischen Regierungsbehörden das russische Staatsgebiet z»» verlassen. Bruch zwischeu Lenin und Trotzki? Nach einer Petersburger Meldung ist der Riß innerhalb des Volkskommissariats so gut wie unüberbrückbar geworden. Lenin ist unzufrieden mit Trotzki, da LeninS Sozialisierung der russischen Siaatsbanken, seine Auslieferung der.russischen Industrie an die Arbeiter, die die Schließung einer Fabrik nach der anderen nach sich zieht, und ähnliche Experimente einen ernsten Widersacher in Trotzki gefunden haben. Brest- Litowsk hat den Riß voüen-et. Solidarisch mit Lenin ist
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